DE159349C

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Publication number: DE159349C
Application number: DENDAT159349D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den meisten bereits bekannten Vorrichtungen zum Absenken von Brunnen bedient man sich' der Förderketten zur Entfernung der Erdmassen aus dem Brunnen nach Maßgabe des Niederganges der Bohrvorrichtung. >ΐ/_

Ein großer¹ Übelstand bei diesen Vorrichtungen besteht in der Notwendigkeit, die Förderketten zu verlängern, sobald die Bohrvorrichtung um ein gewisses Maß vorgerückt ist. Bei einigen Vorrichtungen hat man diesen Übelstand dadurch vermieden, daß man mit der Bohrvorrichtung Förderketten verbunden hat, welche die Erdmassen nicht unmittelbar zu Tage fördern, sondern sie unten im Brunnen in Körbe ausschütten, welche ihrerseits einem besonderen Hebewerk angehören. Aber die bereits bekannten Vorrichtungen dieser Art gestatten vielfach nicht die ununterbrochene Absenkung von Brunnen in schwimmendem und wasserführendem Sande, weil die Verbindung der Bohrvorrichtung und der Förderkette von einer senkrechten Welle getragen wird, die in einem an den Wänden des Schachtes angebrachten Ringe so geführt ist, daß sich die Notwendigkeit ergibt, diesen Förderring" nach jedem Niederlassen der Bohrvorrichtung um ein gewisses Maß zu verrücken, welches durch die Länge der die Bohrvorrichtung tragenden Welle bestimmt ist.

Die Vorrichtung, welche den Gegenstand

der vorliegenden Erfindung bildet, beruht, wie jene bekannten Vorrichtungen, auf der Verbindung einer Bohrvorrichtung mit einer Förderkette, welche die Erdmassen unten im Brunnen in Förderkörbe ausschüttet, die sie zu Tage fördern. Aber sie unterscheidet sich von den bekannten Anordnungen wesentlich dadurch, daß die Verbindung der Bohrvorrichtung und der Förderkette von ,40 einem in dem Senkschuh geführten Querer" balken getragen wird, welcher entsprechend ,^r der Absenkung im Brunnen niedersinkt, so daß die Bohrvorrichtung und die Förderkette selbsttätig ihren Platz verändern, je nachdem die Arbeit fortschreitet, jedoch ohne jedesmal irgendwelche Handleistung im Schachte notwendig zu machen.

Im Gegensatz zu dem, was mit den bereits bekannten Vorrichtungen möglich war, erreicht man also eine ununterbrochene und besonders sparsame Arbeit selbst in schwimmendem und wasserführendem Boden. Ferner kann bei einer Beschädigung die gemeinsame Absenk- und Fördervorrichtung herausgezogen werden, ohne ein Einsteigen in den Brunnen nötig zu machen.

. Die beiliegende Zeichnung zeigt eine Ausführungsform der Erfindung. Fig. 1 bildet einen senkrechten Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 3. Fig. 2 stellt einen senkrechten Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 3 dar. Fig. 3 ist ein Grundriß der gesamten Vorrichtung und Fig. 4 eine Aufsicht auf den Boden der Trommel der Fördervorrichtung.

Wie aus der Zeichnung zu ersehen, besteht die Vorrichtung aus einem Senkschuh 1, in dem in bekannter Weise eine Trommel 2

wirkt, welche zum Entfernen der Erdmassen oder als Absenkvorrichtung dient und in ihrem inneren Teil mit einer Anzahl von öffnungen 3 versehen ist, die vorspringende Schneiden 4 (Fig. 4) besitzen. In demselben Maße, wie das Absenken vor sich geht, dringen die Erdmassen in die Trommel 2 durch die öffnungen 3 und werden von einer Förderkette 5 gehoben und in einen Trichter 6 geschüttet; von dort gelangen sie durch die Leitungen 7 in Förderkörbe 8, welche von einem Seil 9 getragen und zu Tage geschafft werden. Diese Förderkörbe können am Boden mit Federn 10 und elektrischem Kontakte 11 derart versehen sein, daß sie einen elektrischen Strom schließen, der oben irgend ein Signal, beispielsweise eine elektrische Klingel, in Tätigkeit setzt, sobald der Förderkorb gefüllt ist. Die Förderkette 5 kann durch ein Seil 12 bewegt werden, welches über die Rollen 13 und 14 läuft. Die Rolle 14 wird von einer wagerechten Welle 15 getragen, die ihre Umdrehung durch ein Kegelrad 16 erhält. Dieses wird von einem Zahnrade 17 bewegt, das auf der senkrechten, die Trommel 2 bewegenden Welle 18 angebracht ist.

Entsprechend der vorliegenden Erfindung können die Förderkette 5 und die Welle 18, welche die Trommel 2 trägt, in jede Tiefe hinabgelassen werden, und zwar automatisch und gleichzeitig unter Einwirkung der eigenen Schwere, je nachdem die Absenkung vor sich geht.

Zu diesem Zwecke wird die Förderkette von Stützen 19 gehalten, welche auf einem wagerechten Querbalken 20 ruhen, der mit einem Lager 21 versehen ist, welches der senkrechten Welle 18 zur Führung dient. Dieser wagerechte Querbalken 20, welcher also die ganze Vorrichtung trägt, wird in 22 in dem Senkschuh 1 derartig geführt, daß er sich gegen diesen nur in senkrechter Richtung beliebig bewegen kann.

Es erhellt hieraus, daß unter diesen Bedingungen die Vorrichtung ununterbrochen selbst in schwimmendem und wasserführendem Sande Verwendung finden kann, wobei niemals bei einer gewissen Tiefe irgend eine Handleistung nötig ist. Die senkrechte Welle g₀ 18, welche von dem Lager 21 unterstützt ist, wird von einem zentrisch angeordneten Gestänge 23 in Umdrehung versetzt, welches selbst beliebig angetrieben sein kann.

Claims

Patent-Anspruch :

Eine Vorrichtung zum Absenken von Brunnen in schwimmendem und wasserführendem Sande, bei der die Erdmassen am Grunde des Brunnens durch eine sich drehende Fördervorrichtung innerhalb eines Senkschuhes losgelöst und durch eine Förderkette in Körbe geschüttet werden, die sie zu Tage fördern, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderkette (5) und die Antriebswelle (18) der Fördervorrichtung von einem in dem Senkschuh geführten Querbalken (20) getragen werden, so daß beide automatisch, entsprechend dem Fortgange der Absenkung, niedergelassen wer- y₀ den können und jede Handleistung am Grunde des Brunnens entbehrlich machen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.