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Maschine zum Ziehen von tiefen Entwässerungsrillen auf Moor- und Torfboden
Maschinen zum Ziehen von tiefen Entwässerungsrillen auf Moor- Lind Torfboden, bei
denen auf einem Raupenfahrwerk schwenkbare Förderwerkzeuge angebracht sind, sind
an sich bekannt. Hierbei ist es auch schon vorgeschlagen, die Förderwerkzeuge beiderseits
eines Auslegers anzuordnen und sie in den Boden einschwenkbar zu machen.
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Das Rillenziehen erfolgt bei diesen bekannten Maschinen mit Hilfe
von scharnier-oder zinkenförmigen Geräten, die nur verhältnismäßig wenig tiefe Rillen
bilden, die zwar für Entwässerungszwecke genügen mögen, nicht aber konnte man mit
solchen Maschinen auf dem Moor metertiefe Entwässerungsgräben schaffen.
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Diese Aufgabe löst der Erfindungsgegenstand. Es ist zwar bekannt,
bei Grabenziehmaschinen bohrartig wirkende Werkzeuge einschwenkbar anzuordnen, aber
auch damit ist es nicht möglich, tiefe, schmale Rillen, die metertief sind, in großem
Abstande voneinander gleichzeitig zu ziehen.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß beiderseits, eines mittleren,
mit Gleisketten versehenen Fahrgestells an den Enden des auf diesem abgestützten
und seitlich weit ausladenden Quergestells für sich in den Boden tief einfassende,
schmale, umlaufende Förderbänder angeordnet sind und daß die Gleisketten Einzelantrieb
aufweisen und je für sich mit dem Antrieb durch Kupplung abschaltbar sind.
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Durch die Erfindung wird auch erreicht, daß bei erheblichen Widerständen,
wie sie
tiefliegend oft im Moor vorkommen und die nicht nur durch
große Steine, sondern auch nicht genügend vermorschte Stumpen gebildet werden, ein
zeitweises Ausweichen der Vorrichtung gestattet wird.
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Neu und vorteilhaft ist auch die Art des Antriebes der Gleisketten
für eine solche Maschine und die Art der Höhenverstellung der schwenkbaren, Rillenzieher.
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Nach der Erfindung können gleichzeitig zwei, evtl. auch noch mehr,
beispielsweise vier Rillen gezogen werden. Die gezogenen Rillen werden auf ihrer
Bodenfläche planiert und von oben wieder teilweise durch Heranführen des Erdreiches
abgedeckt, so daß das Wasser in Richtung auf die gezogenen Rillen vom Hochmoor in
die Rillen abfließen kann, um von diesen wieder in weitere, quer zu ihnen gezogene
und in größerer Entfernung angeordnete Gräben abzufließen.
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Die Erfindung erzielt dabei nicht nur ein einwandfreies, sauberes
Ausheben der verhältnismäßig schmalen Rillen, die beispielsweise eine Breite von
Io bis 2o cm haben können, sondern es wird auch das ausgehobene Erdreich beiderseits
der Rille gleichzeitig maschinell aufgehäufelt. Dabei wird durch die Bauart der
Maschine das mehr oder weniger tiefe Eingreifen der Fördermittel in den Erdboden
ermöglicht. Ferner wird auf maschinellem Wege ein Erdstreifen an der Oberkante der
Rille vom Erdreich abgeschnitten, um die Rille zugleich oben wieder abzudekken,
um so das Zusammenfallen der Rille zu verhindern. Die Erfindung läßt sich in verschiedener
Weise ausführen. Sie ist in der Zeichnung beispielsweise in mehreren Ausführungsformen
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. I bis 3 in schematischer Darstellung die Maschine
in Vorderansicht, Grundriß und Seitenansicht, Abb. 4 in größerem Maßstab in Seiten
ansicht die Arbeitsweise des Baggers mit geschnittener Rille, Abb. 5 in größerem
Maßstab in Seitenansicht die Antriebsvorrichtung, Abb. 6 einen Grundriß zur Abb.
5, Abb. 7 eine Rückansicht des Häufelschars mit dem seitlichen Schneidmesser, Abb.
8 eine andere Art der Schneidvorrichtung für das Abschneiden des Erdbalkens in Seitenansicht
mit geschnittener Rille, Abb. 9 einen Querschnitt zur Abb. 8 nach Linie I-I in Richtung
des Pfeiles A gesehen, Abb. Io in größerem Maßstab die Arretiervorrichtung für das
Schneidmesser, Abb. II eine gezogene Rille nach Abdecken durch einen abgeschnittenen
oberen Erdbalken.
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Die Maschine zum Ziehen von einen tiefen Erdspalt von etwa I bis 2
m Tiefe bildenden Entwässerungsrillen I besteht aus einem fahrbaren Gestell 2, das
in der Fahrtrichtung mit einer oder mehreren Fördereinrichtungen 3, z. B. endlosen
Förderbändern, verschen ist, die in den Boden eindringen und bei der Vorwärtsbewegung
den Boden in der Breite der Rillen I ausheben. Beispielsweise ist beiderseits eines
Raupenschleppergestells 2, das zwei je für sich antreibbare Gleisketten 4 besitzt,
die von einer Antriebsquelle, beispielsweise einem Motor 5, getrennt abschaltbar
angetrieben werden, wie weiter unten beschrieben, an den Seitenenden eines Auslegergerüstes
6 je eine solche Fördereinrichtung 3 vorgeschen. Das Fördergestell 2 besteht beispielsweise
aus einem diagonal verstrebten, spitz zulaufenden Gestell, das durch Drähte 7 mit
dem eine Brücke bildenden Auslegergerüst 6 verspannt ist. Die Fördereinrichtung
besteht, wie aus Abb. 4 in größerem Maßstabe ersichtlich, aus an dem Gerüst 6 schräg
nach hinten und unten verlaufenden Fördermitteln 3, die beispielsweise mit endlosen
umlaufenden Förderbändern 8 versehen sind. Diese können hochkant stehende Schaufeln
9 tragen, die evtl. auch baggerförmig ausgebildet sein können. Das das Förderband
8 tragende Fördergestell ist an der Maschine bzw. dem Auslegergerüst 6 um eine Querachse
Io schwenkbar, um die Fördermittel hoch und abwärts schwenken zu können. Die Fördermittel
werden, wie in Abb.3 strichpunktiert dargestellt ist, hochgeschwenkt und in dieser
Stellung gehalten. Dies kann beispielsweise mittels an Auslegern II angebrachter,
über Flaschen geführter Zugorgane I2 von einer auf dem Maschinengestell angebrachten
Winde erfolgen.
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Beim Ziehen von Rillen werden diese Fördermittel so nach unten schräg
eingestellt, wie in Abb.4 gezeigt, daß sie in den Erdboden eindringen und nunmehr
an der schrägen Böschung I3 entlang den Moorboden abbauen.
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Der Antrieb der Förderbänder erfolgt mittels Querwelle Io, um die
zugleich die Fördergestelle 3 schwenkbar sein können.
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Etwa in der Mitte des schräg liegenden Fördermittels 3 ist ein auf
dem Boden gleitender Häufelpflug I4 angeordnet, vor dem der hochgebaggerte Moorboden
abfällt, um beiderseits der gezogenen Entwässerungsrille I abgelegt zu werden, so
daß sich die in Abb. 7 dargestellten Erdbalken I5 beiderseits der Rille bilden.
Um das Abfallen des hochgeförderten Moorbodens sicher vor dem Häufelpflug zu ermöglichen
und um zu verhüten, daß ein Zurückschleudern des hochgeförderten Gutes in die Rille
eintritt, ist am oberen Ende des Fördermittels am Gerüst 6 eine schräg stehende
Ablenkwand I6 vorgesehen.
Hinter dem Fördermittel ist ein in der
ausgehobenen Rille laufendes, die Planierung des Rillenbodens bewirkendes Schleppgewicht
I7 vorgesehen, das in genügender Entfernung vom Fördermittel mittels Zugorgans I8
nachgeschleppt wird.
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Seitlich des Häufelpfluges I4 und hinter diesem ist bei der Ausführung
nach Abb. I bis 4 und, wie in Abb. 7 dargestellt, eine in den Erdboden eindringende,
senkrecht eingestellte Messerplatte I9 vorgesehen, die in Richtung auf die Rille
mit einer schrägen Abbiegung 2o versehen ist. Dadurch wird bewirkt, daß seitlich
der Rille an deren Oberkante ein Erdbalken teilweise abgeschnitten bzw. gelockert
wird, der dann von Hand oder mit den Füßen in den gezogenen Spalt eingeführt werden
kann und dadurch die Rille oben wieder abschließt.
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Bei der in Abb. 8 bis Io dargestellten Ausführungsform wird hinter
der Fördereinrichtung 3 und dem Häufelpflug I4 in gewissem Abstand eine Schneidvorrichtung
nachgeschleppt, die mittels einer in die Rille und über diese fassenden T-förmige
Platte 2I in die Rille geführt wird und die ebenfalls den nunmehr aber unmittelbar
in die Rille fallenden Streifen 22 des Erdreichs abschneidet, der, wie in Abb. II
gezeigt, in den Spalt einfällt und diesen oben abschließt.
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Die Schneidvorrichtung besteht aus einem senkrechten, an der Platte
2I angebrachten Schneidmesser 23 und einem schräg nach unten und winklig zum Messer
23 eingestellten Messer 24, das bis über die Unterkante des senkrechten Messers
23 hinweggeführt ist. Dadurch wird ein sicherer Abschnitt des Streifens 22 gewährleistet.
Damit man das winklig eingestellte Messer in das Erdreich einbringen kann, ist es
mittels einer senkrechten Drehachse 25 in die Rillenebene einschwenkbar. Die Achse
25 besitzt oben einen Quergriff 25', der vermittels eines umlegbaren Bügels 26 in
der Schneidstellung des Messers festgelegt werden kann. Man führt also zunächst
das schräg stehende Messer, das schmaler als die Rille 3 ist, in deren Längsrichtung
ein und dreht es dann um 9o°, so daß es in die Stellung nach Abb. 9 einschwenkt.
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Der Vorwärtstrieb der Maschine bzw. der Antrieb der Gleisketten erfolgt
von einem Motor vermittels geeigneter Übertragungsgetriebe 27, beispielsweise von
Schwungscheiben 28 mittels an Kurbeln angreifender Pleuelstangen 29, die an Hebeln
3o angelenkt sind. Die Hebel 3o sind mit Sperrklinken 3I versehen, die in Sperräder
32 der die Gleiskettentriebwellen tragenden Achsen einfassen. Beim Antrieb der Pleuelstangen
29 werden dann die Gleisketten nach Art einer Knarre vorwärts betrieben. Die Sperrklinken
3I sind mittels eines Handhebels 33 und Zugstange 34 aushebbar, so daß man den Antrieb
jeder Gleiskette abschalten kann.
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Die Maschine kann statt mit zwei Fördermitteln 3 auch mit beliebig
vielen Fördermitteln versehen sein.