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Maschine zum Herstellen und Reinigen von Gräben mittels baggerartiger
Werkzeuge Die Arbeitswerkzeuge der bekannten Grabenzieh- und -reinigungsmaschinen
sind entweder als Schneidmesser, Treibdorne oder auch als Förderschnecken bzw. Baggerketten
ausgebildet, die auf breiträdrigen Fahrgestellen, Raupenschleppern auf mehreren
Stützrädern oder auch so angeordnet sind, daß der Zugschlepper ein einseitiges Auflager
für die Maschine bildet. Diese Bauarten sind von unerwünscht hohem Gewicht, das
besonders durch die schweren Fahrgestelle mit breiten Rädern bedingt ist, auf die
jedoch deshalb nicht verzichtet werden kann, weil der Einsatz der Maschinen meist
auf weichem Boden erfolgt, auf dem ein Einsinken der Maschine verhindert werden
muß.
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Bei den Geräten, die mit baggerartigen Werkzeugen arbeiten, wird es
außerdem häufig als Nachteil empfunden., 'daß insbesondere geförderte klei-bzw.
tonhaltige Erde an den einzelnen Baggerschaufeln oder -eimern haftenbleibt; so daß
diese sich nicht vollständig entleeren. Das anhaftende Fördergut füllt dann besonders
bei durchwurzeltem Boden allmählich die Baggerschaufeln immer mehr an. Es entstehen
häufig arbeitsverzögernde Pausen, weil der Boden und die mitgerissenen Pflanzen
aus den einzelnen Baggerwerkzeugen entfernt werden müssen.
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Um die Vorteile, die an sich eine Baggerkette als Arbeitswerkzeuge
bei derartigen Maschinen bietet, voll auszunutzen, ohne daß sich dadurch deren Gewicht
durch ein schweres Fahrgestell in unerwünschter
Weise erhöht, ist
eine Grabenzieh-und -reinigungsmaschine erfindungsgemäß mit einem schlittenartigen
Fahrgestell versehen, auf dem ein zwischen den Schlittenikufen in senkrechter Richtung
schwenkbarer Ausleger angeordnet ist, der die um einen Führungsbalken umlaufende
Baggerkette trägt. Die Schlittenkufen gleiten bei der Arbeit beiderseits des auszuhel-,#enden
oder zu reinigenden Grabens.
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Die Baggerschaufeln heben den Graben vollständig aus. Ihnen kann eine
Walze folgen, die das endgültige Grabenprofil formt, so daß auch Gräben mit seitlich
abgeschrägten Rändern in nur einem Arbeitsgang fertig hergestellt «-erden können.
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Während der zwischen den Schlittenkufen schwenkbare Ausleger an der
Zugseite des Schlittens angeschlossen ist, liegt die Schwenkachse des in der jeweiligen
Arbeitstiefe einstellbaren Führungsbalkens für die Baggerkette am freien Ende des
Auslegers auf einem Lagerbock, der gleichzeitig den Antrieb und Steuermittel für
eine zwangsläufige Entleerung der Baggerschaufeln trägt. Ferner sind auf den Ausleger
in der Entleerungsbahn der Baggerschaufeln gegenläufige Schleuderräder zur Verteilung
des geförderten Erdreichs beiderseits der Arbeitsstelle angeordnet, deren Streuwinkel
durch Leitbleche eingestellt werden kann.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Ausbildung der Baggerwerkzeuge.
Hiernach weist jede Baggerschaufel eine von der Schneidkante aus kreisbogenförmig
geführte Wandung und eine schwenkbare, eine Steuerfläche tragende Rückwand auf,
deren Drehachse etwa in Höhe der Schneidkante liegt. In der Bewegungsbahn der Steuerflächen
der schwenkbaren Rückwände aller Baggerschaufeln ist auf dem Lagerbock des Führungsbalkens
für die Baggerkette ein Steuernocken vorgesehen, der jede Baggerschaufel beim Vorbeigleiten
durch zwangsläufige Verschwenkung der Schaufelrückwand um 9o° entleert.
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Die Entleerungsbahn der Baggerschaufeln ist am freien Ende des Auslegers
durch eine schürzenartige Leit- und Verteilerwand abgeschlossen, die das Fördergut
den gegenläufigen Schleuderrädern oder ähnlichen Fördermitteln zur Ausbreitung des
Baggergutes zuführt. Die Schneidkanten der Baggerschaufeln können rechenartige Reißzinken
tragen.
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Der Führungsbalken für die Baggergeräte ist zur Einstellung der jeweiligen
Arbeitstiefe und in der Ruhestellung auf dem Ausleger mittels verstellbarer Steckbolzen
abgestützt.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand in Abb. i in
einer beispielsweisen Gesamtanordnung in der Arbeitsstellung; Abb.2 gibt in vergrößertem
Maßstab einen Aufriß der Grabenziehmaschine allein in der Ruhestellung wieder; Abb.
3 ist ein Grundriß von Abb. 2, und Abb. 4 ist eine rückwärtige Ansicht hiervon;
Abb. 5 zeigt eine einzelne Baggerschaufel* in Seitenansicht in geschlossener Stellung
und Abb. 6 die Schaufel in einer :liisicht von oben und Abb. 7 einen Reißzinkenbesatz
für die Schneidkante der Baggerschaufeln; Abb. 8 zeigt in Ansicht und einem Teilschnitt
die Nachfolgewalze zur endgültigen Profilierung des ausgehobenen Grabens.
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Die Gesamtanordnung besteht aus dem eigentlichen Baggergerät A, das
als Anhängegerät für einen Schlepper ausgebildet ist, dessen Motor gleichzeitig
zum Antrieb der Baggerkette z. B. von der Zapfwelle aus dienen kann. An das eigentliche
Baggergerät ist die Profilwalze B angehängt, die in einem Fahrgestell B' gelagert
ist. Pfeil C gibt die Fahrtrichtung an. Die Baggerkette des Geräts A wird
vorzugsweise in Richtung der Pfeile D
angetrieben, so daß also der gezogene
Trum der Baggerkette entgegen der Fahrtrichtung verläuft. Die gezogene Profilwalze
B, die sich unter der Wirkung der Zugkraft in Richtung des Pfeiles E dreht, wird
in dem frisch atis,geliolienen Graben abgewälzt.
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Im einzelnen bestellt <las Baggergerät A bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel aus den Schlittenkufen io, deren aufwärts gebogene Zugseiten
i i durch ein starkes Querstück 12 starr miteinander verbunden sind. Das Querstück
12 dient zum Anschluß des Geräts an einen Schlepper, eine Zugmaschine o. dgl. Die
freien Enden der Schlittenkufen io, die beispielsweise ein breitflanschiges Profil
zeigen, sind durch ein starres bogenförmiges Joch 14 miteinander verbunden, an das
ein Zugbügel 15 zum Anhängen der Profilwalze B angeschlossen ist. Die Schlittenkufen
io sind durch ein Sprengwerk 16 versteift, dessen Obergurt 17 über die ganze Länge
des Geräts A
die aufwärts gebogenen Enden i i der Schlittenkufen mit
dem starren Joch 14 verbindet. Dadurch ergibt sich eine starre Verbindung aller
Teile des schlittenartigen Fahrgestells bei verhältnismäßig geringem Gewicht. Der
Breitenabstand der Schlittenkufen io richtet sich nach der beabsichtigten Arbeitsbreite
und wird so gewählt, daß die Schlittenkufen beiderseits der Arbeitsstelle auf dem
gewachsenen Boden gleiten können.
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In dem freien Raum zwischen den Schlittenkufen io bzw. den Obergurten
17 des Sprengwerkes 16 ist ein Ausleger 18 in den Lagern i9 an der Zugseite des
Schlittens io, ii schwenkbar angeordnet. Der Ausleger 18 besteht aus einem starren
Rahmen, der an der SchNvenkachse durch eingeschweißte Winkelstücke 20 und einen
Innenrahmen 21 versteift ist. Die freien Enden des Auslegers 18 sind mit Anschlußösen
22 für einen Seilzug 23 versehen, der über Umlenkrollen 24 zur Winde 25 führt, die
in dein starren Joch 14 gelagert ist, und die zur Ilölienverstellung des Auslegers
18, 21 um die Lager icg dient.
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Der schwenkbare Ausleger 18, 21 trägt das eigentliche Baggergerät
auf einem Lagerbock 26, der mit Verstrebungen 27 in der Nähe des freien
Endes
des Auslegers angeordnet ist. Die Baggerkette 28 läuft um Kettenscheiben 29, 3o,
die Randausnehmungen 31 für die Verbindungs- und Mitnehmerlfolzen der Kette 28 aufweisen.
Der Abstand der KetteilSCllell)en 29, 30 und die Lagensicherung der
Scheibe 3o erfolgt mittels des Führungsbalkens 32, der um die Welle 33 des Lagerbocks
26 frei schwenkbar ist. 1)ie Längeneinstellung bzw. die Spannung der Baggerkette
28 erfolgt durch eine Lascli,eliverbilldui1f; 34. Der Antrieb erfolgt über die Scheiben
29 mittels der Achse 31, um die der Führungsbalken 32 in dem freien Rahmen 21 des
Auslegers r8 schwenkbar ist.
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Auf dem Rahmen 21 sind etwa auf halber Länge an den parallelen Seiten
sich gegenüberliegende gelochte Platten 35 angeordnet, die Steckerstifte aufnehmen
können. Letztere dienen zur Alistütztitig des Führungsbalkens 32 in verschiedener
Höhe, zu welchem Zweck die Randlöcher der Platten 35 in einer schrägen Ebene liegen.
Die Stützplatten 35 sind so angeordnet, claß die `höchste Stellung des F ührungsbalkelis
32 diesen so weit vom Boden abhelft, <laß in dieser Stellung der Transport der
Maschine von und zu den Arbeitsplätzen möglich ist. Die Steckbolzen können ferner
dazu dienen, eine- bestimmte Arbeitstiefe der Baggerkette einzustellen.
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Die Baggerkette 20 wird mit einer solchen Anzahl von l3aggerschaufeln
36 versehen, wie dieses den jeweiligen 'Arlfeitsl)edingungen entspricht. Vorteilhaft
bildet eine Baggerschaufel mit einem Glied der Baggerkette ein Baggeraggregat, wie
dieses in den Abb. 5 und 6 dargestellt ist. Zwei parallele Kettenglieder 37 sind
hierbei durch ein aufgeschweißtes Querstück 38 starr miteinander verbunden, das
parallel zu den Kettenbolzen 39 liegt. Auf dieses Querstück sind die Seitenwandungen
4o mit der Begrenzungswand 41 der Baggerschaufel aufgeschweißt, die kreisbogenförmig
verläuft. Die Rückwand 42 der so gebildeten Baggerschaufel ist etwa in Höhe der
Gralfkante um Achsen 43 schwenkbar, wobei die freie Kante der Rückwand 42 möglichst
nahe der Innenseite der Begrenzungswand 41 geführt ist, was sich aus dem kreisbogenförmigen
Verlauf der Begrenzungswand 41 ergibt. Die die Achsen 43 aufnehmende Kante der schwenkbaren
Wand 42 ist mit einer Steuerfläche 44 versehen, die zwischen den Gliedern 37 der
Baggerkette hindurchgreift und die gegebenenfalls durch eine Winkelun g bei 45 so
eingestellt ist, daß die Wand 42 unter ihrer Steuerung einen Kreisbogen von 9o°
beschreiben kann. Die Bew-eguiigsl>ahn der Wand 42 ist bei 42' angedeutet. Die Grabkante
der so ausgebildeten Baggerschaufel kann entweder als Schneide 46 ausgebildet sein
oder sie trägt Zinken 47, die auf einer Platte 48 kammerartig vereinigt sind (Abb.
5 und 7). Die Auswahl der Schneidkante erfolgt je nach den Bodenverhältnissen.
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In der Bewegungsbälin der Steuerflächen 44 der schwenkbaren Wand 42
der Baggerschaufeln 36 ist ein Steuernocken 49 auf dem Lagerbock 26 fest angeordnet.
Gegen diesen Steuernocken 49 läuft die Steuerfläche 44 jeder Baggerschaufel, wobei
die Anordnung so getroffen ist, daß in diesem Augenblick die betreffende Baggerschaufel
36 die Entleerungsstellung erreicht hat. Der feste Steuernocken 49 erzwingt über
die Steuerfläche 44 der Wand 42 deren Schwenkbewegung um die Achsen 43, so d:aß
eine zwangsläufige Entleerung der Baggerschaufel bewirkt wird.
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Zur Weiterleitung des geförderten Baggergutes ist auf dem freien Ende
des Auslegers 18 eine schürzenartige Leitwand 5o von entsprechender Höhe und Breite
vorgesehen, die das geförderte Erdreich Schleuderrädern 51 zulleitet, die auf dem
Ausleger 18 an den Fußpunkten der Wand 5o gelagert sind. Die Schleuderräder 51 drehen
sich gegenläufig. Ihre Antriebsräder sind in dem Räderkasten 52 untergebracht.
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Um -das Fördergut beiderseits der Arbeitsstelle über einen breiten
Erdstreifen verteilen zu können, sind am Ausleger 18 vorteilhaft rinnenförmig ausgebildete
Leitbleche 53 angeordnet, die in Richtung der Pfeile x geschwenkt werden können.
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Der Antrieb der Grabmaschine erfolgt vom Schlepper bzw. von der Zugmaschine
aus durch eine Gelenkwelle über ein Getriebe 6o mit Steuerliebet 61 und die Welle
62 sowie die Kegelräder 63, 64, welch letzteres auf der Welle 33 fest verkeilt.
Von denn Hauptantrieb ist der Antrieb der Schleuderräder 51 über den Räderkasten
52 abgeleitet. Das Getriebe 6o, 61 ist auf dem Ausleger 18 an geeigneter Stelle
aufgebracht, es kann auch ein zweites Untersetzungsgetriebe bzw. ein gesonderter
Antrieb für die Schleuderräder 51 vorgesehen sein. Ferner besteht die Möglichkeit,
einen besonderen Motor auf dem Ausleger 18 zum Antrieb der Baggerkette bzw. der
Schleuderräder vorzusehen, wodurch der Erfindungsgegenstand bzgl. des Antriebes
unabhängig von der Maschinenleistung der Zugmaschine wird.
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Zum Vorschneiden des Grabenprofils können Scheibenmesser 7o dienen,
die mittels Haltearmen 71 in senkrechter Richtung verstellbar am Schlittengestell
io angeschlossen sind. Derartige Vorschneider sollen lediglich dazu dienen, beispielsweise
in eine stark durchwurzelte Grasnarbe Markierungslinien im Verlauf der Oberkante
des auszuhebenden Grabens einzuschneiden.
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Die als Profilwalzrad ausgebildete Anhängewalze B zur endgültigen
Formung des Grabenprofils besteht aus einem Hohlkörper 8o, der als Wasserbehälter
mit einem Einfüllstutzen 81 ausgebildet ist. Das Gewicht der Wasserfüllung 82 dient
zur Bemessung des Walzendruckes. Der Walzenkörper ist auf einer Achse 83 im Fahrgestell
B' gelagert.
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Der Walzenkörper kann verschiedene Profile je nach ,dem erwünschten
Grabenprofil aufweisen. Neben dem Profil .des Körpers 8o sind beispielsweise Profile
84 und 85 in Abb. 8 in strichpunktierten Linien dargestellt, die bei der Drehbewegung
des Walzenkörpers- in Richtung des Pfeiles E in dem ausgehobenen Graben die Grabenwandung
86 formen. Die Anordnung kann auch so
getroffen sein, daß auf der
Walze ein Mitfahrer den Walzenkörper steuert, um beispielsweise ein noch besseres
Anklatschen und damit eine noch bessere Verfestigung des Bodens an den Grabenwandungen
zu erreichen. Dieses Verfahren ist besonders zweckmäßig, wenn die Grabenwandungen
zurückquellen.
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Der Erfindungsgegenstand wird wie folgt verwendet: Ein Gerät nach
Abb. i wird in Richtung des Pfeiles C mittels eines Schleppers so über die Arbeitsstelle
gezogen, daß die Schlittenkufen io beiderseits des auszuhebenden oder zu reinigenden
Grabens gleiten. Der Führungsbalken 32 mit der Baggerkette 28 ist dann um die Welle
33 in die Arbeitsstellung gesenkt, wobei auch eine ungefähre Einstellung der Arbeitstiefe
mittels der Steckerbolzen in den Stützplatten 35 erfolgen kann. Die endgültige Einstellung
der erwünschten Arbeitstiefe erfolgt dann durch Senkung der freien Enden des Auslegers
18 mittels der Winde 25, wobei der Ausleger 18 um die Drehpunkte i9 geschwenkt wird.
Die volle Arbeitstiefe kann bis zu etwa 8o cm in einem Arbeitsgang ausgehoben werden,
wobei die Sohlenbreite des Grabens der Breite der Grabschaufeln 36 entspricht.
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Die Baggerschaufeln 36 heben den Boden gleichsam in Fahrtrichtung
aus, wobei die Fahrgeschwindigkeit und die Umlaufgeschwindigkeit der Baggerkette
der Arbeitstiefe und den Bodenverhältnissen angepaßt wird. Die Fahrgeschwindigkeit
kann zwischen etwa 300 m und iooo m/Std. schwanken, die Umlaufgeschwindigkeit
der Baggerkette zwischen 4o bis ioo Umläufers pro Minute. Durch das Getriebe der
Zugmaschine und das weitere Getriebe 6o auf dem Ausleger 18 sind etwa acht bis neun
Geschwindigkeitsstufen erzielbar. Durch die Wahl der entsprechenden Getriebe kann
auch eine weitere Anpassung der Antriebsgeschwindigkeiten an die verschiedenen Arbeitsverhältnisse
erreicht werden.
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Die gefüllten Baggerschaufeln 36 gelangen auf der Antriebsscheibe
29 in die Entleerungsstellung. Hier läuft die Steuerfläche 44 jeder Baggerschaufel
auf den Steuernocken 49, und zwar in dem Augenblick, in dem die Baggerschaufel 36
in die Entleerungsstellung kommt. In diesem Augenblick wird die schwenkbare Begrenzungswand
42 zwangsläufig umn etwa 9o° geschwenkt. Es ist deshalb ausgeschlossen, daß die
geförderte Erde in der Baggerschaufel verbleiben kann. Gleichzeitig wird durch die
Schwenkung der Wand 42 die Freigabe von mitgerissenem Wurzelwerk u. dgl. aus den
Zinken 47 erzwungen. Das geförderte Gut gelangt von der Leitwand 50 in den
Arbeitsbereich der Schleuderräder 51, die mit höher Geschwindigkeit arbeiten. Durch
eine entsprechende Höheneinstellung der Leitbleche 53 gelingt es, das Erdreich in
einem Streifen von etwa io bis 15 m neben der Arbeitsstelle abzulegen. Durch die
weite Schleuderung wird das geförderte Gut gleichzeitig so verteilt, daß eine Nacharbeit
meist nicht erforderlich ist. Die Anordnung kann jedoch auch so getroffen sein,
daß die geförderte Erde in der Nähe der Arbeitsstelle zum Abfahren oder zur Verteilung
mittels Spaten und Eggen abgelegt wird. Hierzu wird im Räderkasten 52 die Umlaufgeschwindigkeit
der Schleuderräder entsprechend eingestellt bzw. erhalten die Leitbleche 53 eine
entsprechende Formgebung. Je nach den Bodenverhältnissen, der Verkrautung von zu
reinigenden Gräben usw. wird die Arbeitsstelle ein- oder zweimal befahren. Im allgemeinen
kann die Arbeitstiefe von etwa 8o cm in einem Arbeitsgang erreicht werden, wobei
die Baggerschaufeln ein Grabenprofil mit senkrechten Wänden ausheben. Das nachfolgende
Profi'lwalzrad 8o erzeugt jedoch bei einer Wasserfüllung von etwa 3oo bis 4oo 1
einen solchen Bodendruck auf die Grabenseiten, daß damit jedes erwünschte Grabenprofil
erzielt werden kann, so daß im allgemeinen ein einmaliges Befahren der Arbeitsstelle
genügt, um fertige neue Gräben oder entkrautete bzw. gereinigte Gräben herzustellen.
Die Breite der sternförmigen Schleuderräder 52 richtet sich nach der Menge des anfallenden
Fördergutes.
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Der Transport der erfindungsgemäß ausgebildeten Maschine von und zur
Arbeitsstelle erfolgt mittels einer lösbaren Hilfsachse auf einem Behelfsfahrzeug
o. dgl.
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Erfindungsgemäß ergeben sich folgende Vorteile: Die neuartige Anordnung
einer Baggerkette auf einem schlittenartigen Fahrgestell ermöglicht es, das Gewicht
der gesamten Maschine gering zu halten. Dabei ist eine sehr kräftige Ausführung
möglich, die dem rauhen Betrieb bei der Grabenherstellung im Freien gewachsen ist.
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Der Lagerbock 26 für die Baggerkette 28 ist am freien Ende des um
die Bolzen i9 schwenkbaren Auslegers 18 angeordnet. Ist damit durch die Verstellbarkeit
des Auslegers in der Höhe eine Anpassung an die Arbeitstiefe in weiten Grenzen möglich,
so ist diese noch erweitert durch die besondere Anordnung des Führungsbalikens 32
für die Baggerkette 28. Dieser erstreckt sich nämlich von dem freien Ende des Auslegers
18 in Fahrtrichtung, wobei der Führungsbalken für sich in der Arbeitstiefe einstellbar
ist. Die in den Baggerschaufeln beim Abtragen des Erdreichs auftretenden Kräfte
werden auf diese Weise über den langen Hebelarm des Führungsbalkens 32 und über
die Welle 33 auf das freie Ende des Auslegers 18 übertragen, der seinerseits als
ein langer, um die Bolzen i9 schwenkbarer Hebelarm ausgebildet ist. Dadurch ergibt
sich einerseits eine sehr elastische Arbeitsweise der Maschine, die Brüche von Bauteilen
auch bei auftretenden Hindernissen usw. weitestgehend ausschließt. Andererseits
wird durch die Abstützung der Arbeitswerkzeuge auf langen Hebelarmen eine besonders
günstige Ausnutzung der Antriebskraft erreicht und ein hoher Arbeitsdruck an den
Schneidkanten 46 der Baggerschaufeln 36, der eine hohe Förderleistung sichert. Außerdem
ermöglicht diese Anordnung der Arbeitswerkzeuge eine `kurze Baulänge. Diese wiederum
kann deshalb voll ausgenutzt werden, weil die Schlittenkufen io so breit gewählt
werden
können, (1a13 der Bodendruck pro Flächeneinheit klein gehalten
werden kann, was beispielsweise bei der Verwendung von Rädern auf große Schwierigkeiten
stößt bzw. nicht durchführbar ist. Der besonders günstige Wirkutrgsgrad der Maschine
wird noch erhöht durch die zwangsläufige Entleerung der Schaufeln, durch die neuartige
Ausbildung von deren Rückwand 42, die nach der völligen zwangsläufigen Entleerung
bei jeder Bodenart eine vollständige Füllung jeder Baggerschaufel mit neuem Fördergut
ermöglicht. Hierbei ist auch dies Ausbildung der Baggerschaufeln dem rauben Betrieb
bei der Baggerurig gewachsen, zumal die Wand 42 nach der zwangsläufigen Entleerung
der Baggerschaufel durch die Steuerfläche 44 beim Überlaufen des Steuernockens 49
selbsttätig in die Ausgangsstellung zurüc'kke'hrt. Dieses kann noch begünstigt werden
durch die Formgebung und die Abmessungen bzw. das Gewicht der Steu°rfläche44.
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Die dargestellten Ausführungsformen beschränken den Erfindungsgegenstand
nicht auf die wi.edergegelenen Abmessungen und die Antriebsart. Diese können vielmehr
den jeweiligen Arbeitsbedingungen und Bodenverhältnissen angepaßt sein. Damit eignet
sich die erfindungsgemäße Maschine zur Herstellung von Gräben bei der Neulandgewinnung,
z. B. an den Meeresküsten, ebenso wie bei dem Ausheben von Entwässerungsgräben auf
bereits kultivierten Böden. Ferner können vorhandene Gräben gereinigt, vertieft,
nachgearbeitet oder z. B. auch verbreitert werden. In gleicher Weise sind Kabelgräben
oder sonstige fortlaufende Bodenvertiefungen herstelilbar. Je nach dem Arbeitseinsatz
wird die als Anhängegerät. ausgebildete Profilwalze 13 gegebenenfalls durch
ein anderes Zusatzgerät ersetzt.
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Wegen der Einstellbarkeit der Arbeitstiefe mit großer Genauigkeit
und in weiten Grenzen ist die Maschine gemäß der Erfindung auch besonders geeignet
zur Herstellung von Dränagegräben. In diesem Fall wird die geförderte Erde vorteilhaft
unmittelbar am Grabenrand abgelegt, um die Gräben nach dem Einbringen des Röhrensvstems
sofort wieder schließen zu können.
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Da ein besonderer Antriebsmotor für die Baggerkette auf dem Ausleger
18 angeordnet werden kann, besteht ferner die Möglichkeit, die Grabenziehrnaschine
mittels einer Seilwinde über die Arbeitsstelle zu ziehen. Diese .Arbeitsweise erscheint
besonders vorteilhaft bei weichem Untergrund, der eine schwere Zugmaschine nicht
trägt oder in einem von Quergräben durchzogenen Gelände, deren f-1)erwindung mit
der Zugmaschine Schwierigkeiten bereitet. Die breiten Schlittenkufen to und (las
leichte Gewicht wirken sich in diesem Fäll besonders vorteilhaft aus.
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Die Umdrehung der Schleuderräder kann durch das im Räderkasten 52
angeordnete Getriebe in beiden Richtungen jedoch stets gegenläufig erfolgen, so
daß die geförderte Erde entweder gehoben und fortgeschleudert oder über ein Grundlrlech
seitwärts abgeschleudert wird. Es ist auch möglich, während des Betriebes die Drehrichtung
zu wechseln. Die Ausbildung der Schaufelflächen und der Leitbleche 53 erfolgt entsprechend.
Damit ist ein Verstopfen der Schleuderräder mit Sicherheit vermieden.
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Um zu vermeiden, daß von den Baggerschaufeln 36 erfaßte größere Erdstücke
vor deren Entleerung seitlich herunterfallen, 'können am Führungsbalken 32 entsprechend
bemessene Leitbleche vorgesehen sein, die die Förderbahn der Baggerschaufeln 36
begrenzen. Außerdem können am Ausleger 18 bzw. am Rahmen Streichbleche angeschlossen
sein, die während der Arbeit der Maschine auf dem gewachsenen Boden gleiten. Diese
sind so geformt, daß sie etwa herunterfallende Erdstücke mit Sicherheit von der
Kante des frisch ausgebobenen Grabens zurückhalten. Hierzu können die Leitbleche
auch in senkrechter Richtung so verschiebbar sein, daß sie stets auf dein Boden
anliegen. Sie sind in der Fahrtrichtung des Gerätes gesehen so angeordnet, daß sie
den Führungsbalken 32 beiderseits fast berühren und erweitern sich dann pfeilartig
bis zu den äußeren Rändern des Auslegers 18. Die Leitfläche kann etwa als Streichfläche
oder in einer sonst geeigneten Kurvenführung ausgebildet sein.
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Durch die Anordnung der Leitbleche wird mit Sicherheit vermieden,
daß Erdstücke, abgerissene Rasenplaggen usw. in den frisch ausgehobenen Graben zurückfallen.
Hier würden sie :nämlich durch das nachfolgende Walzrad8o auf derGrabensohle festgewalzt
und würden spätere Wasserstauungen hervorrufen. Durch die damit ersparte nachträgtliche
Glätturig der Grabensohle ergibt sich ein zusätzlicher Gewinn an Arbeitszeit.