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Die Erfindung betrifft ein Verfahren bzw. eine Anordnung zur Übertragung
zusätzlicher Informationen in codierter Form im Anschluß an die Aussendung eines
sich aus n Signalschritten zusammensetzenden Tonfolge-Selektivrufsignals, bei dem
während eines jeden der n Signalschritte jeweils eine aus einer Anzahl k auswählbare
Einzelfrequenz gesendet wird, zwischen Teilnehmerstellen eines Nachrichten-, insbesondere
Funknetzes, deren Selektivruf-Empfangsgeräte eine Amplitudenbegrenzerstufe aufweisen
mit einem maximalen Ausgangspegel, der nur wenig über dem Ansprechpegel einer der
Amplitudenbegrenzerstufe nachgeschalteten Signalauswertestufe liegt.
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Es sind bereits Übertragungssysteme bekannt, bei denen Signale dadurch
gebildet werden, daß eine Anzahl von Frequenzen aus einer größeren Zahl jeweils
ausgewählt und übertragen wird. Aus der deutschen Patentschrift 1065015 ist
eine Einrichtung in Fernmeldeanlagen zum Empfang verschiedener Signale bekannt,
die durch verschiedene Frequenzen oder deren Kombinationen gekennzeichnet werden.
Beispielsweise ist die unterschiedliche Kennzeichnung der Zahlen 1 bis 10 durch
die Übertragung jeweils zweier von fünf Signalfrequenzen möglich. Für den allgemeinen
Fall ist n die Zahl der Signalfrequenzen und m die Zahl der zur Kennzeichnung eines
Zeichens auszusendenden Frequenzen. Mit dieser bekannten Signalempfangseinrichtung
wird nunmehr die Auswertung der Frequenzen verhindert, wenn die Zahl der Frequenzen
von der vorgesehenen Zahl m abweicht.
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Eine Schaltungsanordnung zur Unterbindung einer unerwünschten Auslösung
eines Signals durch die Sprache bei Tonrufsystemen ist aus der deutschen Patentschrift
965 699 bekannt. Danach wird ein Frequenzcodesystem verwendet, dessen Einzelfrequenzen
im Sprachband liegen, wobei gleichzeitig die Verbindungsleitungen besprochen werden.
Empfangsseitig lösen nur Einzelfrequenzkombinationen zu einer bestimmten Klasse
ein Signal aus. Sendeseitig ist im Sprechkanal vor dem Zusammentreffen mit dem Signalkanal
eine die Anzahl der bei einer Signalgabe unbetätigt bleibenden Signalfrequenzen
um Eins übersteigende Anzahl von jeweils einer anderen Signalfrequenz entsprechenden
schmalen Frequenzbändern gesperrt.
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Aus der österreichischen Patentschrift 219 669 ist ein Funkübertragungssystem
von einem Sender zu jeweils einem von mehreren Empfängern bekannt, wobei der Sender
mit verschiedenen Kennfrequenzen moduliert werden kann und jeder Empfänger mit mindestens
zwei selektiven Kennfrequenzdetektoren versehen ist sowie mittels einer entsprechenden,
für den ausgewählten Empfänger kennzeichnenden Kombination mindestens zweier Kennfrequenzen
vom Sender angerufen werden kann.
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In Funknetzen ist es vielfach erwünscht, einer gerufenen Teilnehmerstelle
unmittelbar im Anschluß an das Rufsignal kurze Nachrichten in codierter Form zu
übermitteln. Dadurch wird nämlich in vorteilhafter Weise ein zur Verfügung stehender
Funkkanal rationeller ausgenutzt, weil zu einem solchen Informationsaustausch nicht
erst ein Gespräch geführt werden muß. Eine solche Zusatzinformation kann z. B. Hinweise
auf i den gewünschten Antwortkanal, auf die Betriebsart oder die Kennzeichnung einer
rufenden Küstenfunkstelle enthalten. Werden die Teilnehmerstellen eines Funknetzes
mit Hilfe eines Tonfolge-Selektivrufsignals gerufen, das aus einer n schrittigen
Folge von Einzelfrequenzen besteht, wobei die Einzelfrequenzen aus einem Frequenzvorrat,
der z. B. k Frequenzen enthält, ausgewählt werden, so ergibt sich die weitere vorteilhafte
Möglichkeit, die im Anschluß an das Rufsignal zu sendenden Zusatzinformationen ebenfalls
mit Hilfe der k Frequenzen zu übermitteln. Dabei tritt jedoch das Problem auf, zu
verhindern, daß die auf die einzelnen k Frequenzen abgestimmten Selektivrufempfänger
anderer Teilnehmerstellen des Funknetzes fälschlicherweise auf die Signale ansprechen,
die die zusätzlichen Informationen enthalten.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren bzw. eine Anordnung
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem es in einfacher Weise möglich ist,
im Anschluß an ein Tonfolge-Selektivrufsignal einer Teilnehmerstelle zusätzliche
Informationen enthaltende Signale zu übermitteln, ohne daß die Selektivrufempfänger
anderer Teilnehmerstellen desselben Funknetzes durch diese Signale beeinflußt werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht das Verfahren gemäß der Erfindung
vor, daß zur Übertragung zusätzlicher Informationen im Anschluß an die Aus-Sendung
eines Tonfolge-Selektivrufsignals ein Signal gebildet wird, das pro Signalschritt
jeweils gleichzeitig wenigstens drei aus der Anzahl k ausgewählte Frequenzen enthält
und bei dem die wenigstens drei gleichzeitig gesendeten Frequenzen mit zueinander
gleich großem Sendepegel gesendet werden.
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Zur Durchführung dieses Verfahrens ist insbesondere vorgesehen, eine
sendeseitige Einrichtung zur Aussendung der Signalschritte der zusätzlich zu übertragenden
Informationen in der Weise auszubilden, daß während der Aussendung dieser Signalschritte
jeweils eine der drei Frequenzen eines Signalschrittes, zur Charakterisierung der
Rangstelle dieses Signalschrittes in der Aufeinanderfolge der einzelnen Signalschritte,
automatisch von Signalschritt zu Signalschritt unter Vermeidung einer Wiederholung
derselben Frequenz geändert wird und die beiden restlichen Frequenzen eines jeden
Signalschrittes zur Übermittlung des eigentlichen Informationsgehaltes eines Signalschrittes
aus dem um die zur Charakterisierung einer Rangstelle verwendeten Frequenzen verminderten
Frequenzvorrat k ausgewählt werden, und es ist weiter vorgesehen, empfangsseitig
an die Ausgänge von zur Auswertung der einzelnen k Frequenzen eingangsseitig parallelgeschalteten
Empfängern eine aus Dreifach-UND-Gattern mit Selbsthaltekreisen bestehende Matrixschaltung
in der Weise anzuschalten, daß jeweils ein für die Auswertung einer eine Rangstelle
eines Signalschrittes charakterisierenden Frequenz vorgesehener Empfänger mit jeweils
einem Eingang sämtlicher UND-Gatter einer Matrixspalte und von jeweils einer Kombination
zweier übrigen Empfänger jeder für sich mit einem Eingang sämtlicher UND-Gatter
derselben Matrixzeile verbunden ist.
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Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß die zur Einsparung
von Selektionsmitteln am Eingang der Selektivrufempfänger angeordneten Amplitudenbegrenzerstufen
dazu benutzt werden können, um ein Fehlansprechen dieser Empfänger auf die Signale
der zusätzlichen Informationen zu verhindern, wenn man diese Signale in der vorgeschlagenen
Weise bildet. Die maximale Ausgangsspannung dieser Amplitudenbegrenzerstufen liegt
nämlich nur sehr wenig
über der Ansprechwelle der eigentlichen Rufsignalauswertestufe.
Werden von einem solchen Selektivrufempfänger mehrere Frequenzen gleichzeitig empfangen,
dann gibt die Begrenzerstufe einen Summenpegel ab, in dem der Anteil einer einzelnen
Frequenz um so geringer ist, je größer die Anzahl der gleichzeitig empfangenen Frequenzen
ist. Es wird daher durch die erfindungsgemäße Bildung der zur übertragung zusätzlicher
Informationen vorgesehenen Signale in vorteilhafter Weise verhindert, daß jede in
einem solchen Signal enthaltene Frequenz, die an sich aus dem gleichen Frequenzvorrat
entnommen wurde, aus dem auch die Rufsignale gebildet werden, einen Selektivrufempfänger
in fälschlicher Weise zum Ansprechen bringen kann, da ihr Pegel am Ausgang der Begrenzerstufe
nicht ausreicht, um die Rufsignalauswertestufe eines Selektivrufempfängers zu beeinflussen.
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An Hand einer Figur wird im folgenden eine Anordnung zur Auswertung
von Signalen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gebildet worden sind und
die zur übertragung zusätzlicher Informationen dienen, näher beschrieben.
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In einem Funknetz mit Tonfolge-Selektivruf werden den einzelnen Teilnehmerstellen
in der Regel zu ihrer Charakterisierung Rufnummern zugeteilt. Ordnet man jeder Ziffer
einer solchen Rufnummer jeweils eine von zehn Tonfrequenzen zu, so kann jede Teilnehmerstelle
des Funknetzes mit Hilfe eines Signals gerufen werden, das sich aus der aufeinanderfolgenden
Aussendung von Einzelfrequenz-Sendeschritten zusammensetzt. Die Selektivrufempfänger
sprechen auf diese Signale in der Weise an, daß nur der Selektivrufempfänger der
gerufenen Teilnehmerstelle sämtliche Signalschritte auswerten kann. Zur Charakterisierung
einer Ziffernwiederholung innerhalb einer Rufnummer kann dabei in vorteilhafter
Weise eine elfte Frequenz an Stelle einer an sich erforderlichen geradzahligen Mehrfachaussendung
derselben Frequenz verwendet werden. Zur Bildung der Signale zur übertragung der
zusätzlichen Informationen stehen daher dann z. B. elf Tonfrequenzen zur Verfügung.
Codiert man die zusätzlich zu übertragenden Informationen ebenfalls mittels Ziffern,
so kann man z. B. mit Hilfe von fünf der vorhandenen elf Tonfrequenzen einen Code
bilden. Es stehen dann noch sechs Frequenzen
zur Verfügung, mit deren Hilfe man jeder Codeziffer eine bestimmte Rangstelle innerhalb
der Sendeschrittfolge der zusätzlich zu übertragenden Informationen zuordnen kann,
z. B. mit der Frequenz f 6 einer Codeziffer der zusätzlichen Informationen die erste
Rangstelle, mit der Frequenz f 11 einer Codeziffer die sechste Rangstelle. Auf diese
Weise können also bis zu sechsstellige ziffernmäßig codierte Zusatzinformationen
übertragen werden, bei deren übertragung während eines jeden Sendeschrittes jeweils
drei Frequenzen zugleich gesendet werden. Durch diese Markierung einer bestimmten
Codeziffer mit einer bestimmten Rangstelle innerhalb der Sendefolge der zusätzlichen
Informationen erhält man den Vorteil, daß Codeziffern, die infolge übertragungsstörungen
nicht richtig empfangen bzw. nicht richtig ausgewertet werden konnten, mit Hilfe
einer Wiederholung der übermittlung auf einfache Weise ergänzt werden können.
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Der in der Figur dargestellte vereinfachte Stromlaufplan zeigt eine
Anordnung zur Auswertung derartig codierter zusätzlicher Informationen. Mit f 1
bis f 5 sind die Empfänger bezeichnet, die zur Auswertung einer mit dem
Code übermittelten Ziffer vorgesehen sind, die ihrerseits eine bestimmte Information
repräsentieren soll. Die Empfänger f 6 bis f 11 dienen zum Empfang
derjenigen Frequenzen, die die Rangstelle einer derartigen Ziffer bezeichnen sollen.
Den einzelnen Empfängern f 1 bis f 11 sind in Form einer Matrixschaltung
Dreifach-UND-Gatter nachgeschaltet, und jedem Dreifach-UND-Gatter ist ein Selbsthaltekreis
zugeordnet, so daß die zusätzliche Information in der Matrix gespeichert wird und
bei Bedarf abgefragt werden kann. Von den drei Eingängen eines jeden Gatters werden
zwei Eingänge jeweils von einer Kombination zweier Empfänger der Empfängergruppe
f 1 bis f 5 beeinflußt, und zwar derart, daß jeweils die betreffenden
Eingänge sämtlicher Gatter einer Zeile der Matrixschaltung von derselben Empfängerkombination
angesteuert werden. Die dritten Eingänge sämtlicher Gatter der Matrixschaltung werden
in der Weise von den restlichen sechs Tonfrequenzempfängern f 6 bis
f 11 beeinflußt, daß jeweils die Gatter einer Matrixspalte von einem dieser
Empfänger angesteuert werden.
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Es ist vorgesehen, daß diese Anordnung zur Auswertung zusätzlicher
Informationen vom Selektivrufempfänger der betreffenden Teilnehmerstelle erst nach
der vollständigen Auswertung des Tonfolge-Selektivrufsignals wirksam geschaltet,
d. h. an den Ausgang des Funkempfängers der Teilnehmerstelle angeschlossen wird.
Es kann daher eine solche Anordnung zur Auswertung zusätzlicher Informationen bei
Bedarf auch abwechselnd an mehrere Selektivrufempfänger angeschlossen werden.
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Zur übertragung zusätzlicher Informationen können auch vier und mehr
Frequenzen gleichzeitig gesendet werden. Werden gleichzeitig jeweils vier Frequenzen
gesendet, so erhält man mit einem
Code zur übertragung einer Codeziffer für die zusätzliche Information und jeweils
weiteren zwei Frequenzen zur Markierung der Rangstelle dieser Ziffer aus dem Frequenzvorrat
f 6 bis f 11 einen
Code, mit dem sich bis zu
= 16stellige Zusatzinformationen übertragen lassen.