DE1582644C3 - Preßvorrichtung für Erntegut - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Preßvorrichtung für Erntegut nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Eine solche Preßvorrichtung ist beispielsweise aus der deutschen Auslegeschrift 11 51 144 bekanntgeworden. Der Preßkolben weist bei dieser bekannten Anordnung eine Vielzahl von Laufrollen mit horizontalen und vertikalen Achsen auf, die sich jeweils gegen zur Laufrollenachse parallele, benachbarte Führungen abstützen. Um den Preßkolben sicher zu führen und die Seitenkräfte, die vor allem durch das üblicherweise vorgesehene Kolbenmesser auftreten, sicher aufzunehmen, sind bei Verwendung solcher Laufrollen mit horizontaler und vertikaler Achse viele Laufrollen erforderlich, deren Wartung und Nachstellung arbeitsaufwendig ist.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Preßvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine sichere Führung des Preßkolbens mit einer erheblich verringerten Anzahl von Laufrollen ermöglicht.

Erfindungsgemäß wird diese -Aufgabe nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Dadurch kann jede Laufrolle sowohl vertikale als auch horizontale Kräfte aufnehmen, so daß gegenüber der bekannten Vorrichtung jeweils zwei Laufrollen durch eine einzige ersetzt werden können, ohne daß dadurch die Sicherheit der Führung des Preßkolbens beeinträchtigt würde. Im Gegenteil wird die spielfreie Einstellung der Laufrollen gegenüber ihren Führungen erleichtert und so die Gefahr beseitigt, daß der Kolben in einer seitlichen Richtung Spiel hat und in seinen Führungen schlägt.

Die Erfindung wird nachfolgend an Hand zweier zeichnerisch dargestellter Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 in Seitenansicht und schematisch vereinfachter Darstellung eine erfindungsgemäße Preßvorrichtung,

F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie H-II in F i g. 1 in vergrößerter Darstellung,

F i g. 3 einen Schnitt längs der Linie IH-III in F i g. 2,

Fig.4 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IV in Fig. 3,

F i g. 5 eine andere Ausführungsform der Erfindung in vergrößerter Darstellung in einem Schnitt gemäß Linie H-II in Fig. 1,

F i g. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in F i g. 5.
In F i g. 1 ist schematisch vereinfacht eine Vorrichtung 102 zum Pressen von Erntegut dargestellt, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel Teil einer Anlage zum Einführen von Erntegut in einen Speicherraum ist. Der Preßvorrichtung 102 ist eine selbsttätige Zufuhrvorrichtung 103 vorgeschaltet, über die angeliefertes

ίο Erntegut kontinuierlich der Preßvorrichtung 102 zugeführt werden kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel mündet der Preßkanal 104 der Preßvorrichtung 102 auf einen Hochförderer 105 aus, durch den das gepreßte Erntegut in einen Silo 106 gefördert wird. Der

ι j Preßkanal 104 kann jedoch das gepreßte Erntegut auch direkt einem Speicherraum der genannten Art zuführen.

Zwei Ausführungsformen einer Preßvorrichtung 102

werden nachstehend an Hand der F i g. 2 bis 6 näher erläutert.

2D Die in Fig.2 bis 4 im einzelnen dargestellte Preßvorrichtung weist im Preßkanal 104 einen Preßkolben 107 auf, der in Richtung der Kanalachse hin- und herbewegbar ist. Der Preßkolben 107 weist eine rechteckige Abschlußplatte 108 auf, die die Arbeitsflä-

2"> ehe des Preßkolbens bildet und an der nahe ihres Außenumfanges zu den Innenwänden des Preßkanals 104 parallele nach hinten verlaufende Kolbenwände 109 vorgesehen sind, die den Mantel des Kolbens bilden. Zwischen den einander benachbarten, parallel zueinan-

jo der nach außen abgebogenen Längsrändern der Kolbenwände 109 sind über in Längsrichtung des Kolbens hintereinanderliegende, einen spitzen Winkel mit den Wänden des Preßkanals einschließende Achsen 110 Laufrollen 111 angebracht, deren Drehebenen im

r> Winkel von etwa 45° zu den Innenwänden des Preßkanals 104 stehen, an denen die Laufrollen 111 abgestützt sind. Die Laufrollen 111 weisen profilierte Laufflächen auf und laufen in den Ecken des Preßkanals 104, wozu die profilierte Lauffläche der Laufrollen 111

■κι in einem Axialschnitt etwa V-förmig ausgebildet ist. Auf der Rückseite der Abschlußplatte 108 sind im Abstand voneinander zwei vertikale Stege 112 angebracht, die auf ihren voneinander abliegenden Rückseiten mit quer zur Stegfläche verlaufenden, ebenfalls mit Abstand s zueinander angeordneten Stegen 113 fest verbunden sind. Zwischen den vertikalen Stegen 112 ist etwa in der Mitte der Abschlußplatte 108 über einen Bolzen 114 ein Ende einer Kolbenstange' 115 schwenkbar angelenkt, die an ihrem anderen Ende über einen Zapfen 116 mit

•ji) einer Kurbel 117 verbunden ist, die mittels einer Welle 118 in einem über eine Stütze 120 am hinteren Ende des Preßkanals 104 vorgesehenen Lager 119 geführt ist. Auf der Welle 118 ist ein Schwungrad 121 und daneben eine Riemenscheibe 122 befestigt. In der der Zufuhrvorrich-

« tung 103 zugewandten aufrechtstehenden Seitenwand des Preßkanals 104 mündet ein Zufuhrkanal 123, durch welchen das Erntegut mittels einer der Zufuhrvorrichtung 103 zugeordneten Schnecke 124 zugeführt wird. Auf der vom Preßkolben 107 abliegenden Seite ist die

bo Mündung des Zufuhrkanals 123 mit einem Messer 126 versehen, das mit einem am Preßkolben 107 angebrachten Gegenmesser 125 zusammenwirkt.

Der Preßkolben 107 und die Mündung des Zufuhrkanals 123 sind in einem Abschnitt 127 des Preßkanals 104 angeordnet, der etwa horizontal verläuft und der in Vorschubrichtung des Erntegutes hinter der Mündung des Zufuhrkanals 123 in einen schräg nach oben verlaufenden Abschnitt 128 übergeht.

Bei der in Fig. 1 schematisch dargestellten Zufuhrvorrichtung kann das vom Feld herangebrachte Erntegut durch die Zufuhrglieder in den Bereich der in den Preßkanal 104 ausmündenden Schnecke 124 gebracht werden. Das von der Schnecke 124 in den Preßkanal 104 eingeführte Erntegut wird bei der Vorschubbewegung des Preßkolbens 107 gepreßt und — bei Einführung in einen Speicherraum — gefördert. Als Antriebsmittel für die Zufuhrvorrichtung 103 und den Preßkolben 107 ist ein Elektromotor 136a vorgesehen. Die Antriebsverbindung für die Zufuhrvorrichtung 103 ist nicht näher dargestellt. Die Antriebsverbindung zum Preßkolben 107 erfolgt über einen Riemen 144, der um die Riemenscheibe 122 geführt ist.

Bei der in den Fig.5 und 6 dargestellten Ausführungsform sind dem Ausführungsbeispiel gemäß den F i g. 2 bis 4 entsprechende Teile zur Verbesserung der Übersichtlichkeit mit gleichen Bezugszeichen versehen. Bei dieser Ausführungsform fördert die Schnecke 124 im Zufuhrkanal das Erntegut durch eine Zufuhröffnung 145 in einen Preßkanal 146, in dem als Preßorgan ein Preßkolben 147 vorgesehen ist. Der Preßkolben 147 weist einen durch die Kolbenwände gebildeten, nahezu rechteckigen Mantel 148 auf, der an den Ecken mit auf Achsen 150 angebrachten Laufrollen 151 versehen ist. Die Achsen 150 schließen einen spitzen Winkel ein mit den Innenwänden des Preßkanals 146. Die Laufrollen 151 liegen im Abstand voneinander und laufen beim vorliegenden Ausführungsbeispiel auf speziellen, in den Ecken des Preßkanals 146 angeordneten Laufflächen 152, die als Laufschienen ausgebildet sind.

Im Betrieb wird ähnlich wie beim zuvor erläuterten

ίο Ausführungsbeispiel das Erntegut mittels der Schnecke 124 in den Preßkanal 146 eingeführt Beim Vorschub des Preßkolbens 147 wird das zwischen zwei Arbeitstakten zugeführte Erntegut zusammengepreßt und weiter durch den Preßkanal 146 gefördert.

Durch die erläuterte Anordnung der den Preßkolben abstützenden Laufrollen wird eine Führung des Preßkolbens geschaffen, die trotz einer geringen Anzahl von Laufrollen eine sichere Führung des Preßkolbens ohne schädliches Spiel gewährleistet, darüber hinaus auf

>o einfache Weise ein spielfreies Einpassen des Preßkolbens ermöglicht und bei geringem Laufwiderstand * vergleichsweise verschleißfest ist.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Preßvorrichtung für Erntegut, mit einem im Querschnitt eckigen Preßkanal, in dem ein Preßkolben verschiebbar ist, der mit Laufrollen an den Innenwänden des Preßkanals im Bereich der Oberkanten und der Unterkanten des Preßkolbens hintereinander an je zwei Stufen geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (110 bzw. 150) der Laufrollen (111 bzw. 151) im spitzen Winkel zu den Wänden des Preßkanals (104 bzw. 146) angeordnet sind, und daß je zwei Laufrollen (111 bzw. 151) an den Kanten des Preßkolbens (107 bzw. 147) hintereinander angeordnet sind.

2. Preßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehebenen der Laufrollen (111 bzw. 151) im Winkel von etwa 45° zu den Preßkanalwänden stehen, an denen die Laufrollen abgestützt sind.