DE1571480A1 - Verfahren zum Aufschliessen von Asbest - Google Patents
Verfahren zum Aufschliessen von AsbestInfo
- Publication number
- DE1571480A1 DE1571480A1 DE19661571480 DE1571480A DE1571480A1 DE 1571480 A1 DE1571480 A1 DE 1571480A1 DE 19661571480 DE19661571480 DE 19661571480 DE 1571480 A DE1571480 A DE 1571480A DE 1571480 A1 DE1571480 A1 DE 1571480A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- asbestos
- dmso
- fibrils
- dimethyl sulfoxide
- water
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H13/00—Pulp or paper, comprising synthetic cellulose or non-cellulose fibres or web-forming material
- D21H13/36—Inorganic fibres or flakes
- D21H13/38—Inorganic fibres or flakes siliceous
- D21H13/42—Asbestos
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B20/00—Use of materials as fillers for mortars, concrete or artificial stone according to more than one of groups C04B14/00 - C04B18/00 and characterised by shape or grain distribution; Treatment of materials according to more than one of the groups C04B14/00 - C04B18/00 specially adapted to enhance their filling properties in mortars, concrete or artificial stone; Expanding or defibrillating materials
- C04B20/02—Treatment
- C04B20/08—Defibrillating asbestos
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H5/00—Special paper or cardboard not otherwise provided for
- D21H5/12—Special paper or cardboard not otherwise provided for characterised by the use of special fibrous materials
- D21H5/18—Special paper or cardboard not otherwise provided for characterised by the use of special fibrous materials of inorganic fibres with or without cellulose fibres
- D21H5/183—Special paper or cardboard not otherwise provided for characterised by the use of special fibrous materials of inorganic fibres with or without cellulose fibres of asbestos fibres
Description
PATENTANWÄLTE 1 5 7 1 A 8
m ο. AMTHOK
- β I1BANKI1TTHT A. M.,1 1 ,8 ·
«ηκη» (0611) 55 20 23 9101
MITTKt1WKa 1% I / S C
ΓΟΒΤΒΟΒ1ΓΕΒΪ»1.ΟΗ 180 IH
FMC Corporation, Philadelphia, Pennsylvanien, USA
Verfahren zum Aufschließen von Asbest
Die Erfindung betrifft das Aufschließen von Asbest, wobei dieser
einer mechanischen Behandlung unterworfen wird, mittels
derer eine Auflösung in Teilchen und Fibrillen von einem Durchmesser
von weniger als 1 Mikron bis zu einigen hundert £ alt größten Teilchen erhalten wird. Die Erfindung bezweckt dabei
insbesondere die Schaffung einer einfachen und billigen Aufschließungsweise, wobei von gewöhnlichen z.B. bergmännisch
gewonnenen Asbesten o. dgl. ausgegangen wird und ein großer Anteil der diese bildenden Fibrillen in Durchmessern in etwa der
Größenordnung einiger hundert Ä erhalten wird als besonders
homogene und höher dispergierte Aufschwemmung der Fibrillen und
Fibrillenverbänden, um die Verwendung zu erleichtern und vor
allem für die Herstellung von Papieren hoher Reinheit, einheitlicher Struktur und größeren Saugvermögens besseres Material
zu erhalten, den Energieaufwand bei der Asbestumwandlung (wie in Anmeldung F 48 530 beschrieben) zu verringern, bei Überführung
des Asbestes auf chemischem Wege in stabile, kolloidale Gele und Dispersionen, die einen wesentlichen Anteil von Partikeln
mit einer Größe von weniger als 1 my aufweisen.
Gewöhnlich wird Asbest aus Gesteinadern, wie Serpentinlagern, durch mechanischen Aufschluß und Absiebung gewonnen. Der sioh
ergebende Asbest, wie er handelsüblich ist, besteht aus großen Faeerbündeln, in denen dioht Faeerbüaohel und Knoten eingelagert
wegen ihrer Steifheit "Pinsel" genannt werden.
009850/0423
rieue Untertaeen im. ί % ι Ab.. 2 Nr. 1 μ a ο.. ******- * * *
Dies sind die Komponenten in gewöhnlichem Asbest, die ihm eine
grobkörnige Griffigkeit verleihen. Die Fasern bestehen im einzelnen aus Fibrillen mit Durchmessern in der Größenordnung
von 200-300 S, wobei tausende von Fibrillen auf eine Faser
gehen. Es ist möglich, die "Pinsel" zu Einzelfasern durch weitere verschiedene mechanische Behandlungen aufzubrechen, wie
sie beispielsweise bei der Streichgarnherstellung benutzt werden, wobei jedoch nur ein sehr kleiner Anteil, wenn überhaupt,
der tausenden Fibrillen, die eine Faser bilden, auf diese Weise freigelegt werden kann.
Eine andere Methode zur Zerteilung von Asbestfasern in Fibrillen ist in der USA-Patentschrift 2 626 213 beschrieben, wonaoh
Aabeetfasern mit einem Oberflächenbehandlungsmittel versetzt
werden, das von der Fibrillenoberfläohe absorbiert wird und eine Aufteilung der Fasern in Fibrillen bewirkt, wobei
relativ wenig Energie aufgewendet werden muß.
Bei der Benutzung von Oberflächenbehandlungsmitteln sind verschiedene
Schwierigkeiten zu berücksichtigen. Diese Mittel werden zähhaftend absorbiert und sind quantitativ sehr sohwer
zu entfernen. Sie führen zur Bildung größerer Schaummengen und zu beachtlichen Behandlungsschwierigkeiten während der
Herstellung und die Rückhaltung von organischen Substanzen durch den Asbest setzt seiner Leistungsfähigkeit bei hohen
Temperaturen Grenzen. Ferner sind sogar ultradünne Filme des Oberflächenbehandlungsmittels auf der Oberfläche der Asbestfasern
oder Fibrillen an daraus hergestellten Fertigartikeln unerwünscht, wie bei elektrischen Trenn- und Isolationspapieren.
Von besonderer Wiohtigkeit ist im vorliegenden Fall, daß eine
Oberfläohenbehandlungsmittelbeschichtung die Asbestfasern für eine spezielle ohemisohe Behandlung vor dem meohanisqhen Aufsohluß
unzugänglich macht, um eohte kolloidale Dispersionen
des mikrokristallinen Asbest zu erzielen.
0098 5 0/0423 original inspected
157H8Q
Die vorliegende Erfindung "betrifft ein Verfahren zur Behandlung
handelsüblichen Asbest jeden mechanischen Aufschlußgrades,
wobei die Faserbündel, die "Pinsel" und Binzelfasern effektiv und mit relativ schwacher mechanischer Beanspruchung zu Partikeln
und Einzelfibrillen aufgeteilt werden können, und die Fibrillen Durchmesser in der Größenordnung von weniger als
?00-300 £ haben, ohne die Länge der die Fasern bildenden Fibrillen
wesentlich zu verändern und ohne die Benutzung eines organischen Oberflächenbehandlungsmittels, um die Ausbildung
von organischen Oberflächenbeschichtungen zu vermeiden. Dieses
Verfahren kann mit der gleichen Aufteilungswirksamkeit auf chemisch vorbehandelte Asbestfasern angewendet werden, wie das
Verfahren der laufenden Anmeldung F 48 530, um direkt und mit schonender mechanischer Behandlung stabile kolloidale Dispersionen
und Gele mikrokristallinen Asbests zu erhalten, in
denen ein großer Teil der Partikel eine Große hat, die unter
1 my liegt.
Das Verfahren nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Asbest in Gegenwart einer Menge an Dimethylsulfoxyd
der mechanischen Aufteilung unterworfen wird, die zur Aufschließung
des Asbestes ausreicht und danach der Asbest von Dimethylsulfoxyd freigewaschen wird. Es werden also reguläre
oder stark (mechanisch) aufgeschlossene Asbestfasern oder chemisch vorbehandelte Asbestfasern in ausreichender Menge
in Dimethylsulfoxyd (DMSO) eingeweicht und aufgeschwemmt, um
eine einheitliche Befeuchtung der Fasern mit DMSO sicherzustellen. Die Dispersion der Aufschwemmung beziehungsweise der
Einzelfibrillen oder Fibrillenteile kann durch die Behandlung der DMSO Aufschwemmung in einem einfachen Pulper bei schonender
mechanischer Beanspruchung unterstützt werden. Nach der mechanischen Behandlung wird das DMSO vom aufgeschlossenen
Asbest durch Zentrifugen, Filtern oder Abquetschen getrennt. Dann erfolgt ein Freispülen von DMSO, Trocknung und gebrauchsfertige
Verpackung.
BAD
009850/0423
16/1480
Diese Verfahrensweise unterscheidet sich von den bekannten Verfahrensweisen wie folgt:
Magnetite, ebenso gut wie andere niohtasbestische anorganische
Verunreinigungen einschließlich lehm sind nach der Weich- und Aufschwemmbehandlung mit DMSO entfernbar, was zu einem
weißeren, viel reineren Produkt führt, das frei von irgendwelchen aufgeschichteten Oberflächenbehandlungsmitteln ist.
DMSO ist in Wasser unbegrenzt lösbar und kann vollständig ausgewaschen werden, ohne daß dabei Schaum entsteht, wobei sich
ein Produkt ergibt, das chemisch identisch ist mit' dem, das sich bei Nichtbehandlung mitDMSO ergibt. Dieser Sachverhalt
ist davon unabhängig, ob es sich beim Ausgangsmaterial um gewöhnlichen Asbest oder um chemisch vorbehandelten Asbest
handelt.
Obgleich für das Einweichen und Aufschwemmen unverdünntes DMSO bevorzugt wird, kann eine Verdünnung mit Wasser oder einem
anderen mischbaren Lösungsmittel angewendet werden. Das DMSO, ob verdünnt oder unverdünnt, kann auch für den Einweioh- und
Aufschwemmvorgang wiederbenutzt werden, solange keine Anzeichen
dafür da sind, daß es durch die vorhergehende Benutzung wesentlich chemisch verändert worden ist.
Bei der Anwendung höherer Temperaturen kann der Diepersionsgrad
der Pibrillen erhöht werden, wenngleioh Behandlungstemperaturen
von 100° C oder weniger bevorzugt werden. Einweioh- und Aufschwemmzeiten von nur etwa 15 Minuten sind ausreichend,
obgleich viel längere Zeiten, abhängig von der Art des natürlichen
Fibrillenaufbaues des zu behandelnden Materials, wünsohenswert
sein können. Solange eioh Zeiten und Temperaturen nicht in kritischen Bereichen bewegen, können sie nach Erfahrung
variiert werden.
009050/0423
157H80·
Versuche sind gemacht worden, anstelle von DMSO andere Mittel
zu benutzen, die ähnliche chemische Struktur, hohe Dielektrizitätskonstante oder einheitliche Ionenbindungen aufweisen.
Beispielsweise zeigt Bis-2-hydroxyethyl-sulfoxyd eine viel
schwächere Dispersionswirkung als DMSO oder wie sie Dimethylformamid bringt.
Aceton und Aminoxyde zeigen im wesentlichen keine Wirkung. DMSO hat sich auch als einheitlich wirksam bei der chemischen
Vorbehandlung und Veränderung von Asbesten zu mikrokristallinen Asbesten gezeigt, wie in der Anmeldung F 48 530 dargelegt,
wobei Asbest mit verdünnter Säure behandelt wird, um die angepaßte chemische Modifikation zu bewirken, die den
Asbest für den mechanischen Aufschluß und die Umwandlung in kolloidale Partikel geeignet maoht«. Beispielsweise führt eine
Auflösung von fibrösem Asbest mit 10 # Feststoff in einer Mischung aus 0,4 M HGL mit 10 °ß>
DMSO zu einem Produkt, das direkt und sehr viel leichter zu stabilen Dispersionen reduziert
werden kann, die einen Aufbau von submikroskopischen Partikeln enthalten, als in den Fällen, wo das Ausgangsmaterial
nur in 0,4 M HOL allein aufgelöst wird»
Als Rohmaterial kann handelsüblicher Asbest benutzt werden
oder auch weit aufgeschlossener Asbest, der schon zur Beseitigung
der "Pinsel" und Faserbündel mechanische Behandlungen, wie Behandlung mit einer Hammermühle, erfahren hatte.
In dem Fall, wo das Rohmaterial aus gewöhnlichem, mechanisch geöffnetem Asbest besteht, kann es in einen Sohläger oder ein
anderes geeignetes Rührwerk mit Doppelmantel zur Temperaturregelung
eingebracht werden; vorzugsweise kann das Gefäß als Autoklav oder als Digestor mit geschlossenem Deokel ausgebildet
sein., um Verunreinigungen zu vermeiden. Naoh der Einweioh-
und Aufsohwemmbehandlung kann die Aufschwemmung durch einen
Desintegrator, wie einen Bauer-Refiner geleitet oder
009850/0423 0RlGINA»-
1b/H80
in einem Oowles-Auflöser behandelt werden, um eine weitere Aufteilung
der Fasern in Einzelfibrillen zu erreichen. Die Masse des DMSO wird dann mechanisch von den aufgeschlossenen Asbestfasern
getrennt und für den Wiedergebrauch aufbereitet, Das im Asbest verbleibende DMSO wird mit Wasser ausgewaschen (andere
Spülmittel können ebenfalls benutzt werden) und aus der Spüle durch Destillation oder andere geeignete Maßnahmen wiedergewonnen.
Die Entfernung von Verunreinigungen aus dem Roh— asbest naoh der DMSO-Weiche und/oder Aufschwemmung, um ein
Endprodukt möglichst hoher Reinheit zu erhalten, kann durch Flotation oder durch elektromagnetische Separation erfolgen,
aber auch durch Sedimentation in einer ausreichend dünnen Aufschwemmung vor der Endfiltration, dem Trocknen und der !Packung.
Das auf diese Weise hergestellte Material ist besonders vorteilhaft
für die Herstellung von Asbestpapieren,und selbsttragende Asbestfilme haben eine bemerkenswerte Weichheit und Flexibilität
durch den hohen Fibrillenanteil, wobei dennoch die natürlich gegebene Stabilität von Asbest aufrechterhalten 1st.
Aus dem gleichen Grund ist die Absorbtionsfähigkeit derartiger Papiere für die Imprägnation mit Kunststoffen zur Herstellung
dekorativer Folien oder dgl. verbessert. Ein in dieser Weise aufgeschlossener Asbest ist auch besonders nützlich und geeignet
als Viskositätsbildner für polare Flüssigkeiten, wie Glycerin oder Äthylenglycol.
Wenn die Erfindung für die chemisch modifizierten mikrokristallinen
Asbeste gemäß Anmeldung Nr. F 48 5^0 angewendet wird und
diese in Übereinstimmung mit der Behandlungsfolge für übliche Asbeste geweicht oder aufgeschwemmt werden, so macht die Behandlung
mit DMSO die Bildung von weichen, stabilen kolloidalen Dispersionen und Gelen, frei von irgendwelcher Diokflüssigkeit
aufgrund vorhandener langer Fibrillen möglich, weil die Kombination
von ohemisoher Vorbehandlung und mechanischer AufSchliessung
zu viel kürzeren Fibrillenbruohstüoken führt, wobei ein
großer Prozentsatz der Fibrillen eine maximale Größe hat,
009850/0423 ORIGINAL INSPECTED
157H80
die unter 1 my liegt. Dengegenüber können gewöhnlich freigelegte
Fibrillen aus unbehandeltem Asbest im Durohschnitt Längen
von 50 my oder mehr haben, selbst wenn ihr Durchmesser 200-300 8 beträgt. Zur Erläuterung weiterer Einzelheiten werden
nachfolgend einige Ausführungsbeispiele näher beschrieben.
Chrysotiler Asbest durch mechanischen Aufschluß aus Serpentingestein
gewonnen und durch Zerkleinerung und Bieben derart
ρ weiter aufgeschlossen, daß 1 g eine Oberfläche von ca. 30 m hat, wurde in einem Pulpenschläger wie folgt behandelt:
81,65 kg wurden in 372 kg OMSO gegeben und mit 100 U/min 15 Minuten lang bei Raumtemperatur (25° 0) gerührt. Die sich ergebende
-Aufschwemmung wurde zentrifugiert und der Ausfluß zur
DMSO-Wiedergewinnungseinrichtung geleitet zusammen mit dem Wasser, das zum Freispülen des Produktes von DMSO benutzt wurde.
Der Asbestkuchen enthielt, so wie er aus der Zentrifuge kam, einen großen Anteil ^i^n. freien Asbestfibrillen mit einem Durchmesser
in der Größenordnung von 200—300 S und Längen von einigen Millimetern. Der Kuchen wurde dann mit Wasser in einem
Papierschläger zu einer geringeren Konsistenz (2 $) aufgelöst.
Danach wurde von diesem Material in der bekannten Fourdrinier-Maschine
Papier gemacht, das in der üblichen Weise getrocknet wurde. Ein Bindemittel wurde nicht zugegeben. Das gewonnene
Papier zeigte eine ungewöhnlich weiche Textur und Oberfläche und absorbierte sehr schnell eine Lösung von Melaminformaldehyd.
Eine stark geöffnete Form von chrysotilem Asbest wurde mit Salzsäure
wie im Beispiel I der Anmeldung F 48 530 vorbehandelt und außerdem wurde er in einer 10 $igen Aufschwemmung aus 0,4 M
Salzsäure und 10 /° DMSO für 30 Minuten weiterbehandelt und mit
100 U/min mit einem Blattrührer umgerührt. Das Produkt wurde
0 0 9 P. 5 0/0 /. 2 3
BAD ORiGiNAL
157H80
gesammelt und getrocknet zu einer Ausbeute von 87,5 $ und einem
SiOp/MgO-Verhältnis von 1,2 "bis 1,0. Das sich ergebende Produkt
wurde in 50^-igem DMSO-Wasser für 25 Minuten bei 80° 0 geweicht.
Das überschüssige DMSO-Wasser wurde ausgequetscht, um eine Paste mit 30 i>
Feststoff zu erhalten, die durch einen Bauer-Refiner mit 1/2 mm Spaltweite gedrückt wurde. Die austretende Paste
wurde in Wasser aufgeschwemmt, gefiltert und Spülwasser wurde aufgefangen zur Wiedergewinnung des DMSO. Das abgefilterte Produkt
wurde offen getrocknet und als nichtdichter Flor oder Puder gepackt. Das Endprodukt gestattet die Herstellung von stabilen
Dispersionen nach Mischung von 4 % Feststoff in Wasser, aus denen fortlaufende, selbsttragende Asbestfilme gegossen
werden können. Wenn das Endprodukt zu Glycerin oder Äthylenglykol zugegeben wird, erhält man sehr hochviskose, tixotrope
Schmiermittel bei nur 2 # Feststoff. Wenn es zu organischen Phosphaten, Silikonölen, Estern und Alkoholen gegeben wird, so
werden diese in sehr dicke, aber klare, weiche Produkte umgewandelt, die Schmiermittelaussehen und -konsistenz zeigen.
15,9 kg Coalinga-Ohrysotil-Asbest wurden mit 29,5 kg UMSO in
einen Weichkessel gegeben und dort 60 Minuten bei 80° G unter leichtem Umrühren gehalten. Die Masse wurde zentrifugiert,
durch einen Bauer-Refiner mit 1/2 mm Spaltweite gegeben, von DMSO freigewaschen, sprühgetrocknet und verpackt. Das sich ergebende
Produkt war völlig aufgeschlossen und enthielt einen großen Anteil in der Größenordnung von etwa 200-400 £· Diese
ultrafeine Asbestform war wirksam als Flockungsmittel für die
Abwasserverdickung..
Ein langfasriger Chrysotilasbeet wurde mit 0,4 M Salzsäure
(10 i» Feststoff anteil) über 25 Minuten bei 100° 0 behandelt, gespült
und getrocknet. Danach wurde das getrocknete »Material durch eine Hammermühle zum mechanischen Aufschluß gegeben vujd
0 0 9 R 5 0 / 0 k 2 3 original inspected
1S7U.80
dann in einen. Kessel zur Aufschwemmung mit Wasser und DMSO
gebracht, um mit der 50:50 $ Wasser-DMSO-Mischung eine 10^-ige
Paste zu bilden. Diese Paste wurde 60 Minuten bei Raumtemperatur mit 100 U/min umgerührt, wonach der DMSO-Überschuß abgequetscht
und das Produkt von DMSO freigespült wurde. Die
30$-ige Feststoffpaste wurde durch einen Rietz-Extruder geschickt,
wobei der Asbest eine intensive mechanische Beanspruchung erfuhr, die sich in seiner sehr starken Erwärmung
zeigte. Die austretende Paste wurde zu einer 2$—igen Aufschwemmung
in einem Mischbehälter reduziert und durch einen elektromagnetischen
Seperator geleitet, um das Eisenoxyd zu entfernen, wonach die Trocknung in einem Trommeltrockner erfolgte. Das
Produkt enthielt mindestens 15 $ Teile mit einer unter 1 my
und ergab ausgezeichnete thixotrope Dispersionen in Wasser und
organischen Phosphaten, Silikonölen, Estern und Alkoholen.
Handelsüblicher Ohrysotilasbest von mittlerer faserlänge wurde
in einen Weichkessel mit Wasser und DMSO angesetzt, um eine 15#-ige Paste mit 75:25 DMSO-Wassermischung zu bilden. Die
Mischung wurde mit 200 U/min 2Stunden bei Raumtemperatur gerührt, gefiltert, von DMSO freigespült und in einem Flotationstank
geklärt, wonach das Material in einem Schläger zu einer 2^-igen Aufschwemmung umgewandelt wurde. Bei Verarbeitung
zu Papier war das Produkt fehlerfrei weiß und bildete ein
wirksames Grundpapier mit hoher Stabilität und idealer Absorbtio^fähigkeit
für Wasserfarben.
Beispiel VI ■ .
Ein handelsüblicher, mechanisch hochaufgeschlossener Ohrysotilasbest
wurde in einen Weichkessel mit einer 25 $> DMSO-75 $>
Wassermisohung und Salzsäure zu einer 10^-igen Featstoffpaste
angesetzt, die ausreichend Säure enthielt, um eine 0,4 molare Löeung zu bilden. Es ist dabei darauf hinzuweisen, daß Asbest
eine ausreichende Alkalität mitbringt, um einen Teil der Salzsäure
neutralisieren zu können, bo daß der wirksame Teil der
ORIGINAL INSPECTED
009850/0423
1b/H80
Säure reduziert wird zur Wirksamkeit einer 0,2 molaren Säure auf einer 5 # Basis. Die Mischung wurde mit 100 U/min 50 Minuten
lang bei 100° 0 gerührt und dann zentrifugiert, von DMSO freifewaschen und offen getrocknet. Trotz fehlender Reibungsbeanspruchung
enthielt das Produkt einen beachtlichen Anteil von mikrokristallinem Asbest mit einer Partikelgröße
unter 1 my. Offenbar hat dafür die mechanische Beanspruchung in der Zentrifuge und duroh das Umrühren bei Gegenwart von
DMSO ausgereicht, um das Produkt ausreichend aufzuschließen, so daß ein ausreichender Anteil submikroskopischer Partikel
zur Bildung stabiler kolloidaler Dispersionen entstand.
Ein langfasriger Chrysotilasbest wurde trocken in einem großen Mischer mit Drehblättern aufgelockert und in DMSO, Wasser
und Salzsäure eingeweicht zu einer 10$—igen Paste, wobei das
DMSO-Wasserverhältnis 30:70 betrug und genügend Säure vorhanden
war, um eine 0,4 molare Lösung zu bilden. Bei 100° G wurde diese Masse 30 Minuten lang mit 150 U/min gerührt, danach
gefiltert, freigespült und in einem Trommeltrockner getrocknet. Hierbei fand wieder eine mechanische Beanspruchung
nach der Behandlung mit Säure statt, um ein Produkt mit einem wesentlichen mikrokristallinen Materialanteil mit einer Grö-
Qe unter 1 my zu erreichen, so daß dieses in Wasser thixotrope
Dispersionen ergab und schmiermittelähnliche Produkte hoher Viskosität in Tricresylphosphaten und Glycolen. Dieses
Produkt, das des letzten Beispieles und das der Beispiele II und IV wurde mit Ausbeuten von 85-90 # in Bezug auf das Ausgangsmaterial
erhalten und hatte ein SiO2/MgO-Verhältnis größer
als das des Originalasbestes.
HandelsübliohesChrysotil wurde in einem Rietz-Desintegrator
aufgelockert und zu 12 # in einer 80 # DMSO-20 # Wassermi-Bohung
eingeweicht, mit 150 U/min 90 Minuten lang bei
009850/CH23
INSPECTED
Ί57Η80
50° 0 umgerührt. Das Material wurde durch Quetschwalzen .
geleitet, mit DMSO gewaschen und in einen Behälter gegeben
und sprühgetrocknet. Das sich ergebende Endprodukt enthielt einen großen Anteil von Fibrillen in der Größenordnung
von 150 S Durchmesser.
ORIGINAL INSPECTED
009.850/0423
Claims (4)
1. Verfahren zum Aufschließen von Asbest, wobei der Asbest einer mechanischen Behandlung unterworfen wird, wodurch
eine Auflösung in Teilchen und Pibrillen mit einem Durchmesser in der Größenordnung von weniger als 1 Mikron bis
zu einigen hundert 1 als größten Teilchen erhalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Asbest
in Gegenwart einer Menge an Dimethylsulfoxyd der
mechanischen Aufteilung unterworfen wird, die zur Aufschließung des Asbestes ausreicht und danach der Asbest
von Dimethylsulfoxyd freigewaschen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dimethylsulfoxyd in wasserverdünnter Porm oder in
unverdünnter Porm verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Asbest mit verdünnter Säure behandelt wird, um
das Gilikat-Magnesium-Verhältnis in der Größenordnung
zwischen 1.05:1 und 1.30:1 zu vergrößern.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Asbest gleichzeitig mit verdünnter Säure und mit
Dimethylsulfoxyd behandelt wird.
Neue Unterlagen (Art7& 1 Abs.2Nr. 1 sau3des
009850/CH 23
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US479620A US3410751A (en) | 1965-08-13 | 1965-08-13 | Opening up asbestos with dimethylsulfoxide |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1571480A1 true DE1571480A1 (de) | 1970-12-10 |
Family
ID=23904742
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661571480 Pending DE1571480A1 (de) | 1965-08-13 | 1966-08-03 | Verfahren zum Aufschliessen von Asbest |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3410751A (de) |
BE (1) | BE685327A (de) |
DE (1) | DE1571480A1 (de) |
FR (1) | FR1529562A (de) |
GB (1) | GB1156221A (de) |
NL (1) | NL6611412A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA956849A (en) * | 1972-01-27 | 1974-10-29 | Raymond T. Woodhams | Chemically opening chrysotile asbestos and encapsulating |
CA1325141C (en) * | 1987-07-24 | 1993-12-14 | Pierre Delvaux | Boric acid treated asbestos fiber |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2626213A (en) * | 1948-12-21 | 1953-01-20 | Raybestos Manhattan Inc | Asbestos dispersions and method of forming same |
US2685825A (en) * | 1949-05-28 | 1954-08-10 | Raybestos Manhattan Inc | Refinement of asbestos |
US2661287A (en) * | 1949-11-15 | 1953-12-01 | Du Pont | Aqueous asbestos dispersion and process for producing same |
-
1965
- 1965-08-13 US US479620A patent/US3410751A/en not_active Expired - Lifetime
-
1966
- 1966-05-25 GB GB23324/66A patent/GB1156221A/en not_active Expired
- 1966-07-29 FR FR71521A patent/FR1529562A/fr not_active Expired
- 1966-08-03 DE DE19661571480 patent/DE1571480A1/de active Pending
- 1966-08-10 BE BE685327D patent/BE685327A/xx unknown
- 1966-08-12 NL NL6611412A patent/NL6611412A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE685327A (de) | 1967-02-10 |
FR1529562A (fr) | 1968-06-21 |
NL6611412A (de) | 1967-02-14 |
GB1156221A (en) | 1969-06-25 |
US3410751A (en) | 1968-11-12 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE737527C (de) | Verfahren zur Herstellung von Faserstoffbahnen aus unter Strukturerhaltung veresterten Cellulosefasern | |
DE2700892C2 (de) | ||
DE1123460B (de) | Verfahren zur Herstellung waessriger Dispersionen von kristalliner Cellulose | |
DE1546276A1 (de) | Verfahren zum Bleichen von zellulosehaltigem Material | |
DE2027319A1 (de) | ||
DE1696233B2 (de) | Verfahren zur herstellung von vernetztem cellulosehalbstoff und dieser so hergestellte cellulosehalbstoff als solcher | |
DE1571480A1 (de) | Verfahren zum Aufschliessen von Asbest | |
DE3011585C2 (de) | Verfahren zur Gewinnung von gewaschenem Tierhaarmaterial | |
US3179555A (en) | Process for de-inking printed waste paper | |
DE92590C (de) | ||
DE842825C (de) | Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Faeden, Schlaeuchen oder Filmen, aus Dispersionen von tierischem Haut- und Sehnenkollagen | |
DE328034C (de) | Verfahren zur Herstellung von Einzelfasern aus Bastfaserbuendeln unter gleichzeitiger Aufschliessung und Entfernung vorhandener Holzteile und Inkrusten | |
US1831647A (en) | Process of preparing alkali cellulose | |
DE913082C (de) | Kondensatorpapier, dessen Ausgangsstoff weitgehend von Aschebestandteilen befreit ist, und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE533647C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Pflanzenfaserstoffen mittels Chlors | |
DE1817334C3 (de) | ||
AT200907B (de) | Verfahren zur Gewinnung von Halbzellstoff | |
DE681359C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff mit hohem Gehalt an? ª‡-Cellulose | |
US1565864A (en) | Method of converting vegetable fiber to pulverized form | |
DE163659C (de) | ||
DE570030C (de) | Verfahren zur Herstellung von Viscose | |
DE585760C (de) | Verfahren zur Herstellung von Kunstwolle | |
DE1696233C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von vernetztem Cellulosehalbstoff und dieser so hergestellte Cellulosehalbstoff als solcher | |
DE935934C (de) | Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Schwaemme aus Viscose | |
US1999572A (en) | Nitrated cellulose and method of producing |