DE1571417B1 - Verfahren zur herstellung von zirkoniumsilikat farbkörpern - Google Patents
Verfahren zur herstellung von zirkoniumsilikat farbkörpernInfo
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Description
Keramische Pigmente auf der Basis von Zirkoniumsilikat mit eingebauten farbgebenden Elementen werden
zur Einfärbung von Glasuren, Engoben (Überzügen aus keramischem .!Material mit Flußmitteln)
und Massen (aus keramischem Material und Kunststoffen) sowie zur Herstellung von Unterglasurfarben
sehr geschätzt.
Diese Zirkonfarbkörper besitzen in bleifreien, zirkonhaltigen Glasuren eine Stabilität bis zu 12500C.
Sie werden durch Kalzinierung eines Gemisches erzeugt, das aus folgenden Komponenten besteht:
1. Zirkonoxid oder Zirkonoxid bildende Verbindungen^ wie Zirkonoxychlorid, Zirkonsulfate, Zirkonoxidhydräte.
· - ·χ ■
2. Kieselsäure (SiO2):,'.': .;
3. Farbgebende Verbindungen der Übergangsmetalle, die z.B. die Elemente Vanadium, Praseodym·,
Eisen, Chrom, Nickel ,und. Kobalt enthalten. \
4. Alkalihalogenid, vorwiegend Fluoride und Chloride des Natriums, als Mineralisator (reaktionsfördernder
Zusatz).
Um zu den entsprechenden Zirkoniumverbindungen, insbesondere Zirkonoxid, zu gelangen, ist es in den
meisten Fällen üblich, den in der Natur vorkommenden Zirkonsand (Zirkonsilikat, ZrSiO4) durch Schmelzen
bzw. Glühen mit Soda oder Ätznatron oder durch Reaktion von Natriumoxid mit Zirkoniumsilikat in
Natriumzirkoniumsilikat (Na2ZrSiO5) zu überführen,
aus dieser Verbindung durch Einwirkung von Säure Kieselsäure und dem Alkalianteil abzutrennen und aus
der so abgetrennten ZiFkonverbindung, vorzugsweise basisches Zirkonsulfat durch Kajzinieren Zirkonoxid
herzustellen, das für die" oben'beschriebenen Pigmente
benötigt wird.
Es ist ferner bekannt, durch Einwirkung von Säuren auf Natriumzirkoniumsilikat durch entsprechend geführte
Behandlung lediglich den Alkalianteil zu entfernen, wozu die relativ schwer zu verarbeitenden Zirkonoxid-Kieselsäure-Gemische
ausgewaschen werden müssen. Die so erhaltenen Produkte werden unter Zugabe von f arbgebendenvMetaUverbindungen und Mineralisator
durch erneutes Glühen in die gewünschten Zirkonsilikat-Pigmente überführt.
Es ist bekannt, ein Zirkondioxid-Kieselsäure-Vorprodukt
für die Farbkörperherstellung zu verwenden, das durch trockene Umsetzung von Natriumzirkonsilikat
mit Ammoniumsalzen und anschließende Auswaschung des entsprechenden Natriumsalzes erhalten
wird. ■
Alle diese Verfahren haben den Nachteil, daß zur Herstellung der die Zirkonkomponente enthaltenden
Produkte mehrstufige Prozesse notwendig sind, vor allem muß die Herstellung auf nassem Wege erfolgen.
Da es sich um relativ schwer zu verarbeitende Produkte handelt, erfordern diese nassen Prozesse einen relativ
hohen Aufwand an Anlagen und Arbeitszeit.
ίο Es wurde nun gefunden, daß man in besonders einfacher
Weise in einem einstufigen Prozeß derartige Farbkörper dadurch,herstellen kann, daß ein Gemisch
von Natriumzirkoniumsilikat mit einem Ammoniumsalz unter Zusatz einer farbgebenden Metallverbindung
auf Temperaturen von 750 bis 130O0C erhitzt wird, wobei die verwendete Ammoniumverbindung in Mengen zugesetzt wird, die mindestens dem Alkalianteil
des Natriumzirkonsilikats stöchiometrisch entsprechen. Bei diesem Verfahren sind keine nassen Prozesse
bis zur Bildung des Farbkörpers erf orderlich, vielmehr erfolgt eine direkte Umsetzung des auf trockenem
Wege gewinnbaren.Natriumzirkonsilikates in den gewünschten Farbkörper, Die farbgebende Metallkomponente
tritt hierbei bei dem Austritt des Natriums in das Zirkonium-Silikat-Kristallgitter ein.
Es ist also möglich,,das bei der Gewinnung von
Zirkondioxid anfallende" Vorprodukt Natriumzirkonsilikat ohne weitere Umsetzungen direkt zur Herstellung
von Farbkörpern einzusetzen.
Es ist überraschend, daß diese direkte Umsetzung bei Natriumzirkoniumsilikat möglich ist, da es bekannt
war, daß eine derartige Umsetzung bei Zirkoniumsilikat nicht möglich ist. Als Ammoniumsalze können
Ammoniumsulfatchlorid oder -fiüorid verwendet werden, wobei es nicht notwendig ist, der umzusetzenden
Mischung einen Mineralisator zuzusetzen. Nach der Umsetzung ist es lediglich erforderlich, die entstehende
Alkaliverbindung aus zu gewonnenen Farbkörper auszuwaschen.
Bei dieser Reaktion werden Farbkörper erhalten, die teilweise sich durch besondere Farbintensität aus-
' zeichnen. .' .
Gegebenenfalls kann außerdem als Mineralisator ein Erdalkalihalogenid oder eine Bleiverbindung zugesetzt
werden, eine Maßnahme,, die sich in einigen Fällen zur Herabsetzung der Reaktionstemperatur
oder zur Beeinflussung der Farbintensität günstig auswirkt.
Natriumzirkoniumsilikat (23,3 °/0 Na2O)
(durch hydrothermalen Aufschluß von
ZrSiO4 mit NaOH erhalten)
(durch hydrothermalen Aufschluß von
ZrSiO4 mit NaOH erhalten)
Natriumzirkoniumsilikat (25°/0 Na3O)
(durch Sinterung von 1,3 Mol Na2CO3 mit
1 Mol ZrSiO4 erhalten)
(durch Sinterung von 1,3 Mol Na2CO3 mit
1 Mol ZrSiO4 erhalten)
Ammoniumhydrogensulfat
Ammoniumsulfat
Ammoniumchlorid
Ammoniummetavanadat
Eisenoxid
Praseodymoxid
Nickeloxid
Wismutoxid
Bleioxid
Glühtemperatur, 0C
Aussehen in Glasur
— | — | — | — | 100,0 | — |
100,0 | 100,0 | 100,0 | 100,0 | 100,0 | |
67,5 | — | — | — | — | |
— | 63,93 | 76,00 | 76,00 | 42,75 | 63,93 |
— | — | — | — | : 3,86 | — |
3,61 | 3,93 | 3,93 | 3,93 | ■ —■■_- | — |
c :~. | ' 2,73 | 2,68 | |||
— | — | 2,05 | — | — | |
— | — | 7,5 | — | — | — |
__ | 7,5 | ||||
850 | 1050 | 1050 | 1250 | 1050 | 1050 |
sehr | kräftig | grün | blausti- | kräftig | sehr |
blau | blau | chiges | gelb | kräftig | |
Grün | gelb |
100,0
63,93
63,93
1150
rosabraun
rosabraun
Zur Herstellung von Zirkon-Vanadiumblau werden 245 g Natriumzirkonsilikat mit 132 g Ammoniumsulfat
und 8 g Vanadiumpentoxid gemischt und bei 5 10500C geglüht. Das so erhaltene Produkt wird in
einer Kugelmühle mit Wasser ausgemahlen, sulfatfrei gewaschen und getrocknet.
Es ergab sich ein Farbkörper, der im Verhältnis zu nach anderen Verfahren hergestellten entsprechenden
Zirkon-Vanadium-Blaufarbkörpern einen intensiveren Farbton besaß.
Weitere Beispiele für erfindungsgemäß hergestellte Farbkörper sind in der Tabelle enthalten.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Zirkoniumsilikatf arbkörpern, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gemisch von Natriumzirkoniumsilikat mit einem Ammoniumsalz unter ao
Zusatz einer farbgebenden Metallverbindung auf Temperaturen von 750 bis 13000C erhitzt wird,
wobei die verwendete Ammoniumverbindung in Mengen zugesetzt wird, die mindestens dem Alkalianteil
des Natriumzirkoniumsilikats stöchiometrisch entsprechen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Natriumzirkoniumsilikat verwendet
wird, das durch Schmelzen bzw. Glühen von Zirkoniumsilikat mit Soda oder Ätznatron erzeugt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Ammoniumsalze als Mischungen
eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß geringe Mengen eines Mineralisators
oder Mineralisatorgemisches zugesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Natriumzirkoniumsilikat verwendet
wird, das durch hydrothermalen Aufschluß von Zirkoniumsilikat mit Alkalilauge unter Druck
erzeugt ist.
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DED0049581 | 1966-03-12 |
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