DE1201228B - Farbkoerper und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Farbkoerper und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES Äfft PATENTAMT
Int. α.:
C04b
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 80 b-23/03
Nummer: 1201228
Aktenzeichen: A 37492 VI b/80 b
Anmeldetag: 19. Mai 1961
Auslegetag: 16. September 1965
Die Erfindung betrifft einen Vanadin-Zirkonium-Farbkörper für keramische Zwecke sowie ein Verfahren
zu seiner Herstellung.
Es ist bekannt, derartige Farbkörper aus einer gebrannten Mischung aus Zirkoniumdioxyd, Kieselsäure,
Natriumfluorid (oder anderen Alkalimetallhaloiden) und Ammoniumvanadat (oder anderen
Ausgangsstoffen, des Vanadiumpentoxydes) herzustellen, wobei das gebrannte Erzeugnis in einem
Zirkonsilikat-Kristallsystem vorliegt. Solch ein Färbkörper
hat eine türkisblaue Färbung und enthält 100 Gewichtsteile Zirkoniumdioxyd, 48,8 bis 50 Gewichtsteile
Kieselsäure, 2,4 bis 12 Gewichtsteile V2O5
und 1,8 bis 9 Gewichtsteile Natriumfluorid. Die Menge der Kieselsäure muß ausreichen, um das Zirkoniumdioxyd
zu binden, während genug Natriumfluorid (das als Katalysator bei der Bildung das Zirkoniumsilikates
wirkt) vorhanden sein muß, um eine vollständige Verbindung
des Zirkoniumdioxydes zu gewährleisten.
Die optimale Menge ist etwa 3,6 Gewichtsprozent, und die optimale Menge des Ammoniumvanadates
(oder das Äquivalent in anderen Vanadiumverbindungen) beträgt 6,09 Gewichtsprozent des Zirkoniumdioxydes.
Ist weniger Ammoniumvanadat vorhanden, so wird der Farbton geschwächt, während andererseits
mehr Vanadium zu einer Verstärkung führt, womit dann auch ein verhältnismäßiger Zuwachs des Natriumfluorides eintritt. Die Kosten des Vanadiumaufwandes
stehen aber in umgekehrtem Verhältnis zur Verstär-Farbkörper und Verfahren zu seiner Herstellung
Anmelder:
Associated Lead Manufacturers Limited, London
Vertreter:
Dipl.-Ing. L. Hain, Patentanwalt, München 5, Rumfordstr. 40
Als Erfinder benannt:
John Kenneth Olby, Surbiton, Surrey
(Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 24. Mai 1960 (18 309),
vom 14. November 1960
(39 047,39 048),
vom 20. Januar 1961 (2418) --
Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung dieses
Farbkörpers sieht vor, der Ausgangsmischung Phosphor und Arsen als wasserlösliche Sauerstoffsäuren
oder wasserlösliche Salze zuzugeben, während Wismut,
kung der Färbung. Ein typisches Beispiel zur Her- 30 Yttrium, Lanthan, Neodym und Mangan als Oxyde
stellung solch eines blauen Farbkörpers ist folgendes: oder als Verbindungen, die beim Erhitzen Oxyde
10 g Zirkoniumdioxyd wurden mit einem Grund- ergeben, hinzugefügt werden. So kann Mangan als eine
gemisch, das aus einer innigen Mischung von 4,96 g Manganverbindung, die durch Erhitzen ein Mangan-Kieselsäure,
0,36 g Natriumfluorid und 0,609 g Am- oxyd ergibt, zugegeben werden. :
moniumvanadat besteht, geschüttelt und das Produkt 35 Bei Zugabe von Phosphor oder Arsen ergeben sich bis auf 95O0C über eine Zeitdauer von 3 Stunden Farbkörper von einer aparten und gefälligen hellerhitzt und 1 Stunde auf dieser Temperatur gehalten.
Es entstand ein Farbkörper von türkisblauer Färbung.
Die Erfindung beruht nun auf der Entdeckung, daß
moniumvanadat besteht, geschüttelt und das Produkt 35 Bei Zugabe von Phosphor oder Arsen ergeben sich bis auf 95O0C über eine Zeitdauer von 3 Stunden Farbkörper von einer aparten und gefälligen hellerhitzt und 1 Stunde auf dieser Temperatur gehalten.
Es entstand ein Farbkörper von türkisblauer Färbung.
Die Erfindung beruht nun auf der Entdeckung, daß
violetten Färbung. Die Verbindungen des Phosphors oder Arsens können entweder zum Grundgemisch,
d. h. zu der Mischung, die mit Zirkoniumdioxyd zur
der Farbton solch eines Vanadin-Zirkonium-Farb- 40 Bildung des Farbkqrpers,; zu erhitzen ist,, zugegeben
körpers durch Zugabe von Meinen Mengen gewisser werden, oder sie können dem Zirkoniumdioxyd auch
während des Prozesses zur Gewinnung des letzteren aus der Zirkonerde zugefügt werden. So kann die
Verbindung des Phosphors oder des Arsens zu einer
anderer Elemente in das Zirköniumsilikat-Kristall·
system verändert werden kann.
Die Erfindung sieht daher einen Vanädin-Zirkonium-Farbkörper
vor, der in der gebrannten Mischung 45 Lösung von Zirkonylchlorid zugegeben werden, das
vorerwähnter Zusammensetzung zusätzlich als Färb- durch Sinterung von Zirkonerde mit Natriumkarbonat
töner 0,1 bis 1% Phosphor, oder 0,1 bis, 2 °/0 Arsen,
oder 0,5 bis 25°/0 Wismut, oder 0,5 bis 15% Wismut
mit entweder 0,1 bis 3 % Yttrium oder 0,2 bis 6% Lan-
oder 0,5 bis 25°/0 Wismut, oder 0,5 bis 15% Wismut
mit entweder 0,1 bis 3 % Yttrium oder 0,2 bis 6% Lan-
und durch Extraktion des entstehenden Sinterkuchens mit Salzsäure erhalten wird.
Die Färbung des Farbkprpers hängt von dem Anteil
Die Färbung des Farbkprpers hängt von dem Anteil
than oder 0,2'bis 6% Neodym, oder 0,1 bis2%Mangan g0 des Phosphors oder Arsens, ab5 der vorzugsweise 0,2
enthält, wobei alle Prozentangaben sich auf das Ge- bis 0,3 Gewichtsprozent des, Zirkoniumdioxydes für
wicht des Zirkoniumdioxydes in der Mischung beziehen. den Phosphor und 0,4 bis 0,6 Gewichtsprozent für das
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3 - ■ 4 -
Arsen sein soll. Bei kleineren Mengen nähert sich die Verhältnis von Arsen war in diesem Fall 0,5 Gewichts-Färbung
immer mehr dem Türkis des bekannten reinen prozent des Zirkoniumdioxydes. Farbkörpers. Größere als die erwähnten Zugaben von
Phosphor oder Arsen führen zu einer weniger kräftigen 4· Zusatz von A««& zum Zirkoniumdioxyd
Färbung, die bei etwa 0,5% Phosphor oder etwa 5 Eine Probe des Zirkoniumdioxydes mit 0,4 %Arsen-
1% Arsen merklich blasser wird. Wenn Mischungen gehalt wurde nach der im Beispiel 2 beschriebenen
von Arsen und Phosphor verwendet werden, ist die Methode vorbereitet und die Natriumphosphatlösung
Wirkung auf die Färbung ähnlich, wenn die Tatsache durch eine Lösung der Arsensäure, die durch Auflösen
berücksichtigt wird,, daß 1 Teil Phosphor gleich von 0,21 g Arsenik in 10ml konzentrierter Salpeter-
21I2 Teile Arsen entsprechen. « io säure, die fast bis zur Trockenheit verdampft und der
Die folgenden Beispiele von Farbkörpern enthalten Rückstand in 150 ml Wasser gelöst wird, vorbereitet
Phosphor und Arsen. worden war, ersetzt. Das Zirkoniumdioxyd, das aus
L ZUSab von Phosphor „ Ausgangsmischung j ÄÄ
Eine Ausgangsmischung wurde durch Zusammen- 15 Kieselsäure, Natriumfmorid und Ammoniumvanadat
kneten von 4,96 g Kieselsäure, 0,36 g Natriumftuorid, gemäß Beispiel 3 erhitzt wird.
0,609 g Ammoniummetavanadat und 0,5 ml einer ~~bie folgenden Beispiele zeigen die Wirkung der
wäßrigen Lösung der Phosphorsäure mit 0,063 g H3PO4 Zusätzenach den erwähnten Verhältnissen von Wismut,
hergestellt. Die Mischung wurde bei 100° C getrocknet, auem oder zusammen mit Yttrium, Lanthan oder
erneut pulverisiert und durch sanftes Schütteln mit 20 Neodym, und Mangan zu einer Mischung von 10 g
10 g Zirkoniumdioxyd gemischt. Die Menge Phos- Zro2, 4,96 g SiO2, 0,36 g NaF und 0,609 g NH4VO3.
phor, die hinzugegeben wurde, betrug 0,2 Gewichts- In jedem Fall wurde der Farbkörper durch Mahlen der
prozent des Zirkoniumdioxydes. Nach Erhitzen auf wesentlichen Stoffe, außer des Zirkoniumdioxydes,
9500C, wie vorher zur. Gewinnung des Türkisblau gewonnen, um eine einheitliche Mischung zu erhalten,
beschrieben wurde, entstand ein Farbkörper mit einer 25 dann das kristalline Zirkomumdioxydmit der Mischung
gefälligen und aparten Violettfärbung. aufgeschüttelt und schließlich bei 950° C gebrannt.
„ r, πι. , .· —j-■ ~~r ---.■·-,-. j Diese Temperatur genügt, um eine vollständige Um-
2. Zusatz von Phosphor m das Zirkoniumdioxyd ^^ ^ ^f^ in ein sffikat OT |ewähr.
Zu 400 ml Zirkoniumdioxydchloridlösung, die 100 g leisten, aber sie ist auch nicht zu hoch, um eine Ver-
Zirkoniumdioxyd pro Liter enthält, wurden 10,4 ml 3° flüchtigung eines der metallischen Bestandteile zu
Schwefelsäure (D. = 1,84) zugefügt und die Lösung bewirken,
zum Kochen gebracht. Eine Lösung von 0,55 g wasser- 0--7, R. n H. _.-,„
freiem Natriumphosphat in 150 ml Wasser wurde der «'« «. «a '
oidugrun
kochenden Lösung über eine Zeitdauer von 20 Minuten °'65 S Bla°3 ·
grun
gleichmäßig zugeführt und fortwährend weitere 35 0,89 g . Bi2O3 gelbgrün
40 Minuten gekocht, während Wasser in gleichmäßigen 2,3 g Bi2O3 schwachgelb
Mengen, bis das Gesamtvolumen der Flüssigkeit 800 ml 0,56 g Bi2O3 und 0,2 g Y2O3 .... schwachbetrug,
zugegeben wurde. Die Ausfällung blieb dann grünlichgelb
mit der Mutterflüssigkeit 2 Stunden lang in Berührung, -n «-,,■« 1 n ο v« „ni™ni.»iii,
j - - j . j ,1 . , ,j. a *··« j 1! 0,56 g Bi2O.) und 0,3 g Y2O3 ... scnwachgelb
dann wurde sie dekaniert und die Ausfallung durch 40 ' , _. Λ 1." 1.
Dekantieren gewaschen, bis die Füssigkeit entfernt war 0,56 g Bi2O3 und,0,6 g Ja2O3 ... schwach-
und sieh keine Reaktion auf das Chlorid mehr zeigte, braunlichgelb
bei Prüfung mit Silbernitratlösung. Das entstandene 0,56 g Bi2O3 und 0,6 g Nd2O3 ... schwachbasische Zirkonsulfat wurde mit 500 ml Wasser und bräunlichgelb
40 ml Ammoniaklösung (X). 0,880) behandelt und das 45 0,15 g MnO2 seegrün
hergestellte wäßrige Zirkoniumdioxyd mit Wasser 0 25 g MnO graugrün
gewaschen, bis es frei von Sulfationen war, bevor es
zur Herstellung von wasserfreiem Zirkoniumdioxyd Die Farbkörper gemäß der Erfindung können dann
über 1 Stunde auf 9000C geglühtwurde. Die chemische wie folgt einer Glasurmischung zugegeben werden:
in das zuletzt vorliegende Zirkoniumdioxyd über- Farbkorper gemäß einem vorhergeführt
wurde, das, wenn es mit Kieselsäure, Ammo- gehenden Beispiel 7,5 g
niummetavanadat und Natriumfluorid in den vorer- Chinaton ..
3,75 g
wähnten Verhältnissen gemischt und bei 950° C ge- 55 Wasser 75 ml
brannt wird, eine hellviolette Färbung ähnlich der des
Beispiels 1 ergibt. Diese Mischung wird über 4 Stunden gemischt,
auf einen Ziegel gesprüht und mit 1050° C gebrannt. 3. Zusatz von Arsen zur Ausgangsmischung
„. a . , , , , „ Fritte-Zusammensetzung:
Eine Ausgangsmischung wurde durch Zusammen- 60
kneten von 4,96 g Kieselsäure, 0,36 g Natriumfluorid, Pottasche, Feldspat 46,9%
0,609 g Ammoniummetavanadat und einer Lösung, Kiesel 14,6 %
die durch Auflösen von 0,066 g Arsenik in 0,5 ml · Schlämmkreide . 151%
10%iger wäßriger Natriumhydroxydlöung hergestellt Bariumkarbonat .:..: 3,1%
worden war, vorbereitet. Die entstandene Paste wurde 65 · ' "
getrocknet, zu Puder zerkleinert, mit 10 g Zirkonium- · ßorsaure 13,0 J0
dioxyd gemischt und wie vorbeschrieben gebrannt. Wasserfreier Borax 4,7%
Wiederum ergab sich eine hellviolette Färbung. Das Kaolin -. 2,6%
Claims (2)
1. Vanadin-Zirkonium-Farbkörper für keramische Zwecke auf der Basis von ZrO2 · SiO2, V3O5
unter Zusatz von Alkalifluoriden, dadurch gekennzeichnet, daß die gebrannte
Mischung aus 100 Gewichtsteilen ZrO2, 48,8 bis 50 Gewichtsteilen SiO2, 2,4 bis 12 Gewichtsteilen
V2O5 und 1,8 bis 9 Gewichtsteilen NaF, zusätzlich
als Farbtöner 0,1 bis 1% P, oder 0,1 bis 2% As, oder 0,5 bis 25°/0Bi, oder 0,5 bis 15% Bi mit entweder
0,1 bis 3 % Yttrium oder 0,2 bis 6 % Lanthan oder 0,2 bis 6 % Neodym, oder 0,1 bis 2 % Mn
besteht, wobei die Prozentangaben sich auf das Gewicht des ZrO2 der Mischung beziehen.
2. Verfahren zur Herstellung eines keramischen Farbkörpers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgangsnaischung wasserlösliche Verbindungen von P oder As zugesetzt werden
und die erhaltene Mischung bei einer Temperatur von etwa 950°C über eine Zeit von einer Stunde
geglüht wird.
509 687/426 9.65 © Bundesdruckerei Berlin
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