DE1569144B2 - Verfahren zur Gewinnung von Granalien aus einer Latex - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Granalien aus einer Latex

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DE1569144B2
DE1569144B2 DE1569144A DE1569144A DE1569144B2 DE 1569144 B2 DE1569144 B2 DE 1569144B2 DE 1569144 A DE1569144 A DE 1569144A DE 1569144 A DE1569144 A DE 1569144A DE 1569144 B2 DE1569144 B2 DE 1569144B2
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

besteht, mit einer wäßrigen Elektrolytlösung gemischt wird, bis eine homogene, formbeständige Paste erhalten wird, die Paste in mindestens ein Formteil überführt wird, das einen Querschnitt von 0,13 bis 12,7 cm besitzt, die geformte Paste in einem wäßrigen Bad erhitzt wird, das zur Härtung und Synärese des Koagulats auf einer Temperatur gehalten wird, die mindestens so hoch ist wie die Wärmeverformbarkeitstemperatur des Polymeren, die Paste nach dem Härten und der Synärese granuliert, gewaschen, getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wäßrige Bad zumindesten während des Hauptteils der Härtung und Synärese auf einer Temperatur oberhalb der Wärmeverformbarkeitstemperatur des Polymeren gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der polymere Latex und die wäßrige Elektrolytlösung getrennt in eine Strangpresse eingespeist werden, dort innig gemischt werden, bis eine homogene, formbeständige Paste erhalten und diese dann durch eine Austrittsöffnung mit einem Querschnitt von mindestens 1,3 mm herausgepreßt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gehärtete, synäresierte Paste vor dem Waschen und Trocknen zu einer Teilchengröße von mindestens 4,7 mm gekörnt wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Granalien aus einer Latex von Polymeren mit einer Wärmeverformbarkeitstemperatur oberhalb C, bei welchen die Koagulation in Gegenwart von Elektrolyten vorgenommen wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können die Polymeren wirtschaftlich gewonnen werden, sind im wesentlichen von Feuchtigkeit frei und zeigen eine erwünschte Teilchengröße und Verteilung der Teilchengröße.
Bei der Gewinnung von Latex-Festkörpern ist es im allgemeinen notwendig oder wünschenswert, das Verfahren so zu steuern, daß die gewonnenen Festkörper im wesentlichen feuchtigkeitsfrei und frei von Verunreinigungen, beispielsweise emulgierenden Agenzien und wasserlöslichen Salzen, sind und eine Teilchengröße und Verteilung der Teilchengröße besitzen, die für einen anschließenden Mischvorgang geeignet sind. Für ein Verfahren im technischen Maßstab ist es natürlich auch wünschenswert, das Verfahren so wirtschaftlich wie möglich zu gestalten.
Viele bekannte Verfahren ermöglichen in wirksamer Weise eine wirtschaftliche Gewinnung von Kautschukfestkörpern mit hoher Qualität, d. h. die feuchtigkeitsfrei und frei von Verunreinigungen sind
ίο und geeignete Teilchengröße aufweisen, aus Latices. Es ist jedoch bekanntermaßen schwierig, Festkörper mit hoher Qualität aus Latices von Polymeren, die Wärmeverformbarkeitstemperaturen oberhalb 0° C aufweisen, herzustellen, ohne teure und manchmal übermäßig zeitraubende Verfahren anzuwenden. Bekannte Verfahren zur Herstellung derartiger Polymerer aus Latices weisen häufig folgende Nachteile auf:
1. Die Verfahren, die eine einfache und. ausreichende Entfernung von Wasser und Verunreinigungen erlauben, führen zur Bildung eines hohen Prozentsatzes von Teilchen, die einen Durchmesser unter 0,25 mm aufweisen (nachfolgend als feine Teilchen bezeichnet). Dies ist
nachteilig, da a) bei vielen Polymeren bei einer hohen Konzentration an feinen Teilchen in der Trockenvorrichtung Explosionsgefahr besteht, b) Mischungsprobleme auftreten, wenn ein Polymeres, das mit einem oder mehreren anderen
Zusatzstoffen gemischt werden soll, einen zu hohen Prozentsatz an feinen Teilchen enthält und c) es unwirtschaftlich ist, die feinen Teilchen abzutrennen und zu beseitigen, um die sich durch ihre Anwesenheit ergebenden Probleme
zu vermeiden.
2. Die Verfahren, die eine minimale Bildung von feinen Teilchen garantieren, machen es zumindest sehr schwierig, Wasser und Verunreinigungen in ausreichendem Maß zu beseitigen. Dies hat große Nachteile, da a) infolge eines zu hohen Feuchtigkeitsgehaltes des Polymeren Bearbeitungsschwierigkeiten sich ergeben, b) die Verunreinigungen auf die Eigenschaften des Polymeren eine ungünstige Wirkung haben und c) die
Anlage, die zur Abtrennung des nur schwer entfernbaren Wassers bzw. der Verunreinigungen notwendig ist, hohe Kosten verursacht.
3. Die größeren Feuchtigkeitsmengen, die normalerweise im Koagulum vorhanden sind, er-
fordern, wenn das Koagulum in einem Trockner eingespeist wird, die Verwendung von Trocknern mit großem Fassungsvermögen, was wegen der dadurch verursachten höheren Kosten nachteilig ist.
In der US-PS 2 814 550 wird ein Verfahren zur Herstellung eines Latex beschrieben, bei dem der Latex mit einem Koagulationsmittel wie Calciumchlorid zur Fällung gebracht und verarbeitet wird.
Dabei wird ein kohärentes Koagulum mit Fadencharakter erhalten. Ein Verfahren zur Herstellung von Festkörpern aus einem polymeren Latex, gemäß dem der polymere Latex mit einer wäßrigen Elektrolytlösung innig gemischt wird, bis eine homogene, formbeständige Paste erhalten wird, die Paste zu einem Formteil geformt und dann in einem wäßrigen Bad zur Härtung und Synärese der polymeren Teilchen erhitzt wird, wird nicht beschrieben.
In der GB-PS 767 015 wird ein Verfahren zur Herstellung von Filamenten und Formkörpern beschrieben, bei dem das Formteil auf Wärmeverformbarkeitstemperatur des Polymeren erhitzt wird, um eine Synärese der polymeren Teilchen zu erreichen. In S der US-PS 2 559 750 wird ein Extrudierverfahren einer wäßrigen kolloidalen Dispersion aus Polytetrafluoräthylen beschrieben, bei dem eine 15- bis 17°/oige Dispersion von Polytetrafluoräthylen mit O,5°/oiger Salzsäure gesponnen wird. Dabei wird eine formbeständige Paste erhalten, und diese Paste wird dann auf 327 bis 400° C an einer warmen Metallplatte kurze Zeit erhitzt.
In keiner der genannten Literaturstellen werden aber die Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens offenbart, und die kritische Bedeutung der Temperatur wurde bei den bekannten Verfahren nicht erkannt.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Gewinnung von ao Granalien aus einer Latex von Polymeren zu schaffen,, das die Nachteile der bekannten Verfahren nicht besitzt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Granalien aus einer Latex von Poly- as meren mit einer Wärmeverformbarkeitstemperatur oberhalb 0° C, bei welchem die Koagulation in Gegenwart von Elektrolyten vorgenommen wird, welches dadurch gekennzeichnet, ist, daß der polymere Latex, der aus wasserunlöslichen Vinyliden-Polymeren mit einer Wärmeverformbarkeitstemperatur von 65 bis 75° C, und zwar aus
a) Pfropfmischpolymerisaten aus aromatischen Monovinylidenmonomeren, Acrylmonomeren oder Mischungen davon auf ein konjugiertes 1,3-Dienpolymerisat und
b) Mischungen der genannten Pfropfmischpolymerisate mit Monovinyliden- oder Acrylpolymeren
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besteht, mit einer wäßrigen Elektrolytlösung gemischt wird, bis eine homogene, formbeständige Paste erhalten wird, die Paste in mindestens ein Formteil überführt wird, das einen Querschnitt von 0,13 bis 12,7 cm besitzt, die geformte Paste in einem wäßrigen Bad erhitzt wird, das zur Härtung und Synärese des Koagulats auf einer Temperatur gehalten wird, die mindestens so hoch ist wie die Wärmeverformbarkeitstemperatur des Polymeren, die Paste nach dem Härten und der Synärese granuliert, gewaschen und getrocknet wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird das wäßrige Bad zumindest während des Hauptteils der Härtung und Synärese auf einer Temperatur oberhalb der Wärmeverformbarkeitstemperatur des Polymeren gehalten.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der polymere Latex und die wäßrige Elektrolytlösung getrennt in eine Strangpresse eingespeist, dort innig gemischt, bis eine homogene, formbeständige Paste erhalten und diese dann durch eine Austrittsöffnung mit einem Querschnitt von mindestens 1,3 mm herausgepreßt wird.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die gehärtete, synäresierte Paste vor dem Waschen und Trocknen zu einer Teilchengröße von mindestens 4,7 mm gekörnt.
Die folgenden Beispiele sollen zur Erläuterung der Erfindung dienen. Alle Mengenangaben in den Beispielen sind, wenn nicht anders vermerkt, Gewichtsmengen. Alle aufgeführten Temperaturen für die Wärmeverformbarkeit der Latex-Festkörper sind durch den ASTM-Test D-648-56 ermittelt. Die Prozentangabe des Abriebes in den Beispielen geben die Prozentanteile einer Probe des getrockneten Produktes mit einer Teilchengröße über 0,59 mm wieder, deren Teilchengröße nach Behandlung der Probe für 15 Minuten in der Kugelmühle unter 0,59 mm vermindert worden ist. Dieses Maß der Abriebfestigkeit des Produktes gibt den Widerstand des Koagulums gegen den Abrieb während des Verfahrens der Gewinnung von Latex-Festkörpern wieder und zeigt damit den Anteil des Produktes an, der eine kleinere Teilchengröße besitzt als erwünscht. Somit spricht ein geringer Abriebwert dafür, daß nur ein kleiner Prozentsatz der Teilchen des Polymeren kleiner als erwünscht ist, ein höherer prozentualer Abriebwert zeigt an, daß ein höherer Prozentsatz der Teilchen des Polymeren kleiner als erwünscht ist.
Beispiel 1
Latex-Beschickung:
Eine Mischung aus 535 Teilen eines Styrol-Acrylnitril-Butadienkautschuk-Pfropfmischpoly- merisat-Latex mit 33% Feststoffen und 465 Teilen Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisat-Latex mit 33 % Feststoffen.
Wärmeverformbarkeitstemperatur der
stoffe:
85° C.
Latex-Fest-
Koagulans-Beschickung:
170 Teile einer l,5%>igen wäßrigen Magnesiumsulfatlösung.
Latex- und Koagulansbeschickungen werden mit konstanten Geschwindigkeiten proportional zum Volumen der Beschickungen durch getrennte öffnungen in eine geeignete Strangpresse eingeführt, deren Zylinder einen Durchmesser von 3,8 cm aufweist und mit einer einfachen Schraube mit großer Ganghöhe und geringem Steigungswinkel ausgerüstet ist, die mit 1800 Upm rotiert und die eine solche Länge besitzt, daß die Bildung einer homogenen formbeständigen Paste durch inniges Durchmischen der Beschickung erzielt wird, kurz bevor das Koagulum die Austrittsöffnung der Strangpresse erreicht, wenn die Schraube mit 1800 Upm rotiert. Die ausgepreßte Masse, die die Form von schraubenförmigen zusammengedrückten Sprungfedern mit einem Durchmesser von 3,8 cm aufweist, fällt in eine wäßrige Badflüssigkeit, die 0,5 Teile Magnesiumsulfat enthält, die leicht bewegt und bei 98 bis 100° C gehalten wird. Das Koagulum verbleibt in dem wäßrigen Bad, bis die minimale Verweilzeit 40 Minuten beträgt, anschließend wird die wäßrige Aufschlämmung des Koagulums in einen mit rotierenden Messern ausgerüsteten Granulator gegeben, dessen Austrittsöffnungen mit einem Sieb mit öffnungen mit 6,35 mm Durchmesser versehen ist. Die aus dem Granulator austretende Masse wird zentrifugiert, um überschüssiges Wasser zu entfernen. Der Feuchtigkeitsgehalt beträgt nach dem Zentrifugieren 38%. Das aus der Zentrifuge austretende Produkt wird gewaschen um wasserlösliche Verunreinigungen zu entfernen, dann wird erneut zentrifu-
giert, um das Waschwasser zu entfernen, und das Produkt wird in einem mit Warmluft beheizten Rotationstrockner bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von unter 0,5% getrocknet. Das Produkt hat einen Abriebwert von 5 % und gibt folgende Siebanalyse:
> 3,36 mm 5%
3,36 bis 1,68 mm 20%
1,68 bis 0,84 mm 27%
0,84 bis 0,59 mm 11%
0,59bis 0,25mm 20%
0,25 bis 0,15 mm 7%
< 0,15 mm 10%
B e i s ρ i e 1 2
Latex-Beschickung:
wie in Beispiel 1.
Koagulans-Beschickung:
130 Teile einer 2%igen wäßrigen Magnesiumsulfatlösung.
Das Beispiel 1 wird wiederholt, mit Ausnahme der angegebenen Veränderung in der Koagulans-Beschickung, außerdem wird die Strangpressenschraube mit 1950 Upm gefahren. Es werden ähnliche Ergebnisse erhalten.
Beispiel 3
Latex-Beschickung:
Eine Mischung von 254 Teilen eines Styrol-Acrylnitril-Butadienkautschuk-Pfropfmischpolymerisat-Latex mit 43% Feststoffen und 746 Teilen eines Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisat-Latex mit 33 % Feststoffen.
Beschickung und der Koagulations-Lösung und unter Verwendung von 0,5 Teilen Aluminiumsulfat an Stelle von 0,5 Teilen Magnesiumsulfat in der wäßrigen Badfiüssigkeit zur Härtung und Synärese. Es werden ähnliche Ergebnisse erhalten.
Beispiel 5
(Vergleichsbeispiel)
ίο Latex-Beschickung:
wie in Beispiel 4.
Koagulans-Beschickung:
20 000 Teile einer 0,5%igen wäßrigen Magnesiumsulfatlösung.
Die Latex-Beschickung wird langsam unter schwachem Rühren in einen mit der Koagulans-Beschickung beschickten Tank gegeben, dessen Tem-
ao peratur auf 97 bis 99° C gehalten wird. Die sich ergebende Aufschlämmung wird 40 Minuten nach der vollständigen Zugabe der Latex-Beschickung bei dieser Temperatur gehalten und dann filtriert. Der Filterkuchen wird bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt unter 0,5% in einem luftbeheizten Ofen getrocknet. Das Produkt besitzt folgende Siebanalyse:
> 4,76 mm 24%
4,76 bis 2,38 mm 7%
2,38 bis 0,84 mm : 9%
0,84bis 0,42 mm 10%
0,42 bis 0,25 mm 12%
0,25bis0,15mm 26%
< 0,15 mm 12%
Wärmeverformbarkeitstemperatur der Latex-Feststoffe:
91,50C.
Koagulans-B eschickung:
255 Teile einer l%igen wäßrigen Magnesiumsulfatlösung.
Das Beispiel 1 wird mit Ausnahme der oben angegebenen Änderungen der Latex-Beschickung und der Koagulans-Beschickung wiederholt, wobei die Strangpressenschraube mit 1650 Upm gefahren wird. Es werden ähnliche Ergebnisse erhalten.
Beispiel 4
Latex-Beschickung:
Eine Mischung von 347 Teilen eines Styrol-Acrylnitril-Butadienkautschuk-Pfropfmischpoly- merisat-Latex mit 43% Feststoffen und 653 Teilen eines Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisat-Latex mit 33% Feststoffen.
Wärmeverformbarkeitstemperatur <Jer Latex-Feststoffe:
88,50C.
Koagulans-Beschickung:
125 Teile einer l,5%igen wäßrigen A12(SO4)3-Lösung.
Das Beispiel 1 wird wiederholt, mit der Ausnahme der oben angegebenen Veränderungen in der Latex-Beispiel 6
Latex-Beschickung:
Eine Mischung von 325 Teilen eines Styrol-Acrylnitril-Butadienkautschuk-Pfropfmischpoly- merisat-Latex mit 33 % Feststoffen und 675 Teilen eines Styrol-a-methylstyrol-acrylnitrilterpolymerisat-Latex mit 44% Feststoffen.
Wärmeverformbarkeitstemperatur
♦5 stoffe:
1060C.
der Latex-Fest-
Koagulans-Beschickung:
105 Teile einer l,5%igen wäßrigen Magnesiumsulfatlösung.
Das Beispiel 1 wird wiederholt, mit Ausnahme der oben angegebenen Änderungen in der Zusammensetzung der Latex-Beschickung und Koagulans-Be-Schickung und unter Verwendung einer anderen Methode zur Härtung und Synärese des Koagulums. An Stelle das aus der Strangpresse austretende Produkt in eine wäßrige Badflüssigkeit mit einer Temperatur von 98 bis 100° C gelangen zu lassen und in dem Bad zu halten, bis die minimale Verweilzeit 40 Minuten beträgt, wird das aus der Strangpresse austretende Produkt in einen Autoklav gegeben, der ein wäßriges Bad mit 0,5 Teilen darin aufgelöstem Magnesiumsulfat enthält, der Autoklav verschlossen, der Inhalt 45 Minuten auf 120° C erhitzt, der Autoklav entspannt, und dann wird die wäßrige Aufschlämmung des Koagulums in den Granulator gegeben. Es werden ähnliche Ergebnisse erhalten.
Beispiel 7
Latex-Beschickung:
Eine Mischung von 543 Teilen eines Styrol-Acrylnitrü-Butadienkautschuk-Pfropfmischpolymerisat-Latex mit 43 % Feststoffen und 457 Teilen eines Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisat-Latex mit 33 % Feststoffen.
Wärmeverformbarkeitstemperatur
stoffe:
70,5° C.
der Latex-Fest-
Beispiel 9
(Vergleichsbeispiel)
Das Beispiel 7 wird bis einschließlich der Stufe der Herstellung der spaghettiähnlichen Stränge des formbeständigen Koagulums wiederholt. Die Stränge werden, sobald sie durch die durchbohrte Platte ausgetreten sind, direkt über ein Fließband in den mit Warmluft beheizten Rotationstrockner befördert, ίο Beim Eintritt in den Trockner hat das Koagulum einen Feuchtigkeitsgehalt von 67%. Das Koagulum wird bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von unter 0,5 % getrocknet. Das Produkt hat einen Abriebwert von 60%.
Koagulans-Beschickung:
135 Teile einer l,5%igen wäßrigen Magnesiumsulfatlösung.
Die Latex-Beschickung und die Koagulans-Be-Schickung werden mit konstanten Geschwindigkeiten, proportional zum Volumen der Beschickungen, durch getrennte öffnungen in die in Beispiel 1 verwendete Strangpresse eingespeist, wobei die Strangpressenschraube bei 1300 Upm arbeitet. Das gepreßte Produkt, eine weiche, nicht formbeständige Paste, tropft auf eine 3,2 mm dicke Platte, die mit zahlreichen Löchern mit einem Durchmesser von 3,2 mm durchbohrt ist, und das weiche Koagulum wird mit Hilfe einer zylindrischen Kautschukwalze unter Bildung spaghettiähnlicher Stränge des formbeständigen Koagulums durch die Löcher gepreßt. Diese Stränge fallen in ein schwachgerührtes wäßriges Bad, das 0,5 Teile Magnesiumsulfat enthält und bei einer Temperatur von 95 bis 98° C gehalten wird. Das Koagulum wird in dem wäßrigen Bad belassen, bis die minimale Verweilzeit 40 Minuten beträgt, dann wird die wäßrige Aufschlämmung des Koagulums zur Entfernung von überschüssigem Wasser zentrifugiert. Das Koagulum besitzt nun einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 37%. Das Koagulum wird zur Entfernung wasserlöslicher Verunreinigungen gewaschen, zur Entfernung des Waschwassers erneut zentrifugiert, und das Produkt wird in einem mit Warmluft beheizten Rotationstrockner bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt unter 0,5 % getrocknet. Das Produkt hat einen Abriebwert von 8 % und gibt die folgende Siebanalyse:
> 4,76 mm 2%
4,76 bis 2,38 nun 6%
2,38 bis 0,84 mm 19%
0,84 bis 0,42 mm 24%
0,42 bis 0,25 mm 19%
0,25 bis 0,15 mm 13%
0,15 bis 0,07 mm 10%
< 0,07 mm 7%
Beispiel 8
(Vergleichsbeispiel)
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Das Beispiel 7 wird bis einschließlich der Stufe der Herstellung der spaghettiähnlichen Stränge des formbeständigen Koagulums wiederholt. Das Koagulum wird dann zur Entfernung wasserlöslicher Verunreinigungen gewaschen, dabei werden 100% des Koagulums während des Waschvorgangs als feine Teilchen abgerieben.
Beispiel 10
Latex-Beschickung:
Eine Mischung von 543 Teilen eines Styrol-Acrylnitril-Butadienkautschuk-Pfropfmischpoly- merisat-Latex mit 43% Feststoffen und 457 Teilen eines Styrol-Acrylnitrilmischpolymerisat-Latex mit 33 % Feststoffen.
Wärmeverformbarkeitstemperatur der Latex-Feststoffe:
70,5° C.
Koagulans-Beschickung:
200 Teile einer l,5%igen wäßrigen Magnesiumsulfatlösung.
Die Latex-Beschickung und die Koagulans-Beschickung werden mit konstanten Geschwindigkeiten, proportional zum Volumen der Beschickungen, durch ein T-förmiges Mischansatzrohr eingespeist, dessen Seitenarme eine 1,9-cm-Bohrung besitzen mit einem 15,24 cm langen Hauptstück, ebenfalls mit 1,9-cm-Bohrung. Die nicht homogene Paste, die austritt, die mehr als 10% freien Latex enthält und nicht formbeständig ist, wird auf eine 3,2 mm Dicke, mit zahlreichen Löchern mit 3,2 mm Durchmesser durchbohrte Platte gebracht, und die Paste wird mit einer zylindrischen Kautschukwalze durch die Löcher gepreßt, so daß spaghettiförmige Stränge eines homogenen, formbeständigen Koagulums gebildet werden, das weniger als 5% freien Latex enthält. Diese Stränge werden in ein schwachgerührtes wäßriges Bad, das 0,5 Teile Magnesiumsulfat enthält, eingebracht, wobei eine Temperatur von 95 bis 98° C aufrechterhalten wird. Das Koagulum wird in dem wäßrigen Bad belassen, bis die minimale Verweilzeit 40 Minuten beträgt, und dann wird die wäßrige Aufschlämmung des Koagulums zur Entfernung von überschüssigem Wasser zentrifugiert. Das Koagulum wird zur Entfernung von wasserlöslichen Verunreinigungen gewaschen, zur Entfernung des Waschwassers erneut zentrifugiert, und das Produkt wird in einem mit Warmluft beheizten Rotationstrockner auf einen Feuchtigkeitsgehalt unter 0,5% getrocknet. Es werden ähnliche Ergebnisse wie in Beispiel 7 erhalten.
Bei der Durchführung der Erfindung werden aus einem polymeren Latex Festkörper gewonnen, indem der Latex mit einer wäßrigen Lösung eines Elektrolyten innig vermischt wird, bis eine homogene, formbeständige Paste erhalten wird, die Paste in ein oder mehrere Formstücke mit einem minimalen Querschnitt von etwa 1,3 mm geformt und die geformte Paste in einem wäßrigen Bad, das auf einer
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Temperatur gehalten wird, die mindestens so hoch ist, wie die Wärmeverformbarkeitstemperatur des Polymeren zur Härtung und Synärese der Polymerteilchen erhitzt wird, bevor das Polymere, wenn notwendig, auf eine Teilchengröße gekörnt wird, die für Wasch- und Trocknungsvorgänge und für anschließende Mischungsvorgänge erforderlich ist, und anschließend das Polymere nach üblichen Methoden gewaschen und getrocknet wird.
Zu den polymeren Latices, die erfindungsgemäß behandelt werden können, gehören Latices einer Reihe von Typen von wasserunlöslichen Vinylidenpolymerisaten, beispielsweise kautschukartigen Polymerisaten aus einem oder mehreren konjugierten 1,3-Dienen, wie Butadien, Isopren, Piperylen, ChIoropren u. dgl., einschließlich Mischpolymerisaten, davon mit einem oder mehreren Komonomeren, wie Styrol, a-Methylstyrol, Alkyl-(meth-)arylate, (Meth)-Acrylnitril u. dgl., harzartige Mischpolymerisate derartiger Diene mit einem oder mehreren derartigen ao Komonomeren, Polymerisate von einem oder mehreren Monovinyliden-Monomeren, wie Acrylnitril, Methacrylnitril, Alkylacrylaten und Methacrylaten, beispielsweise Methylacrylat, Äthylacrylat, Butylacrylat, 2-Äthylhexylacrylat, der entsprechenden Methacrylate u. dgl. aromatische Monovinyliden-Monomere, beispielsweise Styrol, a-Methylstyrol, o-Methyl- und andere Aralkylstyrole, p-Chlor- und andere Arylhalogenstyrole, Vinylnaphthalin u. dgl., Vinylchlorid, Vinylacetat u. dgl., sowie Mischungen derartiger Polymerisate. Diese Latices enthalten Emulgiermittel, beispielsweise Fettsäureseifen, die die Polymerteilchen hi dem wäßrigen Medium dispergiert erhalten, bis der Latex und der Elektrolyt gemischt sind, und sie enthalten häufig fakultative Zusätze, wie Antioxidantien, Hitze- und Lichtstabilisatoren, Pigmente, Farbstoffe u. dgl.
Da viele Methoden bereits bekannt sind, die eine wirksame und wirtschaftliche Gewinnung von Festkörpern hoher Qualität aus Kautschuk-Latices erlauben, wird die vorliegende Erfindung, wenn sie auch für die Gewinnung von Kautschukfeststoffen geeignet ist, am vorteilhaftesten auf die Gewinnung von Feststoffen aus Latices von Polymeren oder Mischungen von Polymeren mit einer Wärmeverformbarkeitstemperatur oberhalb 0° C angewendet. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht in ihrer Anwendung zur Gewinnung von Festkörpern aus folgenden Latices:
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1. aus einem Latex eines Pfropfmischpolymerisats von a) einem aromatischen Monovinyliden-Monomeren, wie Styrol, Aralkylstyrolen, beispielsweise o-, m- und p-Methylstyrol, 2,5-Dimethylstyrol, p-Butylstyrol u. dgl., Arylhalogenstyrolen, beispielsweise o-, m- und p-Chlorstyrol, p-Bromstyrol, 2,5-Dichlorstyrol, 2-Chlor-4-methylstyrol u. dgl., a-Alkylstyrolen, wie a-Methylstyrol, Vinylnaphthalin und Mischungen davon und/oder b) einem Acryl-Monomeren, wie Acrylnitril, Methacrylnitril, einem Q-Q-Alkylacrylat oder -Methacrylat, beispielsweise Methacrylat, Butylmethacrylat u. dgl. und Mischungen davon, auf c) einem kautschukartigen Polymeren eines konjugierten 1,3-Diens, beispielsweise natürlichem Kautschuk, Homopolymerisaten von Butadien, Isopren, Chloropren u. dgl., Mischpolymerisaten von zwei oder mehreren derartigen Dienen, Mischpolymerisaten mit mindestens 50 Gewichtsprozent von einem oder mehreren derartigen Dienen mit einem oder mehreren Komonomeren, wie der obenerwähnten aromatischen Monovinyliden-Monomeren und Acrylmonomeren, oder
2. aus gemischten Latices derartiger Pfropfmischpolymerisate und Polymerer aus mindestens einem der Monomeren, die bei dem Pfropfungsvorgang zur Herstellung der Pfropfmischpolymerisate verwendet werden.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung liegt in ihrer Anwendung zur Gewinnung von Festkörpern aus gemischten Latices von
A) einem Pfropfmischpolymerisat von
1) etwa 15 bis 90 Gewichtsteilen einer Mischung von 20 bis 95 Gewichtsprozent aromatischem Monovinylden - Monomeren, insbesondere Styrol oder einer Mischung von Styrol und a-Methylstyrol und 80 bis 5 Gewichtsprozent eines Acrylmonomeren, insbesondere Acrylnitril auf
2) ,100 Gewichtsteile eines kautschukartigen Polymerisats eines konjugierten 1,3-Diens, insbesondere eines vernetzten Butadienpolymerisats, das bis zu etwa 20 Gewichtsprozent gebundenes Styrol und/oder Acrylnitril enthält, und
B) einem Mischpolymerisat aus 20 bis 95 Gewichtsprozent gebundenem aromatischen Vinyliden-Monomeren und 80 bis 5 Gewichtsprozent gebundenen Acrylmonomeren.
Die Elektrolytlösung, die mit dem polymeren Latex gemischt wird, kann eine wäßrige Lösung irgendeines Elektrolyten sein, der gewöhnlich zum Koagulieren derartiger Latices verwendet wird, Beispiele sind anorganische Säuren, wie Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure u. dgl., organische Säuren wie Ameisensäure, Oxalsäure, Essigsäure u. dgl., wasserlösliche Metallsalze, wie die Chloride, Nitrate, Sulfate und Acetate von Natrium, Kalium, Zink, Calcium, Magnesium, Aluminium u. dgl., eine wäßrige Lösung eines polyvalenten Metallsalzes ist bevorzugt.
Wie allgemein bekannt, variiert die zur Koagulation eines polymeren Latex notwendige Menge einer Elektrolytlösung in Abhängigkeit von mehreren Faktoren, wie der Art des speziellen verwendeten Elektrolyten, der Konzentration des Elektrolyten in der Lösung, den Feststoffgehalt und der Teilchengröße des Latex, der Menge des in dem Latex enthaltenen Emulgiermittels u. dgl. Wie leicht einzusehen ist, kann der Feststoffgehalt, der für eine Formbeständigkeit des Koagulums notwendig ist, je nach dem speziellen polymeren Latex, der koaguliert werden soll, variieren, und der Verdünnungsgrad des Elektrolyten, der für eine innige Durchmischung des Latex und der Elektrolytlösung erforderlich ist, kann sowohl mit dem Feststoffgehalt des Latex als auch mit der speziellen Methode, die zur Mischung des Latex und des Elektrolyten verwendet wird, variieren. So bestimmen verschiedene Variablen die optimale Menge der Elektrolytlösung, die mit dem polymeren Latex gemischt werden soll.
Da die für die Koagulation erforderliche Elektrolytmenge aus den bereits bekannten Verfahren zur
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Koagulation mit Elektrolyten ersehen werden kann, von Latex und Elektrolytlösungen in eine Mischist es für den Fachmann nicht schwierig, die zur kammer mit einer Geschwindigkeit, wobei ein prak-Mischung mit einem speziellen polymeren Latex bei tisch konstantes Verhältnis von Latex zu Elektrolytder Durchführung der vorliegenden Erfindung opti- lösung in der Kammer aufrechterhalten wird und die malen Menge einer speziellen Elektrolytlösung zu 5 zugegebene Menge heftig gerührt wird usw. Ein bebestimmen. Jedoch soll als zusätzliche Richtmaß- sonders vorzuziehendes Verfahren (das eine erfordernahme beachtet werden, daß lieh rasche Beimischung des Latex und der Elektrolytlösung mit einem Minimum an mechanischer Be-
1. die verwendete Elektrolytmenge ausreichend anspruchung gewährleistet, wodurch die Bildung sein soll für eine praktisch vollständige Koagu- io feiner Teilchen verringert wird, und auch eine einlierung des Latex, da das Vorhandensein von fache Formgebung des Koagulums erlaubt) besteht mehr als etwa 5 °/o an freiem Latex in dem Ko- in der kontinuierlichen Zugabe von Latex und der agulum die Paste inhomogen machen und zu Elektrolytlösung durch getrennte Eintrittsöffnungen einer übermäßigen Bildung von feinen Teilchen in einen Strangpressenmischer, der mit einer einführen kann, 15 fachen Schraube mit großer Ganghöhe und geringem
Steigungswinkel versehen ist, mit einer Geschwindig-
2. überschüssige Elektrolytmengen, vorzugsweise keit, daß ein praktisch konstantes Verhältnis von vermieden werden, da ein Elektrolytüberschuß Latex zu Elektrolytlösung in der Strangpresse gedie Geschwindigkeit der Koagulation erhöht geben ist, wobei sich die Schraube genügend schnell und ihre Kontrolle erschwert, sowie zur Er- ao dreht, daß eine völlige Durchmischung des Latex und höhung der Verunreinigungen des Koagulums der Elektrolytlösung während der Verweilzeit in der beiträgt, Strangpresse erzielt wird. Dem Fachmann sind
andere geeignete Verfahren zur Herstellung eines
3. die Elektrolytlösung ausreichend verdünnt sein homogenen formbeständigen Koagulums bekannt,
soll, um eine innige Mischung des Latex und 35 Die homogene und formbeständige Paste wird in des Elektrolyten mit dem jeweilig verwendeten ein oder mehrere Formteile geformt, die einen minispeziellen Mischverfahren zu gewährleisten und malen Querschnitt von ungefähr 1,3 mm besitzen, um um die Bildung eines inhomogenen Koagulums das Koagulum widerstandsfähiger gegen den Abrieb zu vermeiden und während des Härtungsprozesses und der Synarese zu
30 machen und somit die Bildung von feinen Teilchen zu
4. die Elektrolytlösung genügend konzentriert sein verringern. Da eine größere Dicke der Formteile soll, um die Bildung eines Koagulums zu' ver- diese auch fester, d. h. gegen den Abrieb widerstandsmeiden, das zu viel Wasser enthält, um form- fähiger macht, ist für die maximalen Dimensionen stabil zu sein, d. h., das geformt werden kann der Formteile natürlicherweise keine Begrenzung ge- und die Form auch ohne Trägerstruktur bei- 35 setzt. Da jedoch die zur Härtung und Synarese notbehält. Es ist oft sehr vorteilhaft, den polymeren wendige Zeit um so länger ist, je dicker die geform-Latex dadurch zu koagulieren, daß er mit einer ten Teile sind, ist es häufig wünschenswert, die Paste wäßrigen Lösung, die etwa 0,5 bis 5 Gewichts- in Formteile mit einem Querschnitt von ungefähr prozent eines Elektrolyten enthält, in solchen 1,3 mm bis 12,7 cm, vorzugsweise 5,1 mm bis Mengenverhältnissen gemischt wird, daß das 40 5,1 cm, zu formen.
Koagulum einen Feststoffgehalt von etwa 20 bis Da die jeweilige der Paste gegebene Form belang-
50 Gewichtsprozent aufweist. los ist, solange die Formteile einen minimalen Querschnitt von ungefähr 1,3 mm besitzen, kann die Art
Es sind jedoch auch höher oder weniger konzen- und Weise, wie die Paste geformt wird, beträchtlich
trierte Elektrolytlösungen und höhere oder niedrigere 45 variiert werden, je nach der besonderen gerade
Feststoffgehalte in dem Koagulum manchmal er- erwünschten Form. Die Formgebung kann erfolgen
wünscht, da das Entscheidende, was die verwende- durch z. B. Pressen der Paste durch eine Platte oder
ten Elektrolyt- und Wassermengen anbelangt, ist, daß ein Sieb, ausgerüstet mit runden, rechtwinkligen oder
diese so bemessen sind, daß das Koagulum eine ho- anders geformten Löchern, oder durch Pressen der
mogene, formbeständige Paste ist. 50 Paste durch eine Strangpresse mit einer Austritts-
Der Latex und die Elektrolytlösung können diskon- öffnung von ungefähr 1,3 mm im Durchmesser, wotinuierlich in jeder Menge oder mit kontinuierlichen bei die Austrittsöffnung der Presse mit einem Draht-Verfahren, die für die Herstellung eines homogenen, netz versehen ist, dessen Drahtabstand so angeordnet formbeständigen Koagulums geeignet sind, gemischt ist, daß öffnungen mit dem gewünschten Querschnitt werden, z. B. mit einem Verfahren, das eine vollstän- 55 gebildet werden oder eine Strangpresse mit einer dige Durchmischung des Latex und der Elektrolyt- Matrize, die der Paste die gewünschte Form verleiht lösung bewirkt, die rasch genug erfolgt, um ein ho- usw. Wird ein fortlaufendes Formstück gewünscht, mogenes Koagulum zu bilden. Abgesehen von dem muß ein Hilfsmittel zur Unterstützung, wie ein Förjeweiligen verwendeten Mischverfahren ist es vor- derband, an der Austrittsöffnung der Strangpresse teilhaft, den Mischvorgang nur so lange fortzusetzen, 60 verwendet werden, da das Gewicht des Koagulums bis ein homogenes, formbeständiges Koagulum er- sonst das Auseinanderbrechen des Formstückes in halten wird, oder zumindest keine wesentliche Zeit- mehrere geformte Teile verursachen wird, wobei die spanne länger, da bei weiterer Bearbeitung des Ko- Länge dieser Bruchstücke von dem Querschnitt der agulums die Konsistenz der Paste weicher wird und Formstücke und der auf sie wirkenden Kräfte abzur Bildung von feinen Teilchen führt. 65 hängt. Da tatsächlich in der Durchführung der Erfin-
Geeignete Mischverfahren sind z. B. die Zugabe dung ein einziges fortlaufendes Formstück keine der Elektrolytlösung zum Latex unter heftigem Vorteile vor einer Vielzahl von geformten Teil-Rühren, kontinuierliche Zugabe getrennter Mengen stücken bringt, wird eine Unterstützung des Form-
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Stückes nicht häufig angewandt, es sei denn, daß Formteilen des Koagulums unter minimaler mechadiese mechanische Unterstützung auch als geeignetes nischer Beanspruchung den Vorteil, daß die Form-Mittel zur Beförderung des Formstückes in die wäß- teile in das Härtungs- und Synäresebad eingebracht rige Badflüssigkeit, in welcher die Härtung und werden können ohne manuelle oder mechanische Synärese durchgeführt wird, erwünscht ist. 5 Führung, wodurch die Bildung feiner Teilchen ver-Da eine Formgebung bereits durch die Koagula- ringert ist. Ein zusätzlicher Vorteil dieses Verfahrens tionstechnik herbeigeführt werden kann (z. B., wenn zur Koagulation und Formgebung ist der Umstand, in dem oben beschriebenen besonders bevorzugten daß es die Bildung von Hohlkörper-Formteilen er-Koagulationsverfahren eine Strangpresse mit einer laubt, deren Härtung und Synärese in kürzerer Zeit geeigneten Austrittsöffnung verwendet wird) und ein io vollständig ist als bei den massiven Formteilen mit Verfahren zur Verformung, das eine beträchtliche vergleichbarem Querschnitt.
Bearbeitung des Koagulums verursacht (z. B. Durch- Die Temperaturverhältnisse während der Koagulapressen des Koagulums durch die Löcher einer per- tion und Formgebung sind nicht kritisch. Die Koaguforierten Platte) auch letzten Endes die Endstufe lation kann bei jeder Temperatur über der Gefrierder Bildung eines homogenen und formbeständigen 15 temperatur und unter der Siedetemperatur des Latex Koagulums sein kann, ist es offensichtlich, daß die durchgeführt werden; die Formgebung kann bei jeder Arbeitsschritte des vorliegenden Verfahrens zu Ko- gewünschten Temperatur durchgeführt werden. Soagulation und Formgebung nicht wechselseitig aus- mit können die anfänglichen Arbeitsschritte des vorschließende Vorgänge sind und daß die Form- liegenden Verfahrens bei jeder passenden Temperagebung des Koagulums beginnen kann, bevor der ao tür erfolgen, häufig bei Raumtemperatur oder einer Latex und die Elektrolytlösung genügend miteinander anderen Temperatur im Bereich zwischen 5 und vermischt sind, um eine homogene und formbestän- 30° C. Während der Härtung und Synärese jedoch dige Paste zu erhalten. Es ist in der Tat besonders ist es kritisch, die Temperatur der wäßrigen Badwünschenswert, daß sich die Koagulationsstufen flüssigkeit wenigstens so hoch zu halten wie die Wär- und die Arbeitsschritte zur Verformung überlappen, as meverformbarkeitstemperatur des Polymeren, da falls die verwendeten Verfahren zur Verformung keine nennenswerte Härtung und Synärese erfolgt, eine beträchtliche Durchmengung des Koagulums bevor die Temperatur nicht wenigstens so hoch ist. verursachen, da eine weitere Bearbeitung eines Ko- Es kann jede Temperatur, die über dieser Minimalagulums, das bereits bis zur Stufe der homogenen Temperatur liegt, angewendet werden, und es ist all- und formbeständigen Paste bearbeitet worden ist, ein 30 gemein bevorzugt, den Hauptteil des Härtungsvor-Erweichen der Paste verursacht und zur Bildung von ganges und der Synärese bei Temperaturen über der feinen Teilchen führt. Wird daher ein derartiges Ver- Wärmeverfonnbarkeitstemperatur des Polymeren fahren zur Formgebung verwendet, so ist es nor- durchzuführen, um die Zeit bis zur vollständigen malerweise vorteilhaft, das innige Durchmischen des Härtung und Synärese zu verringern. Sind Tempera-Latex und der Elektrolytlösung in der Mischvorrich- 35 türen über etwa 100° C notwendig oder erwünscht, tung vor der Stufe der Bildung einer homogenen und so wird die Härtung und Synärese unter erhöhtem formbeständigen Paste zu beenden, wobei das völlige Druck ausgeführt, um das Bad in der flüssigen Phase Durcharbeiten des Koagulums bis zur gewünschten zu erhalten. Wenn das Polymere keine zu hohe Konsistenz während des Vorganges der Formgebung Wärmeverfonnbarkeitstemperatur besitzt und die erfolgt, wie es in den Beispielen 7 und 10 gezeigt 40 Härtung und Synärese bei dieser Temperatur erfolwurde. gen muß, ist es im allgemeinen vorteilhaft, Tempera-Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform türen im Bereich von ungefähr 90 bis 100° C zu der Erfindung werden Formteile eines homogenen verwenden, noch vorteilhafter ungefähr 95 bis und formbeständigen Koagulums durch die konti- 100° C, um den Hauptteil des Härtens und der nuierliche Zugabe eines polymeren Latex und einer 45 Synärese in einer minimalen Zeit und ohne Verwen-Elektrolytlösung durch getrennte Eintrittsöffnungen dung einer Druckvorrichtung durchzuführen,
in einen Strangpressenmischer, der eine einfache Obwohl, wie oben erwähnt, das Koagulum nicht Schraube mit großer Ganghöhe und geringem Stei- mehr als 5°/o an freiem Latex enthalten soll, sind gungswinkel besitzt, mit einer Geschwindigkeit, die manchmal erträgliche Mengen an freiem Latex in ein im wesentlichen konstantes Verhältnis von Latex 50 den Formteilen vorhanden. Es ist daher manchmal zu Elektrolytlösung in dem Extruder aufrechterhält, wünschenswert, in der wäßrigen Badflüssigkeit kleine wobei die Schraube der Strangpresse mit einer sol- Mengen eines Elektrolyten zu lösen, um eine Koaguchen Geschwindigkeit bewegt wird, daß die völlige lation des freien Latex während der Härtung und Durchmischung des Latex und der Elektrolytlösung Synärese der Formstücke zu erzielen,
während der Verweilzeit in der Strangpresse gewähr- 55 Das Härten und die Synärese in der wäßrigen Badleistet ist und die resultierende homogene und form- flüssigkeit wird so lange fortgesetzt, bis schließlich beständige Paste durch eine geeignete Austritts- die inneren Abschnitte der Formteile gehärtet sind öffnung gepreßt wird, z. B. eine öffnung, welche den und die gewünschte Wassermenge aus den Formteilen Durchmesser besitzt, der auch für die Formteile ge- durch die Verknüpfung der polymeren Teilchen, wünscht wird, oder eine öffnung, die mit einem als 60 d. h. Synärese, gepreßt worden ist. Der Zeitraum, der Zerkleinerungseinrichtung dienenden Drahtnetz ver- bis zur Erzielung der erwünschten Ergebnisse notsehen ist, dessen Drahtabstand so gewählt ist, daß wendig ist, variiert beträchtlich mit dem Durchmesöffnungen von dem gewünschten Querschnitt ent- ser der Formteile, der verwendeten Temperatur und stehen. Da die Formteile direkt in die wäßrige Bad- dem Ausmaß der gewünschten Synärese, ist jedoch flüssigkeit eingebracht werden können, in der die 65 leicht durch Routineexperimente oder Berechnung Härtung und Synärese durchgeführt werden soll, hat der Wärmeübertragung zu ermitteln. Als Richtgröße dieses Verfahren zur Koagulation und Formgebung bei der Bestimmung der erforderlichen Zeit kann festneben dem zusätzlichen Vorteil der Bildung von gestellt werden, daß
1. Polymere, die eine niedrige Wärmeverformbarkeitstemperatur besitzen, bei einer gegebenen Temperatur rascher härten,
2. dickere Fonnteile eine längere Erhitzungszeit für eine vollständige Härtung bei einer gegebenen Temperatur benötigen,
3. höhere Temperaturen die Zeit verringern, die für eine vollständige Härtung der Formteile notwendig ist und jeden bestimmten Grad der Synärese und auch eine vollständigere Synärese ermöglichen,
4. das Ausmaß der Synärese, das erreicht werden soll, in hohem Maß von dem Fassungsvermögen des verwendeten Trockners abhängt, da bei einem großen Fassungsvermögen des Trockners ein geringerer Grad an Synärese erforderlich ist. Bei Verwendung von Formteilen eines Polymeren mit einer Wärmeverformbarkeitstemperatur von ungefähr 65 bis 75° C und einem Querschnitt von ungefähr 1,3 mm bis 12,7 cm, deren Härtung und Synärese bei einer Temperatur von ungefähr 90 bis 100° C erfolgt, ist eine Erhitzungsperiode von ungefähr 30 bis 300 Minuten vorteilhaft.
Werden Latex-Festkörper durch ein kontinuierliches Verfahren gewonnen, so wird das wäßrige Härtungs- und Synäresebad genügend in Bewegung gehalten, um die Formteile während der Härtung und Synärese in Suspension zu halten und eine leichte Überführung der Formteile durch das Überströmen durch eine geeignete Leitung in ein anderes wäßriges Bad, einen Granulator oder eine Zentrifuge zu erlauben. Da eine kontinuierliche Verfahrenstechnik zu einer ungleichen Verweilzeit der Formteile in einem einzelnen wäßrigen Bad führt, kann eine vollständige Härtung und Synärese der Formteile durch Verlängerung der durchschnittlichen Verweilzeit in einem einzelnen Bad oder, noch vorteilhafter, durch Verwendung einer Serie von zwei oder mehr wäßrigen Bädern, um eine einheitlichere durchschnittliche Verweilzeit zu erzielen, gesichert werden.
Die letzten Arbeitsstufen des vorliegenden Verfahrens zur Gewinnung von Latex-Festkörpern können mit herkömmlichen Verfahren durchgeführt werden. So können die Formteile nach Härtung und Synärese, falls sie nicht bereits die für den Wasch- und Trockenvorgang geeignete Teilchengröße haben, zu der gewünschten Teilchengröße in jeder geeigneten Apparatur gekörnt werden (normalerweise mindestens ungefähr 4,76 mm, wobei der Hauptanteil der Teilchen ungefähr 4,76 bis 0,25 mm groß ist). Das Polymere mit der gewünschten Teilchengröße
ίο wird einmal oder mehrmals gewaschen, um wasserlösliche Beimengungen zu entfernen, von dem Waschwasser abgetrennt (meist durch Zentrifugieren) und getrocknet, vorteilhaft in einem Warmluftrotationstrockner.
is Die Koagulation, Formgebung, Härtung und Synärese eines Polymeren entsprechend der vorliegenden Erfindung, auch wenn das Polymere eine Wärmeverformbarkeitstemperatur über 0° C besitzt, führt zur Bildung eines Koagulums, das stabil genug ist, um eine Kontrolle der Teilchengröße und der Teilchengröße-Verteilung, erzielt durch die Granulation, zu erlauben und das somit in eine Teilchengröße übergeführt werden kann, die für ein ausreichendes Waschen und Trocknen geeignet ist und
as mit einer minimalen Bildung von feinen Teilchen verbunden ist, oder, falls erwünscht, auch mit dem Anfallen einer größeren Menge von feinen Teilchen während des Verfahrens. Die Anwendung der Erfindung führt zur Bildung eines Koagulums, das genügend stabil ist, um dem Abrieb während des Wasch- und Trockenvorganges standzuhalten und bei dem somit die Bildung von feinen Teilchen herabgesetzt ist, gleichgültig, ob die für den Wasch- und Trockenvorgang geeignete Teilchengröße dadurch erzielt wird, daß das homogene formbeständige Koagulum durch Formgebung in Einheiten, die eine genügend kleine Teilchengröße besitzen, übergeführt wird, oder durch Körnung größerer Formteile nach erfolgtem Härtungsschritt und Synärese. Ein zusätzlicher und wirtschaftlich wesentlicher Vorteil des Verfahrens ist die Verwendung kleinerer Trockenvorrichtungen infolge der partiellen Entwässerung des Koagulums durch die Synärese, wodurch die Herstellungskosten von im wesentlichen feuchtigkeitsfreien Latex-Festkörpern herabgesetzt werden.
409 549/368

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung von Granalien aus einer Latex von Polymeren mit einer Wärmeverformbarkeitstemperatur oberhalb 0° C, bei welchen die Koagulation in Gegenwart von Elektrolyten vorgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der polymere Latex, der aus wasserunlöslichen Vinyliden-Polymeren mit einer Wärmeverformbarkeitstemperatur von 65 bis 75° C, und zwar aus
a) Pfropfmischpolymerisaten aus aromatischen Monovinylidenmonomeren, Acrylmonomeren oder Mischungen davon auf ein konjugiertes 1,3-Dienpolymerisat und
b) Mischungen der genannten Pfropfmischpolymerisate mit Monovinyliden- oder Acrylpolymeren
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