DE1569016C - Herstellung von kunststoff imprägniertem Cellulosematerial - Google Patents
Herstellung von kunststoff imprägniertem CellulosematerialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von kunststoffimprägniertem Trägermaterial
und dessen Verwendung zum Herstellen von Schichtstoff-Formkörpern mit verbesserten dielektrischen
und mechanischen Eigenschaften.
Bekanntlich imprägniert man Papier mit Phenolharzen und verwendet es zur Herstellung von Schichtstoff-Formstücken,
die eine gute Feuchtigkeitsbeständigkeit und gute elektrische Eigenschaften z. B.
hinsichtlich der Dielektrizitätskonstante, des elektrischen Verlustfaktors und des Isolationswiderstandes
besitzen. Derartige Schichtstoffe wurden zur Herstellung von elektrischen Bauplatten für gedruckte
Schaltungen verwendet. Die Eigenschaften der auf diese Weise behandelten Trägermaterialien auf Cellulosebasis
können auch verbessert werden, wenn man sie mit einem Polyester behandelt. Da jedoch ein Phenolharz
im allgemeinen wasserlöslich ist und Polyester wasserunlöslich sind, sollte man erwarten, daß zur
Behandlung von Cellulosematerial sowohl mit einem Phenolharz als auch mit einem Polyester ein zweistufiges
Verfahren erforderlich ist, das daher unökonomisch ist.
Aus der deutschen Patentschrift 1 034 012 ist bekannt, solche Schichtstoffe unter Verwendung einer
Öl-in-Wasser-Emulsion herzustellen, die in der dispergierten Phase eine wäßrige Lösung eines wasserlöslichen
Melamin-Formaldehyd-Kondensationsproduktes und in der kontinuierlichen Phase eine Lösung
von einem polymerisierbaren Polyester einer mehrbasischen Säure mit einem mehrwertigen Alkohol sowie
gegebenenfalls ein mit Wasser nicht mischbares Vinylmonomeres enthält. Das Verpressen findet bei
erhöhten Drücken und Temperaturen statt.
Derartige Emulsionen ergeben jedoch keine besonders brauchbaren Schichtstoffe für elektrische Zwecke, da Melaminharze in der Regel zu stark polar sind.
Derartige Emulsionen ergeben jedoch keine besonders brauchbaren Schichtstoffe für elektrische Zwecke, da Melaminharze in der Regel zu stark polar sind.
Es wurde gefunden, daß man an Stelle der Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukte
in solchen Emulsionen Phenol-Aldehyd-Kondensate in einem Verdünnungsmittel verwenden kann, wobei die Vorteile
dieser Harze bezüglich der elektrischen Eigenschaften mit den Vorteilen der Polyester bezüglich
der Wasserfestigkeit und der mechanischen Eigenschaften kombiniert werden können.
Dies war nicht vorherzusehen, da phenolische Stoffe als Inhibitoren für die durch Peroxyde oder Persäuren
induzierte Polymerisation von ungesättigten PoIyestern bekannt sind. Zwar sind in der französischen
Patentschrift 1 320 980 Lösungen von Phenol-Formaldehyd-Harzen, Melamin-Formaldehyd-Harzen oder
Harnstoff-Formaldehyd-Harzen zusammen mit wasserlöslichen ungesättigten Polyestern als Bindemittel für
Schichtstoffe auf Cellulosebasis bekannt, wobei wasserlösliche oder -unlösliche, in der Lösung suspendierte
Vinylmonomere mitverwendet werden können. Jedoch findet keine radikalische Polymerisation der ungesättigten
Polyester statt, wenn Phenol-Formaldehyd-Harze in der Lösung vorliegen.
Da somit Phenol-Aldehyd-Kondensate den Melamin-Aldehyd-Kondensaten
weder bezüglich der elektrischen Eigenschaften noch bezüglich der Verträglichkeit
mit radikalische polymerisierenden ungesättigten Polyestern gleichwertig sind, war der Erfolg nicht
vorhersehbar, der durch Verwendung der Phenol-Aldehyd-Kondensate in den an sich als Bindemittel
für Schichtstoffe bekannten Emulsionen erzielt werden kann.
Erfindungsgemäß werden bessere Schichtstoff-Formkörper mit niedriger Dielektrizitätskonstante, ausgezeichnetem
Isolationswiderstand und guten Stanzeigenschaften zur Herstellung von elektrischen Bauplatten,
z. B. für gedruckte Schaltungen, geschaffen.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Herstellen von imprägniertem gewebtem oder
ungewebtem Trägermaterial auf Cellulosebasis durch Aufbringen einer Emulsion einer Kunstharzlösung in
einem ungesättigten Polyesterharz auf das Trägermaterial und anschließendes Trocknen, wobei man
eine Emulsion verwendet, die in dem ungesättigten Polyesterharz eine 16- bis 50%tige Lösung eines
wasserlöslichen Phenol-Aldehyd-Kondensats in einer Menge von 1 Gewichtsteil Phenol-Aldehyd-Kondensat
auf 1 bis 20 Gewichtsteile ungesättigtes Polyesterharz emulgiert enthält.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren brauchbaren Trägermaterialien auf Cellulosebasis leiten sich von
natürlichen Quellen ab, wie Holz, Baumwolle u. dgl., sowie von chemisch behandelten Stoffen, wie regenerierter
Cellulose und Kunstseide. Im allgemeinen wird das Cellulosematerial in Form von selbsttragenden
Folien bzw. Bahnen, wie Papier oder in Form von Gewebe oder Vlies verwendet. Papier ist für das
erfindungsgemäße Verfahren das bevorzugte Cellulosemateriaj. Es kommen sämtliche Typen von Papier
in Betracht, die nach den bekannten Verfahren hergestellt werden.
Die für die erfindungsgemäß verwendeten Kunstharzbindemittel eingesetzten ungesättigten Polyester
sind bekannt.
Häufig ist es erwünscht, für die erfindungsgemäß verwendeten Kunstharzbindemittel flammfeste, ungesättigte
Polyester zu verwenden. Für diesen Zweck kommen ungesättigte Polyester in Betracht, die entweder
ein Diels-Alder-Addukt eines Hexahalogencyclopentadiens
und einer ungesättigten Polycarbonsäureverbindung oder ein Diels-Alder-Addukt eines
Hexahalogencyclopentadiens und eines ungesättigten mehrwertigen Alkohols enthalten. Die bevorzugten
ungesättigten Polyester sind die Umsetzungsprodukte eines Diels-Alder-Adduktes aus einer ungesättigten
Polycarbonsäure mit einem Hexahalogencyclopentadien, einer weiteren ungesättigten Carbonsäureverbindung
und einem mehrwertigen Alkohol.
Beispiele für Diels-Alder-Addukte eines Hexahalogencyclopentadiens
und ungesättigter Polycarbonsäureverbindungen, die verwendet werden können, sind 1,4,5,6,7,7-HeXaChIOrWCyCIo -(2,2,I)- 5-hepten-2,3-dicarbonsäure,
bzw. deren Anhydrid oder deren Mono- oder Dimethylester oder deren Chlorid, 1,4,5,
6,7,7 - Hexachlor - 2 - methylbicydo - (2,2,1) - 5 - hepten-2,3-dicarbonsäureanhydrid,
1,4,5,6-Tetrachlor-7,7-difluorbicyclo-(2,2,l)-5-hepten-2,3-dicarbonsäure,
1,4,5, 6,7,7-Hexachlorbicyclo-(2,2,l)-5-hepten-2-essigsäure-3-carbonsäureanhydrid
und das Diels-Alder-Addukt von Hexachlorcyclopentadien mit Fumarylchlorid.
Beispiele für Diels-Alder-Addukte eines Hexahalogencyclopentadiens
und eines ungesättigten mehrwertigen Alkohols sind l,4,5,6,7,7-Hexachlor-2,3-bishydroxymethylbicyclo
- (2,2,1) - 5 - hepten, 1,4,5,6,7,7 Hexachlor - 2,3 - bis - hydroxymethylbicyclo - (2,2,1)-2,5-heptadien,
3-(l,4,5,6,7,7-HexachIorbicyclo-[2,2,l]-5-hepten-2-yl)-methoxy-l,2-propandiol, 1,4,5,6-Tetrachlor-7,7-difluor-2,3-bis-hydroxymethylbicyclo-(2,2,l)-
mittelbar als Vernetzungsmittel ohne weitere Umsetzung eingesetzt werden können.
Die als Ausgangsverbindungen verfahrensgemäß verwendeten schmelzbaren, in Wasser löslichen Kondensationsprodukte
eines Phenols und eines Aldehyds sind bekannt und können nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden. Die Phenol-Aldehyd-Harze
können auch in organischen Lösungsmitteln, wie Aceton löslich sein und sie sollen nicht in die
ίο unlöslichen und ausgehärteten Resite (C-Stadium)
übergegangen sein. Bei Verwendung von Phenol und Formaldehyd hat das Phenol-Aldehyd-Kondensat
folgende Formel
bicyclo-(2,2,l)-5-hepten, 3-(l,4,5,6-Tetrachlor-7,7-di-
diol. Die Herstellung dieser Verbindungen ist in der
USA.-Patentschrift 3 007 958 beschrieben.
Erfindungsgemäß können auch andere halogenhaltige Polyester verwendet werden, wie sie sich z. B.
von Teträchlorphthalsäureanhydrid ableiten. Die zur Herstellung der vorgenannten halogenhaltigen Diels-Alder-Addukte
und Polyester erforderlichen PoIycarbonsäureverbindungen und mehrwertigen Alkohole
können aus den vorgenannten Verbindungen hergestellt werden.
Das Diels-Alder-Addukt eines Hexahalogencyclopentadiens kann auch im Vernetzungsmittel vorliegen.
Beispiele für solche Vernetzungsmittel sind Diallyl-1,4,5,6,7,7 - hexachlorbicyclo - (2,2,1) - 5 - hepten - 2,3 - dicarboxylat,
Diallyl-lAS.oJJ-hexachlor^-methylbicyclo-(2,2,l)-5-hepten-2,3-dicarboxylati
Diallyl-1,2,4,5, 6,7,7-heptachlorbicyclo-(2,2,l)-5-hepten-2,3-dicarboxylat
und Triallyl-lAS^JJ-hexachlorbicycM^^l)-5-hepten-2-acetat-2,3-dicarboxylat.
Diese Verbindungen können durch Umsetzung von Hexachlorcyclopentadien mit der entsprechenden ungesättigten Dicarbonsäure
und Veresterung des erhaltenen Diels-Alder-Adduktes mit einem ungesättigten Alkohol, wie
Allylalkohol, hergestellt werden. Man kann auch andere Vernetzungsmittel mit Vorteil verwenden, z. B.
die Umsetzungsprodukte von Hexachlorcyclopentadien oder mit Isopren oder Butadien, welche eine
reaktionsfähige Doppelbindung beibehalten, die unOH
HOCH,-!- 4-CH,-
OH
OH
-;- !- CH3OH
η ■ /
in der η einen Wert von etwa 1 bis 10 und häufig höher
hat, sofern das Kondensat schmelzbar und in Aceton oder anderen organischen Lösungsmitteln löslich ist.
Das Phenol-Aldehyd-Kondensat kann beispielsweise
a5 mehr als 1 Mol Aldehyd je Mol Phenol enthalten, also
vom Resoltyp sein.
Zur Herstellung von Novolaken mit unterschiedlichen Molekulargewichten kann die Menge des mit
dem Phenol zu kondensierenden Aldehyds variiert werden. Der Schmelzpunkt des fertigen Kondensationsproduktes
kann durch das Molekulargewicht des Novolaks eingestellt werden. Vorzugsweise beträgt
das Molverhältnis von Aldehyd: Phenol bei Verwendung eines monofunktionellen (einwertigen) oder
difunktionellen (zweiwertigen) Phenols zwischen 0,5 und 1,0 Mol je Mol. Bei Verwendung eines trifunktionellen
(dreiwertigen) Phenols kann der bevorzugte obere Grenzwert der Aldehydmenge etwa 0,85 Mol
je Mol Phenol betragen, um die Bildung unlöslicher und unschmelzbarer Kondensationsprodukte zu vermeiden.
Man kann auch Phenol-Aldehyd-Kondensationsprodukte unter Verwendung von mindestens 1 Mol
Phenol je Mol Aldehyd herstellen. Die verwendbaren speziellen Phenole und Aldehyde sind vorstehend
beschrieben und auch die vorstehend beschriebenen alkalischen Katalysatoren sind brauchbar. Es ist
jedoch üblicher für diese Kondensation einen sauren Katalysator, wie Schwefelsäure, Salzsäure oder Oxalsäure,
zu verwenden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Kunstharzbindemittelemulsionen ist das bevorzugte
Verdünnungsmittel für das Phenol-Aldehyd-Kondensat Wasser. Man kann jedoch auch andere Verdünnungsmittel
verwenden, welche die Phenol-Aldehyd-Kondensate lösen, z. B. Gemische von, Wasser mit Alkoholen,
wie Isopropanol, Butanol und Amylalkohol, oder Gemische von Wasser mit Aceton oder anderen
Ketonen u. dgl. Das Mengenverhältnis des Polyesters
zum Phenol-Aldehyd-Kondensat in den erfindungsgemäß verwendeten Kunstharzbindemittelemulsionen
hängt von der Art des gewünschten Produktes ab. Das Mengenverhältnis liegt jedoch im allgemeinen
im Bereich von etwa 1 Gewichtsteil Polyester je
Gewichtsteil Phenol-Aldehyd-Kondensat bis etwa 20 Gewichtsteile Polyester je Gewichtsteil Phenol-Aldehyd-Kondensat.
Der bevorzugte Bereich liegt zwischen 5 und 15 Gewichtsteilen Polyester je Ge-
5 6
wichtsteil Phenol-Aldehyd-Kondensat. Das Mengen- Drücke in einer Größenordnung von 3,5 bis 176 kg/cm2
verhältnis von Phenol-Aldehyd-Kondensat zum Ver- angewandt werden, um den gewünschten Schicht-
dünnungsmittel in der Emulsion liegt im allgemeinen preßstoff herzustellen. Die Preßtemperaturen liegen
im Bereich von 0,2 bis 1 Gewichtsteil je Gewichtsteil im allgemeinen im Bereich zwischen 140 und 170° C.
Verdünnungsmittel, vorzugsweise im Bereich von 0,3 5 Andere bekannte Verfahren zur Herstellung von
bis 0,8 Teilen je Gewichtsteil Verdünnungsmittel. Schichtstoffen können ebenfalls mit dem erfindungs-
Die Emulsion wird hergestellt durch Vermischen des gemäß behandelten Cellulosematerial angewandt
flüssigen ungesättigten Polyesters, des ungesättigten werden.
Monomers und des Katalysators mit der Lösung des Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Phenol-Aldehyd-Kondensats im Verdünnungsmittel. 10
Die Emulgierung wird häufig in Gegenwart eines Beispiel 1
Emulgators durchgeführt, doch ist ein solches Mittel
nicht notwendig. Geeignete Emulgatoren sind Ver- Eine Kunstharzbindemittelemulsion wird folgender-
bindungen mit stark polaren Gruppen, die an ali- maßen hergestellt:
phatischen oder aromatischen Resten hängen. Typische 15 10 Teile Dicumylperoxyd werden mit 1000 Teilen
Beispiele für solche Verbindungen sind Alkylarylpoly- eines ungesättigten Polyesterharzes vermischt, das ein
ätheralkohole, Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat und polymerisierbares Gemisch aus Styrol und dem Um-
Natriumlaurylsulfonat. Setzungsprodukt von Polycarbonsäuren und einem
Das zu imprägnierende Trägermaterial auf Cellulose- mehrwertigen Alkohol darstellt, und mit einem
basis wird mit der erfindungsgemäßen Kunstharz- 20 Propellermischer bei 700 bis 800 U/min 10 Minuten
bindemitteiemulsion behandelt. Dies kann auf ver- verrührt. Danach werden 100 Teile eines wasserschiedene
Weise erfolgen: beispielsweise kann man das löslichen Phenol-Formaldehyd-Kondensats mit 50 Tei-Trägermaterial
eine geeignete Zeit in einen Behälter len Aceton und 100 Teilen Wasser mit Hilfe eines
versenken, der die Emulsion enthält, oder man kann Propellermischers 5 Minuten vermischt. Hierauf werdas
Trägermaterial kontinuierlich mit Hilfe von 25 den die beiden Lösungen mit Hilfe eines Propeller-Walzen
durch diesen Behälter führen. Die Emulsion mischers vermischt. Es wird eine Emulsion erhalten,
kann auf das Trägermaterial auch aufgesprüht werden Papier aus 0,36 mm starken Baumwollinters aus
oder man kann eine Bahn des Trägermaterials durch «-Cellulose wird in 28 · 28-cm-Bogen mit einem GeWalzen
führen, die mit der Emulsion angefeuchtet wicht von 15 g zugeschnitten. Die Bogen werden in
sind. Die Arbeitstemperatur kann in weiten Grenzen 30 die Bindemittelemulsion 5 Minuten eingetaucht, daschwanken,
vorzugsweise liegt sie zwischen etwa nach aus dem Bad entnommen, durch Walzen geführt
Raumtemperatur und etwa 300C. Sobald das Träger- und 20 Minuten in einem Umluftofen bei 100° C gematerial
mit der Emulsion behandelt ist, läßt man den trocknet. Jeder Papierbogen wiegt etwa 37 g. Fünf
Überschuß ablaufen oder quetscht ihn ab und trocknet Papierbogen werden in einer Etagenpresse überdann
das Trägermaterial bei einer Temperatur bis zu 35 einandergelegt und bei etwa 21 kg/cm2 12 Minuten
150° C. bei 132° C verpreßt. Der erhaltene Schichtpreßstoff
Wenn die Bindemittelemulsion auf das Cellulose- wird geprüft, und er hat die in Tabelle I angegebenen
material aufgebracht wird, unterstützt vermutlich das Eigenschaften.
in der Emulsion vorhandene Verdünnungsmittel die B e i s η i e 1 2
Penetration und Quellung der Cellulosefasern. Die 40
Oberfläche der Cellulosefasern wird hierdurch erhöht, In diesem Beispiel werden die Ergebnisse der Anwodurch
eine gründlichere und gleichmäßigere Ab- Wendung des Phenol-Aldehyd-Kondensats und des
lagerung des im Verdünnungsmittel unlöslichen Kunst- Polyesters auf Cellulosematerial im zweistufigen Verharzes,
d.h. des Polyesters, auf der Oberfläche der fahren erläutert. Bogen des im Beispiel 1 verwendeten
Fasern erfolgt. Die Vergrößerung der Öffnungen der 45 Papiers werden 5 Minuten in ein Bad versenkt, welches
Fasern gestattet den Zutritt des Phenol-Aldehyd- das im Beispiel 1 verwendete Phenol-Formaldehyd-Kondensats,
das innerhalb der Fasern verbleibt, selbst Kondensat enthält. Danach werden die Bogen aus
wenn das Verdünnungsmittel bei der Trocknung und dem Bad entnommen, durch Abquetschwalzen geAushärtung
verdampft wird. Den Bindemitteln können führt und 5 Minuten bei 120° C in einem Ofen geZusatzstoffe
einverleibt werden, die im Verdünnungs- 50 trocknet. Die erhaltenen Bogen werden dann in ein
mittel löslich sind. Sobald das Cellulosematerial mit Bad versenkt, welches den im Beispiel 1 verwendeten
der Emulsion gesättigt ist und dann getrocknet und Polyester enthält. Die Bogen werden aus dem Bad
ausgehärte wird, gehen die Fasern in ihren Ursprung- entnommen, durch Walzen geführt und 5 Minuten bei
liehen Zustand zurück, doch verbleiben das Phenol- 120° C getrocknet. Fünf auf diese Weise behandelte
Aldehyd-Kondensat und der Polyester im Cellulose- 55 Bogen werden in einer Etagenpresse übereinandermaterial
dispergiert. Bei der Aushärtung werden die gelegt und bei etwa 21 kg/cm2 12 Minuten bei 132°C
. einzelnen Kunstharze vernetzt und es erfolgt eine verpreßt. Der erhaltene Schichtpreßstoff wird geprüft
Versteifung des erhaltenen Produktes. und hat die in Tabelle T angegebenen Eigenschaften.
Die erfindungsgemäß mit dem Kunstharzbindemittel In der nachstehenden Tabelle sind die Eigenschaften
behandelten Cellulosemateiialien eignen sich vor- 60 der im Beispiel 1 und 2 hergestellten Schichtpreßstoffe
züglich zur Herstellung von Schichtstoffen. Solche sowie die eines kommerziellen Schichtpreßstoffes mit
Schichtstoffe können leicht hergestellt werden, indem gewöhnlichem Phcnolhnr/ als Bindemittel angegeben,
man mehrere Schichten von behandelten Cellulose- Es ist ersichtlich, daß die Eigenschaften der mit der
bahnen zusammen mit Schichten von anderen Stoffen, erfindungsgemäßen Bindcmittclemulsinn hergestellten
wie klaren Kunststoffolien, /. H. aus Polytnetliacryl- 65 Schichtpreßstoffe wesentlich besser sind als die des
säuremethylcster und einer weniger teuren Untcilagc, kommerziellen Schichtpreßstoffes :ius gewöhnlichem
z. B. aus Hol/, überciiKiiidersehiehtct und den Aufbau Phenolhar7, und sie sind meist gleich oder besser als
in eine Preßform, /. U. eine Etagenpresse gibt, in dct die Eigenschaften des im /weistulipeii Verfahren
hergestellten Schichtpreßstoffes. Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, daß die elektrischen Eigenschaften
der mit dem erfindungsgemäßen Bindemittel hergestellten Schichtpreßstoffe besser sind als die des
nach dem zweistufigen Verfahren hergestellten Schichtpreßstoffes.
ASTM-Prüfnorm Zustand
der Probe
der Probe
Beispiel 1
Beispiel 2
Kommerzieller Schichtpreßstoff
Biegefestigkeit, kg/cm2 D-790 .
Barcol-Härte D-570
Wasseraufnahme, % D-150
Schichtdicke, mm
Dielektrizitätskonstante, 10· Hz D-150
Verlustfaktor, tgö, 10«Hz D-150
Isolationswiderstand, Megohm D-257
Papiergehalt, %
Einer oder mehrere Papierbogen, die gemäß Beispiel 1 hergestellt wurden, werden auf Sperrholz in
einer Etagenpresse übereinandergelegt. Der Aufbau wird bei etwa 21 kg/cm* etwa 10 Minuten bei 2800C
verpreßt. Der erhaltenen Schichtpreßstoff mit Sperrholz als Unterlage hat eine ausgezeichnet glatte
glänzende Oberfläche, durch welche die Maserung des Holzes durchscheint und der sehr hübsch ausschaut.
Die behandelte Papierschicht ist ein ausgezeichneter Schutzüberzug, der dem Schichtpreßstoff
eine höhere Feuchtigkeitsbeständigkeit und Schmutzfestigkeit verleiht.
Gemäß Beispiel 1 wird eine Kunstharzbindemittelemulsion
folgendermaßen hergestellt: Während 5 Minuten werden 1000 Teile eines ungesättigten Polyesterharzes,
welches ein polymerisierbares Gemisch aus Styrol und dem Reaktionsprodukt von Polycarbon-
D-24/23
D-24/23
D-24/23
C-96-35-90
D-24/23
C-96-35-90
1266
50 bis 55
0,68
1,6
4,03
0,029
240 000
.47
50 bis 55
0,68
1,6
4,03
0,029
240 000
.47
1266
50 bis 55 0,50
1,6
4,60
0,040
100 000 40
50 bis 55 0,50
1,6
4,60
0,040
100 000 40
844
35 bis 45
0,75
1,6
4,80
0,035
20 000
40
säuren, einschließlich 1,4,5,6,7,7-HeXaChIoAiCyCIoao
(2,2,l)-5-hepten-2,3-dicarbonsäure und aliphatischen Glykolen darstellt, mit 20 Teilen Dicumylperoxyd
vermischt. Dann werden 100 Teile eines wasserlöslichen Phenol-Formaldehyd-Kondensats während
5 Minuten mit 50 Teilen Wasser und 100 Teilen Methanol vermischt. Danach werden die beiden
Lösungen 10 Minuten miteinander vermischt, wobei eine Emulsion entsteht.
Diese Kunstharzbindemittelemulsion wird zur Behandlung
von Papier und zur Herstellung eines Schichtstoffes gemäß Beispiel 1 verwendet. Die Eigenschaften
des erhaltenen Schichtpreßstoffes sind in Tabellen angegeben.
Vergleichsversuch Beispiel 4 wird wiederholt, jedoch wird keine Phenol-Formaldehyd-Kondensatlösung verwendet. Das
Papier wird also nur mit dem Polyester behandelt. Ein aus dem behandelten Papier hergestellter Schichtpreßstoff
hat die in Tabelle II angegebenen Eigenschäften.
ASTM-Priifnorm Vergleichsversuch
Papiergehalt, %, ,
Kunstharzgehalt, °/o ·
Wasseraufnahme, °/o
Dielektrizitätskonstante, 10· Hz
Verlustfaktor, tg<5,10· Hz
Isolationswiderstand, Megohm
Man ersieht, daß die Eigenschaften des mit der erfindungsgemäßen Bindemittelemulsion von Beispiel 4
hergestellten Schichtstoffes in jeder Hinsicht weserftlich besser sind als die Eigenschaften des gemäß Beispiel 5
hergestellten Schichtpreßstoffes, bei dem als Bindemittel nur der Polyester verwendet wurde.
Die mit den erfindungsgemäßen Bindemittelemul-
. sionen behandelten Celluloseträgermaterialien können verschiedene Mengenverhältnisse von Polyester zu
Phcnol-Aldehyd-Kondensat enthalten, je nach den gewünschten Eigenschaften der Endprodukte. Das
45,0 | 45,0 |
55,0 | 55,0 |
3,120 | 0,620 |
5,010 | 4,150 |
0,068 | 0,035 |
2,8 · 107 | 2,4 -10· |
D-150
D-150
D-150
D-257
D-150
D-150
D-257
Mengenverhältnis liegt jedoch im allgemeinen zwischen etwa 1 und 20 Teilen Polyester je Teil Phenol-Aldehyd-Kondensat
und vorzugsweise zwischen etwa 5 und 15 Teilen Polyester je Teil Phenol-Aldehyd-Kondensat
In gleicher Weise kann auch der gesamte Kunstharzgehalt des Cellulosematerials in weiten Grenzen
schwanken. Im allgemeinen liegt er im Bereich von etwa 0,5 bis 1,5 Teilen Kunstharz je Teil Cellulose
und vorzugsweise zwischen 0,8 und 1,2 Teilen Kunstharz je Teil Cellulose.
309616/200
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen von imprägniertem gewebtem oder ungewebtem Trägermaterial auf
Cellulosebasis durch Aufbringen einer Emulsion einer Kunstharzlösung in einem ungesättigten
Polyesterharz auf das Trägermaterial und anschließendes Trocknen, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Emulsion verwendet, die in dem ungesättigten Polyesterharz eine 16-50%ige
Lösung eines wasserlöslichen Phenol-Aldehyd-Kondensats in einer Menge von 1 Gewichtsteil
Phenol-Aldehyd-Kondensat auf 1 bis 20 Gewichtsteile ungesättigtes Polyesterharz emulgiert
enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als ungesättigten Polyester ein Produkt verwendet, das ein Diels-Alder-Addukt
eines Hexahalogencyclopentadiens enthält, in welchem die Halogenatome Fluor-, Chlor- oder
Bromatome sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als ungesättigten Polyester
das Reaktionsprodukt von 1,4,5,6,7,7-Hexachlorbicyclo-(2,2,l)-5-hepten-2,3-dicarbonsäure
mit einem aliphatischen Glykol verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Trägermaterial Papier
verwendet.
5. Verwendung des imprägnierten Trägermaterials nach Anspruch 1 bis 4 zum Herstellen
von Schichtstoff-Formkörpern.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH0053949 | 1964-10-05 | ||
DEH0053949 | 1964-10-05 | ||
FR991219A FR1422156A (fr) | 1964-10-05 | 1964-10-13 | Composition et procédé pour le moulage d'émulsions de résines |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1569016A1 DE1569016A1 (de) | 1970-03-26 |
DE1569016B2 DE1569016B2 (de) | 1972-07-27 |
DE1569016C true DE1569016C (de) | 1973-04-19 |
Family
ID=
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