DE1568371A1 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von 1,1-Dichloraethan - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von 1,1-DichloraethanInfo
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Description
Troisdorf, den
DYNAMIT NOBEL AKTIENOESELLSO ~~ "~"
Troisdorf / Bez. Köln
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von 1,1-Dichloräthan
Gegenstand der Erfindung igt ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von 1,1-Dichloräthan durch Umsetzung von
flüssigem Vinylchlorid und trockenem Chlorwasserstoff in 1,1-Dichloräthan als Reaktionsmedium in Segenwart von kata-Iytischen
Mengen eines wasserfreien Chlorids eines dreiwertigen Metalls. Das Verfahren ist besonders dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung in einem senkrecht stehenden Reaktionsrohr bei Temperaturen unterhalb von etwa 50° C vornimmt,
flüssiges Vinylchlorid und Chlorwasserstoff am unteren Ende zuführt, den Katalysator durch Regelung der Dosierungsgeschwindigkeit
der Ausgangsstoffe im unteren Teil des Reaktionsrohres in Schwebe hält und. am Kopf ein von suspendiertem
Katalysator freies Reaktiongprodukt abzieht und dasselbe in
üblicher Weise reinigt.
Es ist bekannt, 1,1-Dichloräthan aus Vinylchlorid und trockenem
Chlorwasserstoff diskontinuierlich herzustellen. Bei diesem Verfahren werden die Reaktionspartner in gasförmigem Zustand
in einen Reaktor gebracht, in dem sie bei Temperaturen von etwa 20 bis 50 C in Gegenwart eines Katalysators umgesetzt
werden. Als Katalysatoren kann man Metallchloride, beispielsweise Eisen-III-ohlorid oder Aluminiumchlorid, verwenden*
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BAD ORSQINAL «
•■2·-
Diese ITetallchloride befinden sich in dem Reaktionngefäß
in einer organischen Phase, meist in bereits vorher gebildetem 1,1-Dichloräthan, suspendiert oder gelöst.
Der Übergang von der diskontinuierlichen zur kontinuierlichen Arbeitsweise wurde beispielweise so durchgeführt, indem man
das gebildete 1,1-Dichloräthan dem Reaktionsgemisch auf
destillativem Weg entnahm. Infolgedessen ist man auch gezwungen, bei Reaktionstemperaturen zu arbeiten, die oberhalb der
Siedetemperatur des 1,1-Dichlorethane lagen· Wollte man
dagegen bei Temperaturen unterhalb des Siedepunktes von 1,1-Dichloräthan (Kp « 57»3)» z.B. in einem Gemisch aus
flüssigem 1,1-Dichloräthan und Vinylchlorid als Reaktionsmedium,
arbeiten, was zwecks Vermeidung nachfolgend genannter ITachteile wünschenswert ist, so war man bisher
gezvmngen, die Reaktion diskontinuierlich im Autoklaven durchzuführen· Das Reaktionsgemisch muß dann in einem
weiteren Arbeitsgang aufgearbeitet werden«
gezvmngen, die Reaktion diskontinuierlich im Autoklaven durchzuführen· Das Reaktionsgemisch muß dann in einem
weiteren Arbeitsgang aufgearbeitet werden«
Der Nachteil der Arbeitsweise, die Umsetzung bei Temperaturen oberhalb etwa 5o C durchzuführen, liegt darin, daß
sich das gebildete 1,1-^ichloräthan in Gegenwart der genannten
Katalysatoren etwas zersetzt und in einer Polgereaktion zu höhermolekularen Verbindungen umwandelt, wodurch
noch eine Desaktivierung des Katalysators eintritt· Sa die Chlorwasserstoffaddition
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,... - BAD
exotherm verläuftt lnt es bonondorn beim Übergang zu
größeren Reaktoren und bei hoher Belastung derselben erfahrungsgemäß ein schwieriges Problem, auch die entstehende
Wärme auf einfache Weise abzuführen und Überhitzungen zu
vermeiden»
Es wurde nun ein vorteilhaftes Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von 1,1-Dichloröthan durch Umsetzung von flüssigem
Vinylchlorid und trockenem Chlorwasserstoff in 1,1-Dichloräthan
als Reaktionsmediura in Gegenwart von katalytischen Mengen eines
wasserfreien Chloride eineB dreiwertigen Metalle gefunden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung in
einem senkrecht stehenden Reaktionsrohr bei Temperaturen unterhalb
von etwa 50° C vornimmt, flüssiges Vinylchlorid und Chlor-, wasserstoff am unteren Ende zuführt, den Katalysator durch
Regelung der Dosierungsgeschwindigkeit der Ausgangsstoffe im unteren Teil des Reaktionsrohree in Schwebe hält und am Kopf ein
von suspendiertem Katalysator freies 1,1-Dichloräthan abzieht
und dasselbe in üblicher Weise reinigt· Gemäß vorliegender Erfindung
arbeitet man vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 15° bis 35° C
Die Fortschrittlichkeit dieses Verfahrens zur Herstellung von
1,I-Dichloräthan, wobei Vinylchlorid in flüssiger Form kontinuierlich
in einen röhrenförmigen Reaktor punpt besteht darin, daß die Verdampfungswärme des Vinylchlorids dabei zur inneren
Kühlung ausgenutzt wird. Dadurch vermindert sich die bei der Reaktion freiwerdende Wärmemenge beträchtlich, so daß der
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BAD ORIGINAL
Reaktor bei gleicher Kühlfläche bis zu ca. 25 $ höher belastet
werden kann, wie das nachstehende Vergleichsbeispiel zeigt.
Der Katalysator, z.B. das Eisen-III-chlorid, mußte bei den
bisherigen kontinuierlichen Arbeitsweisen ständig ergänzt werden, da es in 1,1-Dichloräthan suspendiert mit diesem
stetig aus dem Reaktor ausgetragen wurde·
Ein weiterer Vorteil des beanspruchten Verfahrens liegt darin, daß es auch möglich ist, die kleinen Mengen des frisch erforderlichen
Katalysators mit dem flüssigen Vinylchlorid zusammen in den Reaktor dosieren zu können· Die kontinuierliche
Dosierung größerer Mengen eines Feststoffs in einen Flüseigkeitsreaktor erfordert im allgemeinen einen größeren
technischen Aufwand als die Dosierung einer Flüssigkeit oder einer feinteiligen Suspension mit geringem Feststoffgehalt.
Obwohl bei Verwendung von flüssigem Vinylchlorid die beiden Reaktionspartner, wie beim Gasphasenverfahren, vor dem Eintritt
in den Reaktor nicht zu einer homogenen Phase vermischt werden können, gelingt es erfindungsgemäß trotzdem,
beide Reaktionskomponenten praktisch vollständig umzusetzen, wobei das gebildete 1,1-Dichloräthan bereite in hoher &einheit
ausfällt. Bringt man das Vinylchlorid und den Chlorwasserstoff, vorteilhafterweiee in äquimolaren Mengen zur
Reaktion, enthält das den Reaktor verlassende 1,1-Dichlor-
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C
J
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äthan nur noch etwa 2 # Vinylchlorid. Bei einem geringen Überschuß
an Chlorwasserstoff wird der VinylChloridumsatz noch erhöht.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll anhand einer zu beschreiben
den Apparatur aufgezeigt werden.
Der in der Abbildung wiedergegebene rohrfÖrmige Reaktor (1)
ist mit enem Kühlmantel (7) und Thermometerstutzen (8) versehen.
Bei (3) wird flüssiges Vinylchlorid oberhalb eines Gasverteilungsbodens (4) kontinuierlich in den Reaktor gepumpt,
welches sich in vorgelegtem 1,1-Dichloräthan löst.· Über die
Leitung (2) wird trockener Chlorwasserstoff durch den Gasverteilungsboden
(4) von unten in den Reaktor eingeführt- und durchperlt das frisch eingepumpte Vinylchlorid und die den Katalysator
enthaltende Zone. Der im Reaktionsgemisch vorgelegte, suspendierte Katalysator» z.B. Aluminiumchlorid oder Eisen-Ill-chlorid,
gelangt durch die erzeugte Turbulenz in die Reaktionszone, welche unmittelbar über dem Gasverteilungsboden
(4) liegt. Dort findet starke Turbulenz statt, welche sich in dem Maße vermindert, wie sich Vinylchlorid und Chlorwasserstoff
zu 1,1-Dichloräthan umsetzen. Wenn man nun so arbeitet,
daß die Sedimentationsgeschwindigkeit des Eisen-III-chloridP
größer ist als die Strömungsgeschwindigkeit des gebildeten 1,1-Dichloräthans im Reaktor, sinkt der aufgewirbelte Katalysator
immer widder in die Turbulenzzone zurück und wird
dadurch nicht aus dem Reaktor ausgetragen* Durch diese Ver-
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» 6 —
fahrensmaßnahmen wird erreicht, daß das am Kopf des
Reaktors bei (6) austretende 1,1-Dichloräthan nur geringe
Mengen gelöstes Eisen-III-chlorid enthält. Die geschilderte
Arbeitsweise gestattet es also, 1,1-Dichloräthan kontinuierlich aus flüssigem Vinylchlorid und
Chlorwasserstoffgas bei geringstem Kontaktverbrauch herzustellen. Der durch die Löslichkeit des Katalysators,
z.B. des Eisen-III-chlorids, in 1,1-Dichloräthan bewirkte
Verlust kann dadurch ausgeglichen werden, daß man eine entsprechende Katalysatormenge, suspendiert in
flüssigem Vinylchlorid, durch (3) zuführt oder auch durch
das Ventil (5) am Kopf des Reaktors in das Reaktionsgemisch einbringt.
Aus folgendem Vergleichs ieispiel geht hervor, in welchem
Umfang die Leistung eines kontinuierlich arbeitenden röhrenförmigen Reaktors gesteigert werden kann, v/enn man
ihn einmal mit flüssigem Vinylchlorid, das andere !.'al mit
gasförmigem inylchlorid beschickt und wenn man beispielsweise eine Reaktionstemperatur von 25° C nicht überschreitet·
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BAD
Ein Reaktor» wie vorstehend beschrieben, besteht aus
einem senkrecht stehenden Glasrohr von 3 cm Durchmesser
und 2 m Höhe, dessen Temperatur im Kühlmantel während der Reaktion auf 18 C gehalten wurde, wurde
mit 1,1-Dichloräthan gefüllt. Nach der Zugabe von 5o g wasserfreiem Eisen-III-chlorid wurden pro Stunde
kurz oberhalb der Fritte
62o g Vinylchlorid flüssig und unterhalb der Fritte
36o g trockener Chlorwasserstoff
eingeleitet. Bei dieser Einleitungsgeschwindigkeit beobachtet man bereits 5o cm oberhalb des Gasverteilungsbodens
keine Turbulenz mehr. Das Reaktionsprodukt wurde am Kopf des Reaktors kontinuierlich abgezogen-. Bei
dieser Belastung stellt sich im Reaktor eine Temperatur
von 25 C- ein. Suspendiertes Eisen-III-chlorid wurde
nicht ausgetragen· Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die Reaktion bereits 5o cm oberhalb des Gasverteilung
bodens beendet ist, ergibt sich eine Raumzeitausbeute ▼on 27oo g 1,1-Dichloräthan pro Stunde und Liter
Reaktionsraum.
9A ORJQiNAL
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Arbeitet man in· gleicher Weise mit gasförmigem Vinylchlorid,
so können die gewünschten 25° C nur gehalten werden, wenn pro Stunde
47o g Vinylchlorid gasförmig und 27o g trockener Chlorwasserstoff
dem Reaktor zugeführt werden· Das bedeutet jedoch eine Verminderung der Reaktorleistung um etwa 25 #· Die
Reaktioneauebeute lag um 25 > niedriger als die, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten wurde.
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Claims (1)
1, Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von 1,1-Dichloräthan
durch Umsetzung von flüssigem Vinylchlorid
und trockenem Chlorwasserstoff in 1,1-Dichloräthan als
Reaktionsmedium in Gegenwart von katalytischen Mengen
eines wasserfreien Chlorids eines dreiwertigen Metalls, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in einem
senkrecht stehenden Reaktionsrohr "bei Temperaturen unterhalb von etwa 50° C vornimmt, flüssiges Vinylchlorid und
Chlorwasserstoff am unteren Ende zuführt, den Katalysator durch Re-gelung der Dodierungsgeschwindigkeit der Ausgangsstoffe im unteren Teil des Reaktionsrohres in Schwebe
hält und am Kopf ein von suspendiertem Katalysator freies
Reaktionsprodukt abzieht und dasselbe in üblicher Weise reinigt.
2» Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Strömungsgeschwindigkeit des gebildeten 1,1-Dichlorathans
durch Dosierung der Ausgangsprodukte so einstellt, daß sie kleiner als die SedimentationBgeschwindigkeit der
Katalysatorteilchen ist.
3* Verfahren nach Anspruch ,1 und 2S dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung bei einer Temperatur von etwa 15°
bis 35® ö durchführt»
BAD ORIGINAL
009812/1713
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED0049427 | 1966-02-24 | ||
DED0049427 | 1966-02-24 |
Publications (2)
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---|---|
DE1568371A1 true DE1568371A1 (de) | 1970-03-19 |
DE1568371C DE1568371C (de) | 1973-04-05 |
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Also Published As
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---|---|
GB1171996A (en) | 1969-11-26 |
FR1512265A (fr) | 1968-02-02 |
US3707574A (en) | 1972-12-26 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |