Hintergrund der Erfindung
Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Stabilisieren einer Rhodiumverbindung, die in einer Katalysatorlösung
enthalten ist, die mit Teer verunreinigt ist, der als
Nebenprodukt in einer Carbonylierungsreaktion gebildet wird, bei der
Methylacetat oder Dimethylether in Gegenwart eines
Katalysatorsystems, umfassend eine Rhodiumverbindung und ein
Alkalimetalliodid, mit Kohlenmonoxid umgesetzt werden, um
Essigsäureanhydrid herzustellen.
Beschreibung des Standes der Technik
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Die Umsetzung von Kohlenmonoxid, alleine oder im Gemisch mit
Wasserstoff, mit Methylacetat oder Dimethylether in Gegenwart
eines Rhodiumkatalysators, um Essigsäureanhydrid herzustellen,
ist aus industrieller Sicht sehr bedeutend. Es ist bekannt, daß
sich die Zugabe von verschiedenen Co-Katalysatoren vorteilhaft
auf diese Umsetzung auswirkt. Es ist jedoch ebenfalls bekannt,
daß das größte Problem bei dieser Umsetzung darin besteht, daß
sich Teer als Nebenprodukt anreichert, wodurch die Reaktivität
verringert wird. Aus diesem Grund ist es erforderlich, den Teer
außerhalb des Reaktionssystems zu entfernen, um diese Umsetzung
im industriellen Maßstab durchführen zu können.
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Da in der oben beschriebenen Umsetzung gewöhnlich ein homogener
Katalysator verwendet wird, liegen der Teer und der
Rhodiumkatalysator in ein und derselben Lösung vor. Daher ist die
Entwicklung eines effizienten Verfahrens zur Trennung von Teer und
Rhodium, bei dem der Verlust an Rhodiumverbindungen, die sehr
teure Katalysatoren sind, minimiert werden kann, unerläßlich,
um die oben beschriebene Umsetzung im industriellen Maßstab
durchführen zu konnen.
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Typische Beispiele für die Verfahren zur Trennung von Teer und
Rhodium des oben beschriebenen Typs umfassen (1) die Extraktion
mit einer wäßrigen Lösung von Methyliodid/Iodwasserstoffsäure,
(2) das Ausfällen (Unlöslichmachen) eines Rhodiumkomplexes
mittels Wärmebehandlung und (3) die Extraktion mit einem Alkan
oder einem Cycloalkan (siehe US-Patent Nr. 4 476 238;
veröffentlicht am 9. Oktober 1984; Halcon-SD-Group Inc.). Von diesen
Verfahren hat das Verfahren (1) den Nachteil, daß, da das
Reaktionssystem mit Iodwasserstoffsäure verunreinigt wird, eine
Verbindung, die Iod enthält, außerhalb des Reaktionssystems
entfernt werden muß, um das Gleichgewicht zwischen der
Rhodiumkonzentration und der Iodkonzentration in dem Reaktionssystem
aufrechtzuerhalten. Das Verfahren (2) hat den Nachteil, daß es
sehr kompliziert ist, da die Rhodiumverbindung als Feststoff
ausfällt. Das Verfahren (3) hat keinen der zuvor beschriebenen
Nachteile und ermöglicht eine einfache Trennung von Teer und
Rhodium (siehe das zuvor zitierte US-Patent Nr. 4 476 238).
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Wie jedoch ebenfalls in dem US-Patent Nr. 4 476 238 beschrieben
wird, muß in dem Verfahren (3) die Anreicherung von
verschiedenen Verbindungen in dem Extraktionsmittel verhindert werden.
Genauer gesagt, das Extraktionsmittel nach der Extraktion und
die darin enthaltenen Verbindungen müssen mittels eines
industriell durchführbaren Verfahrens, wie z.B. mittels
Destillation, voneinander getrennt werden. Da jedoch Alkane und
Cycloalkane, wie z.B. Pentan und Cyclohexan, im allgemeinen
Azeotrope mit Verbindungen mit einem niedrigen Siedepunkt bilden, die
in großen Mengen in dem Reaktionssystem für die oben
beschriebene Herstellung von Essigsäureanhydrid vorliegen, wie z.B.
Methyliodid und Methylacetat, ist es schwierig, diese
Verbindungen vom Extraktionsmittel mittels Destillation abzutrennen;
auch andere Abtrenntechniken sind im industriellen Maßstab nur
schwer durchzuführen. Aus diesem Grund müssen, bevor die zu
extrahierende Katalysatorlösung, die gewöhnlich eine
konzentrierte Katalysatorlösung ist, erhalten durch Flash-Verdampfung
eines Reaktionsgemisches aus der Carbonylierung (im folgenden
einfach als "konzentrierte Katalysatorlösung¹¹ bezeichnet), der
Teerextraktion unter Verwendung eines Alkans oder eines
Cycloalkans zugeführt wird, Verbindungen mit einem niedrigen
Siedepunkt, die in der Katalysatorlösung enthalten sind, wie z.B.
Methyliodid und Methylacetat, durch Destillation abgetrennt
werden.
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Untersuchungen, die von den Erfindern der vorliegenden
Erfindung durchgeführt wurden, ergaben jedoch, daß einige
Rhodiumkomplexe, die in der konzentrierten Katalysatorlösung enthalten
sind, bei der Wärmebehandlung bei einer Temperatur im Bereich
des Siedepunktes der konzentrierten Katalysatorlösung
Niederschläge bilden. Der Grund dafür wird im folgenden beschrieben.
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Der Rhodiumkatalysator, der in der konzentrierten
Katalysatorlösung enthalten ist, liegt in Form eines Gemisches der
folgenden vier Komplexe vor, die mittels IR-Spektroskopie
identifiziert wurden:
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(a) [Rh&spplus;(CO)&sub2;I&sub2;]&supmin; (2060, 1990 cm&supmin;¹),
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(b) [Rh³&spplus;(CO)&sub2;I&sub4;]&supmin; (2085 cm&supmin;¹),
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(c) [Rh³&spplus;(CO)I&sub4;]&supmin; (2064 cm&supmin;¹) und
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(d) [Rh³&spplus;(CO)I&sub5;]²&supmin; (2035 cm&supmin;¹).
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Es ist leicht erkennbar, daß von diesen Komplexen der
Rhodiumkomplex (c) thermisch unbeständig ist, da er eine ungesättigte
Koordination besitzt. Tatsächlich haben Untersuchungen (siehe
auch das im folgenden beschriebene Referenzbeispiel 1), die von
den Erfindern der vorliegenden Erfindung durchgeführt wurden,
ergeben, daß eine konzentrierte Katalysatorlösung, die den
Rhodiumkomplex (c) enthält, thermisch unbeständiger als eine
konzentrierte Katalysatorlosung ist, die keinen Rhodiumkomplex (c)
enthält. An dieser Stelle sollte darauf hingewiesen werden, daß
angenommen wird, daß der Rhodiumkomplex (c) in den
Rhodiumkomplex (d) überführt wird, wenn er mit Iodidionen umgesetzt wird.
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[Rh³&spplus;(CO)I&sub4;]&supmin; + I&supmin; T [Rh³(CO)I&sub5;]²&supmin;
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Aus diesem Grunde kann davon ausgegangen werden, daß, wenn die
Konzentration an Iodidionen in der konzentrierten
Katalysatorlösung ausreichend hoch ist, die konzentrierte
Katalysatorlösung im wesentlichen keinen Rhodiumkomplex (c) enthält, so daß
die konzentrierte Katalysatorlösung bei der Wärmebehandlung
stabil ist. Tatsächlich haben Untersuchungen (siehe auch das im
folgenden beschriebene Referenzbeispiel 2), die von den
Erfindem der vorliegenden Erfindung durchgeführt wurden, ergeben,
daß, wenn das molare Verhältnis von Iodidionen zu Rhodium (im
folgenden als "molares I/Rh-Verhältnis" bezeichnet) 20 oder
mehr beträgt, kein Rhodiumkomplex (c) in der konzentrierten
Katalysatorlösung enthalten ist, so daß die konzentrierte
Katalysatorlösung stabil ist, selbst wenn sie bei einer Temperatur im
Bereich des Siedepunktes der konzentrierten Katalysatorlösung
wärmebehandelt wird. Daher ist es vorstellbar, daß, wenn die
Umsetzung zur Herstellung von Essigsäureanhydrid in Gegenwart
eines Katalysatorsystems durchgeführt wird, das eine
Zusammensetzung besitzt, in der ein Alkalimetalliodid in einer Menge
von mindestens 20 Mol pro Mol einer Rhodiumverbindung vorliegt,
das molare I/Rh-Verhältnis 20 oder mehr beträgt, so daß die
konzentrierte Katalysatorlösung bei der Wärmebehandlung stabil
ist. Dieses Verfahren hat jedoch den folgenden Nachteil.
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Der Nachteil ergibt sich dadurch, daß unter den
Reaktionsbedingungen bei der Carbonylierung in dem Reaktor Alkalimetalliodid
mit Methylacetat reagiert, wobei ein Großteil des
Alkalimetalliodids in ein Alkalimetallsalz von Essigsäure, wie z.B.
Lithiumacetat, und Methyliodid überführt wird. In diesem
Zusammenhang haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung
herausgefunden (siehe auch das im folgenden beschriebene
Referenzbeispiel 3), daß, wenn die Reaktion einen stationären Zustand
erreicht hat, die Konzentration an Iodidionen deutlich geringer
als die Konzentration an Iodidionen im Anfangszustand, d.h.
beim Beschicken des Reaktors ist. Um das molare I/Rh-Verhältnis
in der konzentrierten Katalysatorlösung von 20 oder mehr
aufrechtzuerhalten, ist es aus diesem Grund erforderlich, das
Iodid in einem deutlichen Überschuß, bezogen auf die
erforderliche Menge, zuzugeben. Diese Maßnahme führt jedoch zu dem
Nachteil, daß die Menge an Teer, der als Nebenprodukt gebildet
wird, ansteigt; weiterhin werden die Produktionskosten erhöht.
Folglich ist es nahezu unmöglich, die Trennung von Teer und
Rhodium durch Extraktion mit einem Alkan oder einem Cycloalkan
in industriellem Maßstab durchzuführen, ohne daß das zuvor
beschriebene Problem gelöst wird.
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Die Zugabe eines Alkalimetalliodids oder die Zugabe von
Iodwasserstoffsäure zu der konzentrierten Katalysatorlösung, um die
Konzentration an Iodidionen zu erhöhen, wird als eine effektive
Maßnahme angesehen, um das Problem zu lösen. Bei diesem
Verfahren werden jedoch ein Alkalimetall und/oder Iod von außerhalb
zu der konzentrierten Katalysatorlösung gegeben, so daß die
Gleichgewichte der ablaufenden Reaktionen gestört werden. Damit
die konzentrierte Katalysatorlösung, enthaltend das zugegebene
Alkalimetall und/oder Iod, aufgearbeitet und als Katalysator
für die Carbonylierungsreaktion, bei der Methylacetat oder
Dimethylether mit Kohlenmonoxid umgesetzt werden, um
Essigsäureanhydrid herzustellen, wiederverwendet werden kann, müssen
aus diesem Grund die Gleichgewichte zwischen der Konzentration
an Rhodium, der Konzentration an Alkalimetall und der
Konzentration an Iod bei der Carbonylierung aufrechterhalten werden,
so daß die Verbindungen, welche diese Elemente enthalten, aus
der konzentrierten Katalysatorlösung oder aus der
Katalysatorlösung nach der Wiederaufbereitungsbehandlung in einer Menge,
die der Menge der zugegebenen Elemente entspricht, entfernt
werden müssen. Da jedoch die Verbindungen, welche die
Alkalimetalle enthalten, in Form von Salzen vorliegen, die in der
(konzentrierten) Katalysatorlösung vollständig löslich sind,
ist es schwierig, diese Verbindungen mittels herkömmlicher
Verfahren selektiv zu entfernen. Andererseits liegt die Iod
enthaltende
Verbindung als Methyliodid vor und kann folglich durch
Destillation abgetrennt werden. Das abgetrennte Methyliodid ist
jedoch eine extrem giftige Verbindung, so daß die Behandlung
mit Schwierigkeiten verbunden ist.
Offenbarung der Erfindung
Zusammenfassung der Erfindung
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zum Stabilisieren einer Rhodiumverbindung durch Erhöhung
der Konzentration an Iodidionen in einer konzentrierten
Katalysatorlösung, oder ein Verfahren zum Regenerieren eines
Katalysators, welches ermöglicht, daß die Gleichgewichte zwischen der
Konzentration an Rhodium, der Konzentration an Alkalimetall und
der Konzentration an Iod bei der Carbonylierungsreaktion, bei
der Methylacetat oder Dimethylether mit Kohlenmonoxid umgesetzt
werden, um Essigsäureanhydrid herzustellen, aufrechterhalten
werden können, selbst wenn die aufgearbeitete Katalysatorlösung
wieder der Carbonylierungsreaktion zugeführt wird, ohne daß
zuvor ein Alkalimetall und/oder Iod aus der (konzentrierten)
Katalysatorlösung entfernt wurden, bereitzustellen.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben umfangreiche
Untersuchungen mit dem Ziel durchgeführt, die zuvor beschriebenen
Probleme zu lösen, und haben herausgefunden, daß die
Konzentration an Iodidionen in der konzentrierten Katalysatorlösung
erhöht werden kann, um die Rhodiumverbindung zu stabilisieren,
wenn die konzentrierte Katalysatorlösung einer Behandlung
(Carbonylierungsbehandlung) mit Kohlenmonoxid oder mit einem
Gemisch aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff unterworfen wird, um
ein Metalliodid aus Methyliodid und Methylacetat, die in der
konzentrierten Katalysatorlösung enthalten sind, zu erhalten;
auf diese Weise wurde die vorliegende Erfindung zustande
gebracht.
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Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum
Stabilisieren einer Rhodiumverbindung bereit, die in einer
Katalysatorlösung enthalten ist, die mit Teer verunreinigt ist, der als
Nebenprodukt in einer Carbonylierungsreaktion gebildet wird,
bei der Methylacetat oder Dimethylether in Gegenwart eines
Katalysatorsystems, umfassend eine Rhodiumverbindung und ein
Alkalimetalliodid, mit Kohlenmonoxid umgesetzt werden, um
Essigsäureanhydrid herzustellen, worin die Katalysatorlösung als
solche oder alternativ ein Katalysatorlösungsgemisch, erhalten
durch Zugabe eines Verdünnungsmittels, umfassend mindestens
eine der Verbindungen, die während der Carbonylierung vorliegen,
zu der Katalysatorlösung, mit Kohlenmonoxid oder einem Gemisch
aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff behandelt wird, bevor die
Katalysatorlösung oder das Katalysatorlösungsgemisch einem
Verfahren zugeführt wird, bei dem der Teer abgetrennt wird, der in
der Katalysatorlösung enthalten ist.
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Weiterhin stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum
Regenerieren einer Katalysatorlösung bereit, die mit Teer
verunreinigt ist, der als Nebenprodukt in einer
Carbonylierungsreaktion gebildet wird, bei der Methylacetat oder Dimethylether
in Gegenwart eines Katalysatorsystems, umfassend eine
Rhodiumverbindung und ein Alkalimetalliodid, mit Kohlenmonoxid
umgesetzt werden, um Essigsäureanhydrid herzustellen, worin die
Katalysatorlösung als solche oder alternativ ein
Katalysatorlösungsgemisch, erhalten durch Zugabe eines Verdünnungsmittels,
umfassend mindestens eine der Verbindungen, die während der
Carbonylierung vorliegen, zu der Katalysatorlösung, mit
Kohlenmonoxid oder einem Gemisch aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff
behandelt wird, bevor die Katalysatorlösung oder das
Katalysatorlösungsgemisch einem Verfahren zugeführt wird, bei dem der
Teer abgetrennt wird, der in der Katalysatorlösung enthalten
ist.
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Weitere Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung ersichtlich.
Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß die detaillierte
Beschreibung
und die spezifischen Beispiele, welche bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung darstellen, die Erfindung
lediglich veranschaulichen, und daß der Umfang der Erfindung
durch die Patentansprüche festgelegt wird.
Genaue Beschreibung der Erfindung
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Im folgenden wird die vorliegende Erfindung genau beschrieben.
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Die Herstellung von Essigsäureanhydrid durch Carbonylierung von
Methylacetat in Gegenwart eines Katalysatorsystems, enthaltend
eine Rhodiumverbindung und ein Alkalimetalliodid, kann durch
die folgenden Reaktionsgleichungen beschrieben werden. Obwohl
das Gegenion für das Iodidion irgendein Alkalimetallkation,
irgendein sonstiges Metallion oder irgendein organisches Kation
sein kann, wird die vorliegende Erfindung im folgenden anhand
des Lithiumions als repräsentativem Gegenion für das Iodidion
beschrieben. Wenn Dimethylether anstelle von Methylacetat als
Ausgangsverbindung eingesetzt wird, wird Dimethylether mit
Kohlenmonoxid umgesetzt, wobei Methylacetat gebildet wird, welches
dann entsprechend zu Essigsäureanhydrid gemäß den folgenden
Reaktionsgleichungen umgesetzt wird:
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CH&sub3;COOCH&sub3; + LiI T CH&sub3;COOLi + CH&sub3;I (1),
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CH&sub3;I + CO T CH&sub3;COI (2),
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CH&sub3;COI + CH&sub3;COOLi T CH&sub3;COOCOCH&sub3; + LiI (3).
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Entsprechend den oben genannten Reaktionsgleichungen (1) bis
(3) wird, wenn die Zufuhr an Methylacetat ausreichend ist,
Lithiumiodid, das in der Reaktion entsprechend Gleichung (3)
gebildet wird, wieder mit Methylacetat entsprechend Gleichung
(1) umgesetzt, wobei es in Methyliodid umgewandelt wird. Wenn
andererseits eine Lösung, die Methyliodid und Lithiumacetat
enthält, oder eine Lösung, die Methyliodid, Lithiumacetat und
Methylacetat enthält, der Carbonylierungsbehandlung unterworfen
wird, ohne daß Methylacetat zugeführt wird, kommt die Reaktion
entsprechend Gleichung (1) zum Stillstand, wenn das
Methylacetat vollständig umgesetzt bzw. aufgebraucht ist, so daß nur die
Reaktionen entsprechend Gleichung (2) und (3) ablaufen. Dies
führt zur Bildung von Lithiumiodid aus Lithiumacetat und
Methyliodid, so daß die Konzentration an Iodidionen in dem
Reaktionssystem und damit das molare I/Rh-Verhältnis ansteigt.
Tatsächlich haben Untersuchungen, die von den Erfindern der
vorliegenden Erfindung durchgeführt wurden, ergeben, daß, wenn
eine konzentrierte Katalysatorlösung, die mindestens einen
Rhodiumkatalysator, Methyliodid, Methylacetat und Lithiumacetat
enthält, und die durch eine Carbonylierungsreaktion von
Methylacetat erhalten wurde, einer Carbonylierungsbehandlung unterworfen
wird, bei der von außerhalb Kohlenmonoxid oder ein Gemisch aus
Kohlenmonoxid und Wasserstoff zugeführt werden, die
Konzentration an Iodidionen in der konzentrierten Katalysatorlösung auf
das 2- bis 4-f ache der Konzentration an Iodidionen vor der
Behandlung erhöht wird. Die vorliegende Erfindung wurde auf der
Grundlage dieser Entdeckung gemacht.
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Die Katalysatorlösung, die mit dem zuvor beschriebenen
Verfahren behandelt wird, ist im allgemeinen eine Lösung, die einen
Katalysator enthält (d.h. eine konzentrierte Katalysatorlösung)
und die durch Entfernen von Essigsäureanhydrid durch Flash-
Verdampfung oder mittels eines anderen Verfahrens aus einem
Reaktionsgemisch erhalten wurde, das mit einem Verfahren
hergestellt wurde, bei dem Essigsäureanhydrid durch Carbonylierung
von Methylacetat oder Dimethylether unter den folgenden
Reaktionsbedingungen hergestellt wird.
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Beispiele für die Rhodiumverbindung, die bei der
Carbonylierungsreaktion als Katalysator verwendet wird, umfassen
anorganische Rhodiumsalze, wie z.B. Rhodiumchlorid, Rhodiumbromid,
Rhodiumiodid und Rhodiumnitrat, Rhodiumcarboxylate, wie z.B.
Rhodiumacetat, organische Rhodiumkomplexe, wie z.B.
Rhodiumacetylacetonat, Rhodium/Amin-Komplexsalze, Trichlortrispyridin-
Rhodium und Carbonylhydridotris(triphenylphosphin)-Rhodium, und
Cluster-Komplexe, wie z.B. Dodecacarbonyltetrarhodium. Von
diesen Verbindungen wird Rhodiumiodid bevorzugt verwendet.
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Obwohl die Menge der verwendeten Rhodiumverbindung nicht
besonders beschränkt ist, wird die Rhodiumverbindung in einer Menge
im Bereich von 0,1 bis 50 mmol/l, bevorzugt im Bereich von 10
bis 30 mmol/l verwendet, bezogen auf die Konzentration der
Rhodiumverbindung in der Reaktionslösung
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Beispiele für das Alkalimetalliodid, das einen Bestandteil des
Katalysatorsystems bildet, umfassen Lithiumiodid, Natriumiodid
und Kaliumiodid. Lithiumiodid wird bevorzugt verwendet.
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Zusätzlich zu der Rhodiumverbindung und dem Alkalimetalliodid
können Aluminiumverbindungen und Borverbindungen als Co-
Katalysatoren verwendet werden.
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Beispiele für die Aluminiumverbindung umfassen Carboxylate von
Aluminium, wie z.B. Aluminiumformiat, Aluminiumacetat und
Aluminiumpropionat, Aluminiumalkoxide, wie z.B. Methoxyaluminium,
Ethoxyaluminium und Isopropoxyaluminium, Halogenide von
Aluminium, wie z.B. Aluminiumchlorid, Aluminiumbromid und
Aluminiumiodid, sowie metallisches Aluminium.
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Beispiele für die Borverbindung umfassen Borsäure,
Metaborsäure, Borwasserstoffsäure, Lithiumborhydrid, Natriumborhydrid,
Boracetat und Ester von Borsäure.
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In dem Verfahren zur Herstellung von Essigsäureanhydrid durch
Carbonylierung von Methylacetat oder Dimethylether, d.h. bei
der Carbonylierungsreaktion, liegt die Reaktionstemperatur
gewöhnlich im Bereich von 130 bis 250ºC, bevorzugt im Bereich von
150 bis 200ºC. Der Kohlenmonoxid-Partialdruck innerhalb des
Reaktors während der Umsetzung liegt im Bereich von 1,01 bis
101,32 Bar (1 bis 100 Atm), bevorzugt im Bereich von 10,13 bis
50,66 Bar (10 bis 50 Atm), und der Wasserstoff-Partialdruck
liegt im Bereich von 0,10 bis 5,07 Bar (0,1 bis 5 Atm),
bevorzugt im Bereich von 0,10 bis 2,03 Bar (0,1 bis 2 Atm)
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Die Flash-Verdampfung wird gewöhnlich durchgeführt, um
Essigsäureanhydrid als Produkt aus dem Reaktionsgemisch nach
Beendigung der Carbonylierungsreaktion zu erhalten, und das
Reaktionsgemisch wird in ein Destillat, enthaltend
Essigsäureanhydrid, und eine konzentrierte Katalysatorlösung, enthaltend
die Katalysatorbestandteile, aufgespalten. In der vorliegenden
Erfindung wird diese konzentrierte Katalysatorlösung einer
Carbonylierungsbehandlung mit Kohlenmonoxid oder mit einem Gemisch
aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff unterworfen. Es besteht keine
besondere Beschränkung für das Flash-Verdampfungsverhältnis bei
der Flash-Verdampfung, die vor der Carbonylierungsbehandlung
durchgeführt wird. Die Flash-Verdampfung wird gewöhnlich mit
einem Flash-Verdampfungsverhältnis von 10 bis 90%, bevorzugt
von 30 bis 60% durchgeführt.
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In der vorliegenden Erfindung wird die auf diese Weise
erhaltene konzentrierte Katalysatorlösung, welche die
Katalysatorbestandteile enthält, einer Carbonylierungsbehandlung mit
Kohlenmonoxid oder mit einem Gemisch aus Kohlenmonoxid und
Wasserstoff unterworfen, bevor der Teer aus der Katalysatorlösung
entfernt wird. Die Reaktionsbedingungen bei der
Carbonylierungsbehandlung können die gleichen wie beim Verfahren zur
Herstellung von Essigsäureanhydrid sein. Es ist natürlich
selbstverständlich, daß es nicht erforderlich ist, neue
Katalysatorbestandteile von außerhalb zuzuführen, da die konzentrierte
Katalysatorlösung alle notwendigen Katalysatorbestandteile
enthält, die erforderlich sind, um die Carbonylierungsbehandlung
durchführen zu können.
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Obwohl es keine besonderen Beschränkungen hinsichtlich der
Zusammensetzung der konzentrierten Katalysatorlösung gibt, die
der Carbonylierungsbehandlung unterworfen werden soll, ist es
bevorzugt, daß die Konzentration an Methyliodid im Hinblick auf
die Reaktionsgeschwindigkeit 5 bis 50 Gew.-% und bevorzugt 10
bis 30 Gew.-% beträgt. Um diese Anforderungen zu erfüllen, wird
die Carbonylierungsbehandlung bevorzugt durchgeführt, nachdem
Methyliodid als solches oder eine Lösung, die Methyliodid
enthält, zu der konzentrierten Katalysatorlösung gegeben wurde. Um
das Iodgleichgewicht, d.h. das Gleichgewicht zwischen Iod und
Rhodium, in dem Reaktionssystem für die Carbonylierungsreaktion
aufrechtzuerhalten, bei der Methylacetat oder Dimethylether mit
Kohlenmonoxid umgesetzt werden, um Essigsäureanhydrid
herzustellen, dem die Katalysatorlösung nach der Regeneration,
umfassend die Carbonylierungsbehandlung, zugegeben wurde, ist es
besonders bevorzugt, als Lösung, die Methyliodid enthält und
die vor der Carbonylierungsbehandlung zugegeben wird, einen
Teil des Materialstroms aus dem Reaktionsprozeß (umfassend die
Carbonylierungsreaktion und die Regenerierung des Katalysators)
zu verwenden.
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Die Carbonylierungsbehandlung kann mit einer konzentrierten
Katalysatorlösung durchgeführt werden, die mit einem
Verdünnungsmittel verdünnt wurde, umfassend mindestens eine der
Verbindungen, die bei der Carbonylierung entsprechend den
Reaktionsgleichungen gemäß den Formeln (1) bis (3) vorliegen, z.B.
Essigsäureanhydrid, um die Ausfällung der Katalysatorbestandteile
während der Destillation oder Extraktion, die vor oder nach der
Carbonylierungsbehandlung durchgeführt wird, zu vermeiden.
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Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Erhöhung der
Konzentration an Iodidionen in einer konzentrierten
Katalysatorlösung bereit, wobei das Verfahren ermöglicht, daß die
Gleichgewichte zwischen der Konzentration an Rhodium, der
Konzentration an Alkalimetall und der Konzentration an Iod bei der
Carbonylierungsreaktion, bei der Methylacetat oder
Dimethylether mit Kohlenmonoxid umgesetzt werden, um Essigsäureanhydrid
herzustellen, aufrechterhalten werden können, selbst wenn die
aufgearbeitete (konzentrierte) Katalysatorlösung wieder der
Carbonylierungsreaktion zugeführt wird, ohne daß zuvor ein
Alkalimetall und/oder Iod aus der (konzentrierten)
Katalysatorlösung entfernt wurden. Die Erhöhung der Konzentration an
Iodidionen
mit Hilfe dieses Verfahrens ermoglicht, daß die
Rhodiumverbindung, die in der konzentrierten Katalysatorlösung
enthalten ist, stabilisiert wird, so daß die Rhodiumverbindung selbst
dann nicht in der Katalysatorlösung ausfällt, wenn eine
Wärmebehandlung durchgeführt wird, um Bestandteile mit einem
niedrigen Siedepunkt, die in der Katalysatorlösung vor der Abtrennung
und Entfernung des Teers aus der konzentrierten
Katalysatorlösung enthalten sind, zu entfernen, so daß der Verlust der sehr
teuren Rhodiumverbindung minimiert werden kann.
Beispiele
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Die vorliegende Erfindung wird im folgenden genauer mit Bezug
auf die folgenden Beispiele beschrieben. Die verschiedenen
Bestandteile in den folgenden Beispielen wurden wie folgt
analysiert: Die flüssigen Bestandteile mittels Gaschromatographie,
die metallischen Bestandteile mittels
ICP-Emissionsspektroskopie und Iodid mittels Titration unter Verwendung von
Silbernitrat. Obwohl in den Beispielen das Verfahren entsprechend der
vorliegenden Erfindung mit Bezug auf ein Chargenverfahren
beschrieben wird, ist es natürlich selbstverständlich, daß das
Verfahren entsprechend der vorliegenden Erfindung ebenfalls
kontinuierlich durchgeführt werden kann.
Referenzbeispiel 1 (Einfluß der Struktur des Rhodiumkomplexes
auf die Wärmebeständigkeit)
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Eine konzentrierte Katalysatorlösung, enthaltend
Rhodiumkomplexe, die alle durch den o.g. Rhodiumkomplex (b) beschrieben
werden, wurde eine Stunde lang auf 120ºC erwärmt. Die
Ergebnisse der Analyse der Metalle in der konzentrierten
Katalysatorlösung vor und nach der Wärmebehandlung zeigten, daß kein Rhodium
ausgefallen war.
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Weiterhin wurde eine konzentrierte Katalysatorlösung,
enthaltend ein Gemisch aus 60% Rhodiumkomplex (b) und 40%
Rhodiumkomplex (c), eine Stunde lang auf 120ºC erwärmt. Die Ergebnisse
der Analyse der Metalle in der konzentrierten Katalysatorlösung
vor und nach der Wärmebehandlung zeigten, daß 31% des Rhodiums
ausgefallen war.
Referenzbeispiel 2 (Einfluß der Konzentration an Iodidionen auf
die Struktur des Rhodiumkomplexes)
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Lösungen, hergestellt durch Zugabe von 5,0 g Rhodiumiodid und
Lithiumiodid in einer Menge, um jeweils ein molares I/Rh-
Verhältnis von 10, 20 und 30 einzustellen, zu 130 g
Essigsäureanhydrid, wurden in einen Autoklaven mit einem Innenvolumen
von 300 ml gegeben, und Kohlenmonoxid und Wasserstoff wurden in
den Autoklaven mit einem Partialdruck von jeweils 15 kg/cm²G
und 15 kg/cm²G eingeleitet, und die Bestandteile wurden drei
Stunden lang bei 190ºC umgesetzt. 70 g einer jeden homogenen
Lösung, die nach der vollständigen Auflösung der Feststoffe
erhalten wurde, wurden in einen Glaskolben gegeben und dann eine
Stunde lang bei 125ºC in einer Stickstoffatmosphäre
wärmebehandelt. Nach dem Abkühlen wurden die Strukturen der
Rhodiumkomplexe, die in den Gemischen in dem Autoklaven vorlagen, mittels
IR-Spektroskopie identifiziert. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 angegeben.
Tabelle 1
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Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist, wurde, wenn eine Lösung mit
einem molaren I/Rh-Verhältnis von 10 umgesetzt und
wärmebehandelt wurde, die Bildung des Rhodiumkomplexes (c) in geringer
Menge beobachtet, während, wenn eine Lösung mit einem molaren
I/Rh-Verhältnis von 20 oder 30 umgesetzt und wärmebehandelt
wurde, keine Bildung des Rhodiumkomplexes (c) beobachtet wurde.
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Die wärmebehandelten Lösungen wurden dann zentrifugiert. Ein
schwarzer Niederschlag trat in dem Reaktionsgemisch auf, das
durch Umsetzung und Wärmebehandlung der Lösung mit einem
molaren I/Rh-Verhältnis von 10 erhalten worden war, während kein
Niederschlag in dem Reaktionsgemisch auftrat, das durch
Umsetzung und Wärmebehandlung der Lösung mit einem molaren I/Rh-
Verhältnis von 20 oder 30 erhalten worden war.
Referenzbeispiel 3 (Verringerung der Konzentration an
Iodidionen infolge der Reaktion von Lithiumiodid mit Methylacetat)
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Methylacetat und Methanol wurden in einer kleinen Vorrichtung
für die kontinuierliche Umsetzung, umfassend einen Druckreaktor
mit einem Innenvolumen von 500 ml, bei 190ºC und 28 kg/cm²G
carbonyliert, um Essigsäureanhydrid und Essigsäure in einer
Menge von jeweils 350 g/Std. und 290 g/Std. herzustellen. Das
Reaktionsgemisch enthielt im stationären Zustand Methyliodid,
Methylacetat, Essigsäure und Essigsäureanhydrid in einer Menge
von jeweils 18%, 24%, 24% und 31%, und, als Katalysatorsystem,
0,6% Rhodium sowie Lithium, Aluminium und Bor in einer Menge
von jeweils dem 20-fachen, 5-fachen und 23-fachen der Menge an
Rhodium, bezogen auf das molare Verhältnis.
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Der Gehalt an Iodidionen in dem Reaktionsgemisch unmittelbar
nach Beginn der Umsetzung entsprach dem 23-fachen der Menge an
Rhodium, bezogen auf das molare Verhältnis, wohingegen der
Gehalt an Iodidionen in dem Reaktionsgemisch, nachdem der
stationäre Zustand erreicht war, dem 4-fachen der Menge an Rhodium,
bezogen auf das molare Verhältnis, entsprach.
Beispiel 1 (Carbonylierungsbehandlung einer konzentrierten
Katalvsatorlösung)
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160 g einer konzentrierten Katalysatorlösung, die durch eine
Carbonylierungsreaktion und nachfolgendem Flash-Verdampfen
erhalten worden war und die 3,3% Methyliodid, 16,5% Methylacetat,
34,9% Essigsäureanhydrid, 38,5% Essigsäure, 0,12% Rhodium,
0,16% Aluminium, 0,19% Bor, 0,13% Lithium und 0,55% Iodidionen
enthielt, wurden in einen Autoklaven mit einem Innenvolumen von
500 ml gegeben, und Kohlenmonoxid und Wasserstoff wurden in den
Autoklaven mit einem Partialdruck von jeweils 40 kg/cm²G und
4 kg/cm²G eingeleitet, und die Bestandteile wurden 3 Stunden
lang bei 190ºC umgesetzt (Carbonylierungsbehandlung). Nachdem
das Reaktionsgemisch, d.h. die behandelte konzentrierte
Katalysatorlösung, abgekühlt war und der Druckausgleich stattgefunden
hatte, wurde die Konzentration an Iodidionen bestimmt, wobei
sich ein Wert von 1,2% ergab, was dem 2,2-fachen der
Konzentration an Iodidionen in der konzentrierten Katalysatorlösung vor
der Carbonylierungsbehandlung entsprach.
Beispiel 2 (Wärmebehandlung der Lösung nach der
Carbonylierungsbehandlung)
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90 g der carbonylierten Lösung (d.h. der Lösung, die mit
Kohlenmonoxid und Wasserstoff behandelt worden war), die in
Beispiel 1 erhalten worden war, wurden in einen Glaskolben mit
einem Innenvolumen von 100 ml gegeben, und Bestandteile mit einem
niedrigen Siedepunkt wurden durch Destillation unter
Atmosphärendruck entfernt, bis das Gewicht des Inhalts des Kolbens 40 g
erreicht hatte. Die Zeit, die benötigt wurde, um die
Bestandteile mit einem niedrigen Siedepunkt zu entfernen, betrug 50
Minuten, und die Temperatur der Lösung am Anfang der
Destillation und am Ende der Destillation betrug jeweils 50ºC und
132ºC. Der Inhalt des Glaskolbens wurde dann abgekühlt und
zentrifugiert. Es zeigte sich, daß sich keine Niederschläge
gebildet hatten. Das Ergebnis der Analyse der Metalle in der Lösung
nach der Destillation, d.h. die Menge an Rhodium, die in der
Lösung nach der Destillation enthalten war, entsprach unter
Berücksichtigung der üblichen Analysenungenauigkeit dem Ergebnis
der Analyse der Metalle in der Lösung vor der Destillation,
d.h. der Menge an Rhodium, die in der Lösung vor der
Destillation enthalten war.
Beispiel 3 (Carbonylierungsbehandlung 1 einer konzentrierten
Katalysatorlösung nach der Zugabe von Methyliodid)
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160 g einer Katalysatorlösung, die durch Zugabe von Methyliodid
zu einer konzentrierten Katalysatorlösung nach einer
Carbonylierungsreaktion und nachfolgendem Flash-Verdampfen erhalten
worden war und die 21,7% Methyliodid, 13,2% Methylacetat, 26,5%
Essigsäureanhydrid, 31,2% Essigsäure, 0,09% Rhodium, 0,13%
Aluminium, 0,15% Bor, 0,11% Lithium und 0,46% Iodidionen enthielt,
wurden in einen Autoklaven mit einem Innenvolumen von 500 ml
gegeben und in der gleichen Weise wie im Beispiel 1
carbonyliert (d.h. mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff behandelt). Die
Konzentration an Iodidionen in der behandelten
Katalysatorlösung wurde bestimmt, wobei sich ein Wert von 1,8% ergab, was
etwa dem 3,9-fachen der Konzentration an Iodidionen in der
Katalysatorlösung vor der Carbonylierungsbehandlung entsprach.
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Nach Beendigung der Carbonylierungsbehandlung wurde die
Katalysatorlösung in der gleichen Weise wie in Beispiel 2
wärmebehandelt. Es zeigte sich, daß keine Rhodiumverbindungen ausgefallen
waren.
Beispiel 4 (Carbonylierungsbehandlung 2 einer konzentrierten
Katalysatorlösung nach der Zugabe von Methyliodid)
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160 g einer Katalysatorlösung, die durch Zugabe von Methyliodid
zu einer konzentrierten Katalysatorlösung nach einer
Carbonylierungsreaktion und nachfolgendem Flash-Verdampfen erhalten
worden war und die 23,1% Methyliodid, 9,5% Methylacetat, 16,3%
Essigsäureanhydrid, 38,0% Essigsäure, 0,09% Rhodium, 0,14%
Aluminium, 0,17% Bor, 0,42% Natrium und 1,45% Iodidionen enthielt,
wurden in einen Autoklaven mit einem Innenvolumen von 500 ml
gegeben und in der gleichen Weise wie in Beispiel 1
carbonyliert (d.h. mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff behandelt). Die
Konzentration an Iodidionen in der behandelten
Katalysatorlösung wurde bestimmt, wobei sich ein Wert von 2,4% ergab, was
etwa dem 1,7-fachen der Konzentration an Iodidionen in der
Katalysatorlösung vor der Carbonylierungsbehandlung entsprach.
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Nach Beendigung der Carbonylierungsbehandlung wurde die
Katalysatorlösung in der gleichen Weise wie in Beispiel 2
wärmebehandelt. Es zeigte sich, daß keine Rhodiumverbindungen ausgefallen
waren.
Beispiel 5 (Carbonylierung einer konzentrierten
Katalysatorlösung nach der Zugabe von Methyliodid und Essigsäureanhydrid)
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160 g einer Katalysatorlösung, die durch Zugabe von Methyliodid
und Essigsäureanhydrid zu einer konzentrierten
Katalysatorlösung nach einer Carbonylierungsreaktion und nachfolgendem
Flash-Verdampfen erhalten worden war und die 20,8% Methyliodid,
6,0 Methylacetat, 38,5% Essigsäureanhydrid, 26,7% Essigsäure,
0,06% Rhodium, 0,10% Aluminium, 0,13% Bor, 0,34% Natrium und
0,95% Iodidionen enthielt, wurden in einen Autoklaven mit einem
Innenvolumen von 500 ml gegeben und in der gleichen Weise wie
im Beispiel 1 carbonyliert (d.h. mit Kohlenmonoxid und
Wasserstoff behandelt). Die Konzentration an Iodidionen in der
behandelten Katalysatorlösung wurde bestimmt, wobei sich ein Wert
von 2,05% ergab, was etwa dem 2,2-fachen der Konzentration an
lodidionen in der Katalysatorlösung vor der
Carbonylierungsbehandlung entsprach.
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Nach Beendigung der Carbonylierungsbehandlung wurde die
Katalysatorlösung in der gleichen Weise wie in Beispiel 2
wärmebehandelt. Es zeigte sich, daß keine Rhodiumverbindungen ausgefallen
waren.
Vergleichsbeispiel 1
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90 g der gleichen konzentrierten Katalysatorlösung, die für die
Carbonylierungsbehandlung in Beispiel 1 verwendet worden war,
d.h. die konzentrierte Katalysatorlösung vor der
Carbonylierungsbehandlung, wurden in der gleichen Weise wie in
Beispiel 2 wärmebehandelt (destilliert). Nachdem der Inhalt des
Glaskolbens abgekühlt war, wurde er zentrifugiert. Es zeigte
sich, daß sich ein schwarzer Feststoff abgesetzt hatte. Die
Analyse der Metalle in den Lösungen vor und nach der
Destillation
ergab, daß 35% Rhodium, bezogen auf die Menge an Rhodium
in der Lösung vor der Destillation, während der Destillation
ausgefallen waren.
Vergleichsbeispiel 2
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90 g der gleichen konzentrierten Katalysatorlösung, die für die
Carbonylierungsbehandlung in Beispiel 3 verwendet worden war,
wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel 2 wärmebehandelt
(destilliert). Nachdem der Inhalt des Glaskolbens abgekühlt
war, wurde er zentrifugiert. Es zeigte sich, daß sich ein
schwarzer Feststoff abgesetzt hatte. Die Analyse der Metalle in
den Lösungen vor und nach der Destillation ergab, daß 30%
Rhodium, bezogen auf die Menge an Rhodium in der Lösung vor der
Destillation, während der Destillation ausgefallen waren.
Vergleichsbeispiel 3
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90 g der gleichen konzentrierten Katalysatorlösung, die für die
Carbonylierungsbehandlung in Beispiel 4 verwendet worden war,
wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 2 wärmebehandelt
(destilliert). Nachdem der Inhalt des Glaskolbens abgekühlt
war, wurde er zentrifugiert. Es zeigte sich, daß sich ein
schwarzer Feststoff abgesetzt hatte. Die Analyse der Metalle in
den Lösungen vor und nach der Destillation ergab, daß 25%
Rhodium, bezogen auf die Menge an Rhodium in der Lösung vor der
Destillation, während der Destillation ausgefallen waren.
Vergleichsbeispiel 4
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90 g der gleichen konzentrierten Katalysatorlösung, die für die
Carbonylierungsbehandlung in Beispiel 5 verwendet worden war,
wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel 2 wärmebehandelt
(destilliert). Nachdem der Inhalt des Glaskolbens abgekühlt
war, wurde er zentrifugiert. Es zeigte sich, daß sich ein
schwarzer Feststoff abgesetzt hatte. Die Analyse der Metalle in
den Lösungen vor und nach der Destillation ergab, daß 25%
Rhodium,
bezogen auf die Menge an Rhodium in der Lösung vor der
Destillation, während der Destillation ausgefallen waren.
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Die beschriebene Erfindung kann in vielfältiger Weise variiert
werden. Diese Variationen stellen Ausführungsformen der
Erfindung dar, die von den beiliegenden Patentansprüchen umfaßt
sind.