DE1567613A1 - Verfahren zur zweistufigen Konvertierung kohlenmonoxidhaltiger Gasgemische,die Schwefelverbindungen enthalten - Google Patents
Verfahren zur zweistufigen Konvertierung kohlenmonoxidhaltiger Gasgemische,die Schwefelverbindungen enthaltenInfo
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Description
45 CoJ 613. 8-μ Essen, den 25-. Mai 1964
V /
1587613 @
, 25-. Ma
Vo./Vi. IT 3990/7f
Heinrich Koppers Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Essen, Moltkestr. 29
, Verfahren zur aweistufigen Konvertierung
kohlenmonoxidhaltiger Gasgemische, die Schwefelverbindungen enthalten
Bs ist bekannt, das in Gasgemischen enthaltene Kohlenmonoxid
katalytisch mit Wasserdampf in Kohlendioxid und Wasserstoff umzuwandeln. Dieses als Konvertierung bezeichnete Verfahren
hat große Bedeutung für die Erzeugung eines wasserstoffreichen
Gases bzw. eines praktisch reinen Wasserstoffgases, wie es für
die verschiedensten industriellen Zwecke, "beispielsweise zur. /mmoniaksynthese, benötigt wird, erlangt»
Die Gewinnung solcher kohlenmonoxidhaltiger Gasgemische kann nach sehr unterschiedlichen Verfahren erfolgen, beispielsweise
durch katalytisch^ Spaltung von 'Kohlenwasserstoffen in Gegenwart
von Wasserdampf oder auch durch Vergasung von Kohlenstaub und Öl mit Sauerstoff« In jedem falle aber bestehen diese Gasgemische
im wesentlichen aus Wasserstoff, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid.
s Zur Erzielung sehr niedriger Kohlenmonoxidgehalt® in dem fer-
% tigen Wasserstoffgas muß aus wirtschaftlichen Gründen die Kon-
χ vertierung in zwei Stufen erfolgen. Die hierfür entwickelten
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25.5.64
Katalysatoren arbeiten im allgemeinen bei Temperaturen von etwa 350 - 55O0C, im folgenden als loanattemperatur-Konvertierung
bezeichnet. In neuerer Zeit sind nun auch Katalysatoren auf dem Harkt, die es gestatten, die Konvertierung bei relativ
niedrigen Temperaturen, nämlich zwischen etwa 180 und 2600O,
durchzuführen. Durch die Verwendung dieser sogenannten Tieftemperatur-Konvertierungskatalysatoren
kann, da bei den genannten Temperaturen das Reaktionsgleichgewicht weitgehend
auf der Seite der Bildung von Wasserstoff und Kohlendioxid liegt, ein verhältnismäßig niedriger CO-Endgehalt im Konvertgas
erreicht werden.
Leider haben die Tieftemperatur-Katalysatoren den Nachteil,
daß sie äußerst schwefelempfindlich sind. Daher müssen die
kohlenmonoxidhaltigen Gasgemische, die ^e nach der Art des zu
ihrer Erzeugung verwendeten Ausgangsgutes einen mehr oder weniger hohen Gehalt an Schwefelverbindungen aufweisen, erst
bis auf einen minimalen Restgehalt entschv/efelt werden, bevor
sie mit den Katalysatoren in Berührung kommen. Unter Schwefel-S verbindungen sind hier sowohl organische Verbindungen als auch
Schwefelwasserstoff verstanden.
Ein die Wirtschaftlichkeit einer Konvertierungeanlage erheblieh
belastender Paktor ist der Bedarf an Wasserdampf für die ε Umsetzung und die Einstellung des Gleichgewichtes. Da dieser
Bedarf im allgemeinen nicht oder nur teilweise von der Zulage
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selbst gedeckt werden kann, muß man auf teuren Fremddampf
zurückgreifen, was oft eine nicht unbeträchtliche Kostenerhöhung
flir das fertige Wasserstoffgas bedeutet.
Dit vorliegende Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt,
ein Konvertierungsverfahren vorzusehen, das einerseits die Erreichung eines sehr geringen Kohlenmonoxid-Endgehaltes
ermöglicht und das andererseits einen minimalen Fremddampfbedarf aufweist. Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt sie vor,
das in gegebenenfalls vorentschwefelten Rohgas enthaltene
Kohlenmonoxid zunächst zum Teil in an sich bekannter Weise in einer Hönnaltemperatur-Konvertierung mit Wasserdampf in
Kohlendioxid und Wasserstoff umzuwandeln, dieses teilweise konvertierte Gas dann, gegebenenfalls nach Wärmeaustausch
mit dem dieser Konvertierungsstufe zügeführtenRohgas, einer
Heißentschwefelung zu unterwefen und die Umwandlung des in dem so entschwefelten Gas noch enthaltenen Kohlenmonoxids
bis auf den gewünschten Restgehalt mittels einer Tieftsmperatur-Konvertierunt;
vorzunehmen, nachdem das Gae zuvor durch
Einspritzen von Wasser auf die Eintrittstemperatur der Tieftemperatur-Konvertierung
unter gleichzeitiger Erzeugung des für diese Konvertierungsstufe noch benötigten Wasserdampfes
abgekühlt worden ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat außer der bereits erwähnten Senkung des Fremddampfbedarfes den weiteren Vorteil, daß
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infolge des sehr niedrigen Kohlenmonoxidgehaltes im Konvertgas
zur Peinreinigung des Gases, d. h. zur Beseitigung des restlichen CO, eine Methanisierungsanlage verwendet werden kann.
Der Aufwand für die Erstellung einer solchen Methanisierungsanlage
macht nur einen Bruchteil gegenüber einer Kupferlösungewäsche oder einer- Flüssigetickstoffwäsehe aus, und die Betriebskosten
sind praktisch gleich Null.
An Hand der Zeichnung, die als Beispiel eine zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Konvertierungsanlage in schemati8cher Form zeigt, sei die Erfindung näher erläutert.
Das CO-haltige Rohgas tritt durch Leitung 1 in den Wärmeaustauscher
2 ein und wird hier durch warmes, teilweise konvertiertes Gas vorgewärmt. Nach Zugabe des für die Umsetzung und
die Einstellung des Gleichgewichtes in der Hanaaltemperatur-Konvertierungsstufe
erforderlichen Wasserdampfes, der durch Leitung 3 herangeführt wird, erfolgt im Värmeaustauscher 4 die
Erwärmung auf die Eintrittstemperatur der Hochtemperatur-Konvertierung,
der da3 Gas durch Leitung 5 zugeführt wird.
Die Nönnaltenperatur-Konvert erungseinrichtung ist mit 6 bezeichnet
und weist drei Katalysatorbetten 7, 8 und 9 auf. Infolge der exothermen Reaktion erfährt das Gas beim Durchgang durch
diese drei Betten jeweils eine Temperaturzunahme. Es dind daher zwischen den Betten Sprühdüsen 10 und 11 vorgesehen, denen durch
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Leitung 12 Wasser bzw. Kondensat zugeleitet wird und die das Gas wieder auf die Eintrittstemperatur dieser Konvertierungsstufe abkühlen. Bas teilweise konvertierte Gas verläßt die
Konvertierungseinrichtung 6 durch Leitung 13 und gelangt nach dem bereits erwähnten »ärmeaustauseh durch Leitung 14 in die
Heißentschwefelung 15.
Vor dem Eintritt in die erste Konvertierungsstufe war das Rohgas,
wenn es relativ große Mengen Schwefel enthielt, lediglich mittels einer hier nicht dargestellten Naßwäsche entschwefelt
worden, d. h. der Gesamtschwefel, organischer und anorganischer, kann vor dieser Konvertierungsstufe noch bis zu 1 000 ppm und mehr
betragen. Während der Konvertierung des Kohlenmonoxids erfolgt
gleichzeitig eine Umwandlung des organischen Schwefels in Schwefelwasserstoff, so daß der Schwefel nach Austritt aus der
Konvertierungseinrichtung 6 fast vollständig als HpS vorliegt.
Die Heißentschwefelung 15 besteht aus zwei ..ggregaten, die mit
schwefelverbindungenabsorbierenden Peststoffen 16 angefüllt sind und zwecks Regenerierung wechselweise betrieben werden. In ihnen
wird das Gas bis auf einen minimalen Restgehalt, beispielsweise bis 1 ppm, entschwefelt. Das auf diese Weise feinentschwefelte
Gas gelangt nun durch Leitung 17 in die Kühleinrichtung 18, in der es durch Einsprühen von Wasser bzw. von in der iLnlage anfallendem
Kondensat mittels der Sprühdüse 19 auf die Eintritts-
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temperatur der Tieftemperatur-Konvertierung unter Erzeugung
von Wasserdampf abgekühlt wird.
Über Leitung 20 tritt das Gas jetzt in die Tieftemperatur-Konvertierungseinrichtung
21 ein. Im ersten Katalysatorbett 22 erhöht sich wiederum die Temperatur des Gas-Wasserdampf-Gemisches
infolge der exothermen Konvertieruntsreaktion. Das Gasgemisch wird deshalb durch Leitung 23 einem Wärmeaustauscher
24 zugeführt, in welchem Wasser bzw. Kondensat für die Gaskühlung vorgewärmt wird, und gelangt durch Leitung 25 zum zweiten
Katalysatorbett 26. Das nunmehr bis auf einen ganz geringen CO-Gehalt, der bis zu etwa 0,2 cß>
betragen kann, konvertierte Gas verläßt die zweite Konvertierungsstufe 21 durch Leitung 27
und p&ssiei't abschließend den Kühler 28^ dessen Kühlwasser-Eintritts-und-Austritts-Leitung
mit 29 und 30 bezeichnet sind.
Das die Konvertierungsanlage durch Leitung 31 verlassende Gasgemisch
besteht nunmehr praktisch nur noch aus Kohlendioxid und W .sserstof f. Das Kohlendioxid kann mittels einer hier nitsht
dargestellten CQ-J-Wäsehe ausgewaschen werden, während der noch
verbliebene geringe Restgehalt an Kohlenmonoxid in einer nachgeschalteten Methanisierungseinrichtung entfernt wird. Es verbleibt
somit ein praktisch reines Wasserstoffgas, das nun für den gewünschten Zweck zur Verfügung steht.
Das in dem Kühler 28 anfallende Kondensat fließt durch Leitung
32 einem Kondensatbehälter 33 zu und wird von der Pumpe 34 über
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Leitung 35 und nach. Wärmeaustausch im Wärmeaustauscher 24 den
Sprühdüsen 10, 11 und 19 zugeleitet.
10 000 Nar einee Rohgases folgender Zusammensetzung:
GO2 | 2,7 | VoI | • — % |
CO | 47,7 | VoI | .-* |
H2 | 48,1 | VoI | .-* |
No+Ar+CH. | 1,5 | VoI |
und einem Gesamtschwefelgehalt von 750 ppm gelangen mit einer Temperatur von 400C zu den Wärmeaustauschern 2 und 4 und werden
auf 36O0C erwärmt. Der Wasserdampfzusatz beträgt 6 800 kg. In
den drei Betten der Konvertierungseinrichtung 6 erfolgt nun eine
teilweise Umsetzung des Kohlenmonoxids mit Wasserdampf zu Kohlendioxid
und V'asserstoff. Das so behandelte Gas tritt mit einer
Temperatur von 500 C aus dem Konverter aus und hat fol ende Zusammen
set zung:
co2 | 29,5 | VoI |
co | 7,1 | VoI |
H2 | 62,3 | VoI |
No+^r+CH, | 1,1 | VoI |
Die Gasmenge beträgt 13 800 Nm , der V.'asserdampfgehalt 7 000 kg.
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Nach, wärmeaustausch mit dem Rohgas auf 3200C abgekühlt, gelangt
das Gas zur Heißentschwefelung 15, wo es bis auf 1 ppm entschwefelt
wird. Durch Einspritzen von Kondensat wird das Gas anschließend von 3200C auf 18O0C heruntergekühlt und tritt mit ^
dieser Temperatur und mit infolge der Kondensatverdampfung erhöhtem Wasserdampfgehalt in die Tleftemperatur-KonvertierungB-stufe
21 ein. Das hier nahezu vollständig konvertierte Gas tritt
mit einer Temperatur von 1900C in einer Menge von 14 730 Hm^ aue
Seine .Analyse ist folgende:
CO2 | 33,9 | VoI | .-* |
co | 0,3 | VoI | .-* |
H2 | 64,8 | VoI | |
Ilo+Ar+CH. | 1,0 | VoI |
003827/0398
Claims (1)
- Essen, den 25. Mai 1964 Yo. /Wi, Ii 399O/7fHKPatentanspruchVerfahren zur zweistufigen Konvertierung kohlenmonoxidhaltiger Gasgemische, die Schwefelverbindungen enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß das im gegebenenfalls vorentschwefelten Eohgas enthaltene Kohlenmonoxid zunächst zum Teil in an sicii bekannter V/eise in einer Namalfcemperatur-Konvertierung mit Wasserdampf in Kohlendioxid und Wasserstoff umgewandelt wird, daß dieses teilweise konvertierte Gas, gegebenenfalls nach Wärmeaustausch mit dem dieser Konvertierungsstufe zugeführten Rohgas, einer Heißentschwefelung unterworfen wird und daß die Umwandlung des in dem so entschwefelten Gas noch enthaltenen K^hlenmonoxids bis auf den gewünschten fiestgehalt mittels einer Tieftemperatur-K-onvertierung erfolgt, nachdem das Gas zuvor durch Einspritzen von Wasser auf die Eintrittstemperatur der Tieftemperatur-Konvertierung unter gleichzeitiger Erzeugung des für diese Kon=* vertierungsstufe noch benötigten Wasserdampfes abgekühlt worden ist. ' *■·"„-009827/0398 ftADLeerseite
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Cited By (2)
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---|---|---|---|---|
DE2705141A1 (de) * | 1977-02-08 | 1978-08-10 | Linde Ag | Verfahren und vorrichtung zur durchfuehrung einer stark exothermen katalytisch beschleunigten chemischen reaktion |
DE3038411A1 (de) * | 1979-10-11 | 1981-04-23 | Giuseppe Giammarco | Verfahren zur herstellung von wasserstoff durch konvertierung vonkohlenmonoxid |
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- 1965-05-25 NL NL6506629A patent/NL6506629A/xx unknown
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DE3038411A1 (de) * | 1979-10-11 | 1981-04-23 | Giuseppe Giammarco | Verfahren zur herstellung von wasserstoff durch konvertierung vonkohlenmonoxid |
Also Published As
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BE663382A (de) | 1965-09-01 |
GB1053788A (de) | 1900-01-01 |
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NL6506629A (de) | 1965-11-29 |
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