DE1563841C3 - Einrichtung zur Prüfung der Betriebsbereitschaft des Frequenzkanals für die Auslösung einer Selektivschutzverbindung für eine Hochspannungsleitung - Google Patents
Einrichtung zur Prüfung der Betriebsbereitschaft des Frequenzkanals für die Auslösung einer Selektivschutzverbindung für eine HochspannungsleitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Prüfung der Betriebsbereitschaft des Frequenzkanals für die
Auslösung einer Selektivschutzverbindung für eine Hochspannungsleitung.
Eine Selektivschutzverbindung, die dem schnellen Abschalten von (beispielsweise durch Blitzschlag, Kurzschluß
oder Erdschluß) gestörten Abschnitten einer Hochspannungsleitung dient, besteht aus an den beiden
Enden des zu schützenden Leitungsabschnittes vorgesehenen Sendern und Empfängern, die über einen
Nachrichtenweg, insbesondere über eine Trägerfrequenzverbindung auf der Hochspannungsleitung selbst
paarweise miteinander in Verbindung stehen. Über diese Verbindung wird im ungestörten Zustand des Leitungsabschnittes
ständig eine unmodulierte Frequenz (Ruhefrequenz) in beiden Richtungen übertragen, die
zur ständigen Überwachung der Selektivschutzverbindung dienen kann. Diese Ruhefrequenz liegt außerhalb
des Frequenzkanals für die Auslösung und kann daher keine Aussage über dessen Betriebsbereitschaft machen.
Wenn eine Störung auf dem Leitungsabschnitt auftritt, so wird mindestens an einem von zwei an den
Enden des Abschnittes vorgesehenen Meßeinrichtungen dieser Fehler festgestellt und ein Relaiskontakt betätigt,
der über die Selektivschutzverbindung ein Auslösekommando an die entsprechende, empfangsseitige
Gegenstelle gibt, das dort ein Abschalten der Leitung bewirkt. Zur Erzielung einer schnellen Abschaltung
wird dieses Kommando dabei mittels einer Auslösefrequenz übertragen, die beispielsweise durch Frequenzumtastung
des Generators für die Ruhefrequenz gewonnen sein kann (Siemens-Druckschrift »Tonfrequenz-F6-Selektivschutzgerät
SWT300F6«, 1965, Bestell-Nr. 1-2260-033/4651).
Eine solche Selektivschutzverbindung muß der Forderung genügen, daß sie während der nur sehr kurzzeitigen
Funktionsausübung in den im allgemeinen verhältnismäßig seltenen Störungsfällen mit größter Sicherheit
arbeitet.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Einrichtung zu schaffen, die eine zeitweise Prüfung
der Betriebsbereitschaft des Auslösekanals der Selektivschutzverbindung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in beiden Endstationen des zu überwachenden
Leitungsabschnittes jeweils ein Prüfsender und ein Prüfempfänger vorgesehen sind, die über impulsmäßig
getastete, nur während der Prüfung ausgesendete Prüffrequenzen in Verbindung miteinander stehen, die
paarweise innerhalb der Frequenzkanäle für die Selektivschutz-Auslöscfrequenzen
liegen, von diesen aber verschieden sind, und daß jeweils der sendeseitige Pe-
gel der Prüffrequenzen derart niedriger als der sendeseitige
Pegel der Auslösefrequenzen gewählt ist, daß die Prüffrequenzen auf der Empfangsseite keine Auslösung
des Selektivschutzes bewirken können.
Die erfindungsgemäße Einrichtung ermöglicht somit in vorteilhafter Weise eine vollständige Funktionsüberprüfung
der Betriebsbereitschaft des Frequenzkanals für die Auslösung einer Selektivschutzverbindung.
Die Erfindung wird an Hand der F i g. 1 bis 4 beispielsweise näher erläutert.
F i g. 1 zeigt das stark schematisierte Prinzipschaltbild der Einrichtung nach der Erfindung unter Verwendung
zweier auf der Hochspannungsleitung vorgesehener Selektivschutzsysteme;
F i g. 2 zeigt die Frequenzlage und Amplituden der dabei benutzten, in der Trägerfrequenzlage befindlichen
Ruhe-, Auslöse- und Prüffrequenzen;
F i g. 3 stellt den Prüfsender und
F i g. 4 den Prüfempfänger dar.
In F i g. 1 sind A und B die an den Enden des zu überwachenden Hochspannungsleitungsabschnittes L
befindlichen Endstationen, die die Sende- und Empfangsgeräte für zwei Selektivschutzsysteme I und Il mit
den Ruhefrequenzen /10 bzw. /20 und den Auslösefrequenzen f\A bzw. f2A enthalten. SKA und SKB sind
Schutzkontakte, die von Relais der üblichen Starkstromschutzausrüstung betätigt und bei Störungen auf
der Hochspannungsleitung, z. B. Kurzschluß, Erdschluß, geschlossen werden. EKA bzw. EKB sind Starkstromauslösekontakte,
die die Abschaltung des zu schützenden Leitungsabschnittes bewirken, wenn auf der Gegenstation
der zugehörige Schutzkontakt SKB bzw. SKA geschlossen wurde. PSA bzw. PSB sind Prüfsender,
denen je ein Hand-Abfrageschalter PAi bzw. PBX und ein automatischer Schalter PA2 bzw. PB2 zugeordnet
sind. Bei Betätigung des Handschalters PAi bzw. PBi wird von den Prüfsendern PSA bzw. PSB eine impulsmäßig
getastete, innerhalb des Auslösekanals des Selektivschutzsystems I bzw. Il liegende Prüffrequenz
/11 bzw. /21 ausgesendet und nach Ein- und Auskopplung in den Stationen A und B über die Leitung L zu
zugehörigen Prüfempfängern PEB bzw. PEA übertragen, die jeweils Filter zur Absiebung der einzelnen
Prüffrequenzen aufweisen. Ergibt die Auswertung der empfangenen Prüffrequenz, daß der Auslösekanal des
zugehörigen Selektivschutzsystems I bzw. II betriebsfähig ist, so wird von dem Empfänger PEB bzw. PEA
automatisch der Schalter PBl bzw. PA2 betätigt und von dem Sender PSB bzw. PSA eine zweite, innerhalb
des Auslösekanals des Selektivschutzsystemes I bzw. Il liegende Prüffrequenz /22 bzw. /12 ausgesendet und
über die Leitung L übertragen, die im Empfänger PEA bzw. PEB am Ort der Abfrage empfangen wird und
dort eine Quittungslampe QA bzw. QB zum Aufleuchten bringt.
In F i g. 2, in der die Amplitude a über der Frequenz / dargestellt ist, bezeichnen /10 die Ruhefrequenz, /1/4
die Auslösefrequenz und /11 und /12 die Prüffrequenzen, die im Selektivschutzsystem I übertragen werden.
Entsprechend bezeichnen /20 die Ruhefrequenz, flA
die Auslösefrequenz und /21 und /22 die Prüffrequenzen,
die im Selektivschutzsystem II übertragen werden. Wie ersichtlich, ist die Amplitude der Auslösefrequenzen
größer als die etwa gleich großen Ruhe- und Prüf frequenzen. Der Amplitudenunterschied ist so groß,
daß die Prüffrequenzen, obwohl sie im Frequenzkanal für die Auslösung liegen, keine Auslösung des Selektivschutzes
bewirken. Die Prüffrequenzen werden zweckmäßigerweise in die Ecken des Frequenzkanals für die
Auslösung gelegt, um die Prüffrequenzen durch Filter leichter voneineinder trennen zu können.
Der in F i g. 3 im Blockschaltbild dargestellte Prüfsender besteht aus einem frequenzumtastbaren Generator
G für sinusförmige Schwingungen, der infolge Ansteuerung durch einen Rechteckimpulse liefernden
Miller-Integrator MJ eine oder beide von zwei Prüffrequenzen, z. B. /11 oder /12 oder /11 und /12 liefert, die
über ein Durchschalteglied D auf den Sendeteil einer Endstation, z. B. der Endstelle A, eingekoppelt werden.
Der Miller-Integrator gibt seine Steuerimpulse außerdem einmal direkt und einmal über einen Negator N
(Impulsumkehrstufe) auf eine als Und-Glied wirksame Schaltstufe S. Diese öffnet im Takte der Steuerimpulse
das Durchschalteglied D derart, daß bei der einen Polarität dieser Impulse die eine Prüffrequenz, z. B. /11, und
bei der anderen Polarität die andere Prüffrequenz, z. B. /12, durchgeschaltet wird. Die Durchschaltung erfolgt
aber nur, wenn der Handabfrageschalter PAi oder der automatische Schalter PA2 oder beide gleichzeitig betätigt
sind. Beim Betätigen des Schalters PAi wird die eine Prüffrequenz, beim Betätigen des Schalters PA2
wird die andere Prüffrequenz und beim gleichzeitigen Betätigen beider Schalter werden beide Prüffrequenzen
durchgeschaltet.
Der in F i g. 4 im Blockschaltbild dargestellte Prüfempfänger besteht aus einem frequenzbewertenden
Gerät F, das zwei auf die beiden zu empfangenden, getasteten
Prüffrequenzen (z. B. /11 und /12) abgestimmte Filter, Verstärker und Gleichrichter enthält und an
zwei Ausgängen aus den empfangenen, getasteten Prüffrequenzen Gleichspannungsimpulse entsprechender
Impulsfrequenz liefert. Diese Ausgänge sind jeweils einmal direkt und einmal über ein Zeitglied Zl bzw. Zl
mit den beiden Eingängen eines Und-Gliedes Ui bzw. Ul verbunden, dessen Ausgang mit einer Auswerteeinrichtung
Ai bzw. Al in Verbindung steht. Ai bewirkt
die Betätigung des automatischen Schalters PBl und /42 die Einschaltung der Quittungslampe QB. Die Zeitglieder
sind so ausgebildet, daß sie nur durchschalten, wenn die empfangene Impulsfrequenz einem vorbestimmten
Wert entspricht und die Impulse außerdem genügend lange Zeit anstehen. Damit ist eine große Sicherheit
der Auswertung gegenüber etwa auftretenden Dauerstörungen in der Frequenz /11 oder /12 erreicht.
Die Prüffrequenzen, die niederfrequent erzeugt und durch Frequenzumsetzung in die Trägerfrequenzlage
transponiert werden können, werden über eine Einkoppelschaltung in der Sendestelle geleitet, die beim Eintreffen
des Selektivschutz-Auslösekriteriums automatisch die Prüffrequenzen (Prüfkanäle) und etwaige weitere
Nachrichtenkanäle abschaltet. Hierdurch kann die Auslösefrequenz mit größtmöglichem Pegel ausgesendet
werden, ohne daß eine Übersteuerung der nachgeschalteten Verstärker zu befürchten ist.
Die Übertragung der Prüffrequenzen zwischen den Endstationen des zu schützenden Leitungsabschnittes
kann trägerfrequent über die Hochspannungsleitung selbst oder über eine Richtfunkstrecke oder aber auch
niederfrequent oder trägerfrequent über besondere Kabel oder Leitungen erfolgen.
An Stelle der Arbeitskontakte PAi, PA2 und PBi,
PBl könnten auch entsprechende Ruhekontakte treten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Einrichtung zur Prüfung der Betriebsbereitschaft des Frequenzkanals für die Auslösung einer
Selektivschutzverbindung für eine Hochspannungsleitung, dadurch gekennzeichnet, daß in
beiden Endstationen (A, B) des zu überwachenden Leitungsabschnittes (L) jeweils ein Prüfsender
(PSA, PSB) und ein Prüfempfänger (PEA, PEB) vorgesehen sind, die über impulsmäßig getastete, nur
während der Prüfung ausgesendete Prüffrequenzen (Λ1, A2, /21, /22) in Verbindung miteinander stehen,
die paarweise innerhalb der Frequenzkanäle für die Selektivschutz-Auslösefrequenzen (f\A, 12A) liegen,
von diesen aber verschieden sind, und daß jeweils der sendeseitige Pegel der Prüffrequenzen derart
niedriger als der sendeseitige Pegel der Auslösefrequenzen gewählt ist, daß die Prüffrequenzen auf der
Empfangsseite keine Auslösung des Selektivschutzes bewirken können.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Prüffrequenzen jeweils an den Rändern des Frequenzkanals für die Auslösefrequenz
liegen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prüffrequenzen trägerfrequent
über die Hochspannungsleitung selbst übertragen werden.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Richtfunkstrecke zur Übertragung
der Prüffrequenzen dient.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche Leitungen zur Übertragung
der Prüffrequenzen dienen.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Prüfsender (PSA, PSB) jeweils durch Ansteuerung von einem Impulsgenerator
(Mj) zwischen zwei Frequenzen umtastbar sind, die den gewünschten Prüffrequenzen (fii, /12, /21, /22)
entsprechen, und daß die Ausgänge der Prüfsender mit Durchschalteglieder (D) verbunden sind, die jeweils
über eine von dem Impulsgenerator einerseits direkt, andererseits über einen Negator (N) gesteuerte
Schaltstufe (S) angesteuert werden, derart, daß nur bei Betätigung von Handschaltern (PAi,
PBi) oder von automatischen Schaltern (P/42, PB2) oder beider Schalter die Schaltstufe ansprechen und
damit das Durchschalteglied durchschalten kann.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Betätigung der Handschalter
(PAi, PBi) jeweils die eine der beiden zugehörigen Prüffrequenzen, bei Betätigung der automatischen
Schalter (PA2, PBl) jeweils die andere Prüffrequenz und bei Betätigung beider Schalter jeweils beide zugehörigen
Prüffrequenzen von den Durchschaltegliedern (D) freigegeben werden.
8. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Prüfempfänger (PEA, PEB) jeweils ein frequenzbewertendes Gerät (F) aufweisen, das
zwei auf die beiden zu empfangenden, getasteten Prüffrequenzen (fii, /Ϊ2. /21, /22) abgestimmte Filter,
Verstärker und Gleichrichter enthält und an zwei Ausgängen aus den empfangenen, getasteten
Prüffrequenzen Gleichspannungsimpulse entsprechender Impulsfrequenz liefert, wobei diese Ausgänge
jeweils einmal direkt und einmal über ein Zcitglied (Zl, Z2) mit den beiden Eingängen eines
IO
Und-Gliedes (Ui, U2) verbunden sind, dessen Ausgang
mit einer Auswerteeinrichtung (Ai, A2) in Verbindung steht, von denen eine (Ai) die Betätigung
des automatischen Schalters (PA2, PB2) und die andere (A2) die Einschaltung einer Quittungslampe
(QA, QB) bewirken.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitglieder (Zi, Zl) so ausgebildet
sind, daß sie nur dann durchschalten, wenn die empfangenen Impulsfrequenzen einem vorbestimmten
Wert entsprechen und die Impulse außerdem eine genügend lange Zeit anstehen.
Applications Claiming Priority (1)
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1966
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Also Published As
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