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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ablegen von Spulen, Spinnkopsen
od. dgl. in einen Sammelbehälter, dessen Beschickung mittels Fördervorrichtung erfolgt,
mit einem den Sammelbehälter aufnehmenden, verschiebbar geführten Fahrkörper. Um
eine möglichst große Anzahl von Spulen od. dgl. geordnet in einem Behälter unterbringen
zu können, ist bereits ein verschiebbar geführter Sammelbehälter bekannt (deutsche
Patentschrift 831 664), in den ein Einsatzschacht eingesetzt und der in zueinander
parallel ausgerichtete starre Fächer unterteilt ist. Dadurch wird jedoch die Bedienung
umständlich und zeitraubend, da es jeweils notwendig ist, den Einsatzschacht aus
einem gefüllten Sammelbehälter herauszunehmen und in einen leeren Sammelbehälter
wieder einzusetzen.
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Ein anderer bekannter Sammelbehälter (deutsches Gebrauchsmuster 1
793 261) ist lediglich in zwei Kammern unterteilt, die von einer über dem Behälter
angeordneten Beschickungsanlage wechselweise mit Spulen beschickt werden. Es ist
auch bereits ein bodenloser Sammelbehälter vorgeschlagen worden (schweizerische
Patentschrift 376 821), der in einzelne parallele Fächer unterteilt ist, wobei die
Spulen jeweils nur in einer Breite übereinanderliegen und die Fächer von unten her
beschickt werden. Diese bekannten Vorrichtungen haben aber den Nachteil, daß durch
die Unterteilung der Sammelbehälter in einzelne starre Fächer, insbesondere in Fächer,
die einer Spulenbreite entsprechen, diese Sammelbehälter für die betriebliche Benutzung
nicht vielseitig genug sind. Sollen andere Spulengrößen in den Sammelbehälter eingeschichtet
werden, so ist es jedesmal erforderlich, andere Einsatzgrößen im Sammelbehälter
vorzusehen. Außerdem ist bei den bekannten Sammelbehältern mit den starr eingebauten
Trennwänden die Entleerung der Behälterfüllung sehr umständlich.
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Bei einer Zigarettenpackmaschine ist zwar bereits vorgeschlagen worden
(deutsches Gebrauchsmuster 1 877 955), in dem Zigarettensammelbehälter eine bewegliche
Rückwand vorzusehen, deren Bewegung in Abhängigkeit zur Zigarettenpackmaschine und
zur Zigarettenmaschine steht. Je nach Verschieberichtung der Rückwand kann das Behältervolumen
vergrößert oder verkleinert werden. Diese Ausführung erfordert jedoch eine komplizierte
Steuerungsmechanik und ist an sich nur für stationäre Sammelbehälter, jedoch nicht
für relativ kleine und bewegliche Sammelbehälter geeignet, wie sie zum Ablegen von
Spulen, Spinnkopsen od. dgl. Anwendung finden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile dieser
bekannten Vorrichtungen zu beseitigen bzw. eine Vorrichtung zu schaffen, mit der
es möglich ist, Spulen jeder Größe ohne Verwendung irgendwelcher Einsätze lagerichtig
in Sammelbehältern einzuordnen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Sammelbehälter
durch eine oberhalb desselben befestigte und parallel zu den Spulenlängsachsen ausgerichtete
sowie in den leeren Sammelbehälter hineinbringbare und aus dem gefüllten Sammelbehälter
herausbringbare, elastisch nachgiebige Wand unterteilt ist und daß der die Spulen
aufnehmende Behältersektor in an sich bekannter Weise auf seinen Füllungsgrad abtastbar
und der Sammelbehälter entsprechend schrittweise verschiebbar ist.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens
ist an Hand der Zeichnung
näher erläutert. Dabei zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit einem
Schnitt durch den Sammelbehälter und Fig. 2 eine Ansicht der Vorrichtung in Richtung
des Pfeiles A in Fig. 1.
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Unterhalb einer nicht dargestellten Bewicklungsstelle sind an einer
Spulmaschine zwei Führungsschienen 10 und 11 ortsfest angeordnet. Auf diesen geneigten
Führungsschienen 10 und 11 befindet sich ein Wagen 13 mit zwei vorderen Rädern 14
und zwei hinteren Rädern 15. Diese sind mit Nuten versehen, welche verhindern, daß
der Wagen 13 von den Führungsschienen 10,11 seitlich abgleitet. Der Wagen 13 besteht
aus einer Plattform 16, die auf beiden Seiten je einen Flansch 17 zur Befestigung
der Räder 14, 15 aufweist. An den beiden Stirnseiten des Wagens 13 ist je ein Anschlag
18 vorgesehen, der verhindert, daß ein auf dem Wagen 13 aufgesetzter Sarrunelbehälter
19 vom Wagen 13 abgleitet.
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In diesen Sammelbehälter 19 hängt eine elastisch nachgiebige Wand
20 hinein, die an einem ortsfesten Träger 21 der Spulmaschine befestigt ist. Am
unteren Rand der Wand 20 ist ein Balken 25 befestigt, durch den die elastische Wand
20 gespannt wird. Diese Wand 20 hat die Aufgabe, die Spulen genau ausgerichtet in
den Sammelbehälter 19 zu leiten. Diese Spulen gelangen von der Bewicklungsstelle
der Spulmaschine auf eine geneigte Spulenführung 22, von der sie gegen die Wand
stoßend in den Sammelbehälter 19 fallen. Mit der Bezugsziffer 23 ist eine Spule
bezeichnet, die gerade im Begriff ist, von der Spulenführung 22 in den Sammelbehälter
19 zu fallen. Die bereits im Sammelbehälter 19- befindlichen Spulen sind mit Bezugsziffer
24 bezeichnet. Alle diese Spulen 24 werden derart in den Sammelbehälter 19 eingelegt,
daß sich ihre Köpfe auf derselben Seite befinden, von vorn gesehen z. B. links,
während die Spitzen nach rechts gerichtet sind. Die beschriebene Wand 20 verhindert,
daß sich eine Spule 24 beim Hineinfallen in den Sammelbehälter 19 querstellen kann.
Sobald der Behältersektor 26 des Sammelbehälters 19 auf der linken Seite der Wand
20 in F i g. 1 mit Spulen 24 gefüllt ist, wird der Sammelbehälter 19 nach links
in Fig. 1 verschoben, wodurch dieser Behältersektor 26 vergrößert wird und weitere
Spulen 24 aufnehmen kann, bis der ganze Sammelbehälter 19 mit Spulen 24 gefüllt
ist.
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Zum schrittweisen Vorschieben des Sammelbehälters 19 ist die im folgenden
beschriebene Vorrichtung vorgesehen, welche ein Tastorgan aufweist, das die Verschiebung
des Sammelbehälters 19 einleitet, sobald der Behältersektor 26 links der Wand 20
mit Spulen 24 gefüllt ist.
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Diese Vorrichtung zum schrittweisen Verschieben des Sammelbehälters
19 weist eine Sperrklinke 27 auf, welche mit einer Anzahl Rasten 29 zusammenarbeitet,
die am Wagen 13 befestigt sind. Die Sperrklinke 27 ist um eine Achse 29' eines an
der Führungsschiene 11 befestigten Klinkenträgers 28 schwenkbar gelagert. Zur Betätigung
der Sperrklinke 27 ist an ihrem einen Ende eine Stange 30 angelenkt, durch welche
die Sperrklinke 27 im Uhrzeigersinn geschwenkt werden kann, damit sie außer Eingriff
mit einer der Rasten29 gelangt, während bei der anschließenden Schwenkung im Gegenuhrzeigersinn
die Sperrklinke 27 mit der nächstfolgenden Raste 29 in Eingriff gelangt. Die eigentliche
Verschiebung des
Wagens 13 erfolgt durch Schwerkraft auf der von
den Führungsschienen 10 11 gebildeten schiefen Ebene also gemäß F i g. 1 nach links.
Zur Betätigung der Stange 30 ist diese an einem Winkelhebel 31 angelenkt, der seinerseits
in seiner Mitte an einem Gleitstück 32 schwenkbar gelagert ist. An dem einen Arm
des Winkelhebels 31 ist das eigentliche, aus einer Platte bestehende Tastorgan 33
befestigt, welches in den abzutastenden Behältersektor 26 hineinragt. Das Gleitstück
32, an dem der Winkelhebel 31 schwenkbar gelagert ist. ist in seiner Führungsschiene
34 verschiebbar geführt. Zur Verschiebung des Gleitstückes 32 ist eine auf die Bewicklungsgeschwindigkeit
abgestimmte angetriebene Exzenterscheibe 35 vorgesehen, die über ein Gestänge 36,
37 mit dem Gleitstück 32 derart verbunden ist, daß bei jeder Umdrehung der Exzenterscheibe
35 das Gleitstück 32 eine Hin- und Herbewegung ausführt. Durch diese Hin- und Herbewegung
wird auch das Tastorgan 33 im Sammelbehälter 19 hin- und herbewegt, wobei die Stange
30 um ihre Anlenkstelle an der Sperrklinke 27 verschwenkt wird, ohne die Sperrklinke
27 zu schwenken. Erst wenn das Tastorgan 33 gegen eine Spule 24 stößt und dabei
den Winkelhebel 31 entweder im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt,
wird auch die Sperrklinke 27 im entsprechenden Sinn geschwenkt.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt: Die
auf der Spulmaschine an den Bewicklungsstellen bewickelten Spulen 23 fallen auf
die geneigte Spulenführung, und von dieser fallen sie gegen die Wand 20 stoßend
in den Sammelbehälter 19, wobei die Wand 20 dafür sorgt, daß alle Spulen 24 genau
geordnet und zueinander parallel in den Sammelbehälterl9 gelangen. Sobald der Behältersektor
26 links von der Wand 20 gemäß F i g. 1 mit Spulen 24 gefüllt ist, erfolgt die Verschiebung
des Sammelbehälters 19 nach links gemäß Fig. 1 in der folgenden Weise.
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Durch das Füllen des erwähnten Behältersektors 26 stößt das Tastorgan
33, das durch die Exzenterscheibe 35, das Gestänge 36, 37, das Gleitstück 32 und
den Winkelhebel 31 ständig hin- und herbewegt wird, gegen eine Spule 24 und wird
dadurch z. B. im Uhrzeigersinn geschwenkt. Diese Schwenkbewegung wird vom Winkelhebel
31 über die Stange 30 auf die Sperrklinke 27 übertragen, die ebenfalls im Uhrzeigersinn
geschwenkt wird, wodurch sie die entsprechende Raste 29 freigibt, so daß sich der
Wagen 13 mit dem Sammelbehälter 19 unter der Wirkung der Schwerkraft auf den geneigten
Führungsschienen 10,
11 nach links gemäß F i g. 1 verschiebt, bis die nächste Raste
29 mit der Sperrklinke 27 in Eingriff gelangt, denn diese wird sich unter der Wirkung
der Hin- und Herbewegung des Gleitstückes 32 ebenfalls abwechselnd im Uhrzeigersinn
und im Gegenuhrzeigens in bewegen, wenn das Tastorgan 33 an eine Spule 24 stößt.
In dieser Weise wird der Sammelbehälter 19 schrittweise nach links verschoben, bis
er vollständig mit Spulen 24 gefüllt ist.
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Selbstverständlich kann statt der in der Zeichnung dargestellten
Sperrklinke 27 eine Sperrvorrichtung mit zwei Klinken vorgesehen sein, bei welcher
abwechselnd die eine Klinke den Wagen 13 freigibt und die andere Klinke den Wagen
13 hält, ähnlich wie die Unruhe eines Uhrwerkes.
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Für die Wand 20 wird vorzugsweise Gummi verwendet, es kann aber auch
ein anderes geeignetes Material verwendet werden, das elastisch biegsam ist und
den Garnkörper der Spulen nicht beschädigt. wenn diese aus dem gefüllten Sammelbehälter
19 herausgezogen wird. Das Herausziehen der Wand 20 aus dem gefüllten Sammelbehälter
19 erfolgt auf einfache Weise dadurch, daß der Sammelbehälter 19 weiter abwärts
bewegt wird, so daß sich die Wand 20 selbsttätig über die rückwärtige Stirnwand
des Sammelbehälters 19 aus diesem herauszieht. Das Einführen der Wand 20 in den
leeren Sammelbehälter 19 erfolgt entweder, indem die Wand nach hinten gebogen und
der leere Sammelbehälter 19 in die Anfangsstellung geführt wird, oder indem der
obere Träger 21, welcher die elastische Wand 20 hält, schwenkbar gelagert ist, der
aber in der Arbeitsstellung gemäß F i g. 1 entsprechend eingerastet ist.