DE1559280B2 - Unterirdischer schutzbau, insbesondere zum schutz vor nuklearer waffenwirkung - Google Patents
Unterirdischer schutzbau, insbesondere zum schutz vor nuklearer waffenwirkungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen unterirdischen Schutzbau, insbesondere zum Schutz vor nuklearer Waffenwirkuog,
mit einem den Schutzbau umgebenden, im wesentlichen zylindrischen Hohlkörper, der aus
flanschartigen Elementen und aus mindestens einem rohrförmigen, über seine ganze Länge gleiche Wanddicke und gleiche lichte Weite aufweisenden Element
besteht, wobei die genannten, axial benachbarten Bauteile mit ebenen Stoßfugen aneinanderstoßen und
durch achsparallele Zugelemente, die an den äußeren flanschartigen Elementen verankert sind, gegeneinander
verspannt sind.
Bei der Entwicklung von Schutzbauten hat man sich bisher an die herkömmlichen Konstruktionsprinzipien
gehalten. Der erheblich gesteigerten Sprengkraft der nuklearen Waffen hat man durch entsprechende
Verstärkung und Versteifung der Hülle der Schutzbauten zu begegnen versucht. Die Herstellungskosten
von Schutzbauten sind dadurch immer mehr angestiegen, weshalb man durch Anwendung
konstruktiv günstigerer Raumformen die pro Person aufzuwendenden Kosten in einem erschwinglichen
Rahmen zu erhalten suchte. Dennoch sind die Kosten für Schutzbauten so enorm hoch, daß eine Bereitstellung
von Schutzräumen mit Druckschutz für die gesamte Bevölkerung gegenwärtig nicht in Betracht
gezogen werden kann.
Zweck der Erfindung ist ein Schutzbau gegen nukleare Waffenwirkung zu schaffen, der einen ebenbürtigen,
ausgewogenen Schutz bildet und sich mit geringerem Kostenaufwand erstellen läßt, so daß er
besser geeignet ist, in größerem Ausmaß angewendet zu werden.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung darin, daß die rohrförmigen Elemente durch
von einer nuklearen Explosion herrührende Druckstöße bezüglich ihrer Querschnitte deformierbar ausgebildet
sind und daß sich die Zugelemente über die ganze Länge zwischen ihren Verankerungspunkten
an den äußeren flanschartigen Elementen frei liegend erstrecken.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Druckstöße einer nuklearen Explosion viel wirksamer
durch nachgiebige unterirdische Baukörper abgefangen werden können, wozu dem Schutzbau
eine entsprechende Gestalt und Anordnung zu geben ist.
Die rohrförmigen Elemente sowie die äußeren flanschartigen Elemente mit den Anbauten werden
vorteilhaft mit ebenen Flächen aneinandergestoßen, wobei sie Fugen bilden, die mit Dichtungsmaterial
ausgefüllt sind. Dieses Dichtungsmaterial läßt ohne Bruchgefahr etwaige Relativverschiebungen unter
der Detonationswirkung zu.
Die Erfindung ist in der Zeichnung durch einige Ausführungsbeispiele dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen aus mehreren Einzelelementen bestehenden
Schutzbau gemäß der Erfindung im Längsschnitt,
F i g. 2 den gleichen Schutzbau im Grundriß,
F i g. 3 den vorderen Teil des Schutzbaus nach F i g. 1 im vergrößerten Maßstab,
F i g. 3 den vorderen Teil des Schutzbaus nach F i g. 1 im vergrößerten Maßstab,
Fig.4 eines der Elemente des Schutzbaus im Querschnitt und ebenfalls im vergrößerten Maßstab,
F i g. 5 einen aus einheitlichen Röhrenelementen
zusammengesetzten Schutzbau größerer Ausbildung im Grundriß in verkleinertem Maßstab und
F i g. 6 einen sternförmigen Schutzbau aus EIementen
im Grundriß und in verkleinertem Maßstab. Der in den F i g. 1 und 2 dargestellte Schutzbau
besteht aus vier hintereinander angeordneten, elastisch verformbaren, rohrförmigen Elementen la,
Ib, Ic und 1 d, deren Querschnitt Fig.4 zeigt. Die
Elemente 1 α und 1 d werden von den flanschartigen
Elementen 2 a und 2 b begrenzt und bilden so den vorderen und hinteren Abschluß des Schutzbaus.
Zwischen dem Element la und dem benachbarten Element Ib befindet sich eine Zwischenscheibe3,
die den von den übrigen Elementen Ib, Ic und 1 d
gebildeten Aufenthaltsraum abtrennt, um das Element 1 α als Schleuse gestalten zu können. Das vordere
Element 2 α ist mit einer absperrbaren Öffnung
versehen, durch welche der Schutzbau vom Eingang 4 her betreten werden kann. Das hintere Element
2 b ist ebenfalls mit einer von einem Sandfilter 5 abgedeckten Öffnung versehen, die zu einem
lotrecht nach oben führenden Notausstieg 6 führt. An Stelle des dargestellten Eingangs 4, der zu dem
Schutzbau über eine Treppe durch einen rechtwinklig angelegten Stollen führt, kann auch ein Eingang 4
über einen vertikalen Schacht ähnlich dem Notausstieg 6 vorgesehen werden.
Die Elemente la, Ib, Ic und Id grenzen ohne
Muffen oder Falze mit glatten Flächen aneinander und bilden Fugen 7, die mit einem geeigneten Dichtungsmaterial
ausgefüllt sind, welche im normalen Zustande jegliche Lageveränderungen der einzelnen
Elemente la bis Id untereinander verhüten, jedoch bei einem Druckstoß, der durch eine nukleare Explosion
ausgelöst wird, gewisse Relatiwerschiebungen zulassen, ohne daß die Gefahr für einen spröden
Bruch besteht. Die den Schutzbau bildende Röhre,
die im vorerwähnten Ausführungsbeispiel aus den vier gleich bemessenen Elementen 1 α bis 1 d zusammengesetzt
ist, kann auch aus einem einzigen Element hergestellt werden, soll dann allerdings keine so
große Länge erhalten.
Die an den Stirnwänden angeordneten Elemente
2 α und 2 b sowie auch die Zwischenscheibe 3 für die Schleuse und den Aufenthaltsraum sind mit den
Röhrenelementen durch Dichtungen verbunden, die lediglich die vorhandenen Fugen8 ausfüllen (Fig.3)
und den Verbund im Normalzustand gewährleisten.
Hingegen sollen diese Fugenfüllungen den jeweiligen Bewegungen der vorhandenen Teile im Falle einer
nuklearen Explosion keinen unbeschränkten Widerstand
entgegensetzen.
Hierdurch wird erreicht, daß bei einem Druckstoß, der lotrecht zum Schutzbau auftrifft, sich die einzelnen
Elemente 1 α bis 1 d verformen, wie es beispielsweise in Fig.4 gestrichelt eingezeichnet ist. Dabei
gleiten die an den Elementen 2 α und 2 b sowie an der Zwischenscheibe 3 anstoßenden Elemente 1 α bis
Id vermöge der Fugen 7 und 8 aneinander, nicht schädlich behindert, wodurch ein Teil der von außen
einwirkenden Kräfte infolge der Verformung an das umgebende Erdreich abgegeben wird, ohne daß eine
Zerstörung des Schutzbaus erfolgt.
Bei einer parallel zur Längsachse des Schutzbaus zur Auswirkung kommenden Explosionswelle fängt
das frontal gelegene steife Element 2 α bzw. 2 b den
Druckstoß primär auf und überträgt ihn in gleicher Richtung auf das anstoßende Element, wo er sich in
der Wand der Einzelelemente 1 α bis 1 d fortpflanzt, bis er von dem rückwärtigen flanschartigen Element
2 b bzw. 2 a aufgenommen wird, um an das umgebende Erdreich weitergegeben und zum Teil als Zugwelle
reflektiert zurückzueilen. Liegt der Explosionsherd schräg zum Schutzbau, so wird die Beanspruchung
je nach dem Auftreffwinkel mehr oder weniger längs und quer dazu erfolgen, sich also zwischen
den beiden erläuterten Grenzf allen bewegen.
Durch die vorbeschriebene Gestaltung des Schutzbaus wird die aufnehmbare Bruchlast erheblich gesteigert.
Infolge des Wegfalls der starren Verbindung zwischen den Elementen 1 α bis 1 d und 2 α bis 2 c, 3
gefährdende Materialüberbeanspruchungen an den Übergangsstellen vermieden, und der Schutzbau bietet
einem Druckstoß durch seine Form unter voller Ausnützung der Verformungsfähigkeit den bestmöglichen
Widerstand.
Um den Zusammenhalt des Schutzbaus zu gewährleisten, wird das Bauwerk senkrecht zu den Fugen 7,
8 vorgespannt. Dies kann dadurch geschehen, daß die flanschartigen Elemente 2 a, 2 b durch innerhalb
des Hohlkörpers in ihrer Längsrichtung unbehinderte Zugglieder9 an die rohrförmigen Elemente la bis
1 d angepreßt werden. Diese Zugglieder 9 verhindern dann bei einer Auftreffrichtung des Druckstoßes
senkrecht zu den Elementen 2 a, 2 b das Abplatzen des rückwärtigen Elements 2b bzw. 2c und halten
die Fugen 7, 8 geschlossen.
Wie bereits das Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 und 2 zeigt, kann der Schutzbau vorteilhafterweise
aus einheitlich gestalteten Einzelelementen 1 zusammengesetzt werden. In der F i g. 5 und1 6 sind zwei
weitere Ausführungsbeispiele dargestellt, welche die Kombinationsmöglichkeiten mit solchen Bauelementen
veranschaulichen sollen. F i g. 5 zeigt eine Gruppe von drei Schutzräumen, die rechtwinklig
zueinander von einer zentralen Schleuse ausgehen. F i g. 6 zeigt eine Gruppe von fünf Schutzräumen in
einer Ebene, die strahlenförmig um eine Schleuse angeordnet sind. Jeder dieser Schutzräume besteht aus
sechs der in F i g. 3 und 4 dargestellten gleichen Elementen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Unterirdischer Schutzbau, insbesondere zum Schutz vor nuklearer Waffenwirkung, mit einem
den Schutzbau umgebenden, im wesentlichen zylindrischen Hohlkörper, der aus flanschartigen
Elementen und aus mindestens einem rohrförmigen, über seine ganze Länge gleiche Wanddicke
und gleiche lichte Weite aufweisenden Element besteht, wobei die genannten, axial benachbarten
Bauteile mit ebenen Stoßfugen aneinanderstoßen und durch achsparallele Zugelemente, die an den
äußeren flanschartigen1 Elementen verankert sind, gegeneinander verspannt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die rohrförmigen Elemente (1 α bis 1 d) durch von einer nuklearen Explosion
herrührende Druckstöße bezüglich ihrer Querschnitte deformierbar ausgebildet sind und
daß sich die Zugelemente (9) über die ganze Länge zwischen ihren Verankerungspunkten an
den äußeren flanschartigen Elementen (2 a, 2 b)
frei liegend erstrecken.
2. Unterirdischer Schutzbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmigen
Elemente (1 α bis 1 d) sowie die äußeren flanschartigen
Elemente (2 a, 2 b) mit den Anbauten (4, 6) mit ebenen Flächen aneinanderstoßen, wobei
sie Fugen (7, 8) bilden, die mit Dichtungsmaterial ausgefüllt sind.
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