DE2330143A1

DE2330143A1 - Einrichtung zur schnellen raeumung von minen

Info

Publication number: DE2330143A1
Application number: DE19732330143
Authority: DE
Inventors: Arnold Dipl Ing Otto; Heinz Dr Ing Westhoff
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1973-06-14
Filing date: 1973-06-14
Publication date: 1975-01-09
Also published as: FR2233590B3; IT1015036B; FR2233590A1

Description

LICENTIA PATENT-VERWALTUNGS-GMBH. 6 Frankfurt/Hain 70, Theodor-Stern-Kai 1

HH 73/16 8. Juni 1973

"Einrichtung zur schnellen Räumung von Minen"

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur schnellen Räumung von Land- und Flußminen unter Verwendung von Fahrzeugen.

Land- und Flußminen, vornehmlich solche, die gegen Rad- oder Gleisketten-Fahrzeuge eingesetzt werden, sind eine außerordentlich wirksame Waffe, weil das Verhältnis von Zerstörungswirkung zum Einsatzaufwand sehr groß ist. Ein sich z.B. entwickelnder Panzerangriff kann schlagartig zum Stehen kommen, wenn der erste Panzer durch eine Minendetonation kampfunfähig geworden ist. In einem solchen Fall besteht die Aufgabe für den Panzerverband u.a. darin, die Panzerminensperre in möglichst kurzer Zeit unschädlich zu machen.

Es sind pyrotechnische Räummittel bekannt, die durch starke Druckwirkung bei ihrer Detonation eine oder mehrere Panzerminen unschädlich machen. Weiterhin ist es bekannt, Minen mi,t hochempfindlichen elektronisch wirkenden Suchgeräten aufzuspüren und zu räumen. Auch sind mechanisch wirkende, von einem Fahrzeug geschobene Räumwalzen bekannt, die durch Ausübung eines einem Panzer entsprechenden Bodendruckes die

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Panzerminen beim Überrollen zum Detonieren bringen· Schließlich werden sogenannte Räumpflüge eingesetzt, die aus mehr oder weniger breiten, z.B. von Panzern geschobenen Pflugschilden bestehen, welche das verseuchte Gelände durch Beiseiteräumen einer etwa 30 cm dicken, die Minen enthaltenden Bodenschicht mit erheblichem Energieaufwand freiräumen.

Die letztgenannte Art der Minenräumung hat zwar den Vorteil, daß damit Minen aller Art erfaßt werden können, wird jedoch bezüglich ihrer taktischen Einsetzbarkeit als unbefriedigend angesehen, weil die zu bewegenden erheblichen Erdmassen zu einer relativen Unbeweglichkeit des schiebenden Fahrzeugs führen. Dieser Nachteil trifft auch auf die von Panzern geschobenen Räumwalzen zu·

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zu schaffen, welche einen hohen Räumwirkungsgrad aufweist und zudem die Beweglichkeit eines Kampfpanzerverbandes nicht oder nur unwesentlich einschränkt·

Zur Lösung dieser Aufgabe wird daher erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß in einem Abstand zu dem Fahrzeug mit Hilfe einer mechanischen Verbindung geführte Körper vorgesehen sind, die den Erdboden mit Druckimpulsen beaufschlagen· Diese mechanische Verbindung kann dabei aus einem oder mehreren Tragarmen bestehen, die am Fahrzeug schwenkbar gelagert sind und eine Dämpfungsvorrichtung aufweisen können, die stoßartige Belastungen aufzunehmen vermag. An den freien Enden der Tragarme sind mittels eines möglicherweise eine

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Dämpfungsvorrichtung aufweisenden Gelenks Führungsanne für die Druckimpulse erzeugenden Körper befestigt, die nach Art von Straßenbaurammen mit eigenem Antrieb an den Führungsarioen befestigt sind. Es ist jedoch auch denkbar, die Körper hydraulisch oder pneumatisch anzutreiben oder direkt die Tragarme auf- und abwärtszubewegen.

Schließlich können die Körper gleichzeitig, in vorbestimmter oder statistischer Reihenfolge bewegt werden und in einer Reihe nebeneinander oder in mehreren Reihen hintereinander in der Breite eines Fahrzeugs angeordnet sein.

Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Einrichtung kann das Minenräumen mit einer verhältnismäßig hohen Geschwindigkeit erfolgen. Es erscheint möglich, daß eine verminte Gasse von mehreren hundert Metern Länge innerhalb einer Stunde freigemacht werden kann. Das Fahrzeug mit der Einrichtung zum Räumen von Minen kann ohne Schwierigkeit die Geschwindigkeit des Panzerverbandes halten und beeinträchtigt nicht dessen Beweglichkeit.

In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele nach der Erfindung dargestellt.

Figur 1 zeigt eine Seitenansicht eines gepanzerten Fahrzeuges mit angebauter Einrichtung zur Minenräumung und

Figur 2 Draufsichten auf verschieden ausgeführte Räumeinrichtungen,

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Figur 3 di* perspektivische Ansicht eines Hubschraubers mit angebauter Einrichtung zur Minenr äutnung.

In den Figuren i und 2 dient als Schubfahrzeug 1 für die Minenräumeinrichtung beispielsweise ein Kampfpanzer, dessen Kanonenturm ausgebaut wurde. An seiner Stelle sind Stütz-· elemente 2 mit Gelenken 3 angebracht worden· In diesen Gelenken wird die Räumeinrichtung gelagert, die beispielsweise aus einem oder mehreren Tragarmen 4 besteht und in den Gelenken 3 schwenkbar ist. Zwischen Stützelementen 2 und Tragarmen 4 können Vorrichtungen 5 zur Führung und Dämpfung stoßartiger Belastungen vorgesehen sein. An den freien Enden der Tragarme 4 sind ebenfalls über Gelenke 6 eine oder mehrere Führungsarme 7 befestigt. Auch am Gelenk 6 können Dämpfungsvorrichtungen 8 angeordnet sein. Die Tragarme 7» die etwa senkrecht zum Erdboden 9 verlaufen, sind mit Körpern 10 versehen, die nach dem Prinzip von Straßenbaurammen arbeiten. Sie können, wie bekannt, mit einem Treibstoff (Diesel, Benzin o.a.) oder pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch angetrieben sein. Bei ihrer Betätigung springen diese Körper auf- und abwärts und üben beim Auftreffen auf den Boden 9 einen zur Zündung von Minen ausreichenden Druck aua". Es wäre auch denkbar, die Tragarme 4 mittels eines geeigneten Antriebes auf- und abwärts zu schwenken und somit eine entsprechende Bewegung der Körper 10 zu erzeugen·

Während der Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs 1 springen die einzelnen Körper 10 je nach Ansteuerung gleichzeitig, in

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einer bestimmten oder einer statistischen Reihenfolge nacheinander und erzeugen durch diesen Stampfvorgang beim Auftreffen auf dem Boden einen bestimmten Druck, der die Minen zur Zündung bringt. Die einzelnen Körper 10 können, wie Pig· 2a zeigt, paarweise an den Tragarmen k angebracht sein und nur etwa die Kettenbreiten eines Kampfpanzers oder die Radbreiten eines Radfahrzeuges abdecken. Sie können aber auch nach Fig. 2b in zwei Reihen hintereinander angeordnet sein, wobei die Körper der zweiten Reihe in den Lücken zwischen den Körpern der ersten Reihe arbeiten. Es ist schließlich auch möglich, wie in Fig. 2c dargestellt, die Körper 10 in einer Reihe dicht nebeneinander wirken zu lassen. Bei den beiden letztgenannten Anordnungen der Körper 10 wird die ganze Breite des Fahrzeuges überdeckt.

Trifft ein Körper 10 auf eine Mine, so wird entweder der Zünder der Mine mechanisch zerstört und sie ist somit unschäd» lieh gemacht oder aber, was wahrscheinlich ist, sie wird zur Explosion gebracht. Durch die Explosion wird der Körper nach oben geschleudert. Durch das Nachgeben der Körper in senkrechter Richtung kann die Mine keine zerstörende Wirkung ausüben. Durch die Dämpfungsvorrichtungen der Räumeinrichtung werden die Ausschläge nach oben begrenzt· Nach der Explosion fällt der Körper wieder auf den Erdboden zurück und ist für weitere Arbeitsgänge einsatzbereit.

Als Träger für die Räumeinrichtung ist gemäß Figur 3 Hubschrauber 11 vorgesehen. Die Räuraeinrichtung zeigt den gleichen Aufbau wie vorbeschrieben und ist aus diesem Grunde mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

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Weiter besteht die Möglichkeit, vom Hubschrauber aus die Räumeinrichtung an einem oder mehreren Seilen herabzulassen, wobei die Körper 10 z.B. auch kreisförmig angeordnet sein können. Zum Herablassen können Windeneinrichtungen benutzt werden.

Mit der Einrichtung nach der Erfindung können auch Minen unschädlich gemacht werden, deren Zünder mit einem Druckzählwerk ausgestattet sind, durch welches die Mine erst nach mehrmaliger Druckbeanspruchung scharf gemacht wird. Durch eine entsprechende Fahrtverminderung des Räumfahrzeuges ist es möglich, daß die Körper mehrmals den gleichen Punkt auf dem Erdboden druckmäßig belasten. Da moderne Minen eventuell noch mit zusätzlichen Zündsystemen, z.B. akustischen, magnetischen u.a. ausgerüstet sein können, ist bei dieser Art des Minenräumens auch eine Kopplung mit entsprechenden Simulationsanlagen mit einfachen Mitteln möglich.

Zur Unschädlichmachung von Minen mit Knickzündern o.a., kann eine vor den Körpern auf dem Boden schleifende Kette vorgesehen sein.

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Claims

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PATENTANSPRÜCHE

Einrichtung zur schnellen Räumung von Land- und Flußminen unter Verwendung von Fahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß in einen Abstand zu dem Fahrzeug (1) mit Hilfe einer mechanischen Verbindung (2-8) geführte Körper (io) vorgesehen sind, die den Erdboden mit Druckimpulsen beaufschlagen.

2. Einrichtung zur schnellen Räumung von Land- und Flußminen unter Verwendung von Fahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß in einen Abstand zu einem Luftfahrzeug (ll) mit Hilfe einer mechanischen Verbindung (2-8) geführte Körper (io) vorgesehen sind, die den Erdboden mit Druckimpulsen beaufschlagen.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Verbindung aus einem oder mehreren Tragarmen (4) besteht, die am Fahrzeug (l, 11) schwenkbar gelagert sind.

k, Einrichtung nach Anspruch 3« dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung (3) mit einer etoßartige Belastungen dämpfenden Vorrichtung (5) versehen ist.

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5. Einrichtung nach Anspruch 3i dadurch gekennzeichnet, daß an den freien Enden der Tragarme (k) mittels eines Gelenks (6) Führungsarme (7) für die Druckimpulse erzeugenden
Körper (1O) befestigt sind.

6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Körper (lO) nach Art von Straßenbaurammen mit eigenem: Antrieb an den Führungsarmen befestigt sind.

7. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Körper (1O) hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch angetrieben sind.

8. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Körper (lO) mittels der Tragarme (4) auf- und abwärts bewegt werden.

9* Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Körper (lO) gleichzeitig oder in vorbestimmter Reihenfolge bewegt sind.

10. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Körper (lO) in einer Reihe nebeneinander oder in mehreren Reihen hintereinander angeordnet sind.

11. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor den Körpern (lO) eine auf dem Erdboden schleifende Kette vorgesehen ist zur Unschädlichmachung
von Knickzünderminen o.a.

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12. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch eine zusätzliche Simulationsanlage zur Unschädlichmachung von Minen mit intelligenten Zündsystemen.

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