DE3928082A1 - Verfahren und fahrzeug zum freilegen von landminen - Google Patents
Verfahren und fahrzeug zum freilegen von landminenInfo
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- F41H11/00—Defence installations; Defence devices
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- F41H11/12—Means for clearing land minefields; Systems specially adapted for detection of landmines
- F41H11/16—Self-propelled mine-clearing vehicles; Mine-clearing devices attachable to vehicles
- F41H11/20—Self-propelled mine-clearing vehicles; Mine-clearing devices attachable to vehicles with ground-penetrating elements, e.g. with means for removing buried landmines from the soil
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- Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Freilegen von Land
minen sowie ein Fahrzeug zur Durchführung eines solchen
Verfahrens.
Das Durchbrechen von Verteidigungspositionen ist für eine
angreifende Truppe mit zahlreichen Schwierigkeiten verbun
den. Normalerweise müssen schon beim Vorrücken im unbekann
ten Gelände ausgedehnte Minenfelder und Befestigungsanlagen
überwunden werden. Dabei gilt es nicht nur, die eigenen
Verluste möglichst klein zu halten, sondern auch, sich
durch die mühsame Minensuche nicht zu lange aufhalten zu
lassen. Üblicherweise werden bisher Landminen unter Zuhilfe
nahme von Suchgeräten,gepanzerten Fahrzeugen mit Schlag-
oder Klopfeinrichtungen, schweren Rollen oder dgl. besei
tigt, bevor der Angriff erfolgt. Selbst wenn jedoch diese
bekannten Vorrichtungen bestimmungsgemäß funktionieren und
die Minen beseitigen, nimmt die zum Minenräumen benötigte
Zeit dem Angriff den Überraschungseffekt und die Wucht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren und ein Fahrzeug zu schaffen, mit deren Hilfe schnel
ler Wege durch Minenfelder gebahnt werden können, und diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung verfahrensmäßig dadurch
gelöst, daß die Minen durch einen Wasserstrahl freigespült
werden.
Hierbei besteht die Möglichkeit, die gesamte von Minen zu
räumende Bahn mittels Wasserstrahlen aufzufurchen. Der Was
serverbrauch wäre in diesem Fall aber verhältnismäßig hoch.
Es wird deshalb ein Verfahren vorgezogen, bei welchem die
Minen durch ein Suchgerät geortet und dann freigespült wer
den. Zum Aufspüren der Minen können die bisher verwendeten
Suchgeräte eingesetzt werden. Eine weitere, bevorzugte Ver
fahrensvariante sieht vor, daß die Minen mittels durch den
Boden gezogener Sensoren geortet werden, wobei sie zweck
mäßigerweise gleichzeitig auch mittels der Sensoren quer
zu deren Bewegungsrichtung aus dem Weg geschoben werden.
Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Landfahrzeug zur Durchfüh
rung des neuen Verfahrens ist gekennzeichnet durch einen ge
panzerten Fahrzeugkörper, auf dessen Oberseite über ein mehr
teiliges Gestänge ein Führungskopf heb- und senkbar sowie
drehbar gelagert ist, welcher eine Wasserstrahldüse und/oder
ein Geschütz trägt.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist an der Vor
derseite des Fahrzeugs ein heb- und senkbarer Pflugrahmen
mit derart angeordneten Pflugscharen befestigt, daß im Bo
den liegende Gegenstände, darunter auch Minen, seitlich
aus dem Weg des Fahrzeugs geschaufelt werden. Vorzugsweise
sind die Pflugschare als begrenzt beweglich gelagerte Sen
soren ausgebildet oder mit Sensoren versehen, durch welche
beim Anstoßen gegen eine Mine ein Signal erzeugbar ist.
Dann kann auf die registrierte Mine mittels der Wasser
strahldüse ein Wasserstrahl gerichtet werden, durch den
die Mine freigespült wird. Anschließend kann sie durch ein
auf demselben Fahrzeug montiertes Geschütz zur Detonation
gebracht werden. Hierzu hat es sich als vorteilhaft erwie
sen, daß in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfin
dung die Wasserstrahldüse im wesentlichen achsparallel zu
einem Geschütz zum Sprengen der freigespülten Minen gela
gert und geführt ist, so daß beim Ausrichten des Wasser
strahls auf die Mine auch bereits das Geschütz entsprechend
ausgerichtet wird. Vorzugsweise sind die Wasserstrahldüse
und das Geschütz an einem Führungskopf gelagert, welcher
an einem gelenkig am Fahrzeugrahmen angebrachten, ausfahr
baren Gestänge dreidimensional geführt ist.
Der Wasservorrat wird vorzugsweise in einem Tankwagen mitge
führt, der an das gepanzerte Fahrzeug, welches die Wasser
strahldüse trägt, angekuppelt werden kann.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher er
läutert. Diese zeigt in Fig. 1 in vereinfachter Seitenansicht
ein gepanzertes Fahrzeug 10 mit einem Raupenfahrwerk 12. Es
kann sich dabei um einen modifizierten bzw. umgebauten Panzer
handeln. Dieser ist im Beispielsfall mit einem schweren nach
vorne gerichteten Geschütz 14 ausgerüstet. Außerdem trägt er
an seiner Vorderseite einen in Ansicht von oben dreieckigen,
mit einer Spitze nach vorne zeigenden Pflugrahmen 16, an wel
chem eine Anzahl von Pflugscharen 18 angebracht sind. Der
Rahmen 16 mit den Pflugscharen 18 läßt sich mit einer nicht
gezeigten hydraulischen Hubvorrichtung wahlweise über den Bo
den anheben oder soweit absenken, daß die Pflugschare 18 in
diejenige Bodentiefe reichen, in welcher normalerweise Land
minen verlegt werden.
Auf der Oberseite des Fahrzeugs 10 ist auf einer um eine
senkrechte Achse drehbaren Scheibe 20 ein mehrteiliges Ge
stänge 22 mit mehreren Gelenken 24, 26, 28, 30 gelagert,
an dessen Ende ein Führungskopf 32 angebracht ist. Das Ge
stänge 22 läßt sich hydraulisch zusammenklappen oder durch
Spreizung der Gestängeteile an den Gelenken ausfahren, wo
bei der Abstand des Führungskopfes 32 von der Drehscheibe
20 sowie die Richtung mit Bezug auf die Ebene der Drehschei
be 20 verändert werden können. Die Ausrichtung des Führungs
kopfes 32 mit Bezug auf die Fahrzeugmitte und die Fahrtrich
tung kann durch Drehung der Drehscheibe 20 verändert wer
den. Außerdem besteht die Möglichkeit, das Gestänge 22
längs Führungsschienen, die sich diametral über die Dreh
scheibe 20 erstrecken, zu verfahren.
Der Führungskopf 22 trägt in achsparalleler Anordnung eine
Wasserstrahldüse 34 und ein leichtes Geschütz, z. B. ein
Maschinengewehr 36. Die Wasserstrahldüse 34 hat über einen
nicht gezeigten Schlauch und eine Hochdruckpumpe Anschluß
an einen Wasservorrat, der in einem Tankwagen 38 mitgeführt
wird. Letzterer wird von dem gepanzerten Fahrzeug 10 gezo
gen und ist vorzugsweise ebenfalls gepanzert.
Während der Fahrt durch ein Minenfeld ist der Rahmen 16
mit den Pflugscharen 18 abgesenkt. Die den Boden durchfur
chenden Pflugschare 18 sind derart an dem dreieckigen,
spitz nach vorn zeigenden Rahmen 16 angeordnet, daß sie
im Boden liegende Minen zur einen oder anderen Seite des
Fahrzeugs wegschaufeln. Außerdem wird beim Auftreffen einer
Mine gegen ein Pflugschar 18 ein Signal ausgelöst, welches
der Mannschaft im Fahrzeug 10 anzeigt, daß man auf eine
Mine gestoßen ist. Daraufhin wird die Wasserstrahldüse 34
in Aktion gesetzt, um mittels eines Wasserstrahls die Mine
freizuspülen. Sobald dies geschehen ist, kann sie durch
gezielten Beschuß mit dem im wesentlichen achsparallel zur
Wasserstrahldüse ausgerichteten Maschinengewehr gesprengt
werden.
Das Gestänge 22 kann im ganz ausgefahrenen, gestreckten
Zustand eine Länge von etwa 10 bis 20 Meter haben. Im Füh
rungskopf 32 können auch optische Einrichtungen oder ein
mit einer schützenden Panzerung versehener Arbeitsplatz
für einen Schützen oder Beobachter untergebracht sein. Da
mit besteht die Möglichkeit, in Verbindung mit einem dem
jeweiligen Einsatzzweck angepaßten Geschütz 36 selbst dann,
wenn keine Minen aufgespürt und unschädlich gemacht werden
müssen, in optimaler Anpassung an hügeliges oder welliges
Gelände zu operieren, weil vom Führungskopf 32 aus sehr
gut beobachtet und über eine Erhebung hinweg geschossen
werden kann, während der Hauptkörper des Fahrzeugs 10 noch
hinter der Erhebung verborgen bleibt.
Es versteht sich, daß das Fahrzeug 10 auch mit einem anderen
Minensuchgerät statt des Rahmens 16 mit Pflugscharen 18 aus
gerüstet sein kann. Als Alternative kann z. B. an der Vorder
seite des Fahrzeugs 10 ein ebenfalls heb- und senkbarer, in
Draufsicht im wesentlichen V-förmiger Rahmen vorgesehen sein,
der Sensoren für Landminen oberhalb der Erdoberfläche führt.
Weitere Sensoren, die durch den Erdboden gezogen werden, kön
nen hinzutreten. Letztere können z. B. die Form von flachen
Ringen haben, die über den Umfang mit unterschiedlichen Sen
sorköpfen bestückt sind und durch Drehung wahlweise mit be
stimmten Sensorköpfen zur Anwendung gebracht werden.
Eine weitere Abwandlung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs ist
in Fig. 2 dargestellt. Danach ist zunächst auch wieder oben
auf dem Fahrzeug 10, sei es auf einem starren Fahrzeugrahmen
oder einem drehbaren Geschützturm, mittels einer drehbaren
Scheibe 20 und eines ausfahrbaren Gestänges 22 ein Führungs
kopf 32 gelagert, der heb- und senkbar, drehbar und nach Mög
lichkeit auch noch um eine horizontale Achse kippbar ist. Der
in seiner Bewegung relativ zum Fahrzeugkörper 10 manuell
steuerbare Führungskopf 32 ist selbst gepanzert und kann eine
Person aufnehmen. Zur Minensuche läßt sich der Führungskopf
32 mit einer Wasserstrahldüse 34 und einem leichten Maschi
nengewehr 36 bestücken. Dieser Fahrzeugtyp mit hebbarem Füh
rungskopf 32 ist jedoch in seiner Anwendbarkeit nicht auf die
Minensuche beschränkt. Diese Bauart bietet generell im
Kampfeinsatz Vorteile, und wenn die Wasserstrahldüse 34 ge
rade nicht gebraucht wird, kann man sie auch demontieren und
ggf. statt des leichten Maschinengewehrs 36 ein schweres Ma
schinengewehr oder ein anderes Geschütz in den Führungskopf
32 einbauen. Es ist normalerweise vorteilhaft, wenn man aus
einer größeren Höhe herab auf einen Feind schießen kann.
Unabhängig von der Art des Einsatzes des Fahrzeugs nach Fig.
2 sieht diese Ausführung Schutzmaßnahmen gegen Raketen und
andere Geschosse vor, die mittels eines Suchkopfs, z. B. mit
einem Infrarot-Sensor, ihr Ziel suchen. Gegen derartige Waf
fen ist das gemäß Fig. 2 vorgeschlagene Fahrzeug durch auf
der Oberseite und auf der Unterseite des Führungskopfs 32
nach Art von Propellern rotierend antreibbare Flügel 40 bzw.
42 geschützt, die an ihren äußeren Enden und ggf. auch noch
radial weiter innen Ablenkeinrichtungen 44 tragen. Diese sind
je nach der Art der Suchköpfe der gegnerischen Waffen so aus
gebildet, daß sie diese auf sich und damit vom Fahrzeugkörper
10 weg lenken.
Da die Ablenkeinrichtungen eine besonders gute Schutzwirkung
haben, wenn die Flügel 40, 42 verhältnismäßig lang sind, dann
aber bei ungefährdeter Fahrt stören, sollten sie teleskopisch
ausfahrbar sein. Im radial ausgefahrenen Zustand schützen die
sich im wesentlichen horizontal erstreckenden oberen Flügel
40 gegen Beschuß von oben. Die unteren Flügel 42 sind durch
ihre radial nach außen geneigte Stellung auch als Abwehrmaß
nahme gegen niedrig anfliegende Waffen geeignet.
Es versteht sich, daß sich die Bewaffnung, die Größe und Pan
zerung des Fahrzeugs nach dem jeweiligen Einsatzzweck rich
ten. Dasselbe gilt für das Fahrwerk und die sonstige kon
struktive Ausgestaltung. Schließlich kann auch das nur bei
spielhaft gezeigte Gestänge 22 in weiterer Abwandlung aus
mehreren koaxial ineinander geführten, teleskopisch ausfahr
baren Rohren bestehen.
Claims (13)
1. Verfahren zum Freilegen von Landminen, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie durch einen Wasserstrahl freigespült
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Minen durch ein Suchgerät geortet und dann freigespült
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Minen mittels durch den Boden gezogener Sensoren geortet
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Minen mittels der Sensoren quer zu deren Bewegungsrichtung
verschoben werden.
5. Landfahrzeug, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen gepanzerten
Fahrzeugkörper, auf dessen Oberseite über ein mehrteiliges
Gestänge (22) ein Führungskopf (32) heb- und senkbar sowie
drehbar gelagert ist, welcher eine Wasserstrahldüse (34)
und/oder ein Geschütz (36) trägt.
6. Fahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an
seiner Vorderseite ein Rahmen befestigbar ist, an welchem
Sensoren für Landminen gelagert sind.
7. Fahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an
seiner Vorderseite ein heb- und senkbarer Pflugrahmen (16)
mit derart angeordneten Pflugscharen (18) befestigt ist,
daß im Boden liegende Gegenstände seitlich aus dem Weg des
Fahrzeugs (10) geschaufelt werden.
8. Fahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pflugschare (18) als begrenzt beweglich gelagerte Sensoren
ausgebildet oder mit Sensoren versehen sind, durch welche
beim Anstoßen gegen eine Mine ein Signal erzeugbar ist.
9. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wasserstrahldüse (34) im wesentlichen
achsparallel zu einem Geschütz (36) zum Sprengen der frei
gespülten Minen gelagert und geführt ist.
10. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Wasservorrat in einem angekuppelten
Tankfahrzeug (38) enthalten ist.
11. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß auf der Oberseite und/oder Unterseite
des Führungskopfs (32) teleskopisch in ihrer Länge verän
derbare Flügel (40, 42) um im wesentlichen senkrechte Ach
sen nach Art von Propellern rotierend antreibbar gelagert
sind, welche Ablenkeinrichtungen (44) für Suchköpfe von
Geschossen tragen.
12. Fahrzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flügel (40, 42) über und unten den Führungskopf (32)
in entgegengesetzten Richtungen rotieren.
13. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens die Flügel (42) unten dem
Führungskopf (32) radial nach außen geneigt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893928082 DE3928082A1 (de) | 1988-08-27 | 1989-08-25 | Verfahren und fahrzeug zum freilegen von landminen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3829092 | 1988-08-27 | ||
DE19893928082 DE3928082A1 (de) | 1988-08-27 | 1989-08-25 | Verfahren und fahrzeug zum freilegen von landminen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3928082A1 true DE3928082A1 (de) | 1990-03-01 |
Family
ID=25871549
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893928082 Withdrawn DE3928082A1 (de) | 1988-08-27 | 1989-08-25 | Verfahren und fahrzeug zum freilegen von landminen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3928082A1 (de) |
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-
1989
- 1989-08-25 DE DE19893928082 patent/DE3928082A1/de not_active Withdrawn
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |