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Die Erfindung betrifft einen elektromechanischen Gangantrieb für batteriebetriebene
Uhren mit einem mit einer Unruh versehenen Gangregler, welcher einen in einer Antriebs-Halbschwingung
der Unruh gegen eine Kontaktfeder eines Kontaktfederträgers anlegbaren Mitnehmer
aufweist, der den Antriebsimpuls aufnimmt und zusammen mit der Kontaktfeder ein
Kontaktpaar für einen den Kontaktfederträger in der Antriebs-Halbschwingung antreibenden
Elektromagneten bildet, sowie mit einem weiteren, zusammen mit der Kontaktfeder
eine Gabel bildenden Glied, gegen das der Mitnehmer in der Antriebs-Halbschwingung
ebenfalls anleffloar ist, wo-bei das mit der Kontaktfeder die Gabel bildende Glied
in der Antriebs-Halbschwingung in Bewegungsrichtung des Mitnehmers der Unruh hinter
der Kontaktfeder lieut und derart ausgebildet und angeordnet ist, daß in der Antriebs-Halbschwingüng
der Mitnehmer -zunächst mit diesem Glied in Berühruna kommt und
dann
zwangläufig die Kontaktfeder gegen den Mitnehmer anlegbar ist, und wobei
ferner die Kontaktfeder die ausschließliche Kraftqueffe für den Antrieb des Mitnehmers
und damit des Gangreglers bildet, nach Patent P 12 99 557.2.
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Es ist schon ein derartiger Gangantrieb vorgeschlagen worden, bei
dem zwar die Kontaktfeder während des Antriebs der Unruh den einzigen mit dem Elektromagneten
verbundenen Kontakt darstellt, jedoch muß auch das zusammen mit der Kontaktfeder
die Gabel bildende Glied als Kontakt ausgebildet werden, um die Kontaktfeder zum
Zweck des Antriebs gegen den Mitnehmer der Unruh anlegen zu können. Da sich ferner
in dem Augenblick, in dem der Mitnehmer der Unruh sich gegen dieses Kontaktglied
anlegt, das letztere in der eichen Richtung wie der Mitnehmer zu bewegen beginnt,
hängt die Zeitdauer des elektrischen Kontakts und der vom Elektromagneten ausgeübte
Impuls stark von der Güte der Kontaktflächen ab, so daß die Kontaktgüte auch einen
Einfluß auf den Impuls hat, den die nun dem Mitnehmer der Unruh nacheilende Kontaktfeder
bei ihrem Auftreffender-Unruh erteilt. Andert sich dieser ImWs, so ändert sich'
aber auch -die Schwingungsweite der Unruh und damit die Ganggeschwindigkeit der
Uhr.
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Es ist auch schon eine Konstruktion bekanntgeworden (USA.-Patentschrift
3 021665), bei der sich der als Kontaktstift ausgebildete Mitnehmer
in der Antriebs-Halbschwingung der..Unfüh zunächst gegen die Kontaktfeder anlegt,
worauf der Elektromagnet den als Schwinghebel ausgebildeten Kontaktfederträger so
antreibt, daß die Kontaktfeder sofort wieder vom Mitnehnier abhebt. Der letztere
wird -nun infolge des Trägheitsmoments -des Kontaktfederträgers kurzzeitig von emiein
isolierenden Gabelzinken des Kontaktfederträgers angetrieben. Beim Rückschwingen
der Unruh trifft der Mitnehmer der Unruh auf eine Isolierung an der Außenseite der
Kontaktfeder auf, lenkt diese aus und schwingt so an der von der Kontaktfeder und
dem Gabelzinken gebildeten Antriebsgabel vorbei. Die vorbekannte Konstruktion hat
eine ganze Reihe von Nachteilen: Der Antriebsimpuls ist notwendigerweise außerordentlich
schwach, da die Kontaktfeder sofort nach Schließen des von ihr und dem Mitnehmer
gebildeten Kontakts vom Mitnehmer abgehoben und damit auch schon der Stromkreis
des antreibenden Elektromagneten wieder unterbrochen wird. Während des eigentlichen
Antriebs der Unruh über den isolierenden Gabelzinken wirkt sich also nur noch die
Drehenergie des Schwinghebels aus, der aber eine Rückstellfeder entgegenwirkt. Des
weiteren ist der aus Mitnehmer und Kontaktfeder gebildete Kontakt nach kürzester
Zeit mit Sicherheit mit einem hohen übergangswiderstand behaftet, da der Kontaktdruck
zwischen Mitnehmer und Kontaktfeder deshalb minimal
ist, weil der Elektromagnet
sofort nach Schließen des Kontaktes die Kontaktfeder vom Mitnehiner abzuheben beginnt.
Schließlich ist der Antriebsünpuls bei dieser bekannten Konstruktion in höchstem
Maße von der Spannung C der den Elektromag ,rieten speisenden Stromquelle abhängig,
denn der Antriebsimpuls wird wegen des starren, isolierenden und den Antrieb bewirkenden
Gabelzinkens ausschließlich von der beim Anziehen des Elektromagneten erreichten
maximalen Winkelaeschwindigkeit des Schwinghebels bestimmt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gangaritrieb
der eingangs erwähnten Art so zu vereinfachen, daß die Kontaktfunktion für den Stromkreis
des Elektromagneten von nur einem Kontaktelement übernommen wird, und diese Aufgabe
wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß ein am Träger einer Drehspule als Teil
des Elektromagneten angebrachtes Federpaar, von dem die eine Feder die Kontaktfeder
und die andere eine Führungsfeder bildet, so angeordnet ist, daß sich die freien
Federenden überkreuzen und die Gabel bil-
den, in die der Mitnehmer der Unruh
eingreift. Dieser Mitnehmer läuft also zunächst beim Einschwingen in die Gabel von
einem Antriebsimpuls lediglich gegen die Führungsfeder an und nimmt diese samt dem
Spulenträger und der Kontaktfeder mit, bis die letztere den l#Etnehmer berührt und
dadurch den Stromkreis für die Drehspule schließt. Pro Zyklus wird also die Drehspule
nur einmal unter Strom gesetzt, wobei die Kontaktfeder fest gegen den Mitnehmer
der Unruh als zweitem Kontaktelement anliegt.
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. Um ein Schwingen der beiden Federn zu verhindem,'empflehlt
es sich, den Spulenträger mit einem in Richtung zur Unruhwelle zeigenden Auslegerarm
zu versehen, an dessen freiem Ende ein Anschlag sitzt, gegen den die Enden der beiden
sich berührungslos überkreuzenden Federn anliegen, und die Schwingungsweite des
Auslegerarms durch zwei Anschläge zu begrenzen.
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Der weiteren Erläuterung der Erfindung dient die Schilderung eines
Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnung, in der lediglich die für das Verständnis
der Erfindung erforderlichen Teile eines Uhrwerks schematisch dargestellt sind.
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Das auf einer Grundplatte 1 angeordnete System besteht im wesentlichen
aus einer Unruh 3 mit Spiralfeder 4, einem ortsfesten Magneten
5 und zwei Polschuhen 20 und einer an einem Spulenträger 7
a
befestigten Drehspule 7, die sich in dem Luftspalt zwischen dem Magneten
5 und den Polschuhen 20 dreht. Auf dem Spulenträger 7 a sind mittels
Bolzen 24 und 25 zwei dünne Federn 9 und 10 befestigt, die
sich mit ihren freien Enden überkreuzen und derart eine Gabel bilden. Zu diesem
Zweck liegen die beiden Federn, in Achsrichtung der Unruh gesehen, übereinander
und berühren sich somit nicht.
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Der Spulenträger 7a weist außerdem einen Aus-legerarm 22 auf,
der gegen die Unruhwelle gerichtet
ist und an seinem freien Ende
mit einem bolzenförmigen Anschlag 23 versehen ist, gegen den sich die Enden
der beiden Federn 9 und 10 anlegen.
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Zur Begrenzung der Schwingung der Drehspule 7
sind zwei Anschläge
21 a und 21 b vorgesehen, die im Bereich des Auslegerarms 22 liegen.
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Die Wirkunasweise dieses Systems ist folgende: Die über die Ausgangslage
bei A in Pfeilrichtung R zurückschwineende Unruh 3 bewirkt, daß ein
an ihr befestigter Kontaktstift 3 b gegen die als Führung dienende Feder
10 anläuft. Dadurch wird der Auslegerarm der Drehspule zusammen mit dieser
etwas C (Yedreht in die Stellung bei G. Damit kommt nun die zweite, als Kontaktfeder
wirkende Feder 9 zur Anlace an den Kontaktstift 3 b, so daß
der Stromkreis der Drehspule, in welchem die Kontaktfeder und der Stift liegen,
geschlossen wird. Dies bewirkt wiederum, daß sich die Spule dreht. Diese Drehung
erfolgt schneller als die Drehung der trägeren Unruh, und somit wird die Kontaktfeder
gespannt, wodurch man erreicht, daß nunmeh der Antrieb der Unruh lediglich durch
die Spannk aft der Kontak-tfeder erfolgt. Dieser Antrieb erfolgt bis zur Stellung
B. Hier läuft der Auslegerarm 22 gegen den zweiten Anschlag 21 b,
so
daß die Drehspule stehenbleibt. Die Unruh schwingt allein weiter, und somit verläßt
der Kontakt.stift 3 b die Kointaktfeder 9, so daß der Stromkreis
der Drehspule unterbrochen wird. Unter der Wirkung einer am Spulenträger angreifenden
Rückholfeder 11 schwingt die Drehspule wieder zurück bis zum Anschlagen des
Auslegerarms am Anschlag 21 a.
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Beim Rückschwingen der Unruh entgegen der Pfeilrichtung R drückt der
Kontaktstift 3 b die Führunasfeder 10 nur leicht zur Seite, berührt
aber die Kontaktfeder 9 nicht. Auf das erneute Zurückschwingen der Unruh
in der Pfeilrichtung R setzt das oben beschriebene Spiel wieder ein. Die Stellung
H in der Figur soll anzeigen, wie die gespannte Kontaktfeder 9
C CD
noch
gegen den Kontaktstift 3 b anliegt, während sich der Auslegerarm 22 bereits
in der linken Endstellung und die Spule und die Führungsfeder 10 sich ebenfalls
in ihrer Endstellung B befinden.