DE1547758C - Härten von gelatinehaltigen photographischen Schichten - Google Patents

Härten von gelatinehaltigen photographischen Schichten

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DE1547758C
DE1547758C DE1547758C DE 1547758 C DE1547758 C DE 1547758C DE 1547758 C DE1547758 C DE 1547758C
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gelatin
hardening
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water
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Expired
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English (en)
Inventor
Donald MacArthur Rochester N.Y. Burness (V.StA.). F21k 5-00
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Eastman Kodak Co
Original Assignee
Eastman Kodak Co
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Description

Die Erfindung betrifft das Härten von gelatinehaltigen photographischen Schichten mit zwei N-substituierte Äthyleniminreste enthaltenden Verbindungen.
Proteinartige Kolloide, beispielsweise Gelatine, weisen bekanntlich eine geringe Stabilität gegenüber der Einwirkung von Wasser, Wasserdampf und Feuchtigkeit auf. So werden beispielsweise die Gelatineschichten photographischer Aufzeichnungsmaterialien, wenn sie in Wasser eingetaucht werden und nicht gehärtet worden sind, unter Aufquellung sehr schnell weich. Bei höheren Temperaturen verlieren sie sogar ihre Form und lösen sich gegebenenfalls vom Schichtträger.
Da sich die Einwirkung von Wasser oder Wasserdampf auf proteinartige Kolloide jedoch nicht immer verhindern läßt, war man bestrebt, diese Nachteile zu beseitigen. So werden bekanntlich photogräphische, proteinartige Kolloide enthaltende Schichten, z. B. photographische Silberhalogenidemulsionsschichten, bei der Entwicklung von photographischen Aufzeichnungsmaterialien mit solchen Schichten der Einwirkung wäßriger Entwicklerlösungen ausgesetzt, wodurch diese in der angegebenen Weise in Abwesenheit von Stabilisatoren oder Härtungsmitteln nachteilig beeinflußt werden.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß gelatinehaltige photographische Schichten in ausgegezeichneter Weise gehärtet werden können, wenn man sie mit bestimmten zwei N-substituierte Äthyleniminreste enthaltenden Verbindungen behandelt.
Aus der deutschen Patentschrift 1165 405 und der deutschen Auslegeschrift 1.081 169 sind bereits ähnliche Verbindungen bekannt, die sich ebenfalls zum Härten photographischer Schichten, insbesondere von Gelatine, eignen. Diese bekannten Härtungsmittel sind jedoch in ihrer Wirksamkeit beschränkt, so daß man bestrebt war, bessere Härter für gelatinehaltige photographische Schichten zu finden.
Gegenstand der Erfindung ist das Härten von gelatinehaltigen photographischen Schichten mit zwei N-substituierte Äthyleniminreste enthaltenden Verbindungen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Verbindungen der allgemeinen Formel entsprechen .
Tn-CH2-CH2-A-CH2-CH2-N worin A-Gruppierungen der Formel bedeuten:
- (CH2)m-SO2(CH2)m
— CO — (CH2)„ — CO
5%, bezogen auf das Gewicht der Gelatine, angewendet.
Die erfindungsgemäß gehärteten gelatinehaltigen photographischen Schichten können auf die verschiedensten . üblichen Schichtträger, beispielsweise solche aus Papier oder Hochpolymeren, wie sie üblicherweise zur Herstellung photographischer Aufzeichnungsmaterialien verwendet werden, aufgebracht sein.
IO Liegt die zu härtende Gelatine bereits in Form einer fertigen Schicht vor, so kann diese mit einer wäßrigen Lösung einer der erfindungsgeniäß verwendeten Verbindungen behandelt werden, wonach dann beispielsweise bei Raumtemperatur oder auch bei höheren Temperaturen getrocknet werden kann.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfin-
- dung wird zum Härten gelatinehaltiger photographischer Schichten Bis[2-(äthylenimin)äthyl]sulfon verwendet. Durch diese Ausgestaltung erhält man eine gehärtete gelatinehaltige Schicht, die in Wasser eine außerordentlich geringe Quellung aufweist.
Das Bis[2-(l-äthylenimin)äthyl]sulfon kann beispielsweise wie folgt hergestellt werden: Zu 20 Gewichtsteilen Äthylenimin einer Temperatur unterhalb 100C werden unter Rühren tropfenweise 18,3 Gewichtsteile Divinylsulfon zugegeben. Die Temperatur wird 2 Stunden lang bei etwa 15 bis 20° C gehalten, worauf das überschüssige Amin mit einer Wasserstrahlpumpe abgezogen wird. Der Rückstand wird im Vakuum destilliert. Dabei erhält man etwa 27,4 Gewichtsteile eines strohfarbenen Öles. Dieses öl wird bei einer Temperatur von etwa 36,5 bis 39,50C fest. Es läßt sich aus Äther Umkristallisieren und bildet große farblose Nadeln mit einem Schmelzpunkt von 37,5 bis 39°C (vgl. Bestian, »Ann.«, 566, 238 [1950]).
Wenn man z. B. von der Verbindung
40 CH2 = CHC0(CH2)4C0CH = CH2
ausgeht, erhält man auf die vorstehend beschriebene Art und Weise die Verbindung der Formel
45
wobei m = 0 bis 3 und η = 1 bis 8.
Die erfindungsgemäß verwendeten' Verbindungen lassen sich leicht aus wäßrigen Lösungen zur Anwendung bringen. So körinen sie beispielsweise in Form einer wäßrigen Lösung mit der Gelatinelösung vermischt werden, worauf das Kolloid oder die Emulsion, z. B. eine Silberhalogenidemulsion, in üblicher, bekannter Weise auf einen Schichtträger aufgebracht werden kann. Anschließend kann die aufgebrachte Schicht beispielsweise mit Hilfe eines warmen Luftstromes aufgetrocknet werden.
Die zur Härtung der Gelatine verwendeten Mengen an erfindungsgemäßen Verbindungen sind nicht kritisch, vorzugsweise werden jedoch Mengen von 0,5 bis J (Verbindung A)
Für die Herstellung dieser Verbindungen wird jedoch kein Schutz begehrt.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Beispiell
Einer üblichen Gelatine-Silberhalogenidemulsion wurden 1,13 Gewichtsprozent, bezogen auf das Trokkengewicht der Gelatine, Bis[2-(l-äthylenimin)äthyl]-sulfon zugesetzt. Die Emulsion wurde dann auf einen mit einer Zwischenschicht versehenen Cellulosetriacetatschichtträgef aufgebracht. Zu Vergleichszwekken wurde ein entsprechendes photographisches Aufzeichnungsmaterial unter Verwendung einer Emulsion hergestellt, die kein Bis[2-(l-äthylenimin)äthyl]sulfon enthielt.
Die Schmelzpunkte der Emulsionsschichten wurden bestimmt, nachdem die Aufzeichnungsmaterialien eine Woche lang bei einer Temperatur von 49° C aufbewahrt worden waren. Zu diesem Zweck wurden die Aufzeichnungsmaterialien in Wasser eingetaucht, worauf die Temperatur des Wassers pro Sekunde um I0C
erhöht· wurde. Es wurden die Temperaturen bestimmt, bei denen sich die Emulsionsschichten auflösten. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Gewichtsprozent, Schmelzpunkt
bezogen auf die der Emulsion
Härtungsmittel trockene Gelatine nach lwöchiger
Aufbewahrung
_ bei 49° C
_ 29° C
(Vergleichsmaterial)
Bis [2- (1 -äthy lenimin)- . 1,13
äthyl]sulfon 100° C
handelt es sich um die Verbindung III der deutschen Patentschrift 1165 405, die Verbindung 3 ist ein geringfügig modifiziertes Derivat der Verbindung I der genannten Patentschrift. Bei allen untersuchten bekannten Verbindungen handelt es sich um bekannte Härtungsmittel, die unter den Anspruch 1 der deutschen Auslegeschrift 1 081 169 fallen.
a) Erfindungsgemäß verwendete Verbindungen
NCH7CH2SO7CH7CH7N
I/
2. TNCH2CH2CO(Ch2^COCH2CH2NI
Beispiel 2
Verschiedenen Anteilen der im Beispiel 1 beschriebenen Gelatine-Silberhalogenidemulsion wurde die Verbindung A in verschiedenen Konzentrationen zugesetzt. Die auf diese Weise gehärteten Emulsionen wurden dann auf Schichtträger aufgebracht. Anschließend wurde das Quellvermögen oder die Quellung der Gelatineschichten in Wasser bestimmt. Dabei wurde die prozentuale Dickenzunahme der nassen oder feuchten Emulsionsschichten gegenüber den entsprechenden trockenen Schichten ermittelt.
In der folgenden Tabelle sind die dabei angewendeten Härterkonzentrationen sowie die prozentuale Quellung der Emulsiohsschichten nach dem Eintauchen in Wasser angegeben:
(identisch mit Verbindung A)
b) Bekannte Verbindungen
N=C=; | N
Härtungsmittel Konzentration
des Härtungs
mittels
mg/139 g Gelatine
% Quellung
in Wasser
(Vergleichsmaterial)
Verbindung A
Verbindung A '..
2,1
10,5
910 .
390
220
35
40
Aus den vorstehend wiedergegebenen Ergebnissen geht hervor, daß die erfindungsgemäß verwendete Verbindung A die Gelatineschichten in ausgezeichneter Weise zu härten vermochte.
Beispiel 3
Verschiedenen Anteilen der im Beispiel 1 beschriebenen Gelatine-Silberhalogenidemulsion wurden die nachfolgend angegebenen Verbindungen 1 bis 6 in den in der weiter unten folgenden Tabelle angegebenen Konzentrationen zugesetzt. Die auf diese Weise gehärteten Emulsionen wurden auf Schichtträger aufgebracht, und anschließend wurde deren Quellvermögen oder Quellung beim Eintauchen in Wasser bestimmt. Die dabei beobachtete prozentuale Dickenzunahme der nassen oder feuchten Emulsionsschichten gegenüber den entsprechenden trockenen Schichten ist ebenfalls in der folgenden Tabelle angegeben. Zur Kontrolle wurde gleichzeitig ein Aufzeichnungsmaterial auf identische Art und Weise behandelt, das keine Härterverbindung enthielt.
Bei den untersuchten Verbindungen handelt es sich um erfindungsgemäß verwendete Verbindungen (Verbindungen 1 und 2) bzw. um bekannte Härterverbindungen (Verbindungen 3 bis 6). Bei der Verbindung 4
Tnco ocnI
V N
In der folgenden Tabelle sind die bei dem entsprechend Beispiel 2 durchgeführten Test angewendeten Härterkonzentrationen sowie die prozentuale Quellung der Emulsionsschichten nach dem Eintauchen in Wasser zusammengestellt.
Härtungsmittel Konzentration
des Härtungs
mittels
(Gewichtsprozent,
bezogen auf die
trockene Gelatine)
Prozentuale
Quellung
in Wasser
(Vergleichsmaterial)
1
1
(Vergleichsmaterial)
3
6
783
178
85
760
Fortsetzung
Konzentration Prozentuale
des Härtungs Quellung
in Wnsser
Härtungsmittel mittels
(Gewichtsprozent.
bezogen auf die
trockene Gelatine) 290*)
2 0,37 119
. 2 4 860
(Vergleichsmaterial) 640
3 3 620
3 6 760
.—
(Vergleichsmaterial) 260
4 3 210
4 6 660
(Vergleichsmaterial) 650
5 3 540
5 6 750
(Vergleichsmaterial) 420
6 3 460
6 6
Die vorstehend wiedergegebenen Daten zeigen, daß die erfindungsgemäß verwendeten Härterverbindungen eine bessere Härtungswirkung (siehe Verbindung 1) als die bekannten Härterverbindungen (Verbindungen 3 bis 6) bzw. bei geringerer Konzentration eine gleich gute Härtungswirkung (siehe Verbindung 2) aufweisen. Dies ist besonders deutlich, wenn man die bei Verwendung der Verbindungen 1 und 2 erzielten Ergebnisse mit den bei Verwendung der besten bekannten Härterverbindung (Verbindung 4) erzielten Ergebnissen vergleicht.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Härten von gelatinehaltigen photographischen Schichten mit zwei N-substituierte Äthyleniminreste enthaltenden Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen der allgemeinen Formel entsprechen
20
*) Die damit nahe verwandte Verbindung 3°
TNCOCH2CH2COnI
ergab nur eine geringe Härtung (F. 94° C gegenüber 84° C des Vergleichsmaterials) trotz 57%iger Konzentration, die Quellungswerte waren nicht meßbar. ■ . 35
N—CH,-CH,- A—CH2-CH2-N
worin Α-Gruppierungen der Formel bedeuten:
oder
- (CH2)m-SO2
— CO- (CH2)„—CO-
wobei m = 0 bis 3 und η = 1 bis 8.
2. Härten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Bis[2-(l-äthylenimin)äthyl]sulfon verwendet wird.

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