DE1545763A1 - Verfahren zur Herstellung von Dihydrovinblastin und Dihydrodesmethylvinblastin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Dihydrovinblastin und DihydrodesmethylvinblastinInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D519/00—Heterocyclic compounds containing more than one system of two or more relevant hetero rings condensed among themselves or condensed with a common carbocyclic ring system not provided for in groups C07D453/00 or C07D455/00
- C07D519/04—Dimeric indole alkaloids, e.g. vincaleucoblastine
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Description
E 335
Eli Lilly and Company, Indianapolis, Indiana, V.St.A.
Verfahren zur Herstellung von Dihydrovinblastin und Dihydrodesmethylvinblaetin
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dihydrovinblastin, Dihydrodesmethylvinblastin, oder den
Säureadditionssalzen dieser Verbindungen.
Bei den Verbindungen, aus denen erfindungsgemäß Dihydrovinblastin
und Dihydrodesmethylvinblastin hergestellt werden können, handelt es sich um das Vinblastin bzw. das Desmethylvinblastin.
Diese letzteren Verbindungen können durch die Formel
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OH
0-COCH,
COOCH,
wiedergegeben werden, in der R einen Methylrest oder ein
Wasserstoffatom bedeutet.
Wenn in der obigen Formel R einen Methylrest bedeutet,
handelt es sich um Vinblastin und, wenn R Wasserstoff bedeutet,
um Desmethylvinblastin.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung von Dihydrovinblastin, Dihydrodesmethylvinblastin, oder den Säureadditionssalzen
dieser Verbindungen vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Vinblastin, Desmethylvinblastin
oder ein Säureadditionssalz dieser Verbindungen über einem Edelmetallkatalysator in Gegenwart eines angesäuerten Mediums
hydriert und gegebenenfalls das erhaltene Produkt in ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz umwandelt.
Die Erfindung schlägt weiterhin als neuartige Verbindung Dihydrodesmethylvinblastin vor.
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Eine der erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen, das
Dihydrovinblastin, hemmt das Wachstum von auf Mäuse transplanierten Tumoren, insbesondere der P-1534-Leukämie.
Dihydrovinblastin ist in dieser Beziehung besonders hervorragend. Z.B. führt eine Dosis von 20 mg Dihydrovinblastin
je Maus am 1., 6. und 10«Tag - also eine Gesamtdosis von
60 mg - zu einer 173$igen Verlängerung der Lebensdauer der
Mäuse. Dieses Ergebnis ist genau mit demjenigen vergleichbar, das bei der Verabreichung von 1,5 mg Vinblastin selbst am
1., 6. und 10. Tag mit einer Gesamtdosis von 4,5 mg je Maus erzielt wird. Ganz unerwartet jedoch läuft die Toxizität von
Dihydrovinblastin mit seinen Antitumoreigenschaften nicht
parallel. Z.B. vertragen Mäuse leicht auf einmal eine Dosis
von 90 mg/kg Dihydrovinblastin, während bei Verabreichung einer einzelnen Dosis von 5 mg/kg Vinblastin je Maus eine hohe
Sterblichkeitsziffer festzustellen ist. Die Tatsache, daß diese
en
Verbindung' das Wachstum einer transplantierten Leukämie bei der Maus zu hemmen vermögen, ist bereits für sich äußerst interessant, da es bei den Vincaalkaloiden nur durch eine Untersuchung der MindestStrukturerfordernisse für die Hemmung von transplantierten Tumoren bei der Maus möglich ist, aktivere und weniger toxische Verbindungen herzustellen oder einen Einblick in den Mechanismus der Wirkung dieser Verbindungsgruppe gegenüber Tumorzellen zu erhalten.
Verbindung' das Wachstum einer transplantierten Leukämie bei der Maus zu hemmen vermögen, ist bereits für sich äußerst interessant, da es bei den Vincaalkaloiden nur durch eine Untersuchung der MindestStrukturerfordernisse für die Hemmung von transplantierten Tumoren bei der Maus möglich ist, aktivere und weniger toxische Verbindungen herzustellen oder einen Einblick in den Mechanismus der Wirkung dieser Verbindungsgruppe gegenüber Tumorzellen zu erhalten.
Dihydrodesmethylvinblastin ist ein brauchbares Zwischenprodukt
zur Herstellung von Dihydrovincristin. Die letztere Verbindung
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wird aus der ersteren durch Formylierung erhalten.
.Die erfindungsgemäß erhaltenen freien Basen sind amophe,
niedrigschmelzende Festsubstanzen, die sich leicht in weiße, kristalline Säureadditionssalze umwandeln lassen, wenn sie mit
geeigneten Säuren zusammengebracht werden. Diese Säureadditionssalze stellen im allgemeinen hochsohmelzende Pestsubstanzen
dar. Unter den Säuren, die zur Herstellung von Salzen mit * den erfindungsgemäßen Aminbasen dienen können, befinden sich
die folgenden: Salzsäure, Schwefelsäure, Bromwasserstoffsäure,
Maleinsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Phosphorsäure, Bernsteinsäure,
2,4-Dinitrobenzoesäure und dgl..
Die erfindungsgemäßen Dihydroverbindungen können von ihren
Ausgangsverbindungen sowohl mit Hilfe der DünnschichtChromatographie
als auch durch die Daten der magnetischen Kernresonanz unterschieden werden. Die Unterscheidung einer Dihydroverbindung
von der Stammverbindung durch DünnschichtChromatographie
' sei im folgenden an Hand des Paares Vinblastin-Dihydrovinblastin
erläutert. Die Dünnschiehtchromatographie dieser Verbindungen läßt sich mit Hilfe von Kieselsäure als Adsorptionsmittel und
100#igem Methanol als Lösungs- bzw. Laufmittel durchführen. Es wurde gefunden, daß unter diesen experimentellen Bedingungen
das Vinblastin einen Rf-Wert von 0,43 aufweist, während das
Dihydrovinblastin, das etwas weniger polar ist, einen etwas größeren Rf-¥ert von 0,48 besitzt. I1Ur dieses Dünnschiehtchromatographie
verfahr en werden die Substanzen in Form eines
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Säureadditionssalzes auf die Chromatographieplatte aufgebracht.
Auf jeden Fleck wird dann ein Tropfen von mit Ammoniumhydroxyd gesättigtem Hexan gegeben, um die freie Base freizusetzen) die
sich sodann in Gegenwart des als Laufmittel verwendeten Methanols auf der Plattenoberflache nach oben bewegt.
Die erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich leicht durch
Niederdruckhydrierung der Stammverbindung mit Hilfe eines Edelmetallkatalysators in einem inerten Lösungsmittel herstellen. Ale Katalysatoren sind von besonderem Wert feinverteiltes
Palladium und Platin, doch sind andere Edelmetalle ebenso brauchbar, und zwar entweder in feinverteiltem Zustand oder
in Pore von Trägerkatalysatoren. Unter den zur Verfügung stehenden inerten Lösungsmitteln werden die niederen aliphatischen Alkohole, wit z.B. Äthanol, bevorzugt.
5 g Vinblaetinsulfat und 3 co* 12 η Salzsäure wurden zu
200 ecu 95#ige* Äthanol gegeben. Das Gemisch wurde in eine
Niederdruok-Hydrierungsvorrichtung gebracht und bei einem
Wasserstoffdruck von 2,1 kg/cm unter Verwendung von 2 g PaI-ladiumoxyd als Katalysator 1,25 Stunden bei Raumtemperatur
hydriert. Das Hydrierungsgemiach wurde zur Entfernung des
Katalysators filtriert. Das Piltrat wurde durch Eindampfen im
Vakuum eingeengt und sodann abgekühlt. Aus de» Reaktionsgeeieoh kristallisiert· bei« Stehen Dlhydrovtnblaetindihydror-
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Chlorid aus· Nach TJmkristallisation aus einem Gemisch von
Methylendichlorid, Äthanol und Äther schmolz die Verbindung
unter Zersetzung im Bereich von 236-2420Cf [oc]^ » 32°
(Wasserι c » 1,0).
Das Dihydrovinblastindihydrochlorid wurde in das entsprechende
Sulfat umgewandelt, indem das Hydrochlorid in Äthanol gelöst
und die Lösung mit 1#iger äthanolischer Schwefelsäure versetzt wurde. Das Dihydrovinblastineulfat kristallisierte aus dem
Reaktionsgemisch naoh Einengen und Abkühlen aus. Nach Umkristallisation aus Äthanol schmolz das Sulfat unter Zersetzung
bei etwa 2550C\ [a]^6 - +29,2° (Wassert c - 1,0).
Andere Säureadditionssalze lassen sich herstellen, indem Dihydrovinblastindihydrochlorid oder -sulfat in die freie Base
umgewandelt und sodann eine Lösung der freien Base, vorzugsweise in Äther, mit einer äquivalenten Menge der gewünschten
Säure, vorzugsweise ebenfalls in Äther, zusammengebracht wird. Das erhaltene Säureadditionssalz des Dihydrovinblastins kann
entweder als unlöslicher Niederschlag oder aber - wenn es löslich ist - durch Eindampfen der Lösung im Vakuum bis zur
Trockne isoliert werden*
Balepi«! 2
Aus 0,25 g Platinoxyd, 12 ecm 95^igern Äthanol, 3 ecm Eisessig
und «iner Lösung von 0,45 g der amorphen freien Base Vinblastin
in 10 OCM ÄthanoliEieessig « 4$1 wurde ein Reaktionsgemisch her*
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gestellt. 5 Tropfen 12 η Salzsäure wurden zugegeben und das
Gemisch in einer Niederdruck-Hydrierungsvorrichtung wie in Beispiel 1 hydriert. Nachdem die theoretische Wasserstoffmenge
aufgenommen war, wurde der Katalysator abfiltriert und der Filterkuchen gründlich** mit einem Gemisch aus Methanol und
Eisessig gewaschen. Das erhaltene Filtrat und die Waschflüssigkeiten
wurden vereinigt und durch Eindampfen im Vakuum eingeengt. Das Konzentrat wurde mit Wasser verdünnt und das Gemisch
durch Zugabe von lO^iger wäßriger Natronlauge alkalisch
gemacht. Die freie Base Dihydrovinblastin, die in dem alkalisehen
Medium unlöslich ist, schied sich ab und wurde mit Hilfe von Methylendichlorid aufgenommen und extrahiert. Die Methylendichloridphase
wurde abgetrennt und getrocknet und das Methylendichlorid durch Eindampfen im Vakuum entfernt. Der das Dihydrovinblastin
enthaltende Rückstand wurde aus Äther umkristallisiert und schmolz bei etwa 198-2020C.
5 g Vinblastinsulfat wurden in 50 ecm Wasser gelöst. 150 ecm
Äthanol, die 3 ecm 12 η Salzsäure enthielten, wurden zugegeben,
gefolgt von 3 g Platinoxyd. Das Gemisch wurde in eine Niedertemperatur-Hydrierungsvorrichtung gebracht und in einer
Wasserstoffatomosphäre 1,25 Stunden geschüttelt. Der Katalysator wurde dann abfiltriert und das Piltrat im Vakuum bis auf
ein Restvolumen von etwa 50 ecm eingeengt. Zu dem Konzentrat
wurde Äther bis zum Trübungspunkt zugegeben und die erhaltene Lösung mit authentischen Dihydrovinblastindihydrochlorid-Kristallen
angeimpft und gekühlt. Auf diese Weise wurde eine
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erste Fraktion von 3,2 g Dihydrovinblastindihydrochlorid
erhalten.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Dihydrovinblastin, Dihydrodesmethylvinblastin,
oder den Säureadditionssalzen dieser Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man Vinblastin,
Desmethylvinblastin oder ein Säureadditionssalz dieser
fc Verbindungen über einem Edelmetallkatalysator in Gegenwart
eines angesäuerten Mediums hydriert und gegebenenfalls das erhaltene Produkt in ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalze
umwandelt.
2. Dihydrodesmethylvinblastin.
E 335
W^~
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ORIGINAL INSPECTED
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US356588A US3352868A (en) | 1964-04-01 | 1964-04-01 | Dihydrovinblastine |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Also Published As
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