DE1544937B1 - Massefaerben von Kunststoffen,Lacken und Druckfarben - Google Patents
Massefaerben von Kunststoffen,Lacken und DruckfarbenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Dioxazinen der Formel
Hai
Hal'
HXOCHN
NHCOCH,
Hal'
Hal
wobei bei den Substituentenpaaren Hai und Hai' das
eine Hai Chlor und das andere Hai entweder Chlor oder Brom bedeutet, zum Massefärben von polymeren
organischen Kunststoffen oder von Lacken und Druckfarben, die polymere organische Filmbildner enthalten.
Diacylamino-triphendioxazine mit einem Acylrest einer aliphatischen Carbonsäure mit höchstens 4 Kohlenstoffatomen
sind aus der deutschen Auslegeschrift 1 190 124 als Zwischenprodukte für die Herstellung
von substituierten Dibenzoylamino-triphendioxazinen bekanntgeworden. Solche substituierte 2,6-Dibenzoylamino-triphendioxazine
sind zu einem großen Teil nicht migrationsecht und weisen überdies nicht die gesuchten Bordo- bis Marron-Farbtöne auf.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die mit den definitionsgemäßen 2,6-diacetylaminosubstituierten
Dioxazinen pigmentierten Polymeren ausgezeichnet licht- und migrationsecht sind und die
gesuchten Bordo- bis Marron-Farbtöne aufweisen.
Im Vergleich mit den aus der deutschen Auslegeschrift
1 190 124 als Zwischenprodukte bekannten nächstvergleichbaren 2,6-Dipropionylamino- bzw.
2,6 - Dibutyrylamino - 3,7,9,10 - tetrachlortriphendioxazinen weisen die erfindungsgemäß verwendbaren
2,6 - Diacetylamino-3,7,9,10 - tetrahologen - triphendioxazine unerwarteterweise eine wesentlich bessere
Migrationsechtheit in Polyvinylchloridfolien auf.
Bisher waren keine Pigmente der Dioxazinreihe bekannt, welche nach Einarbeiten in Polymere diesen
sowohl die gesuchten Bordo- bis Marron-Farbtöne, wie auch sehr gute Echtheiten, insbesondere eine gute
Licht- und Migrationsechtheit, verleihen. Diese Lücke ist nun durch die erfindungsgemäße Verwendung von
Verbindungen der eingangs genannten Formel ausgefüllt.
Bei den erfindungsgemäß verwendbaren Dioxazinen handelt es sich um folgende drei Verbindungen:
2,6 - Diacetylamino - 3,7,9,10 - tetrachlor - triphendioxazin, 2,6-Diacetylamino-3,7-dichlor-9,10-dibrom-triphendioxazin
oder 2,6-Diacetylamino-3,7-dibrom-9,10-dichlor-triphendioxazin.
Zur Verwendung als Pigmente werden diese mit Vorteil durch eine geeignete Nachbehandlung in eine
feindisperse Form gebracht. Durch diese Nachbehandlung erhält man feindisperse, bordo- bis marronfarbene
Pigmente von bemerkenswerter Farbstärke und Reinheit, welche gegenüber'den Rohprodukten
eine weichere Textur und eine höhere Farbstärke aufweisen.
Die erfindungsgemäß mit Dioxazinen vorstehender Formel pigmentierten organischen Materialien aus
polymeren organischen Kunststoffen oder aus polymere organische Filmbildner enthaltenden Lacken
oder Druckfarben zeichen sich durch eine hohe Färbstärke,
eine sehr gute Hitzebeständigkeit sowie eine gute Lösungsmittel-, Uberlackier- und Migrationsechtheit aus. Sie sind ferner sehr gut reib- und wasch
echt. Die bereits erwähnte, sehr gute Lichtechtheit ist auch bei schwachen Färbungen noch vorhanden.
Die organischen Materialien, welche erfindungsgemäß als Ausgangsstoffe in Betracht kommen, können
natürlicher Herkunft sein, wie Naturharze, trocknende öle und Kautschuk. Sie können auch abgewandelte
Naturstoffe sein, wie beispielsweise Chlorkautschuk, ölmodifizierte Alkydharze oder die verschiedenen
Cellulosederivate, wie Viskose, Acetylcellulose und Nitrocellulose. Eine besonders wertvolle Klasse von
Ausgangsstoffen im erfindungsgemäßen Verfahren sind die synthetischen organischen Polymeren, d. h. die
■ durch Polymerisation, Polykondensation und Polyaddition
erhältlichen polymeren Kunststoffe. Aus dieser Klasse seien insbesondere folgende genannt:
Polyalkylene, wie Polyäthylen oder Polypropylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyacrylnitril-,
Polyacrylsäure- und Polymethacrylsäureester, Polyester, insbesondere hochmolekulare Ester
aromatischer Polycarbonsäuren mit polyfunktionellen Alkoholen, Polyamide; die Kondensationsprodukte .
von Formaldehyd mit Phenolen, die sogenannten Phenoplaste, und die Kondensationsprodukte von
Formaldehyd mit Harnstoff, Thioharnstoff und Melamin, die sogenannten Aminoplaste; die als Lackharze
verwendeten Polyester, und zwar sowohl gesättigte, wie Alkydharze, als auch ungesättigte, wie
Maleinatharze, und schließlich die unter dem Namen »Epoxydharze« bekannten Polyadditions- bzw. Polykondensationsprodukte von Epichlorhydrin mit Diolen
oder Polyphenolen. Es sei betont, daß nicht nur die einheitlichen Verbindungen, sondern auch Gemische
von Polymeren sowie Mischkondensate und Mischpolymerisate, wie solche auf Basis von Butadien,
verwendet werden können.
Eine besonders wertvolle Gruppe von Ausgangsstoffen sind die sogenannten Thermoplaste, d.h. die
nicht härtbaren Polymeren. Unter diesen sind die Polymerisate, insbesondere die Vinyl-, Polyolefin- und
Styrolpolymerisate, bevorzugt. Eine weitere, sehr wertvolle Gruppe von erfindungsgemäß verwendbaren
Polymeren sind die als Lackrohstoffe bekannten, sogenannten Filmbildner oder Bindemittel, insbesondere
Leinölfirnis, Nitrocellulose, Alkydharze, Melaminharze und die Harnstoff-Formaldehydharze.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Dioxazinpigmente obengenannter Formel eignen sich auch sehr
gut zum Färben von Viskose-, Cellulose-, Polyamid- und Polyestermaterial in der Masse.
Erfindungsgemäß bordo- bis marron-pigmentierte organische Materialien enthalten im allgemeinen
Mengen von 0,001 bis 30 Gewichtsprozent einer Dioxazinverbindung der genannten Formel, bezogen
auf den zu pigmentierenden Ausgangsstoff, Polymere und Lacke vorzugsweise 0,1 bis 5 Gewichtsprozent,
Druckfarben vorzugsweise 10 bis 30 Gewichtsprozent. Die zu wählende Menge an Pigment richtet sich in
erster Linie nach der gewünschten Farbstärke, ferner nach der Schichtdicke des Formlings und schließlich
gegebenenfalls auch nach dem Gehalt an Weißpigment im Polymeren.
Zur Herstellung einer Farbe für graphische Zwecke werden 20 g grobkristallines 2,6-Diacetylamino-3,7,
9,10-tetrachlor-triphendioxazin zwecks Feinzerteilung
während IV2 Stunden in einer 7200 g Eisenkugeln von
je 1,5 cm Durchmesser enthaltenden 2-1-Schwingmühle mit 90 g wasserfreiem Calciumchlorid und 4 g
einer zwischen 160 und 220° C siedenden Petrolfraktion gemahlen. Das Mahlgut wird dann mit Wasser
extrahiert. Anschließend wird das erhaltene feinzerteilte bordofarbene Pigment auf einem Dreiwalzenstahl
mit 360 g Tonerdehydrat, 600 g Leinölfirnis von mittlerer Viskosität und 2 g Kobaltlinoleat auf einem
»Hoover Automatic Miller« gemischt und verrieben. Mit der erhaltenen bordofarbenen Farbpaste können
auf Papier Drucke von hoher Farbstärke sowie sehr guter Lichtechtheit erzeugt werden.
Das genannte 2,6-Diacetylamino-3,7,9,10-tetrachlortriphendioxazin
ist erhalten worden durch Erhitzen von 14,52 g 3,6-Dichlor-2,5-bis-(2'-phenoxy-5/-chlor-4'
- acetylamino - phenylamino) -1,4 - benzochinon am Rückfluß in 180 ecm Nitrobenzol während 5 Stunden.
Die Suspension wurde kalt abfiltriert und der Rückstand mit Äthanol und Aceton gewaschen und
getrocknet. Das nämliche Produkt kann auch dadurch erhalten werden, daß man 8 g 2,6-Diamino-3,7,9,10-tetrachlor-triphendioxazin
in einem 1-1-Emailrührautoklav zusammen mit 240 g o-Dichlorbenzol
und 44 g Acetylchlorid während 5 Stunden auf 170 bis 175° C erhitzt. Der Druck steigt dabei auf 9Atü.
Die Reaktionsmasse wird nach Abkühlen mit 50 g Äthanol verdünnt, abfiltriert und der Rückstand mit
Äthanol und Aceton gewaschen.
15 g feinzerteiltes 2,6-Diacetylamino-3,7-dichlor-9,10-dibrom-triphendioxazin
werden mit 20 g wachsfreiem Schellack, 3 g Dibutylphthalat, 5 g Polyvinylbutyral,
5 g Äthylenglykolmonoäthyläther und 52 g Äthylalkohol in einer Kugelmühle verrieben. Die entstandene
Suspension wird als Flexodruckfarbe auf Papier appliziert und liefert intensive bordofarbene
Färbungen von sehr guter Lösungsmittel- und Lichtechtheit.
4 g 2,6-Diacetylamino-3,7-dichlor-9,10-dibrom-triphendioxazin
werden, wie im Beispiel 1 beschrieben, in Gegenwart von Calciumchlorid feinzerteilt und
dann mit 35 g einer 60%igen Lösung eines Harnstoff-Formaldehyd-modifizierten
Alkydharzes in Xylol/ Butanol 1:1,10 g Terpentinöl und 5 g Xylol während
48 Stunden in einer Kugelmühle gemahlen. Indem man den so erhaltenen gefärbten Lack auf Aluminiumfolien
spritzt und während einer Stunde bei 120° C einbrennt, erreicht man Lackierungen, die sich durch
einen schönen tiefen marronfarbenen Farbton und sehr gute Licht-, Hitze- und Uberlackierechtheit auszeichnen.
24,5 g unverestertes Epoxydharz, 10,5 g eines ölreaktiven
Alkylphenolharzes, 35 g Xylol und 30 g Diacetonalkohol werden zu einem Lack verarbeitet,
der mit 4 g feinzerteiltem 2,6-Diacetylamino-3,7,9,10-tetrachlor-triphendioxazin
24 Stunden in einer Kugelmühle gemahlen wird. Nach dem Spritzen auf AIuminiumfolie
und Einbrennen erhält man bordofarbene überzüge von ähnlich guten Echtheiten, wie
diejenigen der überzüge des Beispiels 3.
100 g eines pulverförmigen Harnstoff-Formaldehyd-Harzes,
das sich für Preßmassen eignet, werden mit 10 g Lithopone und Ig feinzerteiltem 2,6-Diacetylamino-3,7,9,10-tetrachlor
- triphendioxazin innig in einer Kugelmühle 16 Stunden vermählen, und anschließend
wird die Masse in Formen eingefüllt und bei 140 bis 160° C verpreßt. Es werden bordorote verformte
Artikel erhalten, die gut lichtecht und hitzebeständig sind.
r
Eine Paste aus 50 g feingemahlenem Polyvinylchloridpulver (Emulsionspolymerisat), 32 g Dioctylphthalat,
1 g Dibutylzinndilaurat, 0,25 g eines Stabilisators auf Phosphatbasis, 6 g Kreidepulver, 10,75 g
Lackbenzin und 2,5 g eines 40%igen Teiges von feingemahlenem
2,6 - Diacetylamino - 3,7 - dichlor- 9,10 - dibrom-triphendioxazin
in Dioctylphthalat wird in einer Schicht von 0,2 mm Dicke auf Baumwollstoff aufgetragen. Dann wird das beschichtete Gewebe
während 3 Minuten auf 1600C erhitzt, worauf ein weiterer Auftrag von 0,3 mm Dicke erfolgt und wieder
3 Minuten auf 160° C erhitzt wird. Man erhält ein bordorotes Kunstleder von hoher Licht- und Migrationsechtheit,
das auch gut reib- und waschecht ist.
0,1 g feinzerteiltes 2,6-Diacetylamino-3,7-dibrom-9,10-dichlor-triphendioxazin,
0,5 g Titandioxyd (Anatas) und 100 g Polyäthylen-Granulat werden in einer Trommel gemischt und das Gemisch anschließend
auf dem Mischwalzwerk bei 130° C verarbeitet. Die Masse wird heiß zu Platten verpreßt oder in der
Strangpresse verformt. Die so erhaltenen Artikel zeigen eine schöne bordorote Nuance von sehr guter
Lichtechtheit.
Eine Kautschukmischung aus 40 g Hevea Crepe, 24,5 g Bariumsulfat, 24,8 g Kreide, 5,22 g Lithopone,
4,0 g Zinkoxyd, 0,2 g Paraffin, 0,7 g Schwefel, 0,18 g Vulkanisationsmittel, 0,4 g eines Alterungsschutzmittels
und 2,0 g von gemäß Beispiel 1 gemahlenem feinzerteiltem 2,6-Diacetylamino-3,7,9,10-tetrachlor-triphendioxazin
wird auf dem Mischwalzwerk in üblicher Weise verarbeitet und anschließend in der
Presse 10 Minuten bei 140° C vulkanisiert. Man erhält eine gut lichtechte bordorote Färbung. Die Vulkanisation
kann auch im Freidampf vorgenommen werden. Das Pigment zeigt im Kontakt mit weißem oder
andersfarbigem Kautschuk keine Tendenz zum Wandern.
50 g durch Mahlen mit wasserfreiem Calciumchlorid feinzerteiltes 2,6-Diacetylamino-3,7,9,10-tetrachlor-triphendioxazin
werden mit 12,5 g Natriumsalz des Kondensationsproduktes von Naphthalin-2-sulfonsäure
mit Formaldehyd, 0,5 g Natriumhydroxyd und 200 ecm
Wasser in einer Kugelmühle während 72 Stunden gemahlen. Zu 5 g dieses Teiges werden 2000 ecm einer
Natriumxanthogenatlösung, hergestellt aus 180 g Cellulose,
180 ecm Natriumhydroxyd, 640 g Schwefelkohlenstoff und 1000 ecm Wasser zugegeben und die
Suspension durch Rühren homogenisiert. Nach 12stündigem Stehen der Paste unter vermindertem
Druck, um Luftblasen zu entfernen, wird die Viskose auf übliche Weise versponnen, entschwefelt, ausgewaschen,
aviviert und getrocknet. Man erhält bordo-
IO rotgefärbte Fasern, deren Färbung sehr gut licht- und
naßecht ist. . , .
25 g ^o-Diacetylamino-SJÄlO-tetrachlortriphendioxazin
werden mit 5000 g Polyhexamethylenadipamid vermischt und in üblicher Weise unter Stickstoffatmosphäre
bei 285° C verschmolzen. Nach dem Verspinnen der so gewonnenen dickflüssigen Masse werden
bordorote Fasern, deren Färbung gut licht- und naßecht ist, erhalten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von Dioxazinen der FormelH3COCHNCK ^/NHCOCH3Hai'Haiwobei bei den Substituentenpaaren Hai und Hai' das eine Hai Chlor und das andere Hai entweder Chlor oder Brom bedeutet, zum Massefärben von polymeren organischen Kunststoffen oder von Lacken und Druckfarben, die polymere organische Filmbildner enthalten.
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