DE1543569B1 - Verfahren zur Herstellung von 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzofuranol - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzofuranolInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von !,B-Dihydro-l^-dimethyl-V-benzofuranol.
Aus der belgischen Patentschrift 649 260 ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzofuranol
bekannt, bei dem diese Verbindung aus dem Brenzkatechinmonomethallyläther durch Umlagerung und Cyclisierung erhalten
wird. Man kann aber auch von einem entsprechenden o-Halogenphenyläther ausgehen, der durch Hydrolyse
des cyclisierten 7-Halogenbenzofurans das gewünschte Endprodukt liefert. Dieses bekannte Verfahren hat
jedoch den Nachteil, daß das als Ausgangsprodukt verwendete Brenzkatechin bzw. der o-Halogenphenyläther
schwer zugänglich und daher verhältnismäßig teuer ist und daß andererseits das gewünschte Endprodukt
nur in mäßigen Ausbeuten herstellbar ist. Die Hauptschwierigkeit bei diesem Verfahren liegt in der
schwierigen Zugänglichkeit des Ausgangsmaterial. Bei der Verätherung von Brenzkatechin entsteht nämlich
eine Mischung aus dem Monoäther, dem Diäther und nicht umgesetztem Brenzkatechin. Versuche, das
gesamte eingesetzte Brenzkatechin zur Reaktion zu bringen, brachten im Endeffekt nur eine erhöhte
Ausbeute an unerwünschtem Diäther, während sich die Ausbeute an erwünschtem Monoäther verringerte.
Außerdem ist die Isolierung des gewünschten Monoäthers außerordentlich schwierig. Während der neutrale
Diäther von dem Monoäther und dem Brenzkatechin leicht abgetrennt werden kann, hat es sich
als außerordentlich schwierig erwiesen, den Monoäther vom Brenzkatechin sauber zu trennen, und deshalb sind
zusätzliche Reinigungsschritte erforderlich. Dies hat aber zur Folge, daß das bekannte Verfahren, unter
Berücksichtigung der notwendigen Herstellung des Ausgangsmaterials, sehr unwirtschaftlich ist und zu
der geringen Gesamtausbeute wesentlich beiträgt.
Wenn man dagegen entsprechend dem Vorschlag in der belgischen Patentschrift 649 260 von o-Chlorphenol
ausgeht, so gelangt man zwar zu dem Zwischenprodukt 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-chlorbenzofuran,
die zur Abspaltung des Chlors erforderlichen Hydrolysebedingungen sind jedoch so drastisch, daß sich
der Ring an der C-O-Bindung spaltet, bevor eine Hydrolyse erreicht ist. Diese Ätherspaltung, die
insbesondere bei tertiären Alkyläthern auftritt (Dihydrofuran ist ein solcher tertiärer Alkyläther), ist
bekannt.
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von 2,3 - Dihydro - 2,2 - dimethyl - 7 - benzof uranol gefunden,
das die Nachteile der bekannten Verfahren nicht aufweist und höhere Ausbeuten liefert.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzofuranol ist dadurch
gekennzeichnet, daß man
a) o-Bromphenol oder dessen Salze mit Methallylhalogenid
in an sich bekannter Weise in Anwesenheit einer Base zum o-Bromphenylmethallyläther
umsetzt,
b) den erhaltenen o-Bromphenylmethallyläther in an sich bekannter Weise bei 150 bis 3000C in das
isomere 2-Brom-6-methallylphenol umlagert, dann
c) das obige Isomere in an sich bekannter Weise entweder durch Erhitzen auf Temperaturen oberhalb
2000C oder in Gegenwart eines sauren Katalysators oberhalb 1000C zu 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-brombenzofuran
cyclisiert und
d) das erhaltene 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-brombenzofuran durch Erhitzen bei einer Temperatur
oberhalb 150°C mit einem Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxyd
in Gegenwart eines Kupfersalzes als Katalysator zum 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzofuranol
hydrolysiert.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es erstmals möglich, in einfacher und technisch brauchbarer
Weise das 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzofuranol in hoher Ausbeute zu erhalten. Während bei
dem Verfahren der belgischen Patentschrift 649 260 die erzielbare Gesamtausbeute lediglich 21,7 °/0, bezogen
auf das eingesetzte Brenzkatechin, beträgt, ist es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich,
die Verbindung in einer Gesamtausbeute von 29,4 %, bezogen auf das eingesetzte o-Bromphenol, zu erhalten.
Dies entspricht einer Ausbeutesteigerung gegenüber dem bekannten Verfahren von 35,5 0I0. Auch ist der
Reaktionsverlauf in der letzten Verfahrensstufe insofern außerordentlich überraschend, als es nicht voraussehbar
war, daß das 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-brombenzof uran bei der Hydrolyse im Gegensatz zu
der 7-Chlorverbindung nicht gespalten wird, sondern in guter Ausbeute ohne Ringspaltung zu der entsprechenden
7-Hydroxyverbindung führt.
Das als Ausgangsmaterial verwendete o-Bromphenol kann in bekannter Weise durch Bromierung von Dinatriumphenol-2,4-disulfonat
und anschließender Entfernung der Sulfonatgruppen durch Erhitzen mit verdünnter Schwefelsäure auf 2000C hergestellt werden
(vgl. Huston und B a 11 a r d, Organic Syntheses,
1943, Bd. II, S. 97).
Die erste Stufe des Verfahrens wird durch Erhitzen des o-Bromphenols mit einem Methallylhalogenid in Gegenwart eines Säureakzeptors, wie einem Alkalimetallhydroxyd oder -carbonat, durchgeführt. Methallylchlorid wird dabei aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt. Die Reaktion kann auch unter Verwendung eines Phenolsalzes, das gegebenenfalls durch vorherige Umsetzung des o-Bromphenols mit Alkalimetallhydroxyd oder -carbonat hergestellt worden ist, durchgeführt werden. Bei der Umsetzung können organische Lösungsmittel, wie Methanol, Dioxan und Dimethylformamid, verwendet werden, sowie Ketone mit niederem Molekulargewicht, z. B. Aceton oder Methyläthylketon. Die Umsetzung kann auch in wäßrigem Medium durchgeführt werden. Die Reaktion kann bei dem Siedepunkt der Mischung bei Atmosphärendruck, gewöhnlich 60 bis 1000C, oder bei höheren Drücken und Temperaturen bis ungefähr 1500C oder höher ausgeführt werden.
Die erste Stufe des Verfahrens wird durch Erhitzen des o-Bromphenols mit einem Methallylhalogenid in Gegenwart eines Säureakzeptors, wie einem Alkalimetallhydroxyd oder -carbonat, durchgeführt. Methallylchlorid wird dabei aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt. Die Reaktion kann auch unter Verwendung eines Phenolsalzes, das gegebenenfalls durch vorherige Umsetzung des o-Bromphenols mit Alkalimetallhydroxyd oder -carbonat hergestellt worden ist, durchgeführt werden. Bei der Umsetzung können organische Lösungsmittel, wie Methanol, Dioxan und Dimethylformamid, verwendet werden, sowie Ketone mit niederem Molekulargewicht, z. B. Aceton oder Methyläthylketon. Die Umsetzung kann auch in wäßrigem Medium durchgeführt werden. Die Reaktion kann bei dem Siedepunkt der Mischung bei Atmosphärendruck, gewöhnlich 60 bis 1000C, oder bei höheren Drücken und Temperaturen bis ungefähr 1500C oder höher ausgeführt werden.
Die Umlagerung des o-Bromphenylmethallyläthers
wird durch Erhitzen bei Temperaturen von 150 bis 3000C ausgeführt; Temperaturen von 190 bis 2300C
sind bevorzugt. Das normale Umlagerungsprodukt ist das 2-Brom-6-methallylphenol. Jedoch kann auch
etwas an isomerem 2-Brom-6-isobutenylphenol gebildet werden. In dieser Verfahrensstufe wird vorzugsweise
ohne Lösungsmittel gearbeitet, obwohl auch hochsiedende Lösungsmittel, wie o-Dichlorbenzol,
verwendet werden können. Die Umsetzung erfolgt schnell und exotherm und kann bei Atmosphärendruck
oder wahlweise bei teilweise reduziertem Druck durchgeführt werden.
Der Ringschluß des 2-Brom-6-methallylphenols sowie des isomeren Anteils wird durch Erhitzen auf
Temperaturen oberhalb 2000C, vorzugsweise bei 220
bis 30O0C durchgeführt. Das cyclisierte Produkt kann
dann durch fraktionierte Destillation bei Atmosphärenoder
vermindertem Druck entfernt werden. Der Ringschluß kann auch unter Verwendung eines sauren
Katalysators, wie Pyridinhydrochlorid, Phosphorsäure oder Ameisensäure, bei milderen Temperaturen ausgeführt
werden, z. B. bei einer Temperatur oberhalb etwa 1000C, vorzugsweise bei 150 bis 2500C. Die
Reinigung des 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-brombenzofurans kann nach der Entfernung des Katalysators wie
üblich durch fraktionierte Destillation erfolgen. Im allgemeinen ist das Rohmaterial jedoch genügend rein
für die letzte Verfahrensstufe.
Die Überführung des 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-brombenzofurans in das 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzof
uranol wird durch Erhitzen auf eine Temperatur oberhalb 1500C mit einem Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxyd
durchgeführt. Die Verwendung von Natrium- oder Kaliumhydroxyd oder Mischungen davon wird aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt.
Es können auch Mischungen der Alkali- und Erdalkalimetallhydroxyde verwendet werden. Die Reaktion
kann in Gegenwart oder Abwesenheit eines Lösungsmittels ausgeführt werden, obgleich bevorzugt wird,
ein gemeinsames Lösungsmittel, z. B. einen niederen Alkohol oder ein Glykol, zu verwenden. Zusätzlich
können Lösungen von Alkalimetallhydroxyden in Wasser, wäßrigem Alkohol oder wäßrigem Glykol
verwendet werden. Um die Reaktion zu beschleunigen und die Umwandlung zu verbessern, wird in Gegenwart
eines Kupfersalzes als Katalysator, z. B. Kupfer(I)-oxyd, Kupfer(I)-chlorid, Kupfer(I)-bromid und Kupfer(II)-sulfat
und besonders Kupfer(II)-nitrat, gearbeitet.
Die Gewinnung des 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzof uranols aus der Reaktionsmischung kann auf
verschiedene Arten durchgeführt werden. Zum Beispiel kann die Mischung zuerst mit einer Säure behandelt
werden, um das Verfahrensprodukt von seinem Salz zu befreien. Ist ein Lösungsmittel anwesend, so kann
dieses dann durch Destillation entfernt werden. Die Gewinnung des Benzofuranols kann dann durch
Zugabe von Wasser erfolgen, wobei die Salze gelöst werden, während man anschließend das Benzofuranol
durch Wasserdampfdestillation, Dekantieren oder Lösungsmittelextraktion abtrennt.
Eine andere Methode zur Gewinnung des 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzofuranols,
die besonders dann geeignet ist, wenn in der letzten Stufe eine vollkommene Überführung in das Verfahrensprodukt
nicht erreicht wurde, besteht darin, das Lösungsmittel und das nicht umgewandelte 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-brombenzofuran
vor der Behandlung der Mischung mit Säure zu entfernen. Nachdem die neutralen organischen Stoffe entfernt worden sind,
wird dann die Mischung mit wäßriger Säure behandelt, um das Benzofuranol von seinem Salz zu befreien.
Das Verfahrensprodukt kann dann aus der wäßrigen Salzlösung durch Wasserdampfdestillation, Dekantieren
oder Lösungsmittelextraktion entfernt werden.
Das Verfahrensprodukt wird zur Herstellung von Schädlingsbekämpfungsmitteln verwendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch das folgende Beispiel erläutert.
6« Beispiel
Eine Lösung von 121 g o-Bromphenol in 200 ml Methanol wurde in einen 1-Liter-Kolben, der mit
Rührer, Thermometer, Tropftrichter und Rückflußkühler versehen war, eingeführt. Zu der Lösung
wurden 162 g 25°/oige Natriummethylatlösung in Methanol zugegeben. Die Lösung wurde unter Rückfluß
erhitzt, und 81,5 g Methylallylchlorid wurden in 1 Stunde zugegeben, und das Kochen unter Rückfluß
wurde danach noch 5 Stunden fortgesetzt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde das ausgefallene
Salz abfiltriert und mit Methanol gewaschen. Die vereinigten Filtrate und Waschwässer wurden zu
einem Rückstand eingedampft, der in Toluol aufgelöst wurde und mit 2%iger Natriumhydroxydlösung und
Wasser gewaschen wurde. Das Toluol wurde im Vakuum eingeengt, wobei ein Rückstand von rohem
o-Bromphenylmethylallyläther hinterblieb. 10 g des
Rückstands wurden dann unter einer Stickstoffatmosphäre in einem Ölbad 1 Stunde auf 238 bis 241 ° C
erhitzt. Die verbleibende Menge des rohen o-Bromphenylmethylallyläthers wurde während eines Zeitraums
von I1Z2 Stunden bei einer Temperatur von
220 bis 2400C zu dem isomerisierten Teil zugefügt. Das erhaltene rohe 2-Brom-6-methallylphenol (106 g)
wurde im Vakuum destilliert. Die beim Kp7 115 bis 125° C siedende Fraktion stellte das reine 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-brombenzofuran
dar. Die Ausbeute betrug 67,5 % der Theorie.
50 g des oben erhaltenen 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-brombenzofurans,
520 g einer 5°/0igen wäßrigen Natriumhydroxydlösung und 1,5 g Kupfer(I)-oxyd
wurden dann in einen magnetisch gerührten Autoklav eingeführt und 4 Stunden auf 180 bis 200° C erhitzt.
Die Reaktionsmischung wurde hierauf abgekühlt, filtriert und mit Äther extrahiert, um neutrale organische
Stoffe zu entfernen. Die wäßrige Phase wurde mit Schwefelsäure angesäuert und mit Äther extrahiert.
Durch anschließendes Eindampfen des Ätherextraktes wurden 16 g praktisch reines 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzofuranol
(43,6 % der Theorie) als Rückstand erhalten.
Die Gesamtausbeute an 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzofuranol
betrug 29,4% der Theorie, bezogen auf das eingesetzte o-Bromphenol.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzofuranol, dadurch gekennzeichnet, daß mana) o-Bromphenol oder dessen Salze mit Methallylhalogenid in an sich bekannter Weise in Anwesenheit einer Base zum o-Bromphenylmethallyläther umsetzt,b) den erhaltenen o-Bromphenylmethallyläther in an sich bekannter Weise bei 150 bis 3000C in das isomere 2-Brom-6-methallylphenol umlagert, dannc) das obige Isomere in an sich bekannter Weise entweder durch Erhitzen auf Temperaturen oberhalb 2000C oder in Gegenwart eines sauren Katalysators oberhalb 100° C zu 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-brombenzofuran cyclisiert undd) das erhaltene 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-brombenzofuran durch Erhitzen bei einer Temperatur oberhalb 150° C mit einem Alkalioder Erdalkalimetallhydroxyd in Gegenwart eines Kupfersalzes als Katalysator zum 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzofuranol hydrolysiert.
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