DE1536783A1

DE1536783A1 - Verfahren zum Entfernen des aus Kieselgur und Truebstoffen bestehenden Filterrueckstandes aus Kesselfiltern

Info

Publication number: DE1536783A1
Application number: DE19671536783
Authority: DE
Inventors: Reiner Olbrich; Guenter Schwinghammer
Original assignee: Enzinger Union Werke AG
Current assignee: Enzinger Union Werke AG
Priority date: 1967-05-30
Filing date: 1967-05-30
Publication date: 1970-02-12
Also published as: DE1536783C3; DE1536783B2

Description

Verfahren zum Entfernen des aus Kieselgur und Trubstoffen bestehenden FilterrUckstandes aus Kesselfiltern Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entfernen des aus Kieselgur und Trubstoffen bestehenden Filterrückstandes aus Kesselfiltern mit einem von einer Kesselhaube überwölbten und von dieser durch einen Zwischenboden abgeteilten Filterkessel und mit rckspülbaren, stabförmigen und das Filtrat nach oben in die Kesselhaube ableitenden Filterelementen.
Bei solchen Kesselfiltern wird zum Austragen der Restflüssigkeit in bekannter Weise Druckwasser von unten her in den Filterkessel eingeleitet, wodurch sich dieser mit Wasser füllt.
Durch Einleiten von Druckströmemitteln, z. B. Druckgas oder Druckwasser und stoßartige Beeinflussung mit diesen Druckmedien werden die auf den Filterelementen angesammelten Filterrückstände abgelöst und in das im Kessel befindliche Wasser abgeschwemmt. Dieses Wasser zusammen mit den Filterrilckständen wird dann aus dem unteren Ende des Filterkessels abgelassen. Hierbei fallen erhebliche Mengen von stark mit Kieselgur und Filterrückständen verunreinigten Wassers an, was sehr unerwünscht ist, denn das Ableiten von Kieselgurrückständen durch die Kanalisation ist durch örtliche VorschriRen meist untersagt, so daß diese abgelassene Spülflüssigkeit erneut durch weitere Mittel gefiltert werden muß.
Aufgabe der Erfindung ist nun ein Arbeitsverfahren zum Entfernen die ses Filterrückstandes aus den vorerwähnten Kesselfiltern, wobei die Filterrückstände samt Kieselgur mit möglichst hoher Konzentration, d. h. möglichst weitgehend entwässert anfallen sollen, so daß die aus dem Filterkessel herausgetragenen FilterrUckstände in weitgehend vorgetrocknetem Zustand nach Möglichkeit in einen Wagen weggeführt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt das erfindungsgemäße Arbeitsverfahren vor, daß unter der Einwirkung eines dem Kesselfilter zugeleiteten Druckgases zuerst die Kesselhaube des kesselfilters und anschlie#end der eingentilche Filterkessel unter Aufrechterhaltung einer durch die aufgetauchten Filtereiemente mit den'daran haftenden Filterrückständen geleiteten Gasströmung von der im Kesselinnern nach Beendigung der Filtration verbliebenen Restflüssigkeit entleert wird, worauf die weitgehend entwässerten Filterrückstände durch ein vom Innern der Fil#relemente uns auf sie einwirkendes Druckströmmittel von den Filterelementen gelöst bzw. abgedrückt und aie im kegeligen Kesselunterteil anfallenden Filterrückstände mittels Druckgaseinwirkung in etwa mit klumpiger bzw. brelartiger Konsistenz aus dem Filterkessel ausgetragen werden.
Dadurch, daß die Kesselhaube « und der Filterkessel zuerst völlig von Flüssigkeit entleert werden, bilden die Filterrückstände auf den Filterelementen später weitgehend entwässerte 3ehichten oder Kuchen. Das Ablösen erfolgt dann entweder mit Druckluft oder mit wenig Wasserrückspülung, so daß die in kegeligen Teil des Filterkessels angesammelten Filterrückstände eingedickt, klumpig oder breis ausgetragen und mit einem Wagen oder dgl. fortgeführt werden können.
Die Filterrückstände werden also bei der Rückspülung des Filters naht oder nur geringfügig mit Wasser verdünnt, und weitgehend so, wie sie auf den Filterelementen abgelagert wurden, aus dem Filterkessel ausgetragen. Neben einer erheblichen Einsparung an Wasser zum Nachdrücken> und Rückspülen können die Filterrückstände weitgehend eingedickt entfernt und die örtlichen Abwasserkanäle von den Filterrückständen entlastet werden.
Anhand der schematischen Zeichnung eines AusfUhrun:gsbeispieles ist das Verfahren nach der Erfindung beispielsweise beschrieben.
Figur 1 zeigt den Kessel filter schematisch im Schnitt der Ansicht; Figur 2 zeigt als Einzelheit einen Zweiwegehahn in anderer Stellung.
Vor Erläuterung der Verfahrensschritte sei der Kesselfilter in seinen wesentlichen Teilen näher beschrieben. -Er besteht aus dem im unteren Bereich kegelig verjüngten Filterkessel 1, in welchen von unten her über die Unfiltratleitung 5 das Unriltrat einströmt, dem Zwischenboden 2, der den Filterkessel 1 abdeckt und nach unten in den Filterkessel 1 hineinragende Filterstäbe 3 trägt, welche von außen von dem Unfiltrat beaufschlagt werden und in welchen die anschließend zum Filtrat geklärte FlUssigkeit aufwärts durch Bohrungen 2a im Zwischenboden 2 in den Raum der Kesselhaube 4 gelangt, von wo aus das Filtrat zum nicht gezeichneten Filtratbehälter durch die Filtratleitung 7 abfließt.
Diese wird zu einer Ringleitung mit der Unfiltratleitung 5 durch eine Zweigleitung 8 mit darin angeordnetem Ventil 8 a ergänzt. Außerdem befinden sich am Kessel noch eine Umleitung vom Raum der Kesselhaube 4 zum Filterkessel 1, in welche ein Difrerenzdruckmesser 11 eingeschaltet ist und zwei weitere im Sinne der Erfindung wirksame Leitungen 9 und 0, von denen die Parallel-Leitung 6 von unten her in die obere Oberfläche des Zwischenbodens 2 und die Druckgasleitung 9 unterhalb der unteren Oberfläche des Zwischenbodens in den obersten Bereich des Filterkessels 1 einmündet. Beide Leitungen 9 und 6 sind miteinander durch einen Zweiwegehahn 6 c verbunden, und die Parallel-Leitung 6 steht außerdem über eine Zwischenleitung 6 b mit der Filtratleitung 7 in Verbindung. Absperrhähne oder Ventile 5 a, 6 a, 7 a, 8 a, 9 a, 7 c, 6 e sind außerdem an verschiedenen Stellen gemäß der Zeichnung vorgesehen; darunter das Zweiwege-Ventil 6 c zwischen den Leitungen 6 und 9.
Außerdem ist ein Schauglas 7 b in der Filtrat-Leitung nach der Zweigleitung 8, in Fließrichtung des Filtrats zum Filtratbehälter betrachtet, angeordnet.
In dem System, bestehend aus dem Kesselfilter, den vorbeschriebenen Leitungen und Armaturen mit einer nicht dargestellten Umwälzpumpe und dem ebenfalls nicht dargestellten Filtratbehälter, waren zum Zweck des Umpumpens die Leitungen vor dem erfindungsgemäßen Verfahren in folgender Weise verbunden: Geschlossen waren die Ventile 5 a, 6 a, 7 c, 9 a, 6 e und der Schieber 10; geöffnet waren die Ventile 8 a, 7 a.tie Entleerung des Filtrats aus dem Kesselfilter geschieht wie folgt, wobei zuerst die Kesselhaube entleert wird. Geschlossen wirddas Ventil 8 a ; geschlossen bleiben die Ventile 5 a, 6 a und 6 e; geöffnet werden die Ventile 7 c, 9 a. Der Zweiwegehahn 6 c wird in die Stellung entsprechend Figur 1 gebracht.
Druckgas wird durch die Druckgasleitung 9 in den Filterkessel 1 unter den Zwischenboden 2 eingeleitet, bildet dort infolge des Widerstandes der Filterrückstände einen Überdruck im Vergleich zum Raum der Kesselhaube 4, der mit dem Filtratbehälter verbunden ist. Von der flachen Druckgasschicht unterhalb des Zwischenbodens 2 im obersten Bereich der Filterstäbe bildet sich, nachdem das Druckgas die an der Außenfläche der Filterstäbe 3 abgelagerten FilterrUckstände durchdrungen hat, eine Strömung durch die Bohrungen 2 a des Zwischenbodens 2 nach oben in den Raum der Kesselhaube 4 aus und drückt das Filtrat durch die Filtratleitung 7 zum Filtratbehälter, bis der FlUssigkeitsspiegel in der Kesselhaube 4 bis zur Mündung der Filtratleitung 7 abgesunken ist.
Geschlossen wird Ventil 7 a; geöffnet wird Ventil 6 a. Das Druckgas, vorzugsweise Druckluft oder gasförmiges cO2> strömt durch die Druckgasleitung 9 weiter in den Filterkessel 1 ein. Aus der Kesselhaube 4 wird durch die Parallel-Leitung 6 über die Verbindungsleitung 6 b das restliche Filtrat über die Filtratleitung 7 zum Filtratbehälter gedrückt.
Im Schauglas 7 b und/oder durch andere Art erkennt man das Ende dieser Entleerung der Kesselhaube 4. Geschlossen wird dann das Ventil 6 a.
Es folgt nunmehr die vollständige Entleerung des Filtrats aus dem Filterkessel 1.
Geöffnet werden Ventile 8 a und 6 e. Durch Ventil 6 e steht die Kesselhaube 4 mit der Atmosphäre in Verbindung. Das Filtrat fließt infolge der eigenen Schwerkraft, wobei der Abfluß gegebenenfalls durch eine nicht dargestellte Pumpe unterstützt wird, über die Leitungen 5, 8 und 7 zum Filtratbehälter ab. Das weiterhin über Druckgasleitung 9 zuströmende Druckgas hält im Filterkessel 1 infolge des Durchflußwiderstandes der Filterrückstände eine Zone höheren Druckes im Vergleich zu dem Druck in der Kesselhaube 4 aufrecht, welcher sich über die Parallel-Leitung 6 mit der Atmosphäre ausgleicht. Das Druckgas wird über das die Durchflußmengen regulierende Ventil 9 a in den Filterkessel in sich steigender Menge eingeleitet in dem Maß, daß ein konstanter ueberdruck während der gesamten Flüssigkeitsentleerung aufrechterhalten bleibt. Das allmähliche Vergrößern des Gasdurchsatzes kann von Hand durch Verstellen des Ventils 9 a erfolgen. Das zwischen dem Filterkessel 1 und der Kesselhaube 4 vorgesehene Differenzdruckmeßgerät 11 erleichtert die Ventileinstellung von Hand. Nach Beendigung der Entleerung, die im Schauglas 7 b und/oder.durch andere Vorrichtungen erkennbar ist, werden die Ventile 7 c, 8 a geschlossen.
Die außen mit den Filterrückständen des gesamten Filtrationsprozesses behafteten Filterstäbe hängen nun frei im Raum des Filterkesseis und die Filterrückstände können noch weiter von dem Druckgas beaufschlagt werden, um Feuchtigkeit zu entziehen, falls sich dies als zweckmäßig erweist. Die Filterrückstände werden infolge dieses erfindungsgemäßen, wenig Kosten für ihre Beseitigung erfordernden Verfahrens frei von Feuchtigkeit, daß sie eine verhältnismäßig geringe Masse in Breiform bilden, die gemäß dem weiteren Schritte des Verfahrens mühelos aus dem Kessel filter entfernt werden kann.
Die Verbindung der Leitungen wird hierzu wie folgt geändert: Der Zweiwegehahn wird gemäß Figur 2 umgestellt; geschlossen dadurch ist Druckgasleitung 9; geschlossen wird Ventil 6 e; geöffnet werden Ventile 6 a und 7 a und der Schieber 10. Druckgas strömt nun vom unteren Teil der Leitung 9,Uber den Zweiwegehahn 6 c und die Parallel-Leitung 6 in die Kesselhaube 4 und von dort über die Bohrungen 2 a in die Filterelemente.
Durch die von innen nach außen wirkenden Druckkräfte der in die Filterelemente eingeleiteten Strömungsmedien werden die außen anhaftenden Filterrückstände von den Filterstäben 3 entfernt. Sie sammeln sich als Klumpen oder in breiiger Konsistenz am Behälterboden und könne nach Ziehen des Schiebers 10 in einen Kastenwagen entleert werden. Gegebenefalls können die Rückstände auch durch Druckstöße von Strömungsmedien entfernt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 226 V79 ;

Claims

Patentanspruch Verfahren zum Entfernen des aus Kieselgur und Trubstoffen gebildeten FilterrUckstandes aus Kesselfiltern, die aus einem Filterkessel, einem diesen abdeckenden Zwischenboden und einer den Zwischenboden abdeckenden Kesselhaube bestehen und im Zwischenboden auf gehäng stabförmig in den Filterkessel hineinragende, rUckspUlbare und das Filtrat in die Kesselhaube ableitende Filterelemente aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß unter Einwirkung eines dem Filterkessel (1) zugeleiteten und sodann die Filterelemente mit den anhaftenden FilterrUckständen durchsetzenden Druckgases zuerst die Kesselhaube (4) und anschließend der Filterkessel (1) unter Aufrechterhaltung des Gasdruckes des die auftauchenden Filterelemente (3) durchsetzenden Druckgases entleert wird, worauf die weitgehend entwässerten Filterrückstände durch den vom Innern der Filterelemente aus auf sie im Sinne eines Losdrückens oder Sprengans einwirkenden Druck eines Druckströmmittels von den Filterelementen gelöst und die im kegeligen unteren Teil des Druckkessels (1) anfallenden FilterrUckstände mittels Druckgaseinwirkung in einem dicken Brei aus dem Filterkessel ausgetragen werden.