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Die Erfindung bezieht sich auf ein Gestell für Sitze in Schienenfahrzeugen,
insbesondere für Doppelsitze, mit einem zwecks Umstellung auf die jeweilige Fahrtrichtung
horizontal. verschiebbaren und um eine vertikale Achse drehbaren Sitzrahmen, der
in seinen beiden Gebrauchsstellungen gegen Drehung feststellbar auf einem horizontal
verschiebbaren Zwischenrahmen drehbar gelagert ist und ein Riegelglied trägt, das
die Drehung des Sitzrahmens nur bei aus der Gebrauchsstellung verschobenem Zwischenrahmen
gestattet.
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Bei einem bekannten Gestell dieser Bauart (deutsche Auslegeschrift
1071742) kann der Zwischenrahrnen, wenn der Sitzrahmen aus seiner Grundstellung
herausgedreht ist, aber noch nicht seine neue Stellung erreicht hat, wieder zurückgeschoben
werden, so daß der ganze Sitz in einer Zwischenstellung verharrt, in der er gegen
seine beiden vorgeschriebenen Grundstellungen um irgendeinen Winkel verdreht ist,
der kleiner ist als 180°. Dieser Fall kann zwar bei sachgemäßer Handhabung nicht
eintreten. Diese Voraussetzung ist jedoch bei den Fahrgästen, welche die Umstellung
meist selbst vorzunehmen haben, mangels ausreichender Geschicklichkeit nicht durchweg
gegeben.
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Diesem tibelstand abzuhelfen, ist die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe. Erfindungsgemäß ist hierzu bei dem eingangs genannten Sitzgestell der Zwischenrahmen
mit einem Steuerglied gekuppelt, das ein Sperrglied trägt, welches in jeder der
beiden Gebrauchsstellungen des Sitzes durch Eingriff in das Riegelglied den Sitzrahmen
gegen Drehung und bei einer aus einer der. Gebrauchsstellungen herausgedrehten Stellung
den Zwischenrahmen gegen Verschieben sperrt. Damit ist die Gewähr dafür geschaffen,
daß auch bei einer Handhabung, die der Gebrauchsanweisung nicht entspricht, der
Sitz nicht in einer Zwischenstellung verharren kann, in der er gegen seine beiden
Grundstellungen verdreht ist.
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Aus der deutschen Auslegeschrift 1077543 ist zwar ein Sitz bekannt,
bei dem der vorstehend erläuterte Mangel auch schon vermieden ist. Dieser Sitz hat
jedoch den Nachteil, daß beim Verschieben und Drehen die einzelnen Bauteile aneinandergleiten
und dadurch nicht unbeträchtliche Reibung verursachen, was die Umstellung des Sitzes
durch die Fahrgäste erschwert. Dieser Nachteil haftet dem Sitz nach der Erfindung
nicht an, weil er sich mit einem Minimum an Kraftaufwand umstellen lassen kann,
also unter Bedingungen, wie sie bei allen Fahrgästen vorausgesetzt werden können.
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In der bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der Zwischenrahmen
in der aus der deutschen Auslegeschrift 1071742 an sich bekannten Weise mittels
zweier paralleler Lenker auf ortsfesten Füßen gelagert, wobei einer der Lenker das
Steuerglied bildet. Dadurch wird der Aufbau des Sitzgestells wesentlich vereinfacht.
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Zur Verminderung der Reibung beim Verstellen des Sitzes ist in der
bevorzugten Ausführung der Erfindung am Sperrglied eine Rolle gelagert, auf der
sich der in die Drehstellung verschobene Zwischenrahmen abstützt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Es zeigt F i g. 1 ein erfindungsgemäß gestaltetes Doppelsitzgestell von vorn und
F i g. 2 von der Seite, F i g. 3 den unteren Teil dieses Sitzgestells von vorn,
F i g. 4 von der Seite und F i g. 5 von oben, F i g. 6 eine in F i g. 3 mit Z bezeichnete
Einzelheit, F i g. 7 einen Schnitt nach Linie A-A in F i g. 5 und F i g. 8 einen
Schnitt nach Linie B-B in F i g. 5. Der gezeichnete Sitz besteht aus einem das Sitzpolster
1, die Rückenlehne 2 und die Armstützen 3 sowie Fußrasten 4 für einen dahinter befindlichen
Sitz tragenden Sitzrahmen 5, der um eine in F i g. 2 angedeutete und mit X-X bezeichnete
vertikale Achse auf einem Zwischenrahmen 6 drehbar gelagert ist. Der Zwischenrahmen
6 ist in Richtung des in F i g. 1 gezeichneten Pfeiles P in Grenzen horizontal beweglich,
kann also aus der mit vollen Linien gezeichneten Grundstellung unter Mitnahme des
Sitzrahmens 5 in die in F i g. 1 mit strichpunktierten Linien gezeichnote Stellung
gebracht werden. Das ist nötig, wenn der Sitzrahmen 5 bei Änderung der Fahrtrichtung
um 180° geschwenkt werden soll und dafür von der Fahrzeugseitenwand 7 abgedrückt
werden muß.
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Die Einzelheiten der Lagerung des Sitzrahmens und des Zwischenrahmens
gehen aus F i g. 3 bis 8 hervor.
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Ein mit dem Sitzrahmen 5 verschraubter Drehkranz 8 ist mittels Kugeln
9 in einem feststehenden Kranz 10 gelagert, der mit dem Zwischenrahmen 6 verschraubt
ist. Der Drehkranz 8 trägt zwei Anschlagnocken 11, die mit einem Anschlag 12 am
feststehenden Kranz 10 zusammenwirken und die Drehung des Sitzrahmens 5 auf 180°
begrenzen. Am Drehkranz 8 sind ferner zwei einander diametral gegenüberstehende
Rasten 13 ausgebildet, um in jeder der beiden Gebrauchsstellungen den Sitz gegen
Drehung zu verriegeln. In jeder Gebrauchsstellung greift daher in eine dieser Rasten
13 ein Sperrglied in Form eines Nockens 14, der zugleich das Lagerböckchen für eine
ballig abgedrehte Rolle 14 a bildet, deren Wirkungsweise weiter unten erläutert
ist.
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Der Zwischenrahmen 6 wird von zwei Lenkern 15 und 16 getragen, die
mit ihm durch seitlich etwas versetzte Gelenke 17 verbunden und auf den Grundrahmen
bildenden Füßen 18 in Gelenken 19 schwenkbar sind. Jeder Lenker 15 besteht aus zwei
Vierkantrohren 20, die mit einer gemeinsamen Verkleidung 21 versehen sind. Die Vierkantrohre
20 des Lenkers 15 tragen am oberen Ende Laschen 22, an denen das zugehörige Gelenk
17 ausgebildet ist und die außerdem einen Anschlagarm 23 bilden, der gemäß F i g.
6 an der Unterseite des Zwischenrahmens 6 anschlägt, wenn dieser in seine Gebrauchsstellung
gebracht wird. In dieser Stellung wird der Zwischenrahmen 6 durch einen Schnäpper
gesichert, der aus einem Schieber 24 mit Feder 25 besteht und an der Unterseite
des Zwischenrahmens 6 gelagert ist. Der Schnäpper greift in Gebrauchsstellung mit
einer an seinem Kopf ausgebildeten Schrägfläche an einem Anschlagstück 26 an, das
am Anschlagarm 23 befestigt ist. Die Sicherung des Zwischenrahmens 6 in Gebrauchsstellung
ist kraftschlüssig, kann also durch horizontalen Zug überwunden werden.
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Die Versetzung der Gelenke 17 seitlich gegen die Gelenke 19 ist so
gewählt, daß bei der Verschiebung des Zwischenrahmens 6 sich dieser mit allen seinen
Punkten auf einem Kreisbogen bewegt, dessen Endpunkte gleich hoch liegen. Der Zwischenrahmen
6
wird also leicht angehoben, durchläuft eine höchste Stellung und
gelangt am Ende wieder auf seine anfängliche Höhe. Um den Zwischenrahmen 6 aus seiner
Gebrauchsstellung herauszubewegen, muß außerdem der nachgiebige Widerstand des Schnäppers
überwunden werden, der die Sicherheit dafür erhöht, daß der Sitz bei einem starken
seitlichen Fahrstoß die Gebrauchsstellung nicht verläßt.
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Die Vierkantrohre des Lenkers 16 tragen Laschen 27, an denen das zugehörige
Gelenk 17 ausgebildet ist, und bilden außerdem den Träger des als Sperrglied wirkenden
Nockens 14, der in der mit vollen Linien gezeichneten Sperrstellung satt und mit
Flächenberührung in die jeweilige Rast 13 greift. Der Nocken 14 gelangt außer Eingriff
mit der jeweiligen Rast 13, wenn der Zwischenrahmen 6 aus der in F i g. 3 reit vollen
Linien gezeichneten Stellung in die strichpunktierte Stellung bewegt wird. In dieser
Stellung dient die im Nocken 14 gelagerte ballige Rolle 14 a als Stütze für den
Drehkranz 8 und verhindert, daß der Nocken 14 an der Unterseite des Kranzes 8 reibt,
wenn jemand versucht, den Sitz gegen die Wand zu schieben, während er roch um die
Achse X-X gedreht wird.
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Soll bei Änderung der Fahrtrichtung der Sitz um 180° geschwenkt werden,
so wird durch seitlichen Zug der Zwischenrahmen 6 mit allen darauf gelagerten Sitzteilen
von der Wand 7 weg in die in F i g. 1 und 3 mit strichpunktierten Linien gezeichnete
Stellung verschoben. Dabei verläßt der Nocken 14 die jeweilige Rast 13, so daß der
Sitzrahmen 5 in seiner Kugellagerung 9,10 um die Vertikale gedreht werden kann,
und zwar um den Winkel von l80°, der durch die Teile Il, 12 begrenzt ist. Erst wenn
der Sitzrahmen 5 in eine Endstellung gedreht ist, steht dem Nocken 14 wieder eine
Rast 13 gegenüber. Nur dann kann somit der Zwischenrahmen 6 wieder gegen die Fahrzeugseitenwand
7 verschoben und der Sitz in seine neue Gebrauchsstellung übergeführt werden.