Sitzgestell für Fahrzeugsitze von Schienenfahrzeugen Die Erfindung bezieht sich auf ein Sitzgestell für Fahrzeugsitze von Schienenfahrzeugen, deren Sitzrahmen zwecks Anpassung an die jeweilige Fahrtrichtung um die Vertikale drehbar und in ihren beiden Gebrauchs stellungen feststellbar sind. Da die Sitze meist dicht an der Wand angeordnet und daher nicht ohne weiteres drehbar sind, müssen sie vor Ausführung der Drehung um eine gewisse'Strecke von der Wand abgerückt werden. Das gilt insbesondere für Einzelsitze.
Bekannte Fahrzeugsitze, deren Sitzrahmen in dieser Weise sowohl horizontal verschiebbar als auch um die Vertikale drehbar ist, haben einen verhältnismässig ver wickelten Aufbau und erfordern bei der Umstellung von der einen auf die andere Fahrtrichtung mehr Kraftauf wand und Geschicklichkeit, als den Fahrgästen zuge mutet werden kann. Diesen Mängeln abzuhelfen, ist die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe.
Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, die seit liche Verschiebung, welche der Drehung vorausgehen muss, zur Entsperrung eines Riegels auszunutzen, der die Drehbewegung des Sitzes in seiner Grundstellung verhindert, zugleich aber dafür zu sorgen, dass die Rück kehr in die Gebrauchsstellung und die damit verbundene erneute Verriegelung nur in den beiden Gebrauchsstel lungen des Sitzes möglich ist.
Um diesen Gedanken zu verwirklichen, ist gemäss der Erfindung ein horizontal beweglicher Zwischenrahmen, auf dem der Sitzrahmen drehbar gelagert ist, mit Führungsglied verbunden, das ein Sperrglied trägt, welches in der Gebrauchsstellung des Zwischenrahmens durch Eingriff in den Sitzrahmen dessen Drehung verhindert und bei der Verschiebung des Zwischenrahmens aus seiner Gebrauchsstellung her aus ausser Eingriff mit dem Sitzrahmen kommt.
Ein in dieser Weise aufgebauter Sitz lässt sich mit den der Kinematik geläufigen Mitteln auf verschiedene Weise verwirklichen. In der bevorzugten Ausführung der Erfindung geschieht dies in der Weise, dass das Füh rungsglied von dem einen zweier Lenker gebildet wird, auf denen der Zwischenrahmen gelagert ist und die mit ihm und einem feststehenden Grundrahmen ein Gelenk viereck bilden.
Die. Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbei spiel.'Es zeigen Fig. 1 einen Doppelsitz von vorn, Fig. 2 den gleichen Sitz von derSeite, Fig. 3 das Untergestell dieses Sitzes von vorn, Fig. 4 das Untergestell von .der Seite, Fig. 5 das Untergestell von oben, Fig. 6 eine in Fig. 3 mit Z bezeichnete Einzelheit,
Fig. 7 einen Schnitt nach Linie A-A in Fig. 5 und Fig. 8 einen Schnitt nach Linie B-B in Fig. 5.
Der gezeichnete Sitz besteht aus einem Sitzpolster 1, der Rückenlehne 2 und den Armstützen 3 sowie den Fussrasten 4 und ist um eine in Fig. 2 angedeutete und mit X-X bezeichnete vertikale Achse auf einem Zwi schenrahmen 6 drehbar gelagert. Der Zwischenrahmen 6 ist in Richtung des in Fig. 1 gezeigten Pfeiles P in Grenzen horizontal beweglich, kann also aus der mit vollen Linien gezeichneten Grundstellung unter Mit nahme des Sitzrahmens 5 in die in Fig. 1 mit strichpunk tierten Linien gezeichneten Stellung gebracht werden.
Das ist nötig, wenn der Sitzrahmen 5 bei Änderung der Fahrtrichtung um 180 geschwenkt werden soll und dafür von der Fahrzeugseitenwand 7 abgerückt werden muss. Die Einzelheiten der Lagerung des Sitzrahmens und des Zwischenrahmens gehen aus Fig. 3 - 8 hervor.
!Ein mit dem Sitzrahmen 5 verschraubter Drehkranz 8 ist mittels Kugeln 9 in einem feststehenden Kranz 10 gelagert, der mit dem Zwischenrahmen 6 verschraubt ist. Der Drehkranz 8 trägt zwei Anschlagnocken 11, die mit einem Anschlag 12 am feststehenden Drehkranz 10 zu sammenwirken und die Drehung des Sitzrahmens 5 auf 180 begrenzen.
Am Drehkranz 8 sind ferner zwei ein ander diametral gegenüberstehende Rasten 13 ausge bildet, um in jeder der beiden Gebrauchsstellungen den Sitz gegen Drehung zu verriegeln. In jeder Gebrauchs stellung greift daher in eine dieser Rasten 13 ein Sperr glied in Form eines Nockens 14, der zugleich das Lager- böckchen für eine ballig abgedrehte Rolle 14a bildet, deren Wirkungsweise weiter unten erläutert werden wird.
Der Zwischenrahmen 6 wird von zwei Lenkern 15 und 16 getragen, die mit ihm durch seitlich etwas ver setzte Gelenke 17 verbunden und auf den Grundrahmen bildenden Füssen 18 in Gelenken 19 schwenkbar sind. Jeder Lenker 15 besteht aus zwei Vierkantrohren 20, die mit einer Verkleidung 21 versehen sind. Die Vierkant rohre 20 des Lenkers 15 tragen am oberen Ende Laschen 22, an denen das zugehörige Gelenk 17 ausgebildet ist, und die ausserdem einen Anschlagarm 23 bilden, der gemäss Fig. 6 an der Unterseite des Zwischenrahmens 6 anschlägt, wenn dieser in seine Gebrauchsstellung ge bracht wird.
In dieser Stellung wird der Zwischenrahmen 6 durch einen Schnäpper gesichert, der aus einem Schie ber 24 mit Feder 25 besteht und an der Unterseite des Zwischenrahmens 6 gelagert ist. Der Schnäpper greift in Gebrauchsstellung mit einer an seinem Kopf ausge bildeten Schrägfläche an einem Anschlagstück 26 an, das am Anschlagarm 23 befestigt ist. Die Sicherung des Zwischenrahmens 6 in Gebrauchsstellung ist kraftschlüs sig, kann also durch horizontalen Zug überwunden werden.
Die Versetzung der Gelenke 17 seitlich gegen die Gelenke 19 ist so gewählt, dass bei der Verschiebung des Zwischenrahmens 6 sich dieser mit allen seinen Punkten auf einem Kreisbogen bewegt, dessen Endpunkte gleich hoch liegen. Der Sitzrahmen wird also leicht an gehoben, durchläuft eine höchste Stellung und gelangt am Ende wieder auf seine anfängliche Höhe. Um den Sitzrahmen aus seiner Gebrauchsstellung heraus zu be wegen, muss ausserdem der nachgiebige Widerstand des Schnäppers überwunden werden, der die Sicherheit dafür erhöht, dass der Sitz bei einem starken seitlichen Fahr- stoss die Gebrauchsstellung nicht verlässt.
Die Vierkantrohre des Lenkers 16 tragen Laschen 27, an denen das zugehörige Gelenk 17 ausgebildet ist, und die ausserdem den Träger des als Sperrglied wirken den Nockens 14 bilden, der in der mit vollen Linien gezeichneten Sperrstellung satt und mit Flächenberüh rung in die jeweilige Rast 13 greift. Der Nocken gelangt ausser Eingriff mit der jeweiligen Rast 13, wenn der Zwischenrahmen aus der in Fig. 3 mit vollen Linien gezeichneten Stellung in die strichpunktierte Stellung bewegt wird.
In dieser Stellung dient die im Nocken 14 gelagerte ballige Rolle 14a als Stütze für den Drehkranz 8 und verhindert, dass der Nocken 14 an der Unterseite des Kranzes 8 reibt, wenn jemand versucht, den Sitz gegen die Wand zu schieben, während er noch um die Achse X-X gedreht wird. Soll bei Änderung der Fahrtrichtung der Sitz um 180 geschwenkt werden, so wird durch seitlichen Zug der Zwischenrahmen 6 mit allen darauf gelagerten Sitzteilen von der Wand 7 fort in die in Fig. 1 und 3 mit strich punktierten Linien gezeichnete Stellung verschoben.
Da bei verlässt der Nocken 14 die jeweilige Rast 13, so dass der Sitzrahmen 5 in seiner Kugellagerung 9, 10 um die Vertikale gedreht werden kann, und zwar um den Winkel von 180 , der durch die Teile 11, 12 begrenzt ist. Erst wenn der Sitzrahmen 5 in eine neue Stellung ge langt ist, steht dem Nocken 14 wieder eine Rast 13 gegen über. Nur dann kann somit der Zwischenrahmen 6 wieder gegen die Wand 7 geschoben und der Sitz in seine neue Gebrauchsstellung überführt werden.