DE1529796B2 - Kunststoffe l916 spritzgussmaschinenantrieb - Google Patents
Kunststoffe l916 spritzgussmaschinenantriebInfo
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Description
I 529
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Spritzguß- '<■
maschinenantrieb mit mechanischer Formschließeinrichtung und einem gegen den Druck eines schlagartig
auslösbaren Kraftspeichers spannbaren Spritzkolben, bei dem zum Antrieb und zur Steuerung der
Formschließeinrichtung und des Spritzkolbens von einem gemeinsamen Antrieb angetriebenen Kurvenscheiben
vorgesehen sind, wobei die Bewegung des Spritzkolbens mittels der ihm zugeordneten Kurvenscheibe
über einen Hebel während des gleichzeitigen Schließens der Form mittels einer anderen Kurvenscheibe
eine Erhöhung des Druckes im Kraftspeicher bewirkt.
Bei einem bekannten Spritzgußmaschinenantrieb gemäß der USA.-Patentschrift 2 865 051 ist der Antrieb
der Formschließeinrichtung eine Art Stößeltrieb und der Kraftspeicher eine Federkombination. Zur
Auslösung der Spannkraft ist dabei eine separate Hebelanordnung vorgesehen. Durch diese Gestaltung
ist der Spritzgußmaschinenantrieb recht kompliziert und störanfällig, auch wird durch die komplizierte
Steuerung der Bewegungsabläufe ein Zeitmaß benötigt, das keine hohe" Einspritzgeschwindigkeit zuläßt.
Sie ist modernen Anforderungen an Spritzgußmaschinenantrieben nicht gewachsen.
Bei einem anderen bekannten Spritzgußmaschinenantrieb gemäß der französischen Patentschrift
1206 296 sind zwar mechanische Stellglieder zum Öffnen und Schließen der Spritzgußform und ein
hydraulisch-pneumatischer Kraftspeicherantrieb zur Betätigung des Spritzkolbens in einem gemeinsamen
Gestell vereint, doch geht die Betätigung dieser ,. Organe nicht von einer gemeinsamen Kraftquelle aus,
so daß die Bewegungsabläufe der mechanischen und hydraulisch-pneumatischen Kraftorgane nicht zwangläufig
aufeinander abgestimmt gesteuert sind, so daß Fehlsteuerungen auftreten können, die zu empfindlichen
Störungen führen können, wenn nicht mit zusätzlichen aufwendigen Einrichtungen die Abstimmung
der Bewegungsabläufe erzwungen wird, wodurch hohe Herstellungs- und Betriebskosten erwachsen
und eine weitere Betriebsstörungsquelle entsteht.
Diese bekannten Spritzgußmaschinenantriebe haben wegen ihrer Mängel und Störanfälligkeit keinen
Eingang in die Praxis gefunden, so daß in der Regel, abgesehen von rein mechanischen Antrieben, deren
Spritzgeschwindigkeit meist unausreichend ist, heute allgemein hydraulische Spritzgußmaschinenantriebe
Verwendung rinden, die für das Öffnen und Schließen der Spritzform, für die Veriegelung der Spritzform
und zum Verschieben des Spritzkolbens jeweils mindestens einen separaten Hydraulikkolben aufweisen,
die von einem Pumpenaggregat betrieben werden. Solche Spritzgußmaschinenantriebe sind vergleichsweise
aufwendig und teuer und verlangen eine sorgfältige Wartung.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, bei einem Spritzgußmaschinenantrieb der eingangs erwähnten
Gattung die Vorteile bekannter Einrichtungen beizubehalten, deren Mängel aber zu vermeiden, d. h., mit
der Erfindung wird ein Spritzgußmaschinenantrieb angestrebt, der sowohl einfach als auch billig ist und
geringe Störanfälligkeit zeigt, geringe Wartung benötigt und ein spontanes Einschießen der Spritzmasse
gewährleistet.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Formschließeinrichtung als Hebelanordnung und der
Kraftspeicher als hydraulischer Druckspeicher ausgebildet ist und daß die Spannkraft des Druckspeichers
für die Einspritzung durch Freigabe des den Spritzkolben bewegenden Doppelhebels von der mit diesem
zusammenwirkenden Kurvenscheibe auslösbar ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Formschließeinrichtung in an sich bekannter Weise einen Kniehebel aufweist, dessen einer Hebelarm an
einem Ende am Maschinengestell ortsfest schwenkbar gelagert ist un desen anderer Hebelarm mit der
beweglichen Formhälfte der Spritzgußform über längsverschiebbare Holme verbunden ist, wobei eine
den Kniehebel betätigende Stange vorgesehen ist, die über eine Exzenterscheibe und diese vorzugsweise
über einen selbsthemmenden Rädertrieb von einem Motor antreibbar ist.
Eine weitere Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist noch dadurch gekennzeichnet, daß die auf
den Kniehebel wirksame Exzenterscheibe von einer Exzenterstange umschlossen ist, in der eine
axial begrenzt verschiebbar gelagerte Stange zum. Antrieb des Kniehebels sich mit ihrem inneren vorzugsweise
mit einer Rolle versehenen Ende an der Exzenterscheibe abstützt, deren größter über einen
Teil ihres Umfanges reichender HuI) den Kniehebel streckt.
Durch diese Maßnahme wird eine absolut genaue Abstimmung der Bewegungsabläufe der verschiedenen
Antriebsorgane aufeinander erzielt, weil nur eine Kraftquelle über genau aufeinander abgestimmte
Kurvenscheiben-wirksam wird und.die Bewegungsabläufe von der Spritzform unabhängig sind.
In der Zeichnung ist der Erfmdurigsgegenstand in
einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen Spritzgußmaschinenantrieb im Längsschnitt
mit teilweise geöffneter Form,
F i g. 2 desgleichen mit geschlossener Form,
F i g. 3 desgleichen nach erfolgter Einspritzung.
An einem Maschinengestell 17 ist ein Elektromotor 1 angeordnet, dessen Abtrieb mit einer Schnekkenwelle2
gekuppelt it, die ein Schneckenrads antreibt. Mit letzterem ist eine Kurvenscheibe 4 und
eine Exzenterscheibe 5 verbunden. Die Exzenterscheibe 5 ist von einem Auge einer Exzenterstange
12 umschlossen. In letzterer ist eine ,Stange 15 axial begrenzt verschiebbar gelagert. Diese trägt am unteren
Ende eine Rolle 16, die sich auf der Exzenterscheibe 5 abstützt. Das andere Ende der Stange 15
ist an einen Kniehebel 15' angeschlossen, der mit einem freien Hebelarmende am Maschinengestell 17
schwenkbar gelagert ist, und dessen anderer Hebelarm an einer nicht gezeichneten Brücke angeschlossen
ist, die durch Hohne 13 mit der beweglichen Formhälfte der Spritzgußform 13' verbunden ist. Ferner
ist am Maschinengestell 17 ein Spritzzylinder 18 mit einer Düse 19 und einem Spritzkolben 20 befestigt,
wobei letzterer mit einem in einem Hydraulikzylinder axial verschiebbar und dicht gelagerten Kolben 7 gekuppelt
ist. Der Innenraum des Hydraulikzylinders ist durch eine Leitung 21 mit einem Druckspeicher 11
verbunden. In dieser Leitung 21 ist ferner eine Drossel 14 und ein Rückschlagventil 8 angeordnet. Der
Druckspeicher 11 besteht aus einem geschlossenen, durch eine Membran 10 zweigeteilten Gehäuse, das
rechtsseitig der Membrane 10 mit Stickstoff und linksseitig der Membrane 10 mit Öl angefüllt ist. Ferner
ist die Leitung 21 und der Zylinderraum vor dem Kolben 7 mit Öl angefüllt. Damit sich die Membrane
10 bei der Überlastung nicht z. B. in die Mündung der Zuleitung 21 einziehen und verklemmen kann,
trägt diese ein sich gegebenenfalls an den Leitungseinmündungen abstützendes Anschlagstück 9. Am
Maschinengestell 17 ist weiterhin ein Doppelhebel 6 schwenkbar gelagert. Hierbei greift der obere Hebelarm
des Doppelhebels 6 am Kolben 7 an, während der untere Hebelarm sich mit der Rolle 6' an der
Kurvenscheibe 4 abstützt. Außerdem ist eine Dosiereinrichtung 22 für die Spritzmasse vorgesehen. Zur
Variierung des Formhälftenhubes ist am Maschinengestell 17 ferner eine auf den Kniehebel 15' wirksame
Stellschraube 23 angeordnet.
Die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes ist folgende:
Ist der Motor 1 eingeschaltet, dreht sich die Schneckenwelle 2 und das Schneckenrad 3 und somit
auch die auf gleicher Welle wie das Schneckenrad 3 befestigte Kurvenscheibe 4 und die Exzenterscheibe
5. Diese Drehung bewirkt einerseits über die Exzenterscheibe 5, die Exzenterstange 12 und die
Stange 15 ein EinimiefeeiPdes Kniehebels 15' und somit
ein Öffnen der Spritzgußform und andererseits über die Kurvenscheibe 4 eine Verschwenkung des
Doppelhebels 6, und zwar des oberen Hebelarmes nach rechts, wodurch der Kolben 7 nach rechts verschoben
wird. Durch diese Kolbenverschiebung wird das im Zylinder für den Kolben 7 befindliche Öl
durch das Rückschlagventil 8 gegebenenfalls auch durch die Drossel 14 und die Leitung 21 in den linksseitig
der Membrane 10 befindlichen Raum des Druckspeichers 11 gedrückt, was eine Komprimierung
des rechtsseitig der Membrane 10 befindlichen Stickstoffes bewirkt. Diese Funktion zeigt die Fig. 1,
wobei der Druckspeicher 11 zu etwa 80 % vorgespannt ist. Dabei erfolgt auch die Füllung des Spritzzylinders
18 mit Spritzmasse durch die Dosiervorrichtung 22. Drehen nun die Kurvenscheiben im Uhrzeigersinne
weiter, wird die Form über die Exzenterscheibe 5, die Exzenterstange 12 und die Stange 15
durch Strecken des Kniehebels 15' geschlossen und ferner der Druckspeicher 11 völlig vorgespannt, wie
es die Fig. 2 zeigt. Bei weiterer Rechtsdrehung des Schneckenrades 3 und der Kurvenscheibe 4 gibt diese
den Doppelhebel 6 und somit auch den Kolben 7 frei, wonach letzterer und somit auch der Spritzkolben 20
durch die Entspannung des Stickstoffes über das Öl schlagartig nach links verschoben wird und die im
Spritzzylinder 18 befindliche Spritzmasse in die Form einschließt. Hierbei kann die Schießgeschwindigkeit
durch Betätigung der Drossel 14 verändert werden. Nach dem Einschießen der Spritzmasse in die Form
bleibt diese, wie in Fig. 3 gezeigt, so lange geschlossen, bis der Rückhub des Spritzkolbens eingeleitet ist,
und zwar dadurch, daß die Exzenterscheibe 5 über einen abgeflachten Teil 24 ihres Umfanges ihren
Größthub beibehält.
Claims (3)
1. Spritzgußmaschinenantrieb mit mechanischer Formschließeinrichtung und einem gegen den
Druck eines schlagartig auslösbaren Kraftspeichers spannbaren Spritzkolben, bei dem zum Antrieb
und zur Steuerung der Formschließeinrichtung und des Spritzkolbens von einem gemeinsamen
Antrieb angetriebene Kurvenscheiben vorgesehen sind, wobei die Bewegung des Spritzkolbens
mittels der ihm zugeordneten Kurvenscheibe über einen Hebel während des gleichzeitigen
Schließens der Form mittels einer anderen Kurvenscheibe eine .Erhöhung des Druckes im
Kraftspeicher bewirkt, dadurch gekennzeichnet,
daß die FormschÜQßeinrichtung als Hebelanordnung (15, 15') und der Kraftspeicher
als hydraulischer Druckspeicher (11) ausgebildet ist und daß die Spannkraft des Druckspeicher
(11) für die Einspritzung durch Freigabe des den Spritzkolben (7, 20) bewegenden Doppelhebels
(6) von der mit diesem zusammenwirkenden Kurvenscheibe (4) auslösbar ist.
2. Spritzgußmaschinenantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formschließeinrichtung
in an sich bekannter Weise einen Kniehebel (15') aufweist, dessen einer Hebelarm an
einem Ende am Maschinengestell (17) ortsfest schwenkbar gelagert ist und dessen anderer Hebelarm
mit der beweglichen Formhälfte der Spritzgußform (13') über längsverschiebbare Holme (13)
verbunden ist, wobei eine den Kniehebel betätigende Stange (15) vorgesehen ist, die über eine
Exzenterscheibe (5) und diese vorzugsweise über einen selbsthemmenden Rädertrieb (2, 3) von
einem Motor (1) antreibbar ist.
3. Spritzgußmaschinenantrieb nach den" Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die auf den Kniehebel (15') wirksame Exzenterscheibe (5) von einer Exzenterstange (12) umschlossen
ist, in der eine axial begrenzt verschiebbar gelagerte Stange (15) zum Antrieb des Kniehebels
(15') sich mit ihrem inneren, vorzugsweise mit einer Rolle (16) versehenen Ende an der
Exzenterscheibe (5) abstützt, deren größter über einen Teil ihres Umfanges reichender Hub den
Kniehebel (15') streckt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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