DE1518404B - Verfahren zur Herstellung von m-Aminophenyl alkylsulfiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von m-Aminophenyl alkylsulfiden

Info

Publication number
DE1518404B
DE1518404B DE1518404B DE 1518404 B DE1518404 B DE 1518404B DE 1518404 B DE1518404 B DE 1518404B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
nitrophenyl
sulfide
hour
alkylation
alkyl
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Joseph Paramus N.J.; Mayer Joseph H. New York N.Y.; Levy (V.StA.). C07c 103-50
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Universal Oil Products Co
Original Assignee
Universal Oil Products Co

Links

Description

Aus »Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft«, Bd. 46 (1913), S. 775, ist es bekannt, m-Aminophenyl-alkylsulfide, wie m-Thioanisidin, aus 3-Aminobenzolsulf onsäure-1 durch Acetylierung, anschließende Umwandlung in das Natriumsalz, Umsetzung mit Phosphorpentachlorid, nachfolgende zweistufige Reduktion zum m-Acetylaminothiophenol, Methylierung und Hydrolyse der Acetylgruppe herzustellen. Dieses vielstufige Verfahren ist aber zu aufwendig, um wirtschaftlich verwendet werden zu können.
Weiterhin war es bekannt, Alkali-m-nitrophenylmercaptid mit.einem,Dialkylsulfat zu alkylieren surid nach Isolierung des m-Nitrophenyl-alkylsulfids dieses in saurer Lösung mit einem Metall, wie Eisen, zu reduzieren. .Anschließend mußte das Produkt yoni dem sich während der Reduktion bildenden Eisenschlamm abdestilliert werden, was ein relativ schwieriges Trennverfahren darstellt und Feuergefahr mit sich bringt, da ..der.in der.Reaktion gebildete Eisenschlamm von pyro-' phorer Natur ist. Ein wesentlicher Nachteil dieses' Verfahrens besteht außerdem darin, daß das übelriechende m-Nitrophenyl-alkylsulfid der ersten Verfahrensstufe isoliert werden muß.jund dabei erhebliche Geruchsbelästigungen mit sich bringt. Auch die Aufarbeitung des Endproduktes führt bei dembekannten. Verfahren: zu unangenehmer Geruchsentwicklung.
Verfahren, nach denen eine zu einer Thioäther- oder vergleichbaren Gruppe m-ständige Nitrogruppe einer Sulfidreduktion unterworfen wird, sind in der Literatur nicht beschrieben. Gemäß der USA.-Patentschrift werden Nitrophenylmercaptide mit Natriumsulfid, -disulfid oder -hydrogensulfid zu den entsprechenden Aminen reduziert, doch müssen dabei die Substituenten ausdrücklich in ortho- oder para-Stellung zueinander stehen.
Aufgabe der Erfindung war es nunmehr, ein Verfahren zur Herstellung von m-Aminophenyl-alkylsulfiden zu bekommen, das die oben geschilderten Nachteile der bekannten Verfahren, insbesondere die Geruchsi belästigung bei der Zwischeriisolierung-der m-Nitrophenylalkylsulfide und die Feuergefahr bei der Aufarbeitung der Reaktionsgemische mit pyrophorem Eisen, vermeidet.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von m-Aminophenyl-alkylsulfiden der Formel
— S —R
...r - ·' . ■ NH2
worin R einen Niederalkylrest bedeutet, durch Alkylierung eines Alkali-m-nitrophenylmercaptids mit einem Dialkylsulfat und Reduktion des erhaltenen m-Nitrophenyl-alkylsulfids ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Reduktion mit einer wäßrigen alkalischen Lösung eines Ammonium- oder Alkalipolysulfids unter Rückfluß durchführt, ohne das m-Nitrophenylalkylsulfid aus dem bei der Alkylierung erhaltenen Reaktionsgemisch abzutrennen.
Besonders zweckmäßig ist es, in diesem Verfahren als Ausgangsmateriäl für die Alkylierung ein Reaktionsgemisch, das man bei der Herstellung des m-Nitrophenylmercaptids aus Bis-(m-nitrophenyl)-disulfid erhalten hat, ohne Abtrennung eines Beständteiles einzusetzen. Das m-Nitrophenylmercaptid entsteht in diesem Reaktionsgemisch durch 'Umsetzung des Disulfids mit einem Alkalisulfid, wie Natriumsulfid, Kaliumsulfid oder Lithiumsulfid. Diese können in molaren Mengen eingesetzt werden, wobei man in - Wasser, Alkohol oder einem anderen inerten Lösungsmittel, vorzugsweise bei einer Umsetzungstemperatur : von etwa 40 bis 100° C arbeitet, obwohl auch/fg'egebenenfalls eine Temperatur von 25° C ausreicht.
Die Alkylierung mit Dialkylsulfat, wie Dimethylsulfat oder Diäthylsulfat, in einer Menge von 1 bis 3 Mol je Mol des ursprünglich eingesetzten Bis-(m-nitrophenyl)-disulfids erfolgt in bekannter Weise unter alkalischen Bedingungen zweckmäßig bei einer Reaktionstemperatur zwischen etwa 40 und 80° C.
Das bei der Reaktion verwendete Ammonium- oder Alkalipolysulfid gewinnt man bequem durch Erhitzen äquimolarer Mengen von Schwefel und Ammonium- oder Alkalisulfid in Wasser* Die.Reduktionstemperatur liegt zweckmäßig im Bereich von etwa 60 bis 100° C.
Die eingesetzte Polysulfidmenge liegt vorzugsweise bei 1 bis 2 Mol je Mol des m-Nitrophenyl-alkylsulfids.
Da das Verfahren ohne Isolierung von Zwischenprodukten arbeitet, so daß alle Stufen in einem Reak-
vtionsgefäß durchgeführt werden können, ist es sehr einfach und wirtschaftlich und vermeidet die lästige
... Aufarbeitung der. ubelriechendenm-Nitrophenyl-alkylsulfide. Es führt zu hohen Ausbeuten von 70 bis 9O°/o der* Theorie '-praktisch reiner "m^Aminophenyl-alkylsulfide, die einfach durch Extraktion und Destillation isoliert und gereinigt werden können.
Beispiel 1
172 g Bis-(m-nitrophenyl)-disulfid (Kp. 77 bis 80° C) wurden mit 400 g Wasser auf etwa 75° C erhitzt und allmählich mit 149 g einer 29,4°/oigen wäßrigen Natriumsulfidlösung unter Rühren während etwa einer halben Stunde versetzt. Die Umsetzung trat unter Auflösung des Disulfide ein. Die Mischung wurde dann 1 Stunde bei etwa 75° C gerührt und darauf auf etwa 45°C abgekühlt. 106 g Dimethylsulfat wurden nun im Verlauf von 3/4 Stunden zugesetzt, während die Tem-
peratur auf etwa 45 bis 50° C gehalten wurde. Eine Lösung von 44 g Natriumhydroxid in etwa 100 g Wasser wurde zugegeben, und die Mischung wurde allmählich während etwa einer halben Stunde auf Rückflußtemperatur erhitzt und 3 Stunden unter Rückfluß gehalten. Dann wurde eine Lösung, die durch Erhitzen von 160 g technischer Natriumsulfidflocken (60% Na2S) mit 40 g Schwefel in 145 g Wasser erhalten worden war, bei Rückfluß in etwa einer halben Stunde zugegeben. Die Mischung wurde 4 Stunden unter Rückfluß erhitzt und dann auf etwa 80°C abgekühlt. Die obere ölschicht wurde darauf zweimal unter Verwendung von je 200 g Toluol extrahiert. Die Extrakte wurden vereinigt, dann eingedampft und anschließend im Vakuum destilliert. Es wurden 140 g m-Thioanisidin erhalten, das im wesentlichen unter 3 mm bei 120° C destillierte und eine 990/„ige Reinheit besaß. Das Infrarotspektrum dieses Materials war identisch mit einer authentischen Probe und zeigte die Abwesenheit nicht reduzierter Nitroverbindung. Ausbeute, bezogen auf Bis-(m-nitrophenyl)-disulfid, 90% der Theorie.
Beispiel 2
172 g Bis-(m-nitrophenyl)-disulfid (Schmelzpunkt 74,6 bis 770C) wurden mit einer Mischung von 130 g Wasser und 103 g Methanol unter Rückfluß auf etwa 75°C erhitzt und während etwa 1 Stunde allmählich mit 271 g einer 16,l%igen wäßrigen Natriumsulfidlösung versetzt. Die Mischung wurde eine weitere Stunde unter Rückfluß erhitzt und dann auf 45° C abgekühlt. Eine Lösung von 40 g Natriumhydroxid in 90 g Wasser wurde zugegeben, und dann wurden allmählich 145 g Dimethylsulfat während etwa 1 Stunde unter Aufrechterhaltung der Temperatur von etwa 45°C zugesetzt. Die Mischung wurde eine weitere Stunde bei 45° C gerührt und dann 1 Stunde lang bei etwa 85° C unter Rückfluß erhitzt. Die Reduktion der Nitrogruppe erfolgte darauf durch allmähliche Zugabe einer Natriumdisulfidlösung innerhalb etwa einer halben Stunde, die durch Erhitzen von 260 g technischer Natriumsulfidflocken mit 24 g Schwefel in 400 g Wasser zubereitet worden war. Das Reaktionsgemisch wurde etwa 4 Stunden unter Rückfluß gehalten und dann bei etwa 40° C mit zweimal 200 g Toluol extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden darauf mit 300 g einer 3%igen Salzlösung gewaschen, und das Toluol wurde an der Wasserstrahlpumpe entfernt. Das verbleibende öl wurde im Vakuum destilliert und ergab 133,4 g m-Thioanisidin, das unter etwa 2 mm bei 115 bis 118°C destillierte.
Beispiel 3
154 g Bis-(m-nitrophenyl)-disulfid wurden mit 400 g Wasser auf etwa 75 bis 80°C erhitzt und innerhalb etwa 1 Stunde mit 136 g einer 29,46%igen wäßrigen Natriumsulfidlösung versetzt. Die Mischung wurde eine weitere Stunde bei etwa 75 0C gerührt und dann unter Rückfluß noch eine halbe Stunde auf etwa 1030C erhitzt. 154 g Diäthylsulfat wurden nun innerhalb etwa 1 Stunde und anschließend 80 g einer 50%igen wäßrigen Natriumhydroxidlösung innerhalb etwa einer halben Stunde zugesetzt, während die Temperatur auf etwa 1000C gehalten wurde. Nach weiterem dreistündigem Erhitzen unter Rückfluß wurde eine Natriumdisulfidlösung, die durch Erhitzen von 195 g technischer Natriumsulfidflocken (60 %) mit 60 g Schwefel in 170 g Wasser zubereitet worden war, in etwa einer halben Stunde zugegeben und dann die Mischung 4 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach Abkühlung auf 75° C wurde die obere ölschicht mit zweimal 150 g Toluol extrahiert, und die vereinigten Extrakte wurden vom Lösungsmittel an der Wasserstrahlpumpe eingedampft. Das verbleibende öl wurde darauf im Vakuum destilliert und ergab 113 g m-Thiophenetidin, das unter 3 mm bei etwa 122° C siedete. Die Gesamtausbeute betrug 72 % der Theorie.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von m-Aminophenyl-alkylsulfiden der Formel
S-R
NH2
worin R einen Niederalkylrest bedeutet, durch Alkylierung eines Alkali-m-iutrophenylmercaptids mit einem Dialkylsulfat und Reduktion des erhaltenen m-Nitrophenyl-alkylsulfids, dadurch ge> kennzeichnet, daß man die Reduktion mit einer wäßrigen alkalischen Lösung eines Ammonium- oder Alkalipolysulfids unter Rückfluß durchführt, ohne das m-Nitrophenyl-alkylsulfid aus dem bei der Alkylierung erhaltenen Reaktionsgemisch abzutrennen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das bei der Herstellung des m-Nitrophenylmercaptids aus Bis-(m-nitrophenyl)-disulfid erhaltene Reaktionsgemisch ohne Abtrennung eines Bestandteiles zur Alkylierung einsetzt.

Family

ID=

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0259265A1 (de) * 1986-09-03 1988-03-09 Ciba-Geigy Ag 3-Methylphthalimide
EP0259264A1 (de) * 1986-09-03 1988-03-09 Ciba-Geigy Ag Neue 4-Methylphthalimide

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0259265A1 (de) * 1986-09-03 1988-03-09 Ciba-Geigy Ag 3-Methylphthalimide
EP0259264A1 (de) * 1986-09-03 1988-03-09 Ciba-Geigy Ag Neue 4-Methylphthalimide

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1543957B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Bis(hydroxydialkylbenzyl)-sulfiden
EP0065770B1 (de) Verfahren zur Herstellung von p-Nitrophenetol
DE1518404C (de) Verfahren zur Herstellung von m-Aminophenylalylsulfiden
DE1518404B (de) Verfahren zur Herstellung von m-Aminophenyl alkylsulfiden
DE2446256C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Hexahydrothieno [3,4- d] -imidazol-2,4-dionen
DE816544C (de) Verfahren zur Herstellung von ª†-Alkylthio- bzw. -selenfettsaeuren bzw. deren ª‡-aminosubstituierten Derivaten
DE1124960B (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Acetyl-4-oxycumarin
DE2843184A1 (de) Verfahren zur herstellung von (phenoxi- bzw. benzyl)-phenoxipropionsaeuremethylestern
DE1543957C (de) Verfahren zur Herstellung von Bishydroxy dialkylbenzyl) sulfiden Ausscheidung aus 1242617
DE2015760A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Glucofuranosiden
DE2251717C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Mercaptoverbindungen
DE2101359C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Mercaptophenolen
DE1220861B (de) Verfahren zur Herstellung von Derivaten des 2-Mercapto-4, 6-bis-amino-s-triazins
DE1768503C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Dimethylthiophosphit bzw. von Niederalkylthiophosphonigsäure-O-monomethylestern
DE3504966A1 (de) Verfahren zur herstellung von thiocyanatomethylthiobenzothiazolen
EP0037504B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Dimethylpolysulfiden
DE2203461C3 (de) Verfahren zur Herstellung von halogensubstituierten 3-Hydroxybenzo [c] -cinnolin-Derivaten
DE1793406C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfoniumsulfitobetainen
DE2251717B2 (de) Verfahren zur herstellung von mercaptoverbindungen
DE1294970B (de) Verfahren zur Herstellung von substituierten 6, 11-Dihydrodibenzo[b, e]-oxepin- bzw.-thiepin-11-onen
DE3225605A1 (de) Verfahren zur herstellung von cyclopropanderivaten
DE2244234B1 (de) Verfahren zur herstellung von betamercaptopropionsaeure und deren ester
DE2819798A1 (de) Verfahren zur herstellung von 3-phenyl-pyridazon-(6)
CH459987A (de) Verfahren zur Herstellung von Alkyl-meta-aminophenyl-sulfiden
DE1092009B (de) Verfahren zur Herstellung aromatischer Sulfone