DE15076C - Verfahren zur Entfernung des Gypses aus mit Hülfe von Schwefelsäure erzeugten Lösungen des Stärkezuckers - Google Patents

Verfahren zur Entfernung des Gypses aus mit Hülfe von Schwefelsäure erzeugten Lösungen des Stärkezuckers

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DE15076C
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Germany
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sulfuric acid
barite
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starch sugar
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KUNHE1M & Co. in Berlin
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K1/00Glucose; Glucose-containing syrups
    • C13K1/06Glucose; Glucose-containing syrups obtained by saccharification of starch or raw materials containing starch
    • C13K1/08Purifying

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  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KUNHEIM & CO. in BERLIN.
des Stärkezuckers.
Die Umwandlung des Stärkemehls verschiedenen Ursprungs in Stärkezucker (Traubenzucker) und Dextrin geschieht gegenwärtig allgemein mit Schwefelsäure, als der diese Umwandlung am raschesten bewirkenden und dabei billigsten anorganischen Säure. Nachdem die Schwefelsäure, welche hierbei keine Veränderung erleidet, ihre Einwirkung vollendet hat, wird sie aus der entstandenen Zuckerlösung durch" Neutralisiren mit Kreide in der Form von Gyps ausgefällt und letzterer abfiltrirt. Die gewonnene, abfiltrirte Zuckerlösung enthält jedoch noch so viel Gyps in Auflösung, als der Löslichkeit des Gypses in dieser Flüssigkeit entspricht. Dieser gelöst bleibende Gyps ist nun die Quelle vieler Unannehmlichkeiten, welche bei der weiteren Verarbeitung der Zuckerlösung auftreten; er bewirkt in den Verdampfapparaten Ablagerungen oder Incrustationen von Gyps, welche das Abdampfen erschweren, und beeinflufst den Geschmack der Syrupe, wenn ein Rest des Gypses im Syrup zurückbleibt. Bei der Filtration der Zuckerlösung über Knochenkohle wird der Gyps zwar gröfstentheils von der Knochenkohle absorbirt und so aus der Lösung entfernt, aber damit ist der Uebelstand nur aus der Zuckerlösung auf das kostspielige Hülfsmaterial, auf die Knochenkohle, übertragen. Diese mufs bekanntlich nach dem Gebrauch wieder gereinigt (wiederbelebt) und für eine neue Anwendung geeignet gemacht werden. Dies geschieht durch Waschen und Glühen; aber durch noch so lange fortgesetztes Waschen wird immer nur ein Theil des absorbirten Gypses entfernt und der Rest desselben geht dann beim Glühen der Knochenkohle in Schwefelcalcium über, indem der Sauerstoff des Gypses mit dem Kohlenstoff der Knochenkohle entweder in der Form von Kohlensäure- oder Kohlenoxydgas entweicht:
S Ca O4, + 2 C = Ca S -+- 2 C O2
Gyps
oder Ca S O4 -{- 4 C= Ca S-\- 4 C O
Gyps Schwefe
Schwefel- Kohlencalcium oxyd
Abgesehen nun davon, dafs die Knochenkohle infolge dieser Vorgänge bei jeder Wiederbelebung ärmer an Kohlenstoff wird und damit an Entfärbungskraft, welche hauptsächlich dem Kohlenstoff innewohnt, abnimmt, so ist sie nach dem Glühen innig mit Schwefelcalcium durchsetzt, welches bei der demnächstigen Anwendung der Kohle sich in den zu filtrirenden Zuckersäften zum Theil auflöst oder zu einer Entwicklung von Schwefelwasserstoff Anlafs giebt, der den Zuckerlösungen einen unangenehmen Geruch und Geschmack ertheilt oder Trübungen bewirkt (ausgeschiedener, fein vertheilter Schwefel, Schwefeleisen etc.).
Alle diese Uebelstände, die nur zum Theil hier hervorgehoben sind, würden sich nicht zeigen, wenn man mittelst eines einfachen Hülfsmittels den Gyps aus den Zuckersäften zu entfernen vermöchte. Dieses Hülfsmittel ist der oxalsäure Baryt,
C2 Ba O1 -+- ι H2 O,
■f
wie er aus einem löslichen Bariumsalz (Chlor-• barium) und einem löslichen Oxalsäuren Salz als feiner, unlöslicher Niederschlag erhalten wird. Derselbe setzt sich mit dem löslichen Gyps in zwei unlösliche Verbindungen, nämlich in schwefelsauren Baryt und Oxalsäuren Kalk nach folgender Gleichung um:
Ca S O4, + C2 Ba O4 = BaSO4, + C2 Ca O4,
Gyps
schwefelsaurer
Baryt
Es entstehen also durch Umsetzung zwei neue völlig unlösliche Salze.
Den Oxalsäuren Baryt wendet man in feuchtem, nicht getrocknetem Zustand, und zwar im Ueberschufs an. Ein gewisser Ueberschufs, dessen Gröfse man für eine gegebene Arbeitsmethode ein- für allemal durch einen Vorversuch bestimmt, ist nöthig, weil ein Theil des Oxalsäuren Baryts der Umsetzung entgeht, indem die Partikelchen desselben von entstehendem schwefelsauren Baryt und oxalsaurem Kalk eingehüllt werden.
Hiernach ist die praktische Anwendung sehr einfach. Die durch Kochen mit verdünnter Schwefelsäure gebildete Traubenzuckerlösung wird nach der Neutralisation mit Kreide und nach Entfernung des gebildeten Gypses durch Filtration oder Absitzenlassen mit einem Ueberschufs von schlamm- oder breiförmigem, oxalsaurem Baryt versetzt und damit bis zu einer geeigneten Concentration eingekocht. Die demnächst filtrirte Lösung ist dann gypsfrei und wird in bekannter Weise weiter verarbeitet.
Aus dem hierbei entfallenden Schlamm von oxalsaurem Kalk, schwefelsaurem Baryt und überschüssigem, oxalsaurem Baryt kann die Oxalsäure durch Abscheidung mit Schwefelsäure in bekannter Weise wiedergewonnen werden, und man erhält daneben einen aus schwefelsaurem Baryt und Gyps bestehenden Niederschlag, der bei der Papierfabrikation oder zu anderen Zwecken verwerthet werden kann. Uebrigens kann auch schon der ursprüngliche Niederschlag, wie er bei dem vorbesprochenen Verfahren entfällt, für diesen Zweck, wie für andere technische Zwecke verwendet werden. Ganz entsprechend wie der oxalsäure Baryt verhalten sich andere unlösliche Barytsalze solcher Säuren, welche mit Kalk ebenfalls un- oder schwerlösliche Verbindungen eingehen, z. B. der basisch phosphorsaure Baryt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Benutzung des Oxalsäuren oder des phosphorsauren Baryts, sowie allgemein der Barytsalze solcher Säuren, welche mit Kalk unlösliche Verbindungen eingehen, zur Entfernung von Gyps aus Zuckerlösungen und anderen neutralen Flüssigkeiten.
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