DE150421C

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Publication number: DE150421C
Application number: DENDAT150421D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine aus zwei Zylindern bestehende doppelt wirkende Explosionskraftmaschine, bei welcher die für beide Zylinder gemeinsamen Eintritts- und Auspuffkanäle durch die Kolben gesteuert werden. Diese Maschine unterscheidet sich von ähnlichen Maschinen dieser Art dadurch, daß die an dem einen Zylinder befindlichen Eintrittskanäle und die an dem anderen Zylinder

ίο angeordneten Auspuffkanäle so angeordnet sind, daß immer zuerst Luft und dann Gas in den einen Zylinder das eine Mal an der einen und das andere Mal an der anderen Seite des betreffenden Kolbens einströmt, während der Auspuff aus dem anderen Zylinder ebenfalls abwechselnd an der einen und anderen. Seite des betreffenden Kolbens erfolgt, so daß jeder Zylinder trotz der Steuerung durch die Kolben doppelt wirkend arbeitet.

Eine solche Maschine ist auf der Zeichnung dargestellt.

Die Luft- und Gaseintrittsöffnungen /und g befinden sich in der Mitte des Zylinders b, dagegen befinden sich die Auspufföffnungen d in der Mitte des Zylinders a. Die beiden Zylinder α und b, welche gleiche oder verschiedene Abmessungen haben können, sind durch die Röhren c und c¹ miteinander verbunden, und zwar verbinden beide Röhren bei der in Fig. ι dargestellten Maschine die entgegengesetzten Enden beider Zylinder, bei der in Fig. 3 schematisch dargestellten Maschine hingegen die nebeneinander befindlichen Enden.

In der Fig. 1 ist die Maschine in dem Zeitpunkte dargestellt, in welchem sich der Kolben des Zylinders α in der äußersten Stellung oben und derjenige des Zylinders b in der äußersten Stellung unten befindet, und es findet nun im Zylinder α über und im Zylinder b unter dem Kolben die Entzündung des vorher durch die Kolben verdichteten Gas- und Luftgemisches statt. Infolge der Verbindungsröhren herrscht in den zusammenarbeitenden Explosionsräiimen beider Zylinder der gleiche Druck.

Bevor der Kolben des Zylinders b in die Endstellung gelangt, gibt derselbe die Öffnungen f frei, durch welche Druckluft eintritt, die die verbrannten Gase aus dem Zylinder b, dem Rohr c und den freien Teilen des Zylinders α austreibt. Später werden die Gaseintrittskanäle g des Zylinders b geöffnet, so daß eine entsprechende Menge Gas eintreten kann und sich mit der Luft vermischt. Nach Eintritt der Luft und des Gases erfolgt dann durch die Explosion auf der entgegengesetzten Seite die Umkehr der Kolben und dadurch der Verschluß der öffnungen g f, sowie später das Zusammenpressen des zwisehen beiden Kolben eingeschlossenen Gasluftgemisches. Sind die Kolben in die entgegengesetzte Stellung gekommen, so ist das Gemisch genügend stark verdichtet und es findet dann an dieser Seite der Kolben die Explosion statt, während an der anderen Kolbenseite das Eintreten von Luft, das Austreiben der verbrannten Gase, das Eintreten

des frischen Gases und die Zusammenpressung von Luft und Gas erfolgt usw., so daß auch die nächste Kolbenbewegung wieder durch eine Explosion bewirkt werden kann.
Um nun sowohl Bei der Bewegung des Kolbens in der einen wie in der anderen Richtung· den Lufteintritt vor dem Gaseintritt zu bewirken, so daß immer die verbrannten Gase durch die Luft allein ausgetrieben werden und daß auch die Mischungsverhältnisse des Gases und der Luft bei der Bewegung des Kolbens in der einen oder anderen Richtung die gleichen sind, ist der Kolben des Zylinders b mit Durchtrittskanälen h versehen und die Gas- und Lufteinlaßöffnungen in dem Mantel des Zylinders b sind zueinander versetzt. Bewegt sich nun der Kolben im Zylinder b bei der in Fig. 1 dargestellten Lage nach aufwärts, so gelangen die öff-

nungen /2 früher mit den Öffnungen f zur Deckung, bevor die Öffnungen g vom Kolben freigelegt werden (vergl. Fig. 2 der Zeichnung). Damit das Austreiben der verbrannten Gase aus den Zylindern gründlich erfolgt und damit andererseits eine gründliche Mischung des Gases und der Luft stattfindet, werden die in den Zylinderdeckeln befindlichen Kanäle k, durch welche der jeweilige Zylinderinhalt treten muß, schräg angeordnet, so daß eine Wirbelung stattfindet.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Aus zwei Zylindern bestehende, doppelt wirkende Explosionskraftmaschinc mit steuernden Kolben, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Mitte des einen Zylinders (b) angeordneten Gas- und Lufteintrittskanäle (^" und g) für beide Zylinderseiten vom Kolben so gesteuert werden, daß auf jeder Zylinderseite in bekannter Weise erst Luft und dann Gas eintritt, während der andere Zylinder (a) mit Austrittskanälen (d) für beide Zylinderseiten versehen ist, die gleichfalls vom Kolben so gesteuert werden, daß in den beiden Totlagen des Kolbens die durch die Druckluft verdrängten, verbrannten Gase entweichen können.

2. Eine Explosionskraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben des einen Zylinders (b) an der einen Seite mit Aussparungen (h) in der Weise versehen ist, daß nicht nur das Öffnen der Lufteinlaßkanäle am Ende der Bewegung des Kolbens in der einen, sondern auch in der anderen Richtung erfolgt, bevor die Gaskanäle geöffnet sind, so daß die Luft in bekannter Weise zuerst die verbrannten Gase austreibt, bevor das frische Gas eintritt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.