DE1495614A1 - Verfahren zur Herstellung von Harzen aus Steinkohle - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Harzen aus Steinkohle

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DE1495614A1
DE1495614A1 DE19641495614 DE1495614A DE1495614A1 DE 1495614 A1 DE1495614 A1 DE 1495614A1 DE 19641495614 DE19641495614 DE 19641495614 DE 1495614 A DE1495614 A DE 1495614A DE 1495614 A1 DE1495614 A1 DE 1495614A1
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coal
resins
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boiling
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DE19641495614
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Beckmann Dr Rer Nat Franz
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ESCHWEILER BERGWERKS VER AG
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ESCHWEILER BERGWERKS VER AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G16/00Condensation polymers of aldehydes or ketones with monomers not provided for in the groups C08G4/00 - C08G14/00
    • C08G16/02Condensation polymers of aldehydes or ketones with monomers not provided for in the groups C08G4/00 - C08G14/00 of aldehydes
    • C08G16/0293Condensation polymers of aldehydes or ketones with monomers not provided for in the groups C08G4/00 - C08G14/00 of aldehydes with natural products, oils, bitumens, residues

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Harzen aus steinkohle Es ist seit langem bekannt, daß sich Kokskohle in den höhorsiedenden anteilen des Steinkohlenteers, Wassergasteersund der Krackprodukte des Erdöls bei Anwendung von um 300 0 herum liegenden Temperaturen auflösen läßt. Man hat derartige Lösungen fur einen geeigneten flüssigen Brennstoff bei metallurgischen Ofen gehalten oder auch als Zusatzstoff, den man einer zu verkokenden Kohle beigibt und der im sinne einer Erhöhung der Gasausbeute wirkt. Man hat aus der Lösung auch die Kohle dadurch zurückgewonnen, daii man entweder das Lösungsmittel abdestilliert oder mit einer Flüssigkeit, in welcher Kohle praktisch nicht lösbar ist, die Kohle ausfällte oder durch Dekantieren oder Zentrifugieren abtrennte. s der Kohle-Teer-Mischung lassen sich, wie ferner festgestellt wurde, die Aschebestandteile weitgehend auf mechanischem Wege entfernen, auch gewisse Fusitbestandteile der Kohle. Ferner ließ sich eine weitgehende Abscheidung des in der Kohle enthaltenden Schwefels, teilweise sogar dee Schwefels, der in organischen Verbindungen vorliegt, bewerkstelligen. Die aus der Lösung zurückgewonnene, gereinigte und homogenisierte Kohle soll einen Grundstoff zur herstellung von Elektrodenkoke und überhaupt ein verfeinertes Produkt daretellen, das der Verkokung unterworfen werden kann und verschiedener Verwendung in einem Stahlwerk fähig iat, das im Verbundbetrieb mit einer Kokerei arbeitet.
  • Der Erfinder hdt genauer die Möglichkeiten fUr die Herstellung solcher Kohlelösungen und der Rückgewinnung einer homogenivierten und ereinigten Kohle untersucht. Er ht dabei festgestellt, daß ein geeignetes Lösungsmittel insbesondere eolche Stoffe daratellen, deren Siedepunkte im wesentlichen Uber 270 °, vorzugsweise über 3O ° liegen. Geeignete Lösungsmittel stellen in erster Linie Verbindungen mit drei und mehr Benzolkernen mit und ohne kurze Seitenketten, Hydroxylgruppen, Aminogruppen und andere Substituenten, ierner mehrkernige Heterooyclen dar. Nicht geeignet sind paraffinische und olefinische Verbindungen sowie aromatische stoffe mit langen Seitenketten und Hydroaromaten. Im allgemeinen haben Gemische der genannten Stoffe eine besser lösende Wirkung als die reinen Verbindungen. Diese Gemische können durchaus noch geringe Mengen von unter 270 ° siedenden Verbindungen, wie Diphenyl, Methylnaphthalin, Resorcin und Brenzoatechin enthalten, ohne die lösende Wirkung der Lösungsmittelgemische stark su beeinträchtigen. In der Technik fallen Gemische der definierten Art als Teere in den Kokereien und Gaswerken an, ferner bei der Hochtemperatur-Pyrolyse von Erdöl und Erdölprodukten. Ebsonders vorteilhaft hat sich Hartpechdestillat wegen seiner hohen Siedetemperatur und seiner vergleichsweise geringen Viskosität erwiesen. Vor der Anwendung derartiger Teere entfernt man zweckmä#igerweise den überwiegenden Teil der unter 270 ° destillierenden Anteile. Die oberhalb 300 ° siedenden Teerfraktionen,insbesondere das Anthracenöl und das Hartpoohdestillat, die entsprechenden Teeröle sowie die bei der Teerdestillation verbleibenden pechartigen Rückstände entsprechen den gestellten Anforderungen.
  • Gelöet werden können Steinkohlen mit mehr als 13 bis 14 flüchtigen Bestandteilen. Bei der Anwendung der oben definierten Lösungsmittel geht die Kohle substanz aller Streifenarten und Gefügebestandteile bie auf Semifusit und Pusit in Lösung.
  • Au#erdem bleiben die mineralischen Begleitstoffe ungelöst.
  • Nach sorgfältiger Abtennung aller ungelöaten Fostetoffteilchen verbleibt bei der Veraschung der gelösten Kohle ein anorganischer Rückstand von höchstens 0,4 4.
  • Die Lösung einer Fettkohle mit 20 % flüchtigen Bestandteilen in einem Hartpechdestillat, das überwiegend zwischen 300 und 420 ° siedet, ergibt eine plastische, biteumenartige Masse, deren Erweichungspunkt mit zunehmendem Kohlegehalt steigt.
  • Der Erweichungspunkt einer 20 %igen Kohle lösung liegt bei etwa 65 °C und steigt bei einer 50 %igen Lösung auf etwa 110 ° an. Die Kohlelösung unterscheidet sich yon iechen vornehmlich durch eine geringere Temperaturabhängigkeit der Viskosität.
  • Die zu lösenden Kohlekörner dürfen vor der Lösung keiner oxydativen Veränderung ausgesetzt werden. Eine thermische Vorbehandlung der Kohle, beispielsweise zum Zwecke der Trocknung, beeinträchtigt ihre Fähigkeit, in Lösung zu gehen.
  • Zum Ausfällen der Kohle aus den Lösungen sind organische stoffe geeignet, die nicht zur oben definierten Gruppe der im allgemeinen als Pyrolyseprodukte fester oder flüssiger Brennstoffe anzusprechenden Lösungsmittel gehören. Sie dUrfen nicht oder nur in völlig unbedeutendem Umfang in der Lage sein, die natürlichen Kohlen selbst zu lösen, und andererseite die Bigenschaft besitzen, das Lösungsvermögen der bnutzten flüssigen lyrolyseprodukte für die Kohle aufzuheben oder stark zu mindern. Im allgemeinen sind derartige Lösungsmittel, wie beispielsweise Benzol, Xylol, Toluol, Methanol, unbeschränkt bzw. in einem weiten Bereich in den vorgenannten flüssigen Pyrolyseprodukten löslich. Allerdings sind auch Lösungsmittel zu verwenden, die sich in den flüssigen tyrolyseprodukten nur geringfügig lösen, wie beispielsweise Benzin.
  • Darüber hinaus lassen sich Gemische organischer Lösungsmittel verwenden. Die ausgefällte Kohle wird mechanisch abgetrennt und das nooh anhaftende Lösungsmittel ausgewaschen. Eine restlose Entfernung des Lösungsmittels dürfte sich im allgeieinen erübrigen, Ja in vielen Fällen kann es für die Verwendung der rückgewonnenen Kohle vorteilhaft sein, die Eigenschaften des als Rest in der Kohle verbleibenden Lösungsmittels auszunutzen.
  • Ein geeignetes Ausfällungsmittel ist Xylol. Es wird bei einer im Siedebereich des Xylols liegenden Temperatur der gelösten Kohlesubstanz beigegeben. Zur Ausfällung genügt eine Xyloleonge, die gewichtsmä#ig etwa der Hälfte der geltSeten Kohle entspricht. Nach Abtrennung der ausgefällten Kohle durch Zentrifungieren, Absitzenlassen oder Filtrieren kann die Kohlesubstanz, um sie von Teerresten zu befreien, noch einmal mit Xylol nachgewaschen werden. Die nach der Fällung verbleibende flüssigkeit, die den Teer und das Xylolgemisch enthält, kann wegen der stark unterschiedlichen Siedebereiche der beiden Produkte leicht destillativ voneinander getrennt werden. Die beiden Flüssigkeiten, T.er und das #ylolgemisch, können anschließend erneut bei dem erfindungsgemä3en Verfahren eingesetzt werden.
  • Im natürlichen Zustand besteht die Steinkohle aus einer Vielzahl von Bestandteilen, die sich chemisch und physikalisch (flüchtige Bestandteile, Dichte, Erweichungspunkt, Elementarzusammensetzung usw.) deutlich voneinander unterscheiden. Beim Lösen dieser heterogenen Bestandteile entsteht eine physikalisch homogene, einphasige Lösung; beim Fällen der Steinkohle aus einer solchen Lösung entsteht eine einheitliche Substanz, die sich auf mechanischem Wege nicht mehr in ihre ursprünglichen Bestandteile, also Vitrit, Durit uzw., zerlegen läßt.
  • Die Viskosität von Kohlelösungen läßt sich durch mehrstündiges Erhitzen auf 150 ° und sehr erhöhen. Bei dieser Brhitzung ändert sich auch die Temperaturabhängigkeit der Viskosität. Offenbar treten bereits bei erhöhter Temperatur Polymerisationsreaktionen ein . Die Viskositätsänderungen können durch Zugabe von Oxydationsmitteln, beispielzweise Bensolperoxyd, bedeutend verstärkt werden.
  • Der Erfinder hat erkannt, ddß die in dieser Weise gelöste Kohle und du durch Ausfällen aus der Mischung gewonnene Produkt ein geeignetes Ausgangsprodukt für Harze und harsähnliche stoffe darstellen. Gemä# der Erfindung wird entweder die durch Auflösung der zerkleinerten Steinkohle gewonnene Mischung in flüssiger Form oder die durch Ausfällen aus einer solchen Mischung erhaltene homogenisierte Kohle einer Reaktion mit Formaldehyd, Epichlorhydrin und/oder anderen Stoffen unterworfen, die in der Lage sind, aromatische Verbindungen su kondensieren; dabei werden aus den Kohlenwasserstoffen, Alkoholen oder khenolen Harzprodukte bzw. Harzvorprodukte gebildet. Die Eigenschaften des Endproduktes lassen sich durch Zusatz von Phenolen oder Alkoholen variieren.
  • Beispiel Eine E#kohle mit 17 % flüchtigen Bestandteilen wird im Verhältnie 1:2 in einem Lösungsmittel gelöst, das überwiegend aus aromatischen Verbindungen, die zwischen 300 und 420 ° sieden, besteht, Der ungelöste Anteil der Kohle (etwa 1/5 der eingesetzten Kohlensubstanz) wird durch Zentrifugieren entfernt.
  • Die erhaltene Lösung wird im Gewichtsverhältnis 1:3 mit Epichlorhydrin versetzt und bei der anfänglichen Siedetemperatur 4 bis 5 Stunden gerührt. Der Siedebeginn liegt bei 170 bie 180 °C. Nach etwa 100 Minuten tritt am Rückflu#kühlerkeine nennenzwerte Kondensation mehr ein. Offensichtlich ist ein erheblicher Teil des Lösungsmitt@ls an der Reaktion beteiligt, da sich durch Vakuumdestillation nur 1/3 bis 2/3 des Lösungsmittels wiedergewinnen lassen. Das Harzprodukt härtet durch thermische Behandlung aus. Die Härtungsdauer kann durch einen Zusatz von einigen Prozent Hexamethylentetramin erheblich beschleunigt werden. Das Harz läßt sich durch Zusatz phenolischer Verbindungen nur Kohlelösung modifizieren. Patentanspruch

Claims (1)

  1. P a t e n t a n s p r u c h Verfahren zur Gewinnung von Harzen bzw. harzähnlichen irodukten aus Steinkohle, d a d u r o h g e k e n n -ze i c h n e t , da# eine durch Auflösung zerkleinerter Steinkohle mit einem Gehalt von flüchtigen Bestandteilen über 13 % in über 270 °, vorzugsweise über 300 °, siedenden Pyrolyseprodukten bei Temperaturen oberhalb 200 °C gewonnene Mischung in flüssiger Form oder die durch Ausfällen aue einer solchen Mischung mit einer niedrig siedenden, die Kohle praktisch nicht lösenden flüssigkeit erhaltene homogenisierte Kohle durch Kondensation der in der Kohle und oder dem Lösungsmittel enthaltenen kondensierbaren Vsrbindungen durch Reaktion mit Formaldehyd, Epichlorhydrin und/ oder anderen Stoffen, die in der Lage sind, aromatische Verbindungen zu kondensieren, in Harze bzw. harzähnliche Produkte umgewandelt wird.
DE19641495614 1964-09-29 1964-09-29 Verfahren zur Herstellung von Harzen aus Steinkohle Pending DE1495614A1 (de)

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