DE1495316C - Verfahren zur Herstellung hoch molekularer Polycarbonate - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hoch molekularer Polycarbonate

Info

Publication number
DE1495316C
DE1495316C DE19631495316 DE1495316A DE1495316C DE 1495316 C DE1495316 C DE 1495316C DE 19631495316 DE19631495316 DE 19631495316 DE 1495316 A DE1495316 A DE 1495316A DE 1495316 C DE1495316 C DE 1495316C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
carbon atoms
reaction
chloroformic acid
acid esters
weight
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19631495316
Other languages
English (en)
Other versions
DE1495316B2 (de
DE1495316A1 (de
Inventor
Wolfgang Dr 4370 Mari Seehger
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Huels AG
Original Assignee
Chemische Werke Huels AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Chemische Werke Huels AG filed Critical Chemische Werke Huels AG
Publication of DE1495316A1 publication Critical patent/DE1495316A1/de
Publication of DE1495316B2 publication Critical patent/DE1495316B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1495316C publication Critical patent/DE1495316C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

3 4
Die so erhaltenen Produkte, die pro Hydroxylgruppe wendung eines inerten Gasstiomes, wie z. B. Rein-
1,0 bis 2,0, vorzugsweise 1,05 bis 1,30 Alkylcarbonat- stickstoff, während der Polykondensation. Zum gün-
estergruppen enthalten, lassen sich in vorteilhafter stigen Ablauf der Polykondensation ist es besonders
Weise bereits ohne weitere Zugabe" von Diolen bei wichtig, für eine gute Durchmischung zu sorgen,
Temperaturen von 100 bis 3000C, gegebenenfalls in 5 z. B. durch Rühren oder durch einen durch die Schmelze
Gegenwart von Katalysatoren, polykondensieren. geleiteten Inertgasstrom. Die Polykondensation kann
Auf diese Weise können auch Polycarbonate mit ver- sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich er-
schiedenen Resten in einer Kette hergestellt werden. folgen.
Unerwartete technische Vorteile des erfindungs- Die Anwendung von basischen Katalysatoren begemäßen Verfahrens im Vergleich zu dem bishei als io schleunigt die Polykondensation, bringt aber — wie günstigstes angesehenen bekannten Verfahren ergeben bereits dargelegt — erhebliche Nachteile mit sich, sich aus den folgenden Ausführungen: In manchen Fällen empfiehlt es sich, sehr geringe
Es stellte sich heraus, daß die Stufe 1 des erfin- Mengen von Katalysatoren, wie Alkoholate, Hydride
dungsgemäßen Verfahiens mit der irreversiblen Ab- ο<Έγ Oxide des Lithiums, Natriums, Kaliums, CaI-
spaltung von Chlorwasserstoff — der dabei wasser- 15 ciums, Magnesiums sowie Zinkoxid oder Titan-
und alkoholfrei gewonnen wird — pi aktisch quanti- alkoxide bzw. deien Gemische, anzuwenden; diese
tativ, ohne Katalysator und bei relativ niederen Tem- können dann nach an sich bekannten Verfahren entfernt
peraturen, ablaufen kann, während bei der Stufe 1 oder neutralisiert werden.
des bekannten Verfahiens zur vollständigen Um- Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellsetzung Katalysatoren sowie in den meisten Fällen 20 baren Polycarbonate können als Gießhaize, für Fasern, höhere Temperaturen und/oder überschüssiges Di- Folien, Überzüge bzw. als Klebstoffe eingesetzt werden, alkylcarbonat angewendet werden müssen. Bei Ein- Sie weisen gegenüber den durch direkte Umsetzung satz von niederen Alkanolen mit z. B. zwei Kohlen- von Glykolen mit Phosgen erhaltenen Polycarbonaten Stoffatomen muß in der Regel das abdestillierende bessere mechanische Eigenschaften auf, zumal keine Alkohol von dem mit übergehenden Dialkylcarbonat 25 chlorhaltigen, kettenabbrechenden Nebenprodukte entzusätzlich abgetrennt werden. stehen.
Die beim bekannten Verfahren erhaltenen Vorkondensate enthalten Katalysatoren, die durch tech- Vergleichsversuch 1
nisch sehr umständliche Arbeitsgänge entfernt oder
aber neutralisiert werden müssen. Es bedeutet daher 30 In 144 Gewichtsteile auf 900C erwärmtes 1,4-Di-
einen wesentlichen technischen Fortschritt, daß nach methylolcyclohexan (1 Mol) mit einem Gehalt von
dem erfindungsgemäßen Verfahren polykondensierbare etwa 25 % des eis- und 75 % des trans-Isomeren werden
Gemische gewonnen werden, die keine Katalysatoren 120 Gewichtsteile Phosgen (1,2 Mol) langsam durch
zu enthalten biauchen. eine am Boden des Reaktionsgefäßes befindliche
Phosgen setzt sich mit manchen Glykolen bei 90 35 Fritte geleitet.
bis 12O0C nur unvollständig um, wie mit dem Ver- Die Innentemperatur wird durch Außenheizung
gleichsversuch 1 gezeigt wird. Weiterhin liefert die während des Versuches langsam auf 120° C erhöht,
thermische Polykondensation von Alkylen-bis-chlor- Nach Beendigung des Einleitens wird zur Vervoll-
ameisensäureestern mit Glykolen bei 90 bis 13O0C ständigung der Umsetzung noch 4 Stunden auf 120
relativ niedeimolekulare Polycarbonate, da bei dieser 40 bis 1300C erwärmt, während ein trockener N2-Strom
Reaktion auch chlorhaltige, kettenabbrechende Ver- durch die Reaktionsmischung geleitet wird,
bindungen, wie mit dem Vergleichsversuch 2 gezeigt Aus dem Reaktionsprodukt lassen sich bei 95 bis
wild, entstehen. Es wai daher überraschend, daß 105° C/0,3 mm 24 Gewichtsteile 1,4-Dimethylol-cyclo-
nach dem Verfahren der Erfindung die Ausgangsstoffe hexan abdestillieren. Der Rückstand (127 Gewichts-
im allgemeinen praktisch quantitativ und ohne Bildung 45 teile) hat eine OH-Zahl von 152, d. h., nur 55% des
chlorhaltiger und kettenabbrechender Nebenprodukte Phosgens werden umgesetzt,
reagieren. Desgleichen konnte nicht vorausgesehen
werden, daß sich die bei dieser Reaktion bildenden
Gemische auch ohne Katalysatoren zu hochmole- Vergleichsversuch 2
kularen Polycarbonaten polykondensieren lassen. 50
Nach dem Verfahren der Erfindung erhält man in 269 Gewichtsteile 1,4-Dimethylol-cyclohexan-bis-
der ersten Stufe Gemische, die je Hydroxylgruppe chlorcarbonat (1 Mol) und 144 Gewichtsteile 1,4-Di-
1,0 bis 2,0, vorzugsweise 1,05 bis 1,30 Alkylcarbonat- methylol-cyclohexan (1 Mol) werden geschmolzen,
estergruppen enthalten. Dieser Wert ergibt sich für gut vermischt und dann unter Durchleiten von trok-
die aus den Diolen und den Chlorameisensäureestern 55 kenem Stickstoff 4 Stunden auf 120° C, 3 Stunden
gewonnenen Gemische im allgemeinen als Quotient auf 130°C und 1,5 Stunden auf 150° C erwärmt,
von Verseifungs-(VZ) und Hydroxylzahl (OHZ). dann evakuiert und schließlich noch 2,7 Stunden
Versagt diese Methode, so können andere bekannte auf 150°C/25mm und 0,3 Stunden 170°C/20mm
Analysenmethoden, wie z. B. Hydroxyl- bzw. Alkoxy- erhitzt.
Bestimmungen, Elementaranalyse, spektroskopische 60 Es entsteht ein farbloser, durchsichtiger Kunststoff,
Methoden oder auch Testpolykondensationen heran- eta red = 0,25, der jedoch spröde ist. Ionogenes
gezogen werden. Chlor läßt sich auch nach dem Kochen der benzoli-
Die Polykondensation kann bei normalem, ver- sehen Lösung mit Natriumhydroxid nicht nachweisen,
mindertem oder erhöhtem Druck begonnen werden. Die übliche Elementarbestimmung liefert jedoch einen
Gegen Ende der Reaktion wird in der Regel bei stark 65 Wert von 1,2% Chlor. Der Kunststoff enthält also
vermindertem Druck gearbeitet. Wasserdampf und schwer hydrolysierbare Chlorverbindungen.
Sauerstoff sind, besonders oberhalb 150°C, weit- eta red = reduzierte Viskosität, gemessen in 0,5%iger
gehend auszuschließen. Besonders günstig ist die Ver- Lösung in Phenol-Tetiachloräthan 40: 60 bei 200C.
Beispiel 1
Gewichtsteile l^-Dimethylol-cyclohexan (1 Mol) (25% eis-, 75% ti ans-) und 142 Gewichtsteile Chlorameisensäureäthylester (1,31 Mol) werden mit aufgesetztem Rückflußkühler erhitzt, während ein trokkener N2-Strom durch die Mischung perlt. Bei einer Badtemperatur von 130° C steigt die Innentemperatur innerhalb 20 Minuten von 90 auf 120° C an (entsprechend dem Verbrauch des bei 930C siedenden Chlorameisensäureesters). Zur Vervollständigung der Reaktion wird noch 2 Stunden auf 120° C gehalten und dann Wasserstrahlvakuum angelegt. Nach 2 Stunden bei 120°C/20mm hinterbleiben 206 Gewichtsteile Rohprodukt, das frei ist von Chlor und eine OH-Zahl von 165 hat (berechnet für die vollständige Umsetzung: 156).
a) 20 Gewichtsteile des Rohproduktes werden im Polymerrohr 2 Stunden auf 200 bis 210° C (Bad-Temperatur) erhitzt. Dann wird innerhalb von 2 Stunden die Temperatur auf 250° C gesteigert. Während des ganzen Versuches wird trockener N2 durch die Reaktionsmischung geleitet. Es wird ein festes Polycarbonat erhalten. Nach Zugabe von 1 Tropfen Titantetrabutoxid und Erhitzen (1 Stunde, 260°C; 0,3 Stunden, 27O0C) bei etwa 1 mm werden 17,5 Gewichtsteile des l^-Dimethylol-cyclohexan-polycarbonats erhalten, eta red = 0,37.
b) 20 Gewichtsteile des Rohproduktes und 0,01 Gewichtsteile Natriummethylat werden unter Reinstickstoff innerhalb 1 Stunde auf 240° C Bad-Temperatur erhitzt und dann noch 1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Nach 0,5 Stunden 240°C/15mm, 0,5 Stunden 250°C/lmm und 1 Stunde 270°C/0,2mm erhält man 17,4 Gewichtsteile Polycarbonat als glasiges, hartes, zähes Harz, eta red = 0,54.
c) 20 Gewichtsteile des Rohproduktes und 0,02 Gewichtsteile Zinkoxid werden unter Reinstickstoff 3,5 Stunden auf 240° C/Normaldruck, 0,5 Stunden 240°C/15mm, 0,5 Stunden 26O0Ql mm, 1,0 Stunde 270 bis 275°C/0,2mm erhitzt. Es entstehen 16,7 Gewichtsteile Polycarbonat, eta red = 0,36.
Beispiel 2
Gewichtsteile 1,4-Dimethylol-cyclohexan (25% eis-, 75% trans-) (2MoI) und 238,5 Gewichtsteile Chlorameisensäureäthylester (2,19 Mol) werden mit aufgesetztem Rückflußkühler 2 Stunden bei 90° C, Stunden 110 bis 120°C bei Normaldruck und Stunden bei 120°C/20mm gehalten, während ein schwacher Strom von trockenem N2 durch die Reaktionsmischung geht.
Man erhält 392 Gewichtsteile Gemisch; OH-Zahl
244,0; Verseifungszahl: 245,5; Quotient
VZ
OHZ
= 1,005.
a) 20 Gewichtsteile des Reaktionsproduktes werden im schwachen N2-Strom 2 Stunden auf 200 bis 22O0C, 1 Stunde von 220 bis 240° C und 1 Stunde auf 2700C (Bad-Temperatur) erhitzt, anschließend ölpumpenvakuum angelegt und 2 Stunden auf 270° C sowie 0,75 Stunden auf 280° C Badtemperatur weiter erhitzt.
Es entsteht ein hartes, zähes, durchsichtiges und farbloses Polycarbonat, eta red = 0,44.
b) 20 Gewichtsteile des Reaktionsproduktes und 0,01 Gewichtsteil Natriummethylat werden entsprechend a) 2 Stunden auf 220 bis 2400C, 0,5 Stunden 240 bis 265° C (Bad-Temperatur) bei Normaldruck und dann 1 Stunde bei 265° C im Ölpumpenvakuum gehalten. Das entstehende Polycarbonat hat eta red = 0,51.
B ei s ρ i el 3
ίο 288 Gewichtsteile 1,4-Dimethylol-cyclohexan (75% trans-) (2 Mol) und 238,8 Gewichtsteile Chlorameisensäureäthylester (2,2 Mol) werden entsprechend Beispiel 1 umgesetzt. Man erhält 388 Gewichtsteile Pro
dukt, OHZ 215, VZ 253,
= 1,18.
a) 188 Gewichtsteile davon werden ohne Katalysator unter Reinstickstoff bei Normaldruck 2 Stunden von 200 bis 2200C erhitzt, dann wird die Bad-Temperatur innerhalb 1 Stunde von
ao 220 bis 27O0C, dann innerhalb 0,25 Stunden von 270 bis 275° C gesteigert.
Man erhält 180 Gewichtsteile Vorkondensat.
b) 20 Gewichtsteile des bei a) erhaltenen Vorkondensats werden ohne Katalysator unter Durchleiten von Reinstickstoff 0,5 Stunden auf 28O0C (Bad-Temperatur), 0,5 Stunden auf 280 bis 2900C und 0,25 Stunden auf 290 bis 300° C erhitzt. Dann werden bei 280 bis 290° C/l mm flüchtige Bestandteile entfernt.
Es entsteht ein durchsichtiges, farbloses, hartes, zähes Polycarbonat mit eta red = 0,46.
c) 75,3 Gewichtsteile des bei a) erhaltenen Vorkondensates werden mit 0,02 Gewichtsteilen Natriummethylat versetzt und unter Durchleiten von Reinstickstoff 1 Stunde von 230 bis 250° C (Innentemperatur) bei 1,5 bis 1 mm, 0,3 Stunden auf 250 bis 258° C und noch 1 Stunde bei 25O0C/ 1 mm erhitzt.
57,7 Gewichtsteile eines farblosen und durchsichtigen Polycarbonats (entsprechend b), eta red = 0,65, wurden erhalten. Außerdem konnten aufgefangen werden:
1. 7,7 Gewichtsteile Destillat, dessen Hauptmenge aus Äthanol besteht,
2. 7,25 Gewichtsteile Destillat >100°C/12mm (bestehend aus 1,4-Dimethylolcyclohexan bzw. seinen Carbäthoxylierungsprodukten).
Beispiel 4
60 Gewichtsteile Hexandiol -1,6 (0,51 Mol) und 57,9 Gewichtsteile Chlorameisensäureäthylester (0,53 Mol) werden innerhalb 3 Stunden von 90 auf 1200C (Innentemperatur) erhitzt und dann 1 Stunde bei 120° C/20 mm gehalten.
Das Produkt hatte eine OHZ von 245, eine VZ von
VZ
und eine Säurezahl von 0,2,
OHZ
= 1,23.
Die Polykondensation entsprechend Beispiel 3 c) liefert eine wachsartige Masse, eta red = 0,44, Schmelzpunkt 62° C.
Beispiel 5
Gewichtsteile Diol C36H68O2, dargestellt nach C ο w a η und Wheeler, J. Am., Soc. 66 (1944), S. 84 (Anmerkung 14a) und 86, (1,13 Mol) und 180 Gewichtsteile Chlorameisensäureäthylester (1,66 Mol) werden unter Rühren 3 Stunden auf eine Bad-Temperatur von 120 bis 13O0C erwärmt, während ein
schwacher Strom von trockenem Stickstoff durch die Mischung geleitet wird. Durch 2stündiges Erhitzen auf 120° C/20 mm werden überschüssiger Chlorameisensäureester und Reste Chlorwasserstoff entfernt. Ausbeute: 665 Gewichtsteile, OHZ 85, VZ 93,5,
= 110
OHZ l'LU'
a) Durch Polykondensation entsprechend Beispiel 1 a) bis c) werden durchsichtige, gummielastische und schwerlösliche Polycarbonate erhalten.
b) 160 Gewichtsteile eines entsprechend Beispiel 1 hergestellten Produktes (OHZ 165) und 40 Gewichtsteile des oben erhaltenen Produktes (Beispiel 5) werden mit 0,15 Gewichtsteilen einer 13°/oigen Lösung von NaHTi (OC4H9)e in n-Butanol (hergestellt nach L a a k s ο und Reynolds, J. Am. Soc, 82, 3641 [I960]) unter Durchleiten von Reinstickstoff 1 Stunde auf 200 bis 2200C (Bad-Temperatur) und dann innerhalb 1 Stunde von 220 auf 2700C steigend erhitzt, anschließend noch 1 Stunde bei 2700C/ 1,2 mm und 0,3 Stunden bei 270 bis 2800C/ 1,2 mm gehalten.
168 Gewichtsteile eines farblosen, zähen Polycarbonates, eta red = 0,68, wurden erhalten.
B e i s ρ i e 1 6
288 Gewichtsteile l^-Dimethylolcyclohexan (73°/0 trans-) (2 Mol) und 109 Gewichtsteile Äthylalkohol (96%ig) (2,3 Mol) werden bis zur Lösung erwärmt,
ίο abgekühlt auf 100C und dann zwischen 10 und 3O0C 260 Gewichtsteile Phosgen (2,6 Mol) eingeleitet. Das Reaktionsgemisch wird 12 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt, dann 4 Stunden auf 50° C und 3 Stunden auf 12O0C erwärmt, wobei ein trockener Luftstrom zur Entfernung des abgespaltenen Chlorwasserstoffs durch die Flüssigkeit geleitet wird. Anschließend werden innerhalb von 2 Stunden bei 120° C/20 mm im Luftstrom die letzten Reste der flüchtigen Bestandteile entfernt. 380 Gewichtsteile Rohprodukt, OHZ 152, VZ 324, Säurezahl = 0,005, Cl-Gehalt <0,5°/0. Nach den Analysenwerten hat das Reaktionsgemisch eine Zusammensetzung entsprechend
HO —CH2-<
>— CH2 — O — CO — O — CH, >— CH2-O- COOC2H,
(A)
Für A berechnet: OHZ 145, VZ 290, Säurezahl = 0. Die Ausbeute, bezogen auf A, beträgt 98?/„ der Theorie.
Die Verbindung A hat folgende weitere Daten:
Cl-Gehalt: unter 0,5%
Molgewicht: 358 (berechnet 386,5)
(kryoskopisch in Dioxan bestimmt)
Elementaranalyse: C20H34O7 (386,5)
Gefunden ... C 62,14, H 9,02, 0 28,79;
Berechnet ... C 62,15, H 8,87, O 28,98.
Das Reaktionsgemisch ist entsprechend 3 a) bis c) bzw. 5 b) und c) zu einem harten, farblosen Kunststoff polykondensierbar.
209 534/545

Claims (2)

1 2 in Gegenwart chlorwasserstoffbindender Stoffe wesent- Patentansprüche: lieh geringer ist als die phenolischer Hydroxylgruppen. Diese überraschende Tatsache gestattet es, beim erfin-
1. Verfahren zur Hefstellung hochmolekularer dungsgemäßen Verfahren auf die Isolierung und Reini-Polycarbonate durch Umsetzung von Dihydroxy- 5 gung eines Zwischenproduktes zu verzichten, so daß verbindungen mit Chlorameisensäureestern, d a- die Herstellung des Polycarbonate in einem Eintopfdurch gekennzeichnet, daß man ali- verfahren erfolgen kann. Darüber hinaus fallen ais phatische zweiwertige Alkohole mit 4 bis 40 Koh- Nebenprodukte der Reaktion nur Chlorwasserstoff lenstoffatomen,cycloaliphatischezweiweitige Aiko- und ein Alkohol an; beide Produkte können wieder hole mit 4 bis 40 Kohlenstoffatomen bzw. Poly- ίο zur Synthese von Chlorameisensäureester herangezogen alkylenglykole mit 2 bis 20 Alkoxygruppen im und somit im Kreis geführt werden.
Molekül, wobei die Alkoxygruppe 2 bis 4 Kohlen- Es wurde nun gefunden, daß man hochmolekulare
Stoffatome aufweist, mit Chlorameisensäureestern Polycarbonate durch Umsetzung von Dihydroxy-
aliphatischer, einwertiger Alkohole mit 1 bis verbindungen mit Chlorameisensäureestern herstellen
4 Kohlenstoffatomen im Molverhältnis 1: 1,0 bis 15 kann, indem man aliphatische zweiwertige Alkohole
1: 1,8 umsetzt und das erhaltene Produkt nach mit 4 bis 40 Kohlenstoffatomen, cycloaliphatische
Entfernen der leicht flüchtigen Anteile bei Tem- zweiwertige Alkohole mit 4 bis 40 Kohlenstoffatomen
peraturen zwischen 100 und 300° C, gegebenenfalls bzw. Polyalkylenglykole mit 2 bis 20 Alkylenoxy-
in Gegenwart eines Katalysators, polykondensiert. gruppen im Molekül, wobei die Alkylenoxygruppe
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- 20 2 bis 4 Kohlenstoffatome aufweist, mit Chlorameisenkennzeichnet, daß man Chlorameisensäureester säureestern aliphatischer, einwertiger Alkohole mit verwendet, die in situ durch gemeinsame Um- 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Molverhältnis 1:1,0 setzung der obengenannten zweiwertigen Alkohole bis 1,8 umsetzt und das erhaltene Produkt nach Ent- und aliphatischen einwertigen Alkohole mit 1 bis fernen der leicht flüchtigen Anteile bei Temperaturen 4 Kohlenstoffatomen mit Phosgen im Molverhält- 25 zwischen 100 und 300° C, gegebenenfalls in Gegennis 1: 1,0 bis 1:1,8 bei Temperaturen zwischen wart eines Katalysators, polykondensiert.
0 und 6O0C und einer Nachreaktion bei 70 bis Als zweiwertige Alkohole eignen sich einmal ali-
150°C gebildet worden sind. phatische Diole mit 4 bis 40 Kohlenstoffatomen,
wie Butandiol-1,4, HexandioI-1,6, Decandiol-1,10, 30 oder cycloaliphatische zweiwertige Alkohole mit
4 bis 40 Kohlenstoffatomen, wie Cyclohexandiol-1,3
bzw. -1,4 und Dimethylolcyclohexan-1,3 bzw. -1,4.
Geeignete Polyalkylenglykole mit 2 bis 20 Alkylen-
Es ist bereits bekannt, thermoplastische Polycarbo- oxygruppen im Molekül, wobei die Alkylenoxygruppe nate aus (cyclo)-aliphatischen Glykolen durch Um- 35 2 bis 4 Kohlenstoffatome aufweist, sind z. B. Di-, setzung mit Phosgen herzustellen. Dabei erhält man Tri-, Tetra-, Penta- und Hexaäthylen- bzw. -propylenviskpse Öle bzw. niedrigschmelzende Polykondensate glykol.
mit niedrigem Molekulargewicht. Die Chlorameisensäureester werden in bekannter
Weiterhin ist die Umesterung von Glykolen mit Weise durch Umsetzung von Phosgen mit Alkanolen Dialkyl- bzw. ' Diarylcarbonaten bekannt, wobei 40 mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bei Temperaturen basische Katalysatoren verwendet werden müssen, unterhalb 6O0C hergestellt. Das so erhaltene Reakdie während oder nach der Polykondensation neutrali- tionsgemisch kann auch ohne weitere Reinigung siert werden können. Auch die Abspaltung von Di- direkt mit dem Diol umgesetzt werden,
alkylcarbonaten aus Alkylen-bis-(alkylcarbonaten) ist Die sowohl kontinuierlich wie diskontinuierlich
bereits beschrieben. Eine technische Bedeutung konnten 45 durchführbare Umsetzung der Glykole mit den Chlordiese Produkte bisher jedoch nicht erlangen. ameisensäureestern erfolgt mit oder ohne Lösungs-
Thermoplastische Polykondensate lassen sich außer- mittel im allgemeinen bei 70 bis 150° C, vorzugsweise dem aus Glykolen durch Umsetzung mit Bis-chlor- 80 bis 140°C, wobei vorteilhaft ein Strom inerten carbonaten in Gegenwart tertiärer Amine erhalten; Gases für die Entfernung des gebildeten Chlotwasserjedoch ist diese Herstellungsmethode wegen der relativ 50 Stoffs und ein Rückflußkühler für das Zurückhalten hohen Verfahrenskosten nur für wenige spezielle des noch nicht umgesetzten Chlorameisensäureesters Polykondensat-Typen geeignet. sorgt.
Schließlich ist aus der UdSSR-Patentschrift 138 030 Nachdem die Umsetzung den gewünschten Grad
bereits bekannt, aus Diphenylolpropan und Chlor- erreicht hat, wird der Chlorameisensäureaikylester ameisensäuremethylester Polyester der Kohlensäure 55 bei normalem oder vermindertem Druck abdestilliert, herzustellen. Dazu wird zunächst Diphenylolpropan Er kann im allgemeinen ohne weitere Reinigung mit Chlorameisensäureester in Pyridin umgesetzt. für eine folgende Umsetzung verwendet werden. Das resultierende 2,2-Bis-(p-oxycarbomethoxyphenyl)- Nach Beendigung der Reaktion werden bei reduzierpropan wird durch Waschen vom Pyridin befreit, aus tem Druck, gegebenenfalls mit Hilfe eines Inertgas-Methanol umkristallisiert und dann der alkalisch 60 stromes, die letzten Reste flüchtiger Verbindungen katalysierten Polykondensation unterworfen. Dabei entfernt,
entsteht als Nebenprodukt Dimethylcarbonat. An Stelle definierter Chlorameisensäureester können
Angesichts dieses Standes der Technik ist es über- auch deren Mischungen verwendet werden, wie sie raschend, daß (cyclo)-aliphatische Diole mit Chlor- z. B. durch gemeinsame Umsetzung eines der obenameisensäureestern ohne den Zusatz von Pyridin 65 genannten Diole und eines Alkanols mit 1 bis 4 Koh- oder eines anderen basischen Stoffes umgesetzt werden lenstoffatomen im Molverhältnis 1:1,0 bis 1:1,8 können, obwohl die Reaktionsfähigkeit aliphatischer mit Phosgen bei Temperaturen zwischen 0 und 6O0C Hydroxylgruppen gegenüber acylieienden Agenzien und einer Nachreaktion bei 70 bis 150°C entstehen.
DE19631495316 1963-08-19 1963-08-19 Verfahren zur Herstellung hoch molekularer Polycarbonate Expired DE1495316C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEC0030724 1963-08-19
DEC0030724 1963-08-19

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1495316A1 DE1495316A1 (de) 1968-12-12
DE1495316B2 DE1495316B2 (de) 1972-08-17
DE1495316C true DE1495316C (de) 1973-03-15

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1745695C3 (de) Verfahren zur Herstellung von linearen, thermoplastischen Mischpolyester mit Erweichungstemperaturen über 100 Grad C
DE1495626B1 (de) Verfahren zum herstellen von polyestern
CH419597A (de) Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen auf Isocyanatbasis
DE2712435C2 (de)
DE2651639A1 (de) Verfahren zur herstellung von kohlensaeureestern von polyesterpolyolen
DE69333134T2 (de) Verzweigtes aromatisches carbonat-polymer
DE1301552B (de) Verfahren zur Herstellung von linearen Polyestern
DE1020184B (de) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polycarbonaten
DE1495299A1 (de) Verfahren zur Herstellung linearer Polycarbonate
DE1495316C (de) Verfahren zur Herstellung hoch molekularer Polycarbonate
DE3331929C2 (de)
DE2207358C3 (de) Natrium- oder Kalium-Salze von Polyestercarbonsäuren und ein Verfahren zu deren Herstellung
DE1495316B2 (de) Verfahren zur herstellung hochmolekularer polycarbonate
DE1265987C2 (de) Verfahren zur Herstellung hochmolekularer Polyester der Kohlensaeure durch Umsetzen von (cyclo)aliphatischen Diolen mit Phosgen
DE1495397C3 (de) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyestern der Kohlensäure
DE1251951B (de) Verfahren zur Herstellung linearer faserbildender Polyester
DE2323702A1 (de) Halogenierte polyaetherpolyole und verfahren zu ihrer herstellung
CA1073468A (en) Process for the simultaneous production of diols and n,n-dialkyl carboxylic acid amides
DE950850C (de) Verfahren zur Herstellung von hydroxylgruppenhaltigen Trimethylenoxydverbindungen
DE2146055A1 (de) Glasklare, lineare, thermoplastische copolyester und verfahren zu ihrer herstellung
DE2144874B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Polyestern
EP0866064A1 (de) Verbessertes Verfahren zur Herstellung von Trifluormethyloxiran
DE3418092A1 (de) Verfahren zur herstellung von cyclischen kohlensaeureestern
DE964044C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkenolen
DE19523169C1 (de) Verfahren zur Herstellung von Acryloylcarbamaten oder -harnstoffen