DE19523169C1 - Verfahren zur Herstellung von Acryloylcarbamaten oder -harnstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Acryloylcarbamaten oder -harnstoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Acryloylcarbamates oder Acryloylharnstoffes der allgemei
nen Formel (I)
worin R¹, R² und R³, die gleich oder verschieden sein kön
nen, jeweils ein Wasserstoffatom oder einen Methyl- oder
Ethylrest bedeuten, R⁴ einen gerad- oder verzweigtketti
gen, gesättigten oder ungesättigten aliphatischen, cy
cloaliphatischen, arylaliphatischen oder aromatischen Koh
lenwasserstoffrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet
und Y für ein Sauerstoffatom oder den Rest NR⁵ steht, wo
bei R⁵ ein Wasserstoffatom oder einen gerad- oder ver
zweigtkettigen, gesättigten oder ungesättigten aliphati
schen, cycloaliphatischen, arylaliphatischen oder aromati
schen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeutet.
Es ist bekannt, daß Methacryloylcarbamate und Methacryl
oylharnstoffe aus Methacryloylisocyanaten und Alkoholen
oder Aminen hergestellt werden können, [EP 0 177 122,
Chem. Ber. 84 (1951) 4]. Bei der Herstellung entsprechen
der Acryloylcarbamate und -harnstoffe versagt dieses Ver
fahren aber oft oder es führt zu geringen Ausbeuten, da
die als Ausgangsverbindungen einzusetzenden Acryloyl
isocyanate instabil sind [Urano et al., Polym. Mater. Sci.
Eng., 57 (1987) 583-7]. Acryloylisocyanat sowie Methacryl
isocyanat sind weiterhin niedermolekulare und damit hoch
flüchtige Isocyanate, vergleichbar mit dem flüchtigen,
hochtoxischen Methyl-, Ethyl-, Propyl-, und Butylisocya
nat. Dies stellt besonders kostenintensive Anforderungen
an die Arbeitsschutzmaßnahmen während der Reaktion. Wirt
schaftlich nachteilig ist weiterhin der vergleichsweise
hohe Preis der verwendeten Acryloylisocyanate als Aus
gangsverbindungen, was darauf zurückzuführen ist, daß die
Acryloylisocyanate aus dem vergleichsweise teuren Oxalyl
chlorid hergestellt werden. Das andere Verfahren zur Syn
these von Acryloylisocyanat durch Phosgenierung von
Acrylamid (JP 90058257, JP 05032607) beinhaltet die be
kannten Nachteile des Umgangs mit Phosgen.
Weitere Verfahren zur Herstellung von Acryloylcarbamaten
sind die Umsetzung von Acrylamiden mit Chlorformiaten und
die Reaktion von Acrylsäurechloriden mit Carbamaten
(JP 04066563). Bei beiden Verfahren werden starke metallische
Basen, wie z. B. Lithium, Natrium, Kalium, in molaren Men
gen eingesetzt. Dies ist aus technologischer und ökonomi
scher Sicht nachteilig, da diese metallischen Basen wegen
der Selbstentzündlichkeit aufwendige Sicherheitsvorkehrun
gen erfordern und den Kosten der Synthese aufgrund des ho
hen Preises der Alkalimetalle gegenüber anderen Verfahren
unwirtschaftlich machen. Von schwächeren Basen, wie Natri
umcarbonat, ist bekannt, daß ihre Basenstärke nicht aus
reicht, um eine entsprechende Reaktion zu aktivieren.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Herstellung von
Acryloylcarbamaten aus Acrylsäurechlorid und Natriumazid
in Gegenwart von Alkoholen (JP 74014547) besitzt den Nach
teil, daß das toxische Natriumazid mit Säurechloriden in
stabile Zwischenprodukte bildet, die sich spontan und un
kontrolliert zersetzen können. Deshalb ist dieses Verfah
ren für die Synthese größerer Mengen ungeeignet. Die Her
stellung von Acryloylharnstoffen durch Umesterung von
Acryloylcarbamaten mit Aminen (JP 93057978) hat den Nach
teil, daß die einzusetzenden Acryloylcarbamate erst auf
bekannten Synthesewegen hergestellt werden müssen, die die
beschriebenen Nachteile besitzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung von Acryloylcarbamaten und -harnstoffen
bereitzustellen, das von den oben genannten Verfahrens
nachteilen frei ist und das insbesondere die sichere und
umweltschonende Herstellung der genannten Verbindungen er
möglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der
eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß man ein β-Halo
genalkancarbonsäurechlorid der allgemeinen Formel (II)
worin R¹, R² und R³ die oben angegebenen Bedeutungen haben
und X für ein Chlor- oder Bromatom steht,
mit einer Carbamat- oder Harnstoffverbindung der allgemei nen Formel (III)
mit einer Carbamat- oder Harnstoffverbindung der allgemei nen Formel (III)
H₂N-CO-Y-R⁴ (III)
worin R⁴ und Y die oben angegebenen Bedeutungen haben,
bei Temperaturen von 0 bis 100°C und in Gegenwart eines Abfängers des bei der Reaktion entstehenden Halogenwasser stoffs umsetzt.
bei Temperaturen von 0 bis 100°C und in Gegenwart eines Abfängers des bei der Reaktion entstehenden Halogenwasser stoffs umsetzt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird als Abfänger des bei der Reaktion entste
henden Halogenwasserstoffs ein tertiäres Amin, ein Alkali- oder
Erdalkalimetalloxid, -hydroxid, -carbonat, -alkoxid und/oder
-carboxylat verwendet.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß man den Abfänger des bei der
Reaktion entstehenden Halogenwasserstoffs nach dem An
springen der Reaktion zutropft.
Beispiele für Acryloylcarbamate und Acryloylharnstoffe,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbar sind,
sind N-Acryloylmethylcarbamat, N-Acryloylethylcarbamat,
N-Acryloylpropylcarbamat, N-Acryloylbutylcarbamat, N-Acryl
oylphenylcarbamat, N′-Acryloyl-N-methylharnstoff,
N-Acryloylbenzylcarbamat, N-Acryloyl-N′-phenylharnstoff und
N-Methacryloylmethylcarbamat.
Beispiele für die erfindungsgemäß verwendeten β-Halogenal
kancarbonsäurechloride der Formel (II) sind β-Chlorpropi
onsäurechlorid, β-Chlorisobuttersäurechlorid und β-Brom
propionsäurechlorid, wobei β-Chlorpropionsäurechlorid und
β-Chlorisobuttersäurechlorid bevorzugt werden.
Beispiele für die erfindungsgemäß eingesetzten Carbamat- oder
Harnstoffverbindungen der allgemeinen Formel (III)
sind Methylcarbamat, Ethylcarbamat, Propylcarbamat, Iso
propylcarbamat, Butylcarbamat, Hexylcarbamat, Isobutylcar
bamat, tert.-Butylcarbamat, Phenylcarbamat, Benzylcarba
mat, Naphthylcarbamat, Methylharnstoff, Ethylharnstoff,
Propylharnstoff, Isopropylharnstoff, Butylharnstoff, Iso
butylharnstoff, tert.-Butylharnstoff, Phenylharnstoff und
Benzylharnstoff. Diese Ausgangsverbindungen sind zum größ
ten Teil technisch verfügbar und können ansonsten z. B.
durch Methoden, wie sie in Standardwerken der Organischen
Chemie beschrieben sind (Houben-Weyl, "Methoden der Orga
nischen Chemie", Thieme-Verlag Stuttgart, 1983, Ergän
zungsband E4), hergestellt werden.
Wie oben bereits erwähnt erfolgt erfindungsgemäß die Um
setzung der vorgenannten Ausgangsstoffe in Gegenwart eines
basischen Säureabfängers. Beispiele für hierzu geeignete
Amine sind Trimethylamin, Triethylamin, Tripropylamin,
Triisopropylamin, Tributylamin, Pyridin, 1,8-Diazabicy
clo[5.4.0]undec-7-en und 1,4-Diazabicyclo[2.2.2]octan.
Weitere Beispiele für basische Abfänger, die bei dem er
findungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden können, sind
Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid und metallorganische Alka
liverbindungen, wie Natriummethylat und -ethylat.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß die beschrie
bene Umsetzung der Carbamatverbindung mit der Harnstoff
verbindung nicht nur in Gegenwart der vorgenannten starken
Basen sondern auch in Gegenwart von schwachen Basen ab
läuft. Beispiele für solche Basen sind Salze von schwachen
Säuren mit starken Basen, wie Natriumacetat, Kaliumacetat,
Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat und Calciumcarbonat. Dies
ist besonders erstaunlich, da zur Bindung von Halogenwas
serstoff aus β-Chlorpropionyl-Verbindungen im allgemeinen
starke Basen, wie Natriumhydroxid, Kalilauge oder sehr
hohe Temperaturen benötigt werden.
Die Umsetzung der ß-Halogenalkylcarbonsäurechloride mit
Carbamaten oder Harnstoffen in Gegenwart von Basen kann in
einem weiten Molverhältnis der Ausgangsverbindungen durch
geführt werden. Geeignet sind z. B. Molverhältnisse von
Base : Säurechlorid : Carbamat von 6 : 3 : 2 bis 1 : 1 : 1, bevorzugt
2 : 1 : 1. Die Reaktionstemperatur beträgt 0 bis 100°C, vor
zugsweise 40 bis 80°C, bei den Reaktionen mit Carbamaten
und 0 bis 50°C bei den Reaktionen mit den reaktiveren
Harnstoffen.
Die Reaktion kann allgemein so geführt werden, daß man das
Säurechlorid und die Carbamatverbindung bzw. die Harn
stoffverbindung vorlegt. Die Base wird dann kontinuierlich
während der Reaktion zugegeben, so daß der gebildete Halo
genwasserstoff abgefangen wird.
Die Reaktion kann in der Schmelze oder in Lösung durchge
führt werden. Als Lösungsmittel sind solche geeignet, die
nicht mit den Ausgangsverbindungen reagieren, wie z. B.
aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, Ether,
Ester und Ketone. Beispiele für geeignete Lösungsmittel
sind Toluol, Petroleumbenzin, Aceton, 2-Butanon, Ethylacetat und
Dibutylether.
Zusätzlich dazu kann auch ein Überschuß an β-Halogenalkyl
carbonsäurechlorid, Base oder Carbamat die Aufgabe des Lö
sungsmittels übernehmen.
Zur Stabilisierung der Produkte können auch Polymerisati
onsinhibitoren, wie z. B. Hydrochinone, Phenothiazine oder
butyliertes Hydroxytoluol (BHT) zugesetzt werden.
Gemäß einer modifizierten Ausführungsform des Verfahrens
wird die Base erst nach dem Anspringen der Reaktion zuge
tropft. Dies führt zu Produkten mit besonders guter Aus
beute.
Die Reaktion kann sowohl kontinuierlich als auch diskonti
nuierlich geführt werden. Bewährt haben sich folgende Me
thoden, wobei entweder die Carbamatverbindung vorgelegt
wird und die Base sowie das Säurechlorid zudosiert werden
oder die Carbamatverbindung und das Säurechlorid vorgelegt
werden und die Base zudosiert wird.
Die Halogenid-Salze, die als feste Nebenprodukte durch die
Reaktion der Halogenwasserstoffe mit der Base anfallen,
werden beispielsweise durch Auswaschen mit Wasser oder
durch Filtration abgetrennt. Nach dem Abtrennen des Lö
sungsmittels erhält man die farblosen, festen Acryloylcar
bamate oder -harnstoffe, die durch Kristallisation oder
Destillation unter vermindertem Druck gereinigt werden
können.
Nach dem Abtrennen der Halogenid-Salze und des Lösungsmit
tels zeigen die Produkte allgemein eine hohe Reinheit und
brauchen nicht weiter gereinigt werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Acryloylcarbamate und Acryloylharnstoffe können als Mono
mere zur Herstellung von Additionscopolymeren verwendet
werden, die die Eigenschaften der Acylcarbamat- und Acyl
harnstoffgruppe tragen und als Beschichtungsmaterialien
geeignet sind. Diese Beschichtungen besitzen sehr gute Ei
genschaften bezüglich der Oberflächenhaftung auf verschie
denen Substraten, wie z. B. Glas und Metall sowie besonders
hohe Elastizität (EP 0 177 122). Die polare Struktur der
Acylcarbamatgruppe verbessert zusätzlich die Dispergier
barkeit der Polymeren in wäßrigen Lösungsmittelgemischen.
Die Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele näher
erläutert, in denen die Herstellung der Acryloylcarbamate
und -harnstoffe ausgehend von Carbamat- bzw. Harnstoffver
bindungen beschrieben wird.
Eine Mischung aus 126 g β-Chlorpropionsäurechlorid, 75 g
Methylcarbamat, 200 g Toluol und 2 g butyliertes Hydroxy
toluol (BHT) wird auf 70°C erwärmt. Nach Beginn der Reak
tion werden 202 g Triethylamin unter Rühren so zugetropft,
daß der entstehende Chlorwasserstoff gebunden wird. Nach 3
Stunden wird der ausgefallene Feststoff durch Filtration
abgetrennt, mit Aceton extrahiert und nochmals filtriert.
Beim Einengen der vereinigten Filtrate kristallisiert das
Produkt N-Acryloylmethylcarbamat (H₂C=CH-CO-NH-COO-CH₃)
als farbloser Feststoff aus und wird durch Filtration iso
liert. Ausbeute: 105 g; Schmelzpunkt 136°C.
Eine Mischung aus 126 g β-Chlorpropionsäurechlorid, 89 g
Ethylcarbamat, 200 g Toluol und 2 g butyliertes Hydroxyto
luol (BHT) wird auf 70°C erwärmt. Nach Beginn der Reaktion
werden 202 g Triethylamin unter Rühren so zugetropft, daß
der entstehende Chlorwasserstoff gebunden wird. Nach 3
Stunden wird der ausgefallene Feststoff durch Filtration
abgetrennt, mit Aceton extrahiert und nochmals filtriert.
Beim Einengen der vereinigten Filtrate kristallisiert das
Produkt N-Acryloylethylcarbamat (H₂C=CH-CO-NH-COO-C₂H₅)
als farbloser Feststoff aus und wird durch Filtration iso
liert. Ausbeute: 125 g. Das Produkt wird mittels Umkri
stallisation in Diethylether/Petrolether (1 : 1) gereinigt.
Schmelzpunkt 78°C.
Eine Mischung aus 126 g β-Chlorpropionsäurechlorid, 103 g
Propylcarbamat, 200 g Toluol und 2 g butyliertes Hydroxy
toluol (BHT) wird auf 70°C erwärmt. Nach Beginn der Reak
tion werden 202 g Triethylamin unter Rühren so zugetropft,
daß der entstehende Chlorwasserstoff gebunden wird. Nach 3
Stunden wird der ausgefallene Feststoff durch Filtration
abgetrennt, mit Aceton extrahiert und nochmals filtriert.
Beim Einengen der vereinigten Filtrate kristallisiert das
Produkt N-Acryloylpropylcarbamat (H₂C=CH-CO-NH-COO-C₃H₇)
als farbloser Feststoff aus und wird durch Filtration iso
liert. Ausbeute: 154 g; Schmelzpunkt 69°C.
Eine Mischung aus 126 g β-Chlorpropionsäurechlorid, 117 g
Butylcarbamat und 3 g butyliertes Hydroxytoluol (BHT) wird
auf 70°C erwärmt. Nach Beginn der Reaktion werden 202 g
Triethylamin unter Rühren so zugetropft, daß der entste
hende Chlorwasserstoff gebunden wird. Nach 3 Stunden wird
der ausgefallene Feststoff durch Filtration abgetrennt.
Beim Einengen des Filtrats kristallisiert das Produkt
N-Acryloylbutylcarbamat (H₂C=CH-CO-NH-COO-C₄H₉) als farblo
ser Feststoff aus und wird durch Filtration isoliert. Aus
beute: 154 g; Schmelzpunkt: 91°C.
Eine Mischung aus 126 g β-Chlorpropionsäurechlorid, 130 g
Phenylcarbamat und 3 g butyliertes Hydroxytoluol (BHT)
wird auf 50°C erwärmt. Nach Beginn der Reaktion werden
202 g Triethylamin unter Rühren so zugetropft, daß der
entstehende Chlorwasserstoff gebunden wird. Nach 3 Stunden
wird der ausgefallene Feststoff durch Filtration abge
trennt, mit Aceton extrahiert und nochmals filtriert. Beim
Einengen der vereinigten Filtrate kristallisiert das Pro
dukt N-Acryloylphenylcarbamat (H₂C=CH-CO-NH-COO-C₆H₅) als
farbloser Feststoff aus und wird durch Filtration iso
liert. Ausbeute: 160 g; Schmelzpunkt: 134 bis 135°C.
Eine Mischung aus 126 g β-Chlorpropionsäurechlorid, 74 g
N-Methylharnstoff, 200 g Toluol und 2 g butyliertes Hydro
xytoluol (BHT) wird bei Raumtemperatur gerührt. Nach dem
Einsetzen der Reaktion werden unter Kühlung 202 g Tri
ethylamin so zugetropft, daß der entstehende Chlorwasser
stoff gebunden wird. Nach 3 Stunden wird der ausgefallene
Feststoff durch Filtration abgetrennt, mit Aceton extra
hiert und nochmals filtriert. Beim Einengen des Filtrats
kristallisiert das Produkt N′-Acryloyl-N-methylharnstoff
(H₂C=CH-CO-NH-CO-NH-CH₃) als farbloser Feststoff aus und
wird durch Filtration isoliert. Ausbeute: 110 g; Schmelz
punkt: 162°C.
Eine Mischung aus 16,4 g β-Chlorpropionsäurechlorid, 7,5 g
Methylcarbamat und 0,2 g butyliertes Hydroxytoluol (BHT)
wird auf 80°C erwärmt. Nach 2 Stunden wird die Temperatur
auf 40°C abgesenkt und 30 g Triethylamin unter Rühren zu
getropft. Nach einer Stunde wird der ausgefallene Fest
stoff durch Filtration abgetrennt und das Filtrat ein
geengt, bis das farblose Produkt N-Acryloylmethylcarbamat
(H₂C=CH-CO-NH-COO-CH₃) ausfällt, das durch Filtration iso
liert wird. Ausbeute: 10,5 g; Schmelzpunkt: 134°C.
Eine Mischung aus 900 g β-Chlorpropionsäurechlorid und
350 g Methylcarbamat wird unter Rühren 3 Stunden auf 75°C
erwärmt. Anschließend wird eine Mischung aus 3 l Aceton,
720 g Triethylamin und 10 g butyliertes Hydroxytoluol
(BHT) zugegeben. Nach 3 Stunden bei 40 bis 45°C wird der
ausgefallene Feststoff bei Raumtemperatur durch Filtration
abgetrennt. Beim Einengen des Filtrats kristallisiert das
Produkt N-Acryloylmethylcarbamat (H₂C=CH-CO-NH-COO-CH₃)
als farbloser Feststoff aus und wird durch Filtration iso
liert. Ausbeute: 421 g; Schmelzpunkt: 134 bis 136°C.
Eine Mischung aus 140 g β-Chlorpropionsäurechlorid und
89 g Ethylcarbamat wird unter Rühren 3 Stunden auf 75 bis
80°C erwärmt. Anschließend wird das überschüssige Chlor
propionsäurechlorid abgetrennt. 25 g des Rückstandes wer
den mit 50 g Triethylamin versetzt und 30 Minuten bei 80°C
gerührt. Danach werden die festen Bestandteile durch Fil
tration abgetrennt und das Filtrat zur Trockene eingeengt.
Die Reinigung erfolgt durch Umkristallisation in Toluol.
Ausbeute: 19 g; N-Acryloylethylcarbamat
(H₂C=CH-CO-NH-COO-C₂H₅) Schmelzpunkt 79°C.
Wie Beispiel 9, jedoch mit Pyridin anstatt Triethylamin.
Ausbeute: 17 g; Schmelzpunkt: 79°C.
Eine Mischung aus 720 g β-Chlorpropionsäurechlorid und
250 g N-Methylharnstoff wird 2 Stunden bei 70°C gerührt.
Nach dem Abkühlen wird eine Mischung aus 450 g Triethyl
amin, 1000 ml Methanol und 3 g butyliertes Hydroxytoluol
zugesetzt. Nach 3 Stunden wird der ausgefallene Feststoff
durch Filtration abgetrennt. Beim Einengen des Filtrats
kristallisiert das Produkt N′-Acryloyl-N-methylharnstoff
(H₂C=C-CO-NH-CO-NH-CH₃) als farbloser Feststoff aus und
wird durch Filtration isoliert. Ausbeute: 110 g; Schmelz
punkt: 162°C.
Eine Mischung aus 500 g β-Chlorpropionsäurechlorid, 300 g
N-Butylharnstoff und 300 g Toluol wird 3 Stunden bei 80°C
gerührt. Anschließend wird eine Mischung aus 300 g Tri
ethylamin und 2 l Aceton sowie 3 g butyliertes Hydroxyto
luol zugesetzt und 3 Stunden bei 40°C gerührt. Der ausge
fallene Feststoff wird durch Filtration abgetrennt. Beim
Einengen des Filtrats kristallisiert das Produkt N-Acryl
oylbutylharnstoff (H₂C=CH-CO-NH-CO-NH-C₄H₉) als farbloser
Feststoff aus und wird durch Filtration isoliert. Aus
beute: 235 g; Schmelzpunkt: 66°C.
Eine Mischung aus 258 g β-Chlorpropionsäurechlorid, 200 g
Butylcarbamat und 3 g butyliertes Hydroxytoluol (BHT) wird
auf 80°C erwärmt. Nach 2 Stunden werden 200 g Toluol zuge
geben und nach dem Abkühlen die flüssigen Bestandteile ab
getrennt. 140 g des Rückstandes werden mit 500 ml 2-Buta
non gelöst, 0,6 g butyliertes Hydroxytoluol zugesetzt und
90 g Triethylamin bei 40°C zugetropft. Nach 2 Stunden wird
der ausgefallene Feststoff durch Filtration abgetrennt und
das Filtrat bis zur Trockene eingeengt. Ausbeute: 114 g
N-Acryloylbutylcarbamat (H₂C=CH-CO-NH-CO-O-C₄H₉);
Schmelzpunkt: 90°C.
Eine Mischung aus 25 g Phenylcarbamat, 35 g β-Chlorpropi
onsäurechlorid, 0,5 g butyliertes Hydroxytoluol (BHT) und
100 ml Toluol werden 3 Stunden bei 70°C gerührt. Anschlie
ßend wird eine Mischung aus 50 g Triethylamin und 200 ml
Aceton zugegeben. Nach 2 Stunden bei 40 bis 45°C wird das
ausgefallene Salz durch Filtration abgetrennt und das Lö
sungsmittel Aceton sowie überschüssiges Triethylamin durch
Destillation entfernt. Es bleibt das farblose Produkt
N-Acryloylphenylcarbamat (H₂C=CH-CO-NH-CO-O-C₆H₅) zurück.
Ausbeute: 20 g; Schmelzpunkt: 135°C.
Eine Mischung aus 28 g Benzylcarbamat, 35 g β-Chlorpropi
onsäurechlorid, 0,5 g butyliertes Hydroxytoluol (BHT) und
100 ml Toluol werden 3 Stunden bei 70°C gerührt. Anschlie
ßend wird eine Mischung aus 80 g Triethylamin und 200 ml
Aceton zugegeben. Nach 2 Stunden bei 40 bis 45°C wird das
ausgefallene Salz durch Filtration abgetrennt und das Lö
sungsmittel Aceton sowie überschüssiges Triethylamin durch
Destillation entfernt. Es bleibt das farblose Produkt
N-Acryloylbenzylcarbamat (H₂C=CH-CO-NH-CO-O-CH₂-C₆H₅)
zurück. Ausbeute: 20 g; Schmelzpunkt: 98°C.
Eine Mischung aus 25 g Phenylharnstoff, 35 g β-Chlorpropi
onsäurechlorid, 0,5 g butyliertes Hydroxytoluol (BHT) und
100 ml Toluol werden 2 Stunden bei 60°C gerührt. Anschlie
ßend wird eine Mischung aus 50 g Triethylamin und 200 ml
Aceton zugegeben. Nach 2 Stunden bei 40 bis 45°C wird das
ausgefallene Salz durch Filtration abgetrennt und das Lö
sungsmittel Aceton sowie überschüssiges Triethylamin durch
Destillation entfernt. Es bleibt das farblose Produkt
N-Acryloylphenylharnstoff (H₂C=CH-CO-NH-CO-NH-C₆H₅) zurück.
Ausbeute: 21 g; Schmelzpunkt: 147°C.
Eine Mischung aus 20,4 g β-Chlorisobuttersäurechlorid,
7,5 g Methylcarbamat und 0,2 g butyliertes Hydroxytoluol
(BHT) wird auf 80°C erwärmt. Nach 2 Stunden wird die Tem
peratur auf 40°C abgesenkt und 35 g Triethylamin und
100 ml Toluol unter Rühren zugetropft. Nach einer Stunde
wird der ausgefallene Feststoff durch Filtration abge
trennt und das Filtrat eingeengt, bis das farblose Produkt
N-Methacryloylmethylcarbamat (H₂C=C(CH₃)-CO-NH-COO-CH₃)
ausfällt, das durch Filtration isoliert wird. Ausbeute:
10,1 g; Schmelzpunkt 94°C.
Eine Mischung aus 20,4 g β-Brompropionsäurechlorid, 7,5 g
Methylcarbamat, 30 g Triethylamin, 100 g Methylglycolace
tat und 0,2 g butyliertes Hydroxytoluol (BHT) wird auf
80°C erwärmt. Nach 2 Stunden wird der ausgefallene Fest
stoff durch Filtration abgetrennt und das Filtrat ein
geengt, bis das farblose Produkt N-Acryloylmethylcarbamat
(H₂C=CH-CO-NH-COO-CH₃) ausfällt, das durch Filtration iso
liert wird. Ausbeute: 9,5 g; Schmelzpunkt: 136°C.
Eine Mischung aus 18,4 g β-Chlorpropionsäurechlorid, 7,5 g
Methylcarbamat, 20 g Natriumacetat, 100 g Methylglycolace
tat und 0,2 g butyliertes Hydroxytoluol (BHT) wird auf
100°C erwärmt. Nach 2 Stunden wird der ausgefallene Fest
stoff durch Filtration abgetrennt und das Filtrat ein
geengt, bis das farblose Produkt N-Acryloylmethylcarbamat
(H₂C=CH-CO-NH-COO-CH₃) ausfällt, das durch Filtration iso
liert wird. Ausbeute: 9,5 g; Schmelzpunkt: 136°C.
Eine Mischung aus 20 g β-Chlorpropionsäurechlorid, 7,5 g
Methylharnstoff, 20 g Natriumacetat, 100 g Methylglycol
acetat und 0,2 g butyliertes Hydroxytoluol (BHT) wird auf
100°C erwärmt. Nach 2 Stunden wird der ausgefallene Fest
stoff durch Filtration abgetrennt und das Filtrat ein
geengt, bis das farblose Produkt N-Acryloylmethylharnstoff
(H₂C=CH-CO-NH-CO-NH-CH₃) ausfällt, das durch Filtration
isoliert wird. Ausbeute: 9,9 g; Schmelzpunkt: 163°C.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Acryloylcarbamates
oder Acryloylharnstoffes der allgemeinen Formel (I)
worin R¹, R² und R³, die gleich oder verschieden sein kön
nen, jeweils ein Wasserstoffatom oder einen Methyl- oder
Ethylrest bedeuten, R⁴ einen gerad- oder verzweigtketti
gen, gesättigten oder ungesättigten aliphatischen, cy
cloaliphatischen, arylaliphatischen oder aromatischen Koh
lenwasserstoffrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeu
tet, Y für ein Sauerstoffatom oder den Rest NR⁵ steht, wo
bei R⁵ ein Wasserstoffatom oder einen gerad- oder ver
zweigtkettigen, gesättigten oder ungesättigten aliphati
schen, cycloaliphatischen, arylaliphatischen oder aromati
schen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeutet,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein β-Halo genalkancarbonsäurechlorid der allgemeinen Formel (II) worin R¹, R² und R³ die oben angegebenen Bedeutungen haben und X für ein Chlor- oder Bromatom steht,
mit einer Carbamat- oder Harnstoffverbindung der allgemei nen Formel (III)H₂N-CO-Y-R⁴ (III)worin R⁴ und Y die oben angegebenen Bedeutungen haben,
bei Temperaturen von 0 bis 100°C und in Gegenwart eines Abfängers des bei der Reaktion entstehenden Halogenwasser stoffs umsetzt.
dadurch gekennzeichnet, daß man ein β-Halo genalkancarbonsäurechlorid der allgemeinen Formel (II) worin R¹, R² und R³ die oben angegebenen Bedeutungen haben und X für ein Chlor- oder Bromatom steht,
mit einer Carbamat- oder Harnstoffverbindung der allgemei nen Formel (III)H₂N-CO-Y-R⁴ (III)worin R⁴ und Y die oben angegebenen Bedeutungen haben,
bei Temperaturen von 0 bis 100°C und in Gegenwart eines Abfängers des bei der Reaktion entstehenden Halogenwasser stoffs umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abfänger aus der Gruppe tertiäre
Amine, Alkali- oder Erdalkalimetalloxide, -hydroxide,
-carbonate, -alkoxide und -carboxylate ausgewählt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man den Abfänger des bei der
Reaktion entstehenden Halogenwasserstoffs nach dem An
springen der Reaktion zutropft.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Abfänger des bei
der Reaktion entstehenden Halogenwasserstoffs eine oder
mehrere Verbindungen aus der Gruppe Acetate und Carbonate
verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Abfänger des bei der Reak
tion entstehenden Halogenwasserstoffs Natriumacetat, Kali
umacetat, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Natriumhydro
gencarbonat, Kaliumhydrogencarbonat und/oder Calciumcarbo
nat verwendet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man im Falle der Umset
zung mit Carbamatverbindungen die Reaktion bei Tempe
raturen von 40 bis 80°C durchführt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man im Falle der Umset
zung mit Harnstoffverbindungen die Reaktion bei Temperatu
ren von 0 bis 50°C durchführt.
Priority Applications (3)
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DE19523169A DE19523169C1 (de) | 1995-06-26 | 1995-06-26 | Verfahren zur Herstellung von Acryloylcarbamaten oder -harnstoffen |
JP07165096A JP3851990B2 (ja) | 1995-06-26 | 1996-03-27 | アクリロイルカルバメートの製造方法 |
EP96110180A EP0751119A1 (de) | 1995-06-26 | 1996-06-24 | Verfahren zur Herstellung von Acryloylcarbamaten oder -harnstoffen |
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- 1995-06-26 DE DE19523169A patent/DE19523169C1/de not_active Expired - Fee Related
-
1996
- 1996-03-27 JP JP07165096A patent/JP3851990B2/ja not_active Expired - Fee Related
- 1996-06-24 EP EP96110180A patent/EP0751119A1/de not_active Withdrawn
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---|---|
EP0751119A1 (de) | 1997-01-02 |
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JPH0912529A (ja) | 1997-01-14 |
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