DE1495301A1 - Verfahren zur Herstellung waessriger Loesungen von wertvollen neuen Polyaethyleniminverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung waessriger Loesungen von wertvollen neuen PolyaethyleniminverbindungenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung waessig)tr Loesungen von wertvollen neuen Polyaethyleniminverbindungen.
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von waessrigen Loesungen von wertvollen neuen Polyaethylenlminverbindungen, die tertiaere oder quaternaere Stickstoffatome enthalten.
- Solche Verbindungen vermoegen die Einverleibung anorganischer Pigmente und Fuellstoffe in waessrige Aufschwemmungen von Faserstoffen, und insbesondere von Papierstoff, d. h. die Haftung der Pigmente und/oder Fuellstoffean der Faseroberflaeche, insbesondere Waehrend aller Phasen der Papierherstellung, wesentlich zu verbessern.
- Das Rueckhaltevermoegen von Faserstoffaufschwemmungen, insbesondere von Papierstoff, fuer Pigmente, wie Kaolin oder andere Silikatfuellstoffe oder Titandioxyd, d.h, fuer solche Pigmente, die ein negatives Zeta-Potential haben, kann dadurch verbessert werden, dass man die negativen Oberflaechen solcher Fuellstoffe und Pigmente mit positiv geladenen Ionen versieht, die ihrerseits eine gute Affinitaet zur negativ geladenen Zellstoffaser haben.
- Fuer diesen Zweck wird gewoehnlich Alaun verwendet, der aber nicht sehr wirksam ist. Das mag darauf zurueckzufuehren sein, dass die hydratisierten Aluminiumoxydmolekuel4, die sich aus dem Alaun bilden, zu klein sind, um in wirksamer Weise den Abstand zwischen den starren eellstoffibrillen und den Fuellstof-fteilchen zu ueberbruecken.
- Der Wirkungsgrad des bekannten Verfahrens wurde nun dadurch verbessert, dass man in einem zweistufigen Verfahren die waessrigen Zellstoffasern zuerst mit Alaun und dann mit einem anionischen Material, z. B. einem polymerisierten Acrylsaeureamid, behandelt. Polyacrylsaeureamidmolekuele sind zwar hinreichend biegsam, um sich dem Faserstoffgeruest anzugliedern. Die Zahl der Bindungen kann jedoch im nassen Zustand nicht groesser sein ad die Zahl der an die Zellstoffasern oder Fuellstoffteilchen adsorbierten Aluminiumionen.
- Es wurde bereits vorgeschlagen, statt Alaun und Polyacrylsaeureamid Polyaethylenimin fuer diesen Zweck zu verwenden. Dieses Material besitzt die Eigenschaft, negative Fuellstoffteilchen an negative Papierstoffteilchen zu binden.
- Polyaethylenimin ist ein hochpolymerer Stoff, dessen sich mehrfach wiederholende strukturelle Glieder kationische Gruppen tragen, Er ist schmiegsam genug, um die Zellstorffibrillen glatt zu ueberdeckentnd zahlreiche Fuellstoffteilchen anzuziehen.
- Polyaethylenimin verliert jedoch viel von der Wirksamkeit, wenn es mit alaunhaltigem Papierstoff verwendet wird, da es in einem solchen sauren Medium loesliche Salze bildet, die gegenueber negativen Oberflaechen nur eine geringe Substantivitaet zeigen. Polyaethylenimin laesst sich deshalb kaum unter den Bedingungen verwenden, wie sie gewoehnlich in der Papierherstellung vorliegen.
- Die vorliegende Erfindunghat nun zum Ziel, diese Nachteile von Polyaethylenimin zu ueberwinden und anorganische Pigmente und Fuellstoffe waessrigen Faseraufschwemmungen, wie Paplerstoff, einzuverleiben, ohne dass alaunhaltiger Papierstoff verwendet werden muss, durch dessen Aziditaet das Papier nachteilig beeinflusst wird.
- Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung von Pigmenten und Fuellstoffen von erhoehtem Rueckhaltevermoegen durch Faserstoffe, wie Papierstoff, selbst wenn mit alaunhaltigem sauren Papierstoff gearbeitet wird.
- Grundsaetzlich beruht die vorliegende Erfindung auf der Erkenntnis, dass tertiaere bzw. quaternaere Abkoemmlinge des Polyaethylenimins in ihrer Eigenschaft, das Rueckhaltevermoegen fuer Fuellstoffe zu erhoehen, durch ein saures Medium nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen werden wie Polyaethylenimin selbst. Diese tertiaeren und quaternaeren Abkoemmlinge haben eine wesentlich hoehere kationische Wirkung als Polyaethylenimin und ihre kationischen Eigenschaften werden durch anionische Einwirkungen nicht merkbar beeintraechtigt. Insbesondere die quaternaeren Verbindungen sind in der Lage, Fuellstoffe oder Pigmente mit zwei- bis dreifach groesserer Kraft an die Faserstoffteilohen zu binden als Polyaethylenimin; Aus der deutschen Patentschrift No. 651,797 ist die Herstellung von Alkyleniminen mit tertiaeren Stickstoffatomen bereits bekannt. Die Reaktionstemperatur uebersteigt aber im allgemeinen eine Temperatur von 400. Ferner werden die erhaltenen Reaktionsprodukte nach der Umsetzung im Vakuum entwaessert. Eine solche Vakuumbehandlung fuehrt aber zur Bildung von Reaktionsprodukten, die voellig ungeeignet als Mittel zur Verbesserung des Rueckhaltevermoegens von Ze llulose-ha2tLgen Faserstoffaufschwemmungen, insbesondere von Papierstoff, fuer Fuellstoffe und Pigmente sind.
- Aus der. deutschen Patentschrift No. 662,451 ist die Umsetzung von Polyalkyleniminen mit Saeurechloriden oder anderen organischen Verbindungen, die reaktionsfaehiges Halogen, aber keine Oxydogruppen enthalten, bekannt.
- Gemaess den Beispielen dieser Patentschrift wird in Abwesenheit von Wasser gearbeitet, wobei die Readtionstemperatur im allgemeinen 400 uebersteigt. Lediglich im Beispiel 2 wird erwaehnt, dass bei der Umsetzung von polymeren Methylaethylenimin mit Stearinsaeurebromid auch in Gegenwart von waessrigem Alkali gearbeitet werden kann.
- Dabei handelt es sich aber um die Umsetzung mit einem sehr reaktionsfaehigen Saeurechlorid. Die tsetzungs produkte mit Saeurechloriden sind ganz andersartige Verbindungen als die Polyalkyleniminderivate mit tertiaeren und quaternaeren Stickstoffatomen gemaess vorliegender Erfindung. Sie stellen Saeureamid-artige Stoffe dar.
- Fuer die Umsetzungsproduckte mit Alkylhalogeniden und anderen Chlorverbindungen wird aber in den Beispielen dieser deutschen Patentschrift stets in Abwesenheit von Wasser gearbeitet, wobei andersartige Produkte entstehen. als gemaess vorliegender Erfindung. Die nach der genannten deutschen Patentschrift erhaltenen Produkte haben sich als unbrauchbar fuer die Verbesserung des Rueckhaltevermoegens von Faserstoffen fuer Pigmente und Fuellstoffe erwiesen.
- Geeignete tertiaere und quaternaere Abkoemmlinge von Polyaethylenimin werden erhalten, indem man das Imin in wssriger Loesung bei niederer Temperatur mit Alkylierungs-bzw. Quaternisierungsmitteln, wie Diazomethan, Alkylhalogeniden z.B, Methyl- oder Aethylbromid, Dialkyls ten, z. B. Dimethylsulfat, Alkylphosphaten, den Alkylestern der p-Toluolsulfonsaeure, und aehnlichen Verbindungen' umsetzt.
- Tertiaere oxyalkylierte Iminverbindungen werden zum Beispiel hergestellt, indem man Polyaethylenimin in waessriger Loesung bei einer 400 nicht uebersteigenden Temperatur mit Formaldehyd, Alkylenchlorhydrinen, Alkylenbromhydrinen, Epichlorhydrinen, Alkylenoxyzden und aehnlichen Epoxygruppen tragenden Verbindungen reagieren laesst. Die dabei erhaltenen waessrigen Loesungen von tertiaeren Polyaethyleniminverbindungen koennen mittels der obengenannten Quaternisierungsmittel bei einer 300 nicht ueberatelgenden Temperatur in waessrige Loesungen der entsprechenden quaternaeren Verbindungen uebergefuehrt werden.
- Es wurde gefunden, dass eine Isolierung der erhaltenen Reaktionsprodukte aus ihren waessrigen Loesungen deren wertvollen Eigenschaften inbezug auf die Verbesserung des Rueckhaltevermoegens von Faserstoffen fuer Fuellstoffe und Pigmente verschlechtert bzw. voellig zum Verschwinden bringt, so dass die Reaktionsloesungen als solche praktische Verwendung finden.
- Besonders geeignete Polyaethyleniminverbindungen gemaess vorliegender Erfindung sind Polyaethylenimine, die mit Dimethylsulfat-in die entsprechenden quaternaeren Verbindungen ueberfuehrt worden sind, sowie solche tertiaere Polyiminoverbindungen, wie sie bei der Reaktion von Polyaethylenimin mit Aethylenoxyd oder Epichlorhydrin erhalten werden.
- Solche und aehnliche tertiaern und quaternaeren Polyaethyleniminabkoemmlinge werden nach dem erfindungsgemaessen Verfahren als Zusaetze zum Fuellstoff- und/oder Pigmenteintrag verwendet. Man kann sie auoh getrennt davon der Papierstoff- oder Fuellstoffsuspension zu einem beliebigen Zeitpunkt zwischen dem letzten Mahlgeraet und dem Stoffauflauf der Papiermaschine zusetzen. Die zugesetzten Mengen dieser Stoffe bewegen sich zwischen etwa 0,005 % und etwa 0,5 5, berechnet auf das Gewicht der trockenen Fasern. Mengen von 0,01 % bis 0,03 % haben sich gewoehnlich als voellig ausreichend @@@@@@@@. erwiesen.
- Es ist auch moeglich, die Fuellstoffe mit den tertiaeren und quaternaeren Derivaten von Polyaethylenimin vorzubehandeln. Vielfach, z.B. bei Verwendung von Kaolin und Titandioxyd, empfiehlt sich Jedoch eine solche Vorbehandlung vor Zusatz zum Papierstoff oder Eintrag nicht, da sie vorzeitige Ausflockungserscheinungen und Opazitaetsverlust herbeifuehren kann.
- Die folgenden Beispiele dienen zur Erlaeuterung der vorliegenden Erfindung, ohne sie jedsch darauf zu beschraenken.
- Beispiel 1 1.062 g 4O%ige Natronlauge werden zu 9.l5 g Polyaethylenimin mit einem Molekulargewicht von etwa 30.000 in 50%iger waessriger Loesung zugefuegt. Die erhaltene Mischung wird kraeftig geruehrt und bei einer Temperatur unter 304C. gehalten. 9.563 g 40%ige Natronlauge und 13.400 g Dimethylsulfat werden in ungefaehr aequivalenten Mengen gleichzeitig zu dieser Loesung hinzugegeben, wobei die Temperatur unter 300C. und der PH-Wert des Reaktionsgemisches oberhalb 7,0 gehalten wird. Danach werden weitere 8.700 g Dimethylsulfat bei derselben Temperatur hinzugegeben.
- Der pH-Wert wird dabei sorgfaeltig oberhalb 7,0 gehalten.
- Die Mischung wird noch eine Stunde geruehrt und dann mit Wasser auf eine Gesamtmenge von 89.655 g verduennt. Die verduennte Mischung wird mit, Essigsaeure auf einem pH-Wert von etwa 4,5 bis 5,5 angesaeuert. Die so erhaltenen@ Loesung wird in den Beispielen 1 bis 4, 6 bis 10, 14 und 15 des, Patentes [Anmeldung No. C 24 511 IVd/390 vom 7. Juli 1961] als die quaternisierte Polyaethyleniminverbindung Typ A verwendet.
- Beispiel 2 Daß quaternaere Polytethylenimin, das in den Beispielen 7 bis 9 des Patentes [Anmeldung No. C 24 551 IVd/39 c vom 7. Juli 1961] ] verwendet wird wird auf dieselbe Weise hergestelä, wie in Beispiel 1 beschrieben, naemlich durch Reaktion von Polyaethylenimin in waessriger alkalischer Loesung mit Dimethylsulfat bei einer Temperatur unterhalb 30°C. und bei einem pH nicht unter 7,0.
- Die anfallende verduennte Loesung von quaternisiertem Polyaethylenimin wird durch Zusatz von 4C%iger Natronlauge auf einen pil von etwa 9,5 bis 10,5 eingestellt, Die so erhaltene alkalische Lossung wird ohne weitere Behandlung als quaternisierte Polyaethyleniminverbindung B in den oben angefuehrten Beispielen verwendes und ist in den Tabellen dieses Patentes als Typ B bezeichnet Beispiel 3 Die tertiaere Polyaethyloniminverbindung, die im Beispiel 13 deÇ Patentes [Anmeldung No. C 24 551 RIVd/39 o vom 7. Juli 1961J verwendet wird und als Typ C in den Tabellen dieses Patentes aufgefuehrt wird, wird wie folgt hergestellt : 92,5 g Epichlorhydrin werden zu einer eigen waessrigen Loesung von 86,0 g Polyaethylenimin mit einem Molekulargewicht von etwa 30,000 hinzugefuegt, wobei die Temperatur unterhalb 40° gehalten wird. Das Reaktionsgemisch wird eine Stunde geruehrt und dann so weit verduennt, dass eine waessrige Loesung des tertiaeren Kondensationsprodukts mit einem Wassergehalt von 22% erhalten wird. Diese Loesung wird direkt als tertiaere Polyaethyleniminverbindung Typ C im Beispiel 13 des genannten Patentes verwendet.
- Beispiel 4 Die tertiaere N-(Oxyaethyl)-polyaethyleniminverbindung, die in den Beispielen 5, 11 und 12 des Patentes S nmeldung No. C 24 551 IVd/39 c vom 7. Juli 196g verwendet und als Typ D bezeichnet wird, wird auf die gleiche Art und Weise hergestellt wie die tertiaere Verbindung des Beispiels 3, wobei statt Epichlorhydrin eine aequimolekulare Menge von Aethylenoxyd zugesetzt wird. Die dabei erhaltene verduennte Loesung wird direkt als tertiaere Polyaethyleniminverbindung Typ D dem Papierstoff, wie in den oben angefuehrten Beispielen beschrieben, zugesetzt.
- Beispiel 5 N-(Oxymethyl)-polyaethylenimin wird auf die gleiche Art und Weise erhalten, wie in Beispiel 3 beschrieben, wobei jedoch statt Epichaorhydrin eine aequimolekulare Menge Formaldehyd als die eine Reaktionskomponente verwendet wird.
- Die anfallende verduennte Reaktionsloesung kann als solche zur Verbesserung der Retention in Papierstoff verwendet werden.
- Die quaternaeren Polyaethyleniminverbindungen lassen sich auch dadurch herstellen, dass man zunaechst die tertiaeren N-alkylsubstituierten Polyaethylenimine durch Reaktion von Polyaethylenimin mit substitutierten oder nichtsubstitutierten Alkylierungsmitteln erzeugt und diese dann mit Quaternisierungsmitteln umsetzt, wobei jedoch gemaess vorliegender Erfindung bei niederer Temperatur und in waessriger Loesung gearbeitet werden muss und die erhaltene waessrige Reaktionsloesung direkt Verwendung findet.
- Auf diese Art und Weise kann man verschiedene Alkylgruppen an die Stickstoffatome des Polyaethylenimins anlagern.
- Das Ausgangs-Polyaethylenimin, das gemaess vorliegender Erfindung aur Umwandlung in tertiaere und quaternaere Derivate verwendet wird, hat einen Polymerisationsgrad zwischen etwa 200 und 1500, vorzugsweise zwischen 700 und 950.
- Patentansprueche.
Claims (3)
- Verfahren zur Herstellung von waessrigen Loesungen von Polyaethyleniminverbindungen durch Umsetzung von Polyaethylenimin mit alkylierenden Mitteln, dadurch gekennzeichnet, dass Polyaethylenimin bzw. ein N-Alkylpolyaethylenlmin in waessriger Loesung mit einem alkylierenden Mittel bei einer Temperatur unterhalb 40° umgesetzt wird, bis Umwandlung der sekundaeren Iminogruppe in eine tertiaere Aminogruppe bzw. eine quaternaere Ammonium-Gruppe erfolgt ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung von Polyaethyleniminverbindungen mit quaternaeren Stickstoffatomen das Polyaethylenimin bzw. ein N-Alkylpolyaethylenimin in waessriger Loesung mit einem Dialkylsulfat bei einer Temperatur unterhalb 300 und einem pH von mindestens 7,0 umgesetzt und nach erfolgter quaternisierung der pH-Wert der Loesung entweder auf einen pH von 4,5 bis 5,5 oder auf einen pH von 9,5 bis 10,5 eingestellt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks Herstellung von Polyaethyleniminverbindungen mit tertiaeren Stickstoffatomen Polyaethylenimin in waessriger Loesung bei einer Temperatur unterhalb 40. mit einem alkylierenden Mittel bzw. mit einer Epoxyverbindung, zweekmaessig mit Epichlorhydrin oder Aethylenoxyd, umgesetzt wird.
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