DE14949C - Verfahren zur Herstellung von Knotenbindungen auf dem Webstuhl - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Knotenbindungen auf dem Webstuhl

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DE14949C
DE14949C DENDAT14949D DE14949DA DE14949C DE 14949 C DE14949 C DE 14949C DE NDAT14949 D DENDAT14949 D DE NDAT14949D DE 14949D A DE14949D A DE 14949DA DE 14949 C DE14949 C DE 14949C
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G. WUPPERMANN in Barmen
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D41/00Looms not otherwise provided for, e.g. for weaving chenille yarn; Details peculiar to these looms

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung hat zum Zweck, mittelst des Schufsfadens mehrere Kettenfäden durch eine Knotenverschlingung zusammenzubinden. Zur Herstellung des Artikels dient ein gewöhnlicher Bandstahl, der aber durch die im nachfolgenden dargestellten Mechanismen erweitert oder vervollkommnet ist und wodurch eben der gewünschte Zweck, die Knotenbildung, erreicht wird.
Auf der Trittwelle a, die durch Räder c und b mit der Haupttriebwelle d in Verbindung steht, befinden sich Daumenscheiben f zur Bewegung der Tritthebel g. Diese Hebel g sind durch Schnüre mit den Schäften h h1 in bekannter Weise in Verbindung und heben oder senken dieselben. Diese Schäfte h h1 wirken jedoch nicht auf die Kette, sondern heben und senken die Hakennadeln i, deren Arbeit weiter unten erklärt wird. Die Haken i sind an einem Rahmen k in Stiften drehbar befestigt, welcher durch die Verbindungsstange / mit der Lade in Zusammenhang steht und also genau die von dieser gemachte Bewegung ausführt. Da jedoch der Aufhängepunkt von // niedriger ist, als der der Lade, so ist auch der von dem Rahmen beschriebene Weg bezw. die von ihm gemachte Winkelbewegung gröfser, als die des Ladenhebels m.
Die beschriebenen Theile stehen nun in solcher Verbindung mit einander, dafs durch ihre relative Bewegung die Hebung und Senkung der Kettenfäden und durch den jeweiligen Hin- und Hergang der Schufsspulen zwischen, über oder unter der Kette hinweg in der nachstehend beschriebenen Reihenfolge die Knotenbildung des Schufsfadens um die. Kette stattfindet.
Bei Beginn der Operation haben wir gleichmäfsige Lage der Haken unter der Kette; der Schufs geht über die Kette nach rechts; nun erfolgt Vorziehen des Schlägers und damit zugleich Vortreten und Heben des linken Hakens. Hierauf Rückgang des Schlägers und damit des gehobenen Hakens, der dadurch den Schufsfaden erfafst und ebenfalls zurückzieht, worauf die Schufsspule wieder nach links getrieben wird über beide Ketten und abermalige Vorwärtsbewegung des Schlägers erfolgt. Sodann zweiter Rückgang des Schlägers und Hebung der rechten Kette und des daraufliegenden Schufsfadens.
Während der letzten Bewegung bleibt der linke Haken in seiner gehobenen Lage und macht Vor- und Rückwärtsgang des Schlägers in derselben mit, aber, wie schon oben angeführt, infolge der verschiedenen hohen Aufhängung der Schwingungspunkte ist der Weg der Haken in dieser Höhe jeweils gröfser, als der des Schlägerrahmens, damit der Haken jedesmal freie Bahn lasse für die vor ihm sich (links) rechts bewegende Spule, und auch damit er den Faden so weit zurückziehe, dafs dieser eine Oese bildet, durch welche beim nächstfolgenden Linksgang die Spule hindurchläuft und also diesen, den nachfolgenden, Schufsfaden hinter den vorhergegangenen legt.
Bei dem hierauf folgenden Vorwärtsgang des Schlägers und des Hakens wird dann aber auch der vorhergegangene Schufsfaden von dem, der ihm nachgefolgt, aber doch hinter ihm liegt, vom Haken abgeworfen, und der halbe Knoten ist damit fertig und hat die Form von Fig. 7.
Nun steht also die Spule wieder links, die Haken liegen wieder gleichmäfsig unter der Kette, und die beschriebene Operation beginnt von neuem mit dem Lauf der Spule über die Kette nach rechts u. s. w. wie oben bis zur Vollendung der zweiten Hälfte des Knotens bezw. des ganzen Knotens, Fig. 8 und 9.
Nach Vollendung des Knotens steht die Spule wieder links und der Haken ist gefallen, und es erfolgt einmaliges Vor- und Rückgehen des Schlägers und das Uebertreten der Schufsspule nach rechts, um nun, von dieser Seite beginnend, dieselbe Operation auf der linken Kette zu vollziehen, in ganz gleicher Weise, wie vorhin auf der rechten Kette. Selbstverständlich entspricht jetzt einer Linksbewegung der Spule von vorhin die Rechtsbewegung derselben und umgekehrt, und die Function, welche soeben der linke Haken verrichtete, übt jetzt der rechte aus.
Damit der Knoten nach seiner Vollendung auch festgezogen werde, wird die Spule in der Zwischenperiode vom Uebergang von einer Kette zur anderen verhindert, sich abzuwickeln, und hierzu dient nachstehend beschriebene Vorrichtung, Fig. 4, 5 und 6.
Auf der Welle α ist noch eine Daumenscheibe η in passender Ordnung angebracht, welche ebenfalls auf einen Tritthebel 0 wirkt und durch diesen die Latte ρ regiert, welche ihrerseits mit einem Klauenhaken q in Verbindung steht, der an der Krampe des Schlägers über dem Schiffchen angebracht ist und im gegebenen Moment, wenn der Schufsfaden seine kürzeste Länge am Knotenpunkt einnimmt, in die Verzahnung am Rande der Spule r eingreift und dadurch die Drehung derselben, also das Abwickeln des Fadens, hindert. Da in diesem Moment aber der Haken i beim Rückgang des Schlägers einen längeren Weg macht als jener, wird naturgemäfs der in dem Schläger festgehaltene Faden durch die Hakennadel fest angezogen.
Es ist noch zu bemerken, dafs die Haken statt ziehend auch schiebend wirkend angeordnet werden können, indem sie statt hinter, vor dem Schläger angebracht werden. An Stelle der Trittmechanismen lassen sich Hakennadeln i und Spulenklaue q durch den Jacquard-Mechanismus ebenfalls regieren.
Die Fig. 10 bis 19 zeigen die Bildung des Knotens um die Kette in seinen verschiedenen Stadien und geben die jeweilige relative Stelle von Kette und Schufs bezw. der Schäfte, Haken und Spule gegen einander am Ende oder während eines Hin- und Herganges des Schlägers. Fig. 20 giebt eine schematische Darstellung der Knotenbildung, und am Schlufs der Beschreibung findet sich eine tabellarische Veranschaulichung der Knotenbildung.
Wir nehmen an, es sei eben ein Knoten auf der linken Kette fertig geworden (an jedem Gang liegen zwei Kettenbündel), alle Theile sind bereit, die Knotenbildung um die rechte Kette zu beginnen, so finden wir dann Spule, Kette und Haken in der in Fig. 10 dargestellten Stellung. Dabei denken wir uns vor dem Brustbaum stehend und gegen den Webstuhl hinschauend.
Die Spule steht links, beide Ketten liegen in gleich tiefer Lage und desgleichen die beiden Haken. Nun macht der Schläger seinen ersten Doppelgang, das ist einmal vor und einmal zurück, oder einmal nach dem Beschauer oder Arbeiter zu und einmal von ihm ab. Währenddessen und infolge davon geht die Spule über beide Ketten nach rechts und der linke Haken wird gehoben, und wir haben die Stellung Fig. 11.
Es erfolgt zweiter Doppelgang des Schlägers mit gehobenem linken Haken. Beim Rückgang nimmt folglich dieser den Faden mit, und weil sich inzwischen auch die rechte Kette gehoben hat, und zwar in der ersten Periode des Schlägerganges, erhalten wir die Uebergangsstellung Fig. 12. ■
Durch die so gleichzeitig und nach einander folgenden Bewegungen von Haken, Spule und Kette haben Schufsfaden und Kette eine Art Oese oder Schleife gebildet, durch welche die Spule bei ihrem Linksgang hindurchgegangen ist, d. h. unter der gehobenen rechten Kette hin und vor dem zurückgezogenen Schufsfaden her, und am Ende dieses Doppelganges des Schlägers haben wir die Stellung Fig. 13.
Nun macht der Schläger seinen dritten Doppelgang vor und zurück mit gehobenem linken Haken. Die rechte Kette war inzwischen gefallen und die Spule ist vor dem im gehobenen linken Haken zurückgezogenen Schufsfaden nach rechts gegangen über die beiden Ketten. Nachdem wir also während dieser Periode die in Fig. 14 dargestellte Zwischenstellung gehabt, stehen am Ende des dritten Doppelganges des Schlägers Haken, Ketten und Spule so, wie in Fig. 15 dargestellt.
Während des nun folgenden vierten Hin- und Herganges des Schlägers hebt sich zunächst die rechte Kette wieder, und während des Linksganges der Spule hat der gehobene linke Haken den Faden zurückgezogen, so dafs wir wieder eine ähnliche Stellung haben, wie in Fig. 12 dargestellt. Haken, Kette und Schufsfaden bilden eine Oese, Fig. 16, durch welche die Spule hindurchgeht, und am Ende dieses Doppelganges zeigen sich uns Spule, Kette und Haken in der Stellung Fig. 17.
Der Knoten ist damit eigentlich fertig, doch hat er noch keine Festigkeit, und es erfolgt also ein fünfter Hin- und Hergang des Schlägers, währenddessen der linke Haken fällt und ebenso die rechte Kette, damit bei dem unterdessen erfolgenden Rechtsgang der Spule diese über
dieselben hinweggehen kann, und am Schlüsse dieses fünften Doppelganges des Schlägers finden wir alle Theile in der Stellung Fig. 18 vorbej reitet, die Knotenbildung auf der linken Kette in ganz ähnlicher Weise zu beginnen. Die Functionen des linken Hakens übernimmt jetzt natürlich der rechte. Aufser der Absicht, alle Theile in entsprechende Lage zur Bildung eines neuen Knotens auf einer anderen Kette zu bilden, hat der letzte fünfte Doppelgang des Schlägers hauptsächlich aber noch den Zweck, wie schon angeführt, das Festziehen des Knotens bezw. Schufsfadens dadurch zu bewirken, dafs die Spule während ihres Laufes in dieser Periode verhindert wird, sich zu drehen und Faden abzugeben, indem der Klauenhaken q die Drehung durch Einfallen in die Verzahnung an der Spule unmöglich macht. Noch ist darauf aufmerksam zu machen, dafs das jedesmalige Abfallen des Schusses vom Haken durch den Faden selbst geschieht, wie dies die punktirten Linien der Fig. 20 vorführen und veranschaulichen.
Tabellarisch zusammengestellt haben wir also den beschriebenen Gang der Knotenbildung auf einander folgend auf einer rechten und auf einer linken Kette, wie folgt:
Schlägergänge
1A
I1A
31A
4
4%
SV2
61A
81/
/2
91A
10
ίο1/,
I I
tief
hoch
»
tief
hoch
tief
hoch
tief
Schläger steht nach
vorn vorn vorn vorn vorn vorn vorn vorn vorn vorn vorn
hinten hinten hinten hinten hinten hinten hinten hinten hinten hinten hinten
In Fig. 20 ist die jeder Periode des Ganges des Webstuhles entsprechende Bindung dargestellt, sowie der Lauf des Schufsfadens veranschaulicht.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Die Einrichtung an Webstühlen zur Bildung eines Doppelknotens um eine Kette, bestehend in der Anwendung von Haken, welche die gleiche Bewegungsrichtung mit dem Schläger, aber in gröfserem Winkel als dieser, machen und schiebend oder ziehend tief
    hoch
    tief
    hoch
    tief
    tief
    hoch
    tief
    hoch
    tief
    Spule steht
    links
    links
    links
    links
    links
    links
    links
    links
    links
    links
    links
    rechts rechts
    rechts rechts
    rechts rechts
    rechts rechts
    rechts rechts
    rechts
    auf den Schufsfaden wirken und durch einen Trittmechanismus gehoben und gesenkt werden, dafs durch die relative Bewegung von Schufsspule, Lade, Haken und Kette die Knotenbildung stattfindet.
    Die Einrichtung zum Festziehen des Knotens durch Hinderung des Abwickeins der Spule mittelst einer Klaue, welche auf dieselbe wirkt und durch einen Trittmechanismus in Thätigkeit gesetzt wird beim Vor- bezw. Rückgang der Lade.
    Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
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