DE1494313C - Verfahren zur Herstellung wäßriger, Füllstoffe enthaltender Dispersionen aus Synthesekautschuk - Google Patents

Verfahren zur Herstellung wäßriger, Füllstoffe enthaltender Dispersionen aus Synthesekautschuk

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DE1494313C
DE1494313C DE1494313C DE 1494313 C DE1494313 C DE 1494313C DE 1494313 C DE1494313 C DE 1494313C
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Rudolf Dr. 6730 Neustadt; Groppenbächer Gregor Dr. 6830 Schwetzingen; Scheurer Hans Dr. 6900 Heidelberg Schlierbach Kern
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Rhein Chemie Rheinau GmbH
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Rhein Chemie Rheinau GmbH
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1 2
Gegenstand des Patents 1494 312 ist ein Ver- möglich, mit den in der Latexindustrie üblichen Verfahren zum Herstellen von wäßrigen Dispersionen arbeitungsmethoden verstärkte Vulkanisate aus ho moaus synthetischen Elastomeren durch Dispergieren genen, helle aktive Füllstoffe enthaltenden syntheeiner festen Elastomerenmischung, die Füllstoffe, tischen Elastomeren-Thermoplasten-Mischungen her-Netzmittel, alkalisch wirkende Stoffe und Schutzkollo- 5 zustellen, die in ihren gummitechnischen Eigenschaften ide sowie gegebenenfalls Vulkanisiermittel und wei- solchen Vulkanisaten nicht nachstehen, die aus enttere Kautschukhilfsmittel enthält, in Wasser unter sprechenden wasserfreien Ausgangsmischungen herge-Anwendung von Scherkräften, doch ohne Verwendung . stellt wurden.
von organischen Lösungsmitteln, das dadurch ge- Als Elastomere, die gemäß der Erfindung verwendet
kennzeichnet ist, daß solche feste Elastomerenmi- io werden können, kommen Polymerisate aus konju-
schungen verwendet werden, die als Füllstoffe helle gierten Dienen, wie Butadien-(1,3), Isopren, 2,3-Di-
Verstärkerfüllstoffe und als Schutzkolloide wasser- methylbutadien-(l,3) und andere Butadien-(l,3)-koh-
lösliche oder wasserquellbare Salze der Polyacrylsäure lenwasserstoffe, wie Chloropren, Cyanbutadien-(1,3)
oder wasserlösliche oder wasserquellbare Polyacryl- usw., sowie Mischpolymerisate dieser konjugierten
säureamide enthalten. i5 Diene miteinander öder mit anderen ungesättigten
Es können auch Elastomerenverschnitte verwendet mit ihnen mischpolymerisierbaren Verbindungen, wie
werden, die bis zu 49 Gewichtsprozent Naturkau- . Styrol, Chlorstyrol, Isobutylen, Vinylpyridin, Acryl-
tschuk enthalten. nitril, Methacrylnitril, Acryl- und Methacrylsäure,
In weiterer Ausbildung des Verfahrens gemäß sowie deren Ester in Frage, ferner cis-l,4-Polymerisate Hauptpatent wurde nun gefunden, daß man an ao des Butadiens oder Isoprens, Mischpolymere von Äthy-Stelle der synthetischen Elastomeren auch Mischun- len und Propylen, Polyäthylensulfochloride, Polyalkygen von einem oder mehreren synthetischen Elasto- lenpolysulfide bzw. Mischungen der oben angegebenen meren mit mindestens einem thermoplastischen Kunst- Polymeren. Es können auch Regenerate von Naturharz verwenden kann. Solche Mischungen, die in der kautschuk oder Synthesekautschuk mitverwendet wer-Technik weitgehende Verwendung finden, ließen sich 25 den. Der Anteil des Naturkautschuks am Gesamtpolybisher nur über die feste Phase verarbeiten oder, falls . merenverschnitt soll 49 °/0 nicht übersteigen,
dies nicht möglich oder angebracht war, wurden Lö- Als thermoplastische Kunstharze eignen'sich PoIysungen dieser Mischungen in organischen Lösungs- vinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyvinylidenchlorid, mitteln verwendet. Das Arbeiten mit solchen Lösungen Nieder- und Hochdruckpolyäthylen, Polypropylen, bietet aber erhebliche Schwierigkeiten und ist unwirt- 30 Polystyrol, Polyacrylsäureester, Polymethacrylsäureschaftlich, da wegen der Giftigkeit und Feuergefahr- ester sowie Mischpolymerisate oder Gemische dieser lichkeit vieler gebräuchlicher Lösungsmittel umfang- Harze, ferner Polyamide und Polyurethane mit therreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müs- moplastischen Eigenschaften.
sen. Hinzu kommt noch, daß sich nur Lösungen mit Bevorzugt werden gegebenenfalls Weichmacher ent-
einem geringen Feststoff gehalt herstellen lassen und daß 35 haltende, homogene Mischungen aus Nitrilkautschuk
für die Rückgewinnung der teuren Lösungsmittel wei- und Polyvinylchlorid verwendet. Die aus solchen
tere Apparaturen erforderlich sind. Mischungen über die wäßrige Dispersion erzeugten
Es wurden bereits zahlreiche Versuche unternom- Vulkanisate sind ozonfest und lösungsmittelbeständig, men, Latizes aus Elastomeren mit Latizes aus thermo- Das Verhältnis des synthetischen Elastomeren zum plastischen Polymeren zu mischen, um auf diesem 40 Thermoplasten kann, abhängig vom Verwendungs-Wege zu Formkörpern zu kommen, die in ihren Eigen- zweck, in weiten Grenzen schwanken. So ist es möglich, schäften denjenigen Formkörpern entsprechen, die aus Dispersionen herzustellen, die auf 90 Teile Elastomere verstärkten, praktisch wasserfreien Mischungen her- 10 Teile Thermoplaste enthalten. Ebensogut lassen gestellt werden. Solche Latexmischungen lassen sich sich auch Dispersionen aus 10 Teilen elastomerem jedoch weder durch Füllstoffe verstärken, noch er- 45 Material und 90 Teilen thermoplastischem Kunstharz geben sie im vernetzten oder unvernetzten Zustand herstellen,
brauchbare Formartikel. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Disper-
Falls sich überhaupt zusammenhängende Filme sionen wird zunächst aus dem elastomeren und dem ausbilden, so sind diese inhomogen und haben schlechte thermoplastischen Ausgangsmaterial, gegebenenfalls physikalische Eigenschaften. Das ist vor allem darauf 50 unter Mitverwendung von Weichmachern, durch Einzurückzuführen, daß eine innige Vermischung der im wirkung von starken Scherkräften in einer geeigneten synthetischen Elastomerenlatex enthaltenen Teilchen Vorrichtung eine homogene Mischung hergestellt. In mit den Partikeln des thermoplastischen Kunstharz- dieser Mischung werden, wie in der Patentanmeldung latex und der Füllstoffsuspension nicht erreicht werden P 14 94 312.5-44 beschrieben, die hellen aktiven Füllkann. Eine solche innige Vermischung ist jedoch für die 55 stoffe sowie gegebenenfalls die Vulkanisiermittel und Herstellung homogener verstärkter Vulkanisate un- die weiteren Hilfsmittel, wie Alterungsschutzmittel, bedingt erforderlich, da nur durch sie der gewünschte Lichtschutzmittel, ferner die Netzmittel, die alkalisch Verstärkungseffekt eintritt und gleichzeitig ein Ab- wirkenden Stoffe und die Schutzkolloide durch weitere setzen des Füllstoffes aus der Dispersion vermieden wird. Einwirkung von Scherkräften homogen verteilt. Die
Mit Hilfe des beanspruchten Verfahrens wird die be- 60 entstandene Gesarhtmischung wird schließlich durch stehende technische Lücke geschlossen. Es ist nunmehr allmähliche Zugabe von Wasser bei gleichzeitiger Einmöglich, homogene Mischungen aus synthetischen wirkung von Scherkräften in eine Dispersion vom Typ Elastomeren, Thermoplasten und hellen aktiven Füll- öl-in-Wasser übergeführt.
stoffen unter Verwendung von Netzmitteln, alkalisch Als Füllstoffe werden die in der Kautschukindustrie wirkenden Stoffen und bestimmten Schutzkolloiden in 65 üblichen hellen aktiven Verstärkerfüllstoffe eingesetzt
wässerige Dispersionen überzuführen, die stabil sind wie pyrogene und gefällte Kieselsäuren, gefällte CaI-
und in denen sich der Füllstoff nicht absetzt. cium- oder Aluminiumsilikate, Tonerdegel oder Ge-
Mit Hilfe der erhaltenen Dispersionen ist es erstmals mische dieser Stoffe. Es ist auch möglich, je nach dem
■ 3.' ' . ■ . 4
gewünschten Verstärkungsgrad, d. h. den Anforderun- Außerdem kann es in manchen Fällen vorteilhaft gen, die an, das Vulkanisat gestellt werden, gegebenen- sein, sämtliche Vulkanisiermittel einschließlich des falls weitere inaktive oder halbaktive Füllstoffe, wie Schwefels nicht in die trockene Mischung der PolyKaolin, Kieselkreide, Kreide, oberflächenbehandelte meren einzuarbeiten und mit dieser zusammen in Kreiden, Zinkoxyd oder Magnesiumoxyd mitzuver- 5 Wasser zu dispergieren, sondern getrennt hiervon die wenden. Der Anteil der hellen aktiven Füllstoffe kann Vulkanisationszusätze gemeinsam in Wasser zu suspenbis zu 150 %, vorzugsweise jedoch 30 bis 70%, be- dieren. ·
zogen auf die Polymeren, betragen. Die nach dem beanspruchten Verfahren hergestellten Sollte es in manchen Fällen wünschenswert sein, Dispersionen haben einen pH-Wert, der vorzugsweise einen Weichmacher mitzuverwenden, so können hier io zwischen 8 und 10 liegt. Sie sind sehr feinteilig; mindie üblichen Esterweichmacher, wie Dibutylphthalat, destens 90°/0 der Teilchen haben einen Durchmesser Dioctylphthalat, Dioctyladipat, Dibenzylsebacat, Di- von weniger als 1,5 μ, der Rest hat einen Durchmesser octylsebacat, ferner Phosphorsäureester, z.B. Tri- bis 3 μ.
kresylphosphat, Polymerweichmacher, wie Polypropy- Die" Viskosität der Dispersionen ist abhängig von lenadipat, Epoxyweichmacher usw. zugegeben werden. 15 den Ausgangsstoffen und der Menge des zugesetzten Als Netzmittel sind anionaktive und nichtionogene Wassers. Es können dicke pastenförmige Dispersionen kapillaraktive Stoffe geeignet. Als besonders vorteilhaft hergestellt werden, die mit Wasser verdünnbar sind, hat sich die Verwendung von Kaliumoleat, wasser- ohne daß Koagulation eintritt. Auch gegen mechanilöslichen Harzseifen, Polyalkylenoxydderivaten sowie sehe Einflüsse, Scherwirkung und Temperatureinflüsse Fettalkoholsulfaten, Alkylbenzolsulfonaten mit 12 bis 20 sind die Dispersionen beständig.
24 Kohlenstoffatomen, ferner von Dialkylestern der Es hat sich gezeigt, daß sich die erfindungsgemäß Sulfobernsteinsäure erwiesen. hergestellten Dispersionen mit elektroneutralen sowie Von den Netzmitteln werden 0,5 bis 10%, Vorzugs- mit negativ geladene Partikeln enthaltenden syntheweise 2 bis 5 %> bezogen auf die disperse Phase, d. h. tischen Kautschuklatizes und künstlich hergestellten bezogen auf die zu dispergierende Polymerenmi- 25 Dispersionen anderer Art mischen lassen. schung, verwendet. Ferner können den erfindungsgemäß hergestellten Als Schutzkolloide werden in Wasser lösliche oder fertigen Dispersionen weitere Füllstoffe, wie sie z. B. zumindest in Wasser quellbare Salze der Polyacryl- bei der Herstellung von Latexmischungen üblich sind, säure oder wasserlösliche oder wasserquellbare Poly- zugesetzt werden, wie Kreide, Schwerspat, Ton oder acrylamide in Mengen von 0,5 bis 10°/0, Vorzugs- 30 Kieselsäure natürlicher Herkunft; dsgl. lassen sich weise 1 bis 5%, bezogen auf die zu dispergierende Verdickungsmittel und sensibilisierend wirkende Stoffe Polymerenmischung, verwendet. wie Polyglykoläther, Silicofluoride, Zinksalze, Puffer-Ais alkalisch wirkende Stoffe werden vor allem substanzen u. a. zusetzen, um die ernndungsgemäß Alkalihydroxyde, Ammoniak oder Amine verwendet. hergestellten Dispersionen dem jeweiligen Verwen-Die Menge hängt ab von der Füllstoffart und Füllstoff- 35 dungszweck anzupassen.
menge, beträgt jedoch normalerweise 1 bis 40%, Die Dispersionen können auf vielen Gebieten der vorzugweise 2 bis 6%, bezogen auf die disperse Technik nutzbringend eingesetzt werden. Sie werden Phase. meistens dort verwendet, wo der Einsatz von Disper-Ferner können die gemäß vorliegender Erfindung sionen gegenüber der Verwendung von festen PoIyzu dispergierenden Polymerenmischungen weitere 4° merenmischungen anwendungstechnische Vorteile übliche Zusatzstoffe wie Vulkanisiermittel, Alterungs- bringt, von den fertigen Produkten aber die gleichen Schutzmittel, Lichtschutzmittel, Ozonschutzmittel, Eigenschaften verlangt werden, wie bei der Ver-Blähmittel, Farbstoffe, Pigmente, Desinfektionsmittel arbeitung wasserfreier Mischungen,
od. dgl. enthalten. Die Dispersionen können vor oder nach der Form-Ais Vulkanisiermittel können neben Schwefel oder 45 gebung vulkanisiert werden.
gegebenenfalls Peroxyden die üblichen Aktivatoren Die in den nachstehenden Beispielen angegebenen
und Beschleuniger allein oder in Misctmng mit- Teile der Polymerenmischungen sind Gewichtsteile,
einander verwendet werden. , bezogen auf 100 Teile Gesamtpolymerisai. Die Netz-
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, sämtliche mittel-, Schutzkolloid- und Alkalimenge wird bezogen
Vulkanisiermittel mit Ausnahme des Schwefels in die 5° auf 100Teile der dispersen Phase, d.h. auf 100Teile
praktisch wasserfreie Mischung aus Polymerisat, der zu dispergierenden Polymerenmischung,
hellen aktiven Füllstoffen, Kautschukhilfsmitteln und . .
Dispergiermitteln einzuarbeiten. Getrennt und unab- Beispiell
hängig hiervon wird der Schwefel durch geeignete 60 Teile Butadien-Acrylnitrü-Mischpolymerisat
Maßnahmen in eine wäßrige Suspension übergeführt, 55 (30% Acrylnitrilgehalt) und 40Teile Polyvinylchlorid
beispielsweise durch Vermählen mit Wasser und Netz- (K-Wert 55) werden auf einer Mischwalze bei 150 bis
mitteln in einer Kugelmühle oder durch Ausfällung 1600C homogenisiert, wobei das Polyvinylchlorid
in wäßriger Phase in Gegenwart von Schutzkolloiden. vorgelierte.
Diese wäßrige Schwefelsuspension, beispielsweise so- In diese Mischung wurden bei 60 C auf der Walze
genannter Kolloidschwefel, wird der sonst fertigen 60 eingearbeitet: 35 Teile gefällte Kieselsäure, 5 Teile
verstärkten wäßrigen Polymerendispersion, die alle Titändioxyd, 3 Teile gefälltes Aluminiumsilikat, 0 und
übrigen Bestandteile enthält, beigemischt, vorteil- .30 Teile Dioctylphthalat, 1,0 Teile Stearinsäure.
hafterweise erst kurz vor deren Verwendung. Damit Die erhaltene homogene Mischung wurde in einem
wird vermieden, daß der Schwefel auf die Elastomeren Innenmischer unter Einwirkung von Scherkräften bei
der wäßrigen Dispersion vorzeitig vulkanisierend 65 70· bis 8O0C unter Zugabe von 2 Teilen Octadecenyl-
einwirken kann. Auf diese Weise wird die Lager- pentaäthylenglykoläther, 5 Teilen Morpholin, 1,0 Teil
beständigkeit der Dispersionen, insbesondere bei Triäthanolamin, 3 Teilen Polyammoniumacrylat (trok-
erhöhter Temperatur, verbessert. ken) als 20%ige wäßrige Queilung weiterverarbeitet.
Dann wurde langsam und in kleinen Portionen Wasser bis zur Phasenumkehr zugegeben und anschließend mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 40% eingestellt. .
Die Dispersion hatte folgende Kennzahlen:
Teilchengröße, 95%
Teilchengröße, 5 % .
pH-Wert .·
Viskosität .........
bis 1,5 μ 1,5 bis 3 μ 8,8
gemessen mit einem Rotationsviskosimeter bei 200C und einem Schergefälle von 22 see-1 '220OcP.
Der fertigen Dispersion wurden folgende Vulkanisiermittel in Form einer wäßrigen Paste zugegeben: 2 Teile Zinkoxyd aktiv, 2 Teile Zinkdiäthyldithiocarbamat und 2 Teile Schwefel.
Die Anreibung der Vulkanisiermittel wurde durch 48stündiges Vermählen der Substanzen im angegebenen Verhältnis zusammen mit den gleichen Gewichtsteilen Wasser, die 2% eines Netzmittels enthielten, in einer Kugelmühle erhalten. Als Netzmittel können die verschiedensten kapillaraktiven Stoffe eingesetzt werden; vorzugsweise verwendet man jedoch Polyalkylenoxydderivate oder Alkylnaphthalinsulfonate.
Zur Ermittlung der physikalischen Werte wurden aus den wäßrigen Dispersionen Filme hergestellt, indem man die Dispersionen mit 10% Wasser verdünnte, entschäumte, entlüftete und je 25 cm3 der so behandelten Dispersionen auf einer waagerechten, mit einem umlaufenden Rand versehenen 200 · 200 mm großen Glasplatte gleichmäßig verteilte und 24 Stunden an der Luft trocknete. Die Filme hatten eine gleichmäßige Dicke von durchschnittlich 0,25 mm.
ίο Sie wurden anschließend 20 Minuten bei 150°C in Heißluft vulkanisiert.
Um die aus der wäßrigen "Dispersion hergestellten Vulkanisate mit solchen Vulkanisaten vergleichen zu können, die aus der gleichen Polymerenmischung, jedoch ohne Dispergierung in Wasser, hergestellt waren, wurden aus einer entsprechenden, praktisch wasserfreien, 30 Teile Dioctylphthalat enthaltenden Polymerenmischung Proben hergestellt und in einer Vulkanisierpresse erhitzt. Die Zerreißfestigkeit und die Zerreißdehnung der Proben wurden nach DIN 53504, die Weiterreißfestigkeit nach DIN 53507 bestimmt. Die erhaltenen gummitechnischen Werte sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Ferner enthält Tabelle 1 Vergleichswerte von solchen
as über die Dispersion hergestellten Vulkanisaten, bei denen bei sonst gleicher Zusammensetzung das Verhältnis Nitrilkautschuk zu Polyvinylchlorid geändert wurde.
Tabelle 1
Nitril
kautschuk
Polyvinyl
chlorid
Weichmacher Gefällte
Kieselsäure
Zerreiß
dehnung
Zerreiß
festigkeit
Weiterreiß-
festigksit
Bemerkungen
(Gewichts (Gewichts (Gewichts (Gewichts
teile) teile) teile) teile) (7o) (kg/cms) (kg/cm)
60 40 0 35 330 130 13 D, F
60 40 30 35 600 108 20 D, F
60 40 30 35 405 113 14 M, P
80 20 30 35 650 70 16 D, F
40 60 30 35 450 60 8 D, F
In der Spalte »Bemerkungen« der Tabellen 1 und 2 bedeuten:
D: aus der Dispersion hergestellt F: frei geheizt
M: aus der trockenen Kautschukmischung hergestellt
P: in der Presse geheizt
L: Latex
Die aus den Dispersionen hergestellten Filme sind vor der Vernetzung heißsiegel fähig, nach der Vernetzung kratzfest, witterungsbeständig und ozonfest, beständig gegen chemische Reinigung sowie gegen kochendes Wasser.
Zum Vergleich wurde eine Mischung aus Nitrilkautschi^klatex, Polyvinylchloridlatex, Weichmacher und einer Füllstoffsuspension hergestellt. Die Gesamtmischung entsprach hinsichtlich ihrer prozentualen Zusammensetzung der oben beschriebenen Dispersion mit 60 Teilen Nitrilkautschuk, 40 Teilen Polyvinylchlorid und 30 Teilen Weichmacher. Die aus dieser Latexmischung hergestellten Filme waren inhomogen, hatten eine sehr schlechte Oberflächenbeschaffenheit und geringe Lösungsmittelbeständigkeit. Die gummitechnischen Werte dieser ebenfalls 20 Minuten bei 150° C vulkanisierten Filme werden mit denen der erfindungsgemäßen Dispersion in Tabelle 2 verglichen.
Polyvinyl-
. chlorid
(Gewichts
teile)
1
Weichmacher
(Gewichts
teile)
Tabelle 2 Zerreiß
dehnung
<"/„)
Zerreiß
festigkeit
(kg/cmJ
Weiterreiß
festigkeit
(kg. cm)
Bemerkungen
Nitril
kautschuk
(Gewichts
teile)
40
40
30
30
Gefällte
Kieselsäure
(Gewichts
teile)
30
600
90
108
5
20
L, F
D, F
60
60
35
35
Bei spiel. 2
Unter den im Beispiel 1 angegebenen Versuchsbedingungen wurde eine Dispersion folgender Zusammensetzung hergestellt: 70Teile Butadien-Acrylnitril - Mischpolymerisat (Acrylnitrilgehalt: 40%), 30 Teile Polymethylmethacrylat, 30 Teile Trikresylphosphat, 40 Teile gefällte Kieselsäure, 4 Teile Zinkoxyd, 5 Teile Titandioxyd, 2 Teile Zinkdiäthyldithiocarbamat, 2 Teile Schwefel, 2 Teile Natrium-tetra-' propylbenzolsulfonat, 1,0 Teil Triäthanolamin, 5Teile Morpholin, 3 Teile Ammoniumpolyacrylat (trocken) als 20%ige wäßrige Quellung und mit Wasser auf einen Trockengehalt von 50% eingestellt.
Die aus dieser Dispersion hergestellten Prüffilme wurden 20 Minuten bei 150° C in Heißluft vulkanisiert. Sie hatten folgende gummitechnischen Werte:
Zerreißdehnung 500%
Zerreißfestigkeit 74 kg/cm2
Weiterreißfestigkeit 27 kg/cm
Beispiel3
Unter den im Beispiel 1 angegebenen Bedingungen wurde eine Dispersion folgender Zusammensetzung hergestellt: 60 Teile Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisat (Acrylnitrilgehalt 30%), 30 Teile Polyvinylchlorid (K-Wert55), 10 Teile Styrol-Butadien-Copolymerisat mit hohem Styrolgehalt, 25 Teile Dibutylphthalat, 35 Teile gefällte Kieselsäure, 5 Teile Titandioxyd, 4 Teile Zinkoxyd, 2 Teile Zinkdiäthyldithiocarbamat, 2 Teile Schwefel, 2 Teile Nonylphenyldecaäthylenglykoläther, 1,0 Teil Triäthanolamin, 5 Teile Morpholin, 3 Teile Ammoniumpolyacrylat (trocken) als 20%ige wäßrige Quellung und mit Wasser auf einen Trockengehalt von 50% eingestellt.
Der Prüffilm zeigte nach 20 Minuten Vulkanisation in Heißluft von 150°C folgende Werte: -
. Zerreißdehnung 350%
Zerreißfestigkeit 89 kg/cm2
Weiterreißfestigkeit 10 kg/cm
B e i s ρ i e 1 4
Es wurde, wie im Beispiel 1 angegeben, eine 50%ige wäßrige Dispersion folgender Zusammensetzung hergestellt: 100 Teile ■ chlorsulfoniertes Polyäthylen, 20 Teile Polyamidharz aus di- und trimerisierten ungesättigten Fettsäuren und Polyaminen, 40 Teile gefällte Kieselsäure, 1,0 Teil Triäthanolamin, 3,0 Teile Salz eines Naphthalinsulfonsäure-Kondensationsproduktes,. 6,0 Teile Morpholin, 5,O-Teile Polyacrylamid (trocken) als 10%ige wäßrige Quellung.
Der fertigen Dispersion wurden vor der Herstellung der Prüffilme folgende Vulkanisiermittel in Form einer wäßrigen Anreibung zugegeben: 25 Teile Bleioxyd, 1,5 Teile Dipentamethylenthiuramtetrasulfid, 0,5 Teile Tetramethylthiuramdisulfid, 0,2 Teile Mercaptobenzothiazyldisulfid.
Die Filme wurden 20 Minuten bei 150°C geheizt. Sie zeigten folgende Prüf werte:
Zerreißdehnung 500%
Zerreißfestigkeit .. 87 kg/cm2
Weiterreißfestigkeit 16 kg/cm
B e i s ρ i e 1 5
Unter den im Beispiel 1 angegebenen Bedingungen wurde eine 40%ige wäßrige Dispersion folgender Zusammensetzung hergestellt: 30Teile Butadien-Acrylnitril - Mischpolymerisat (Acrylnitrilgehalt: 28 %), 30 Teile Butadien-Styrol-Mischpolymerisat (Styrolgehalt: 25%), 40 Teile Polyvinylchlorid, 35 Teile gefällte Kieselsäure, 5 Teile gefälltes Aluminiumsilikat, 10 Teile Dioctylphthalat, 2 Teile Zinkoxyd, aktiv, 2 Teile Zinkdiäthyldithiocarbamat, 2 Teile Schwefel, 2 Teile Nonylphenyldecaäthylenglykoläther, 1,0 Teil Triäthanolamin, 5 Teile Morpholin, 5 Teile Ammoniumpolyacrylat (trocken) als 10%ige wäßrige Quellung.
Die 20 Minuten bei 150° C vulkanisierten Filme hatten folgende gummitechnischen Werte:
Zerreißdehnung 210%
Zerreißfestigkeit 103 kg/cm2
Die erzielten Filme sind ozonfest, lösungsmittelbeständig und beständig gegen wiederholte Kochwäsche.
20
B ei s pi e1 6
Auch aus folgenden Bestandteilen ließ sich, wie im Beispiel 1 angegeben, eine einwandfreie Dispersion herstellen: 70 Teile Butadien-Styrol-Mischpolymerisat (Styrolgehalt: 24%), 20 Teile Naturkautschuk, 10Teile Hochdruckpolyäthylen, 30 Teile Tonerdegel, 40 Teile gefällte Kieselsäure, 5 Teile Zinkoxyd, aktiv, 1,5 Teile Zinkdiäthyldithiocarbamat, 2 Teile Schwefel, 3 Teile Kaliumoleat, 3 Teile Triäthanolamin, 3 Teile Kaliumhydroxyd (fest) als 40%ige wäßrige Lösung, 5 Teile Ammoniumpolyacrylat (trocken) als 20%ige wäßrige Quellung.
Die Dispersion wurde mit Wasser auf einen Feststoff gehalt von 50% eingestellt.
Die 20 Minuten bei 100° C vulkanisierten Prüffilme hatten folgende gummitechnischen Eigenschaften, die in Tabelle 3 mit denen von reinem Butadien-Styrol-Kautschuklatex verglichen werden.
40
Tabelle 3
Butadien-Styrol-Kautschuklatex
Dispersion gemäß
Beispiel 6 ....
Zerreißdehnung
(7a)
Zerreißfestigkeit (kg/cms)
240 24 0,i
350 70 10
Beispiel 7
Weiterreißfestigkeit (kg/cm)
Es wurde unter den im Beispiel 1 angegebenen Bedingungen.eine 50%ige wäßrige Dispersion folgender Zusammensetzung hergestellt: 60 Teile Polychloropren, 40 Teile Polyvinylacetat, 30 Teile gefällte Kieselsäure, 20 Teile Kaolin, 1 Teil Oleyldecaäthylenglykoläther, 2 Teile Kaliumsalz des Kolophoniums, 5 Teile Morpholin, 5 Teile Ammoniumpolyacrylat (trocken) als 20%ige wäßrige Quellung und mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 50% eingestellt.
Vor der Herstellung der Prüffilme wurden der Dispersion folgende Vulkanisiermittel, bezogen auf 100 Teile Polychloropren, in Form einer 50%,igcn wäßrigen Paste zugesetzt: 8 Teile Zinkoxyd, 0,5 Teile 2-Mercaptoimidazolin.
109 643/84
Die 20 Minuten bei 160° C vulkanisierten Filme hatten folgende gummitechnischen Werte:
Zerreißdehnung 100%
Zerreißfestigkeit 50 kg/cm2
Beispiels
70 Teile Butylkautschuk (Gehalt an Isopren 3 %) und 30 Teile Polyurethan wurden auf einer Mischwalze ίο bei 100° C homogenisiert. In diese Mischung wurden bei 60°C auf der Walze eingearbeitet: 30 Teile gefällte Kieselsäure, 2 Teile Triäthanolamin und 10 Teile Dioctylphthalat.
Die erhaltene homogene Mischung wurde in einem Innenmischer unter Einwirkung von Scherkräften bei , 70 bis 80° C weiterverarbeitet unter der Zugabe von 2 Teilen Octadecenylpentaäthylenglykoläther, 2 Teilen KOH, 6 Teilen Polyammoniumacrylat (trocken) als 25%ige wäßrige Quellung.
Dann wurde langsam und in kleinen Portionen Wasser bis zur Phasenumkehr zugegeben und anschließend mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 50% eingestellt.
Aus dieser Dispersion wurden Filme hergestellt, indem man die Dispersion mit 10% Wasser verdünnte, entschäumte, entlüftete und je 25 cm3 auf einer waagerechten, mit einem umlaufenden Rand versehenen 200 · 200 mm großen Platte aus Glas gleichmäßig verteilte und 24 Stunden an der Luft trocknete.
Zerreißfestigkeit 60 kg/cm3
Zerreißdehnung .400%
Beispiel 9
Die erhaltene homogene Mischung wurde in einem Innenmischer unter Einwirkung von Scherkräften bei bis 80° C weiterverarbeitet unter der Zugabe von Teilen Octadecenylpentaäthylenglykoläther, 2 Teilen KOH, 6 Teilen Polyammoniumacrylat (trocken) als 25%ige wäßrige Quellung.
Dann wurde langsam und in kleinen Portionen Wasser bis zur Phasenumkehr zugegeben und anschließend mit Wasser auf einen Feststoff gehalt von 50 % eingestellt. . .
Aus dieser Dispersion wurden Filme hergestellt, indem man die Dispersion mit 10 % Wasser verdünnte, entschäumte, entlüftete und je 25 cm3 auf einer waagerechten, mit einem umlaufenden Rand versehenen 200 ■ 200 mm großen Platte aus Glas gleichmäßig verteilte und 24 Stunden an der Luft trocknete.
Zerreißfestigkeit .............. 65 kg/cm2
Zerreißdehnung 550%
35
80 Teile Äthylen-Propylen-Terpolymerisat und 20 Teils Polyurethan wurden auf einer Mischwalze bei 100°C homogenisiert. In diese Mischung wurden bei 60°C auf einer Walze eingearbeitet: 40 Teile gefällte Kieselsäure, 2 Teile Triäthanolamin, 20 Teile Dioctylphthalat.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Weitere Ausbildung des Verfahrens zum Herstellen von wäßrigen Dispersionen aus synthetischen Elastomeren, gegebenenfalls im Gemisch mit Naturkautschuk, durch Dispergieren einer festen Elastomerenmischung, die Füllstoffe, Netzmittel, alkalisch wirkende Stoffe und Schutzkolloide sowie gegebenenfalls Vulkanisiermittel und weitere Kautschukhilfsmittel enthält, in Wasser unter Anwendung von Scherkräften, doch ohne Verwendung von organischen Lösungsmitteln, wobei die Elastomerenmischungen als Füllstoffe helle ,Verstärkerfüllstoffe und als Schutzkolloide wasserlösliche oder wasserquellbare Salze der Polyacrylsäure oder wasserlösliche oder wasserquellbare Polyacrylsäureamide enthalten, gemäß Patent 1 494312, dadurch gekennzeichnet, daß als polymeres Ausgangsmaterial eine Mischung von einem oder mehreren synthetischen Elastomeren mit mindestens einem thermoplastischen Kunstharz verwendet wird.

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