DE2150090B2 - Verfahren zum Koagulieren eines Dienkautschuklatex - Google Patents
Verfahren zum Koagulieren eines DienkautschuklatexInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Koagulieren eines Dienkautschuklatex unter Bildung
einer stabilen Dispersion der Kautschukteilchen, welches wesentliche Vorteile, insbesondere bei der
Durchführung im industriellen Maßstab, bietet, da Koagulatteilchen von ausreichender Größe erhalten
werden, ohne daß jedoch gleichzeitig beim Kcsguüerungsvorgang
eine zusammenhängende Kautschukmasse gebildet wird.
Da der isoelektrische Punkt von Latices bei pH-Werten von etwa 4 bis 5 liegt und durch die Anwesenheit
anionischer Emulgatoren die Latices im allgemeinen alkalisch eingestellt sind, ist man bisher davon
ausgegangen, daß ein Säurezusatz oder ein Zusatz eines eine Säure und ein Aluminiumsalz enthaltenden
Gemisches erforderlich ist, um den pH-Wert entsprechend abzusenken und im sauren Bereich die Koagulatbildung
zu erzielen. Dabei soll es möglich sein, die Eigenschaften des Koagulats durch Alkalimetallaluminate
zu verbessern, falls in der Säuremischung NaCl mitverwendet wird.
Diese bekannten Verfahren weisen jedoch den Nachteil auf, daß die Anwendung einer großen Menge
der Säure erforderlich ist, um den pH-Wert des Latex ausreichend stark zu erniedrigen und dadurch eine
ausreichende Koagulierung der Latexteilchen sicherzustellen. Auf diese Weise werden Koagulatteilchen
erhalten, welche wesentlich größer sind, als es zur Herstellung einer stabilen Dispersion erforderlich ist.
Gleichzeitig bildet sich dadurch immer wieder eine zusammenhängende Kautschukmasse, was insbesondere
im industriellen Maßstab unerwünscht ist und wodurch gleichzeitig die Ausbeute an den erwünschten
Latexteilchen mit der richtigen Größe erniedrigt wird. Außerdem bleibt auch ein Teil der in unerwünschter
Weise gebildeten Kautschukmasse an den Behälterwänden kleben und verhindert so die richtige
Durchführung der Koagulation.
Es ist ,iwar möglich, die Bildung einer solchen unerwünschten
zusammenhängenden Kautschukmasse dadurch zu verhindern, daß man den Zusatz der Säure
derart bemißt, daß der pH-Wert des zu koagulierenden Latex nicht zu stark absinkt. Hierbei besteht jedoch
dann die Gefahr, daß die Latexteilchen nicht in ausreichendem Maß koagulieren, so daß dann die gebildete
Suspension für die weitere Verarbeitung nicht
mehr gut geeignet ist.
Bisher ging man von der Annahme aus, daß der Koagulationsvorgang darauf beruhe, daß die Stabilität
der einzelnen Latexteilchen durch eine Herabsetzung
des pH-Wertes des gesamten Kautschuklatex so weit erniedrigt werden, daß sich dann die Latexteilchen zusammenlagern.
Überraschenderweise wurde nunmehr gefunden, daß der Hauptfaktor bei dem Koagulierungsvorgang
darin besteht, daß ein dem Latex zugesetztes anionaktives oberflächenaktives Mittel lokal an denjenigen
Stellen neutralisiert wird, wo der pH-Wert des Latex tatsächlich erniedrigt wird, und daß die eigentliche
Koagulation dadurch stattfindet, daß die neutralisierten Latexteilchen infolge des Zusammenstoßens oder
Berührens miteinander verschmelzen und dadurch größere Teilchen bilden.
Um möglichst große Koagulatteilchen zu erzeugen, ohne daß die Stabilität der Dispersion bei einer anschließenden
Aufkonzentrierung beeinträchtigt wird, ist auch schon empfohlen worden, die Herabsetzung
des pH-Wertes in Gegenwart eines Polyvinylmethyläthers durchzuführen. Dieser polymere Zusatzstoff
wird dem Ausgangslatex in Latexform zugesetzt und verbleibt daher nach Durchführung der Koagulationsbehandlung
in der gebildeten Kautschukdispersion. Nach beendetem Koagulationsvorgang, der z. B.
durch 10 bis 15 Minuten währendes Durchleiten von CO2 beendet wird, kann man die gebildete Dispersion
durch Zusatz einer Base restabilisieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren bedient sich dieser neuartigen Erkenntnisse und ermöglicht so eine
verbesserte Koagulierung des Latex in Form eines feinteiligen Koagulats, ohne daß die vorstehend erwähnten
Nachteile auftreten, wobei im neutralen bis alkalischen Bereich bei pH-Werten von 7,0 bis 11 gearbeitet
wird. Die Koagulatteilchen bleiben dabei weiterhin in der flüssigen Phase dispergiert und werden
erst durch einen Säurezusatz abschließend ausgeflockt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Koagulieren eines Dienkautschuklatex unter Bildung einer stabilen
Dispersion der Kautschukteilchen durch Veränderung des pH-Wertes mittels einer Säure ist dadurch gekennzeichnet,
daß man dem Latex 0,02 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf den Kautschukanteil im
Latex, einer anionisch oberflächenaktiven Substanz einverleibt und dann den pH-Wert des Latex durch
gleichzeitigen oder wechselweise erfolgenden Zusatz einer anorganischen oder organischen Säure in Form
einer wäßrigen Lösung mit einer Säurekonzentration von 0,05 bis 1,0 Gewichtsprozent und einer Base in
Form einer wäßrigen Lösung mit einer Basenkonzentration von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent im Bereich
von 0,7 bis 11,0 hält.
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht also darin, daß der pH-Wert des
Kautschuklatex durch den gleichzeitigen oder wechselweise erfolgenden Zusatz sowohl einer Säure als
auch einer Base immer im neutralen oder alkalischen
Bereich gehalten wird, wodurch die Latexteilchen zwar ausreichend koagulieren können und die gewünschte'
Teilchengröße des Koagulats erzielt wird, ohne daß jedoch während des Koagulation Vorganges
unerwünschte Kautschukmasse ausgeschieden wird.
Es handelt sich dabei nicht um einen Neutralsalzeffekt,
denn wenn man Säure und Base vor dem Zusetzen zum Latex in den erforderlichen Mengen vermischt,
dann findet weder eine Veränderung des pH-Wertes noch eine Koagulation statt. Bei der erfindungsgemäßen
Arbeitsweise bleibt jedoch der kolloid-chemische Zustand des Systems an sich erhalten,
und es bildet sich z. B. aus einer zunächst transparenten
Emulsion ein weißgefärbter Latex, wie in Beispiel 1 näher erläutert wird. Trotz.des Anwachsens
der Teilchengröße infolge des Koagulationsvorganges bleibt das System fein dispers.
Bei dem erfindungsgemäß zu koagulierenden Dienkautschuklatex handelt es sich beispielsweise um
einen Latex, der ein Homopolymer von Butadien enthält. Dieses Butadienhomopolymere kann durch Radikalpolymerisation
unter Verwendung einer Seife als Emulgator erhalten worden sein. Als Dienkautschuk
kommen aber auch Mischpolymerisate aus Butadien und damit polymerisierbaren anderen monomeren
Verbindungen in Betracht, wobei diese Mischpolymerisate in Anwesenheit oder Abwesenheit einer Divinylverbindung
als Vernetzungsmittel hergestellt worden sind. Zu einem derartigen Dienkautschuklatex
setzt man eine anionische oberflächenaktive Substanz iiinzu, welche gegenüber Säuren relativ stabil ist, beispielsweise
Natrium-dodecylbenzolsulfonat oder das Natriumsalz des Sulfobernsteinsäuredioctylesters.
Eine derartige oberflächenaktive Substanz wirkt in kleinen Mengen als Dispersionsstabilisator und erhöht
damit die Stabilität des Kautschuklatex. Nach dem Vermischen des Kautschuklatex und einer solchen
oberflächenaktiven Substanz setzt man unter langsamem Rühren gleichzeitig oder wechselweise sowohl
eine Säure als auch eine Base hinzu und bewirkt so die Koagulation der Latexteilchen.
Der Dispersionsstabilisator kann dem Kautschuklatex in einer Menge von 0,02 bis 0,5 Gewichtsprozent,
bezogen auf den Kautschukgehalt im Latex, zugesetzt werden. Bei Unterschreitung der angegebenen
Konzentrationsgrenze von 0,02 Gewichtsprozent besteht die Gefahr, daß sich beim Koagulieren doch etwas
Kautschukmasse abscheidet. Wenn hingegen die Konzentration größer als 0,5 Gewichtsprozent gewählt
wird, so wird dadurch die Koagulierungswirkung der sauer wirkenden Substanz herabgesetzt.
Es kann an sich jede beliebige anorganische oder organische Säure verwendet werden, welche in der
Lage ist, die fettsaure Seife zu neutralisieren. Besonders geeignet sind jedoch verdünnte wäßrige Lösungen
einer Mineralsäure, wie Salzsäure oder Schwefelsäure. Es wird eine wäßrige Lösung mit einem Gehalt
an der sauer wirkenden Verbindung von 0,05 bis 1,0
Gewichtsprozent verwendet. Bei Unterschreitung der angegebenen Säurekonzentration von 0,05 Gewichtsprozent
wird die Koagulierungswirkung auf die Latexteilchen zu gering und außerdem muß eine zu große
Menge der wäßrigen Lösung eingesetzt werden, was insbesondere bei der Durchführung im industriellen
Maßstab von Nachteil ist. Wenn hingegen die Säurekonzentration 1,0 Gewichtsprozent überschreitet, besteht
wiederum die Gefahr der Bildung von Kautschukmasse im Verlauf des Koagulationsvorganges.
Als Base kann beispielsweise eine wäßrige Lösung von Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd verwendet
werden, wobei die Konzentration zwischen 0,1 und 10 Gewichtsprozent liegt, obwohl in diesem Fall
~> tucht die gleichen Schwierigkeiten wie bei der Säure
auftreten, d. h. die Konzentration der wäßrigen Lösung der Base kann wesentlich höher gewählt werden
als bei der Säurekomponente. Wenn jedoch eine Konzentrationsgrenze von 0,1 Gewichteprozent unter-
ii> schritten wird, dann müssen wiederum zu große Mengen
der wäßrigen Lösung eingesetzt werden, was bei der großtechnischen Durchführung des Verfahrens
auf Schwierigkeiten stößt.
Unabhängig davon, ob der Zusatz der Säure und
ι > der Base gleichzeitig oder wechselweise erfolgt, muß
stets darauf geachtet werden, daß der pH-Wert des Kautschuklatex im neutralen oder alkalischen Bereich
gehalten wird.
Bei der wechselweisen Zugabe führt man eine Art
-'» cyclisches Verfahren durch, d. h. die Säure wird nur
so lange zugegeben, daß der pH-Wert des Kautschuklatex nicht unter 0,7 absinkt. Dann beginnt man mit
der Zugabe der Base, wodurch der pH-Wert wieder ansteigt, und dann wird wiederum die Säure bis zum
-'"> Absinken des pH-Werts auf etwa 7,0 zugesetzt. In
dieser Weise verfährt man, bis der Koagulationsvorgang zu Ende geführt ist. Selbstverständlich spielt bei
einer derartigen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Menge der eingesetzten Base eine
in ganz wesentliche Rolle.
Obwohl der Gesamt-pH-Wert des Kautschuklatex die Koagulation der Kautschukteilchen nur relativ
wenig beeinflußt, muß doch dafür Sorge getragen werden, daß der pH-Wert insgesamt keinen zu hohen
ι ι Wert annimmt, da sonst die Koagulierungswirkung bei
Zugabe der Säure in gewissem Ausmaß abnimmt. Aus den vorstehenden Überlegungen ist ersichtlich, daß
es vorteilhaft ist, derart zu verfahren, daß der Gesamt-pH-Wert des Kautschuklatex nach Zugabe der
in Base im Bereich von 8,0 bis 11,0 liegt.
Beim gleichzeitigen Zusatz von Säure und Base ist es unbedingt erforderlich, die Zugabegeschwindigkeit
der beiden Substanzen so aufeinander abzustimmen, daß der pH-Wert des Latex stets im neutralen oder
r, alkalischen Bereich bleibt. Auch in diesem Fall soll
sich der pH-Wert immer im Bereich von 7,0 bis 11,0
bewegen. Selbstverständlich dürfen die Säure und die Base vor ihrem Zusatz zum Latex nicht miteinander
vermischt werden, da sie sich sonst sehr schnell gegen-
>o seitig neutralisieren.
Der pH-Wert des erfindungsgemäßen koagulierten Latex wird zweckmäßig nach Beendigung des Koagulationsvorganges
im Bereich von 8,0 bis 12,0 gehalten, damit er für die weitere Verarbeitung noch ausrei-
,-> chend stabil ist.
Der erfindungsgemäße koagulierte Dienkautschuklatex kann nach entsprechender Aufkonzentrierung
beispielsweise zur Herstellung geschäumter Kautschukgegenstände verwendet werden. Eine wei-
Mi tere Verwendungsmöglichkeit besteht in der Herstellung
von die Stoßfestigkeit verbessernden Polymeren, welche beispielsweise Polyvinylchlorid, Polystyrol,
Mischpolymerisaten aus Styrol und Methylmethacrylat sowie Acrylnitrilpolymerisation einverleibt werden
hri können. Zu diesem Zweck werden Styrol und/oder
Acrylnitril und/oder Methylmethacrylat auf die koagulierten Kautschukteilchen durch Pfropfpolymerisation
aufgebracht.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert.
Ein Autoklav aus rostfreiem Stahl von 101 Fas- ">
sungsvermögen wird im Vakuum und unter Rühren mit insgesamt 1300 g monomeren! Butadien, welches
26 g Diisopropylbenzolhydroperoxyd enthält^ sowie
mit 3500 g destilliertem Wasser beschickt, welches 5 g Kaliumr^eat, 0,13 g Äthyiendiamintetraessigsäuredi- "i
natriumsalz, 13 g Natriumsalz von Formaldehydsulfoxylat, 0,08 g FeSO4 -7H2O und 40 g
Na4P2O7 · 10H2O enthält. Dieser Ansatz wird 15
Stunden lang auf einer Temperatur von 45° C gehalten, bis kein Druckabfall mehr festgestellt werden η
kann. Auf diese Weise erhält man einen Kautschuklatex mit einem Feststoffgehalt von 27 Prozent und einem pH-Wert von 8,9, wobei die Polymerisationsausbeute 98 Prozent beträgt.
Dieser Kautschuklatex zeigt eine recht gute Trans- -<
> parenz, und mittels elektronenmikroskopischer Untersuchung wird festgestellt, daß die Latexteilchen
eine mittlere Größe von 800 A aufweisen.
Zu diesem Kautschuklatex setzt man 65 g einer 2prozentigen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes des -'">
Sulfobernsteinsäuredioctylesters hinzu und mischt 10
Minuten lang gut durch. Anschließend setzt man unter leichtem Rühren so lange eine 0,2prozentige wäßrige
Salzsäurelösung zu dem Latex hinzu, bis der pH-Wert auf 7,0 abgefallen ist. Dann setzt man soviel lprozen- w
tige wäßrige Natriumhydroxydlösung hinzu, bis der pH-Wert des Latex wieder auf 9,0 angestiegen ist.
Diesen wechselweisen Zusatz von sauer wirkender und alkalisch wirkender Substanz wiederholt man insgesamt lOmal, wobei der pH-Wert des Latex immer η
im Bereich von 7,0 und 9,0 gehalten wird.
Man erhält so einen koagulieren trüben weißgefärbten Latex, der praktisch überhaupt kein Licht
mehr durchläßt. Durch elektronenmikroskopische Untersuchung wird festgestellt, daß der Latex etwa w
60 Prozent an Kautschukteilchen mit einer Größe von mehr als 200 A enthält und daß nur etwa 10 Prozent
der Latexteilchen nicht koaguliert worden sind.
Bei der Herstellung des Kautschuklatex wurde beobachtet, daß sich auf der Innenwand des Autoklaven 4 >
und auf den Rührschaufeln etwas Kautschuk abgeschieden hatte. Nach Beendigung des Koagulationsvorganges konnte jedoch kein entsprechender Kautschukniederschlag festgestellt werden. Nach Beendigung der Koagulation konnte vielmehr nur in dem v>
Kautschuk schwebende feste Kautschukmasse in einer Menge von etwa 0,1g festgestellt werden, was weniger
als 0,01 Prozent, bezogen auf den gesamten Kautschukanteil, ausmacht.
Gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 1 wird unter Verwendung einer Mischung von lOOU g monomerem
Butadien, 300 g monomerem Styrol und 1,3 g Divinylbenzol ein Kautschuklatex aus dem Mischpolyme- mi
risat von Butadien und Styrol hergestellt. Dieser Latex hat einen pH-Wert von 8,7.
Zu 1000 g dieses Latex mit einem Kautschukanteil
von etwa 270 g werden 13,5 g einer 2prozentigen wäßrigen Lösung von Natriumdodecylbenzolsulfonat hi
zugesetzt und diese Mischung wird gut durchgerührt. Anschließend setzt man mittels zweier Düsen gleichzeitig insgesamt 270 ml einer 0,3prozentigen wäßri
gen Salzsäurelösung und 25 ml einer 2prozentigen wäßrigen Natriumhydroxydlösung zu dem gerührten
Kautschuklatex hinzu, wobei die Einspeisungsgeschwindigkeiten 13 ml/Minute für die Salzsäurelösung und 1,2 ml/Minute für die Natriumhydroxydlösung betragen. Der pH-Wert des Latex wird durch
diesen gleichzeitigen Zusatz von sauer wirkender und alkalisch wirkender Substanz im Boreich von 8,4 bis
9,1 gehalten.
Nach Beendigung des Koagulationsvorganges zeigt sich, daß insgesamt nur etwa 0,03 g einer kautschukartigen Substanz gebildet worden sind, was etwa einer
Konzentration von 0,01 Prozent, bezogen auf den Gesamtkautschukgehalt des Latex, entspricht.
Zu dem so koagulieren Latex wird eine Mischung aus 40 g monomerem Styrol und 35 g monomerem
Methylmethacrylat hinzugesetzt, welche außerdem 0,7 g Diisopropylbenzolhydroperoxyd und 0,3 g Divinylbenzol enthält. Außerdem setzt man 10 g destilliertes Wasser hinzu, welches 0,35 gdes Natriumsalzes
von Formaldehydsulfoxylat enthält. Dieser Polymerisationsansatz wird 4 Stunden lang auf 60° C gehalten.
Anschließend setzt man nochmals 10 g destilliertes Wasser hinzu, welches 0,01 g Natriumsalz von Formaldehydsulfoxylat enthält, sowie weitere 20 g monomeres Methylmethacrylat, welches 0,02 g Diisopropylbenzolhydroperoxyd und 0,1 g Divinylbenzol
enthält. Man läßt dann weitere 7 Stunden bei 60° C reagieren.
Der so erzeugte Latex wird durch Zusatz von Säure koaguliert, entwässert und getrocknet. Auf diese
Weise erhält man ein Pfropfmischpolymerisat in Form eines weißen Pulvers.
13 Gewichtsteile dieses Pfropfmischpolymerisates und 87 Gewichtsteile Polyvinylchlorid werden 5 Minuten lang auf einem auf 170° C gehaltenen Walzenstuhl miteinander vermischt und verknetet und dann
werden daraus in einer Presse bei einer Temperatur von 200 ° C und bei einer Behandlungstemperatur von
10 Minuten Platten von 6 mm Dicke hergestellt. Eine solche Platte zeigt eine Kerb-Schlagzähigkeit nach
Izod (V-Kerbe) von 80 cm-kg/cm2.
Beispiel 3
(Vergleichsversuch)
Gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 2 wird eine Pfropfpolymerisation durchgeführt, ohne daß jedoch
der Kautschuklatex koaguliert wird. In diesem Fall zeigt die hergestellte Probeplatte eine Kerb-Schlagzähigkeit nach Izod (V-Kerbe) von nur 20 cm-kg/cm2.
Beispiel 4
(Vergleichsversuch)
Zu 1000 g des gemäß Beispiel 2 erhaltenen nicht koagulierten Kautschuklatex werden gemäß der bekannten Arbeitsweise 270 ml einer 0,3prozentigen
wäßrigen Salzsäurelösung hinzugesetzt. Der pH-Wert des Latex wird dabei auf 4,0 abgesenkt, und es bilden
sich insgesamt 105 g einer Kautschukmasse (3,9 Prozent, bezogen auf den Gesamtkautschukgehalt des
Latex).
Zu dem koagulierten Latex setzt man 25 ml einer 20prozentigen wäßrigen Lösung von Natriumhydroxyd hinzu und hebt den pH-Wert derart auf 9,1 an.
Anschließend pfropft man auf diesen Latex gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 2 Methylmethacrylat auf
und erhält so ein Butadien-Styrol-Methylmethacry-
lat-Mischpolymer.
Dieses Pfropfpolymerisat wird in einer Menge von 13 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung,
in Polyvinylchlorid eingearbeitet, und aus der Mischung stellt man in einer Presse Platten von 6 mm
Dicke her. Die Kerb-Schlagzähigkeit nach Izod (V-Kerbe) einer solchen Platte hat einen Wert von
82 cm-kg/cm2.
Aus den vorstehend beschriebenen Beispielen ergibt sich, daß die Wirkung des Pfropfpolymerisates
auf die Kerb-Schlagzähigkeit von Polyvinylchlorid nicht so groß ist, wenn der Kautschuklatex nicht koaguliert
worden ist. Aber selbst, wenn man diesen Latex koaguliert, und zwar mittels der an sich bekannten
Arbeitsweise unter Zusatz von Säure allein, dann entstehen doch beträchtliche Schwierigkeiten in bezug
auf die Ausbeute an beim Koagulieren erhaltener Kautschukmasse, obwohl die Kerb-Schlagzähigkeit
durch Zusatz eines solchen Pfropfpolymerisates an sich erhöht wird.
Die Ausführungsbeispiele 1 und 2 bestätigen jedoch, daß bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise
die Bildung unerwünschter Kautschukmasse während der Koagulation auf ein Minimum herabgesetzt werden
kann. Gleichzeitig ist jedoch die Verbesserung der Kerb-Schlagzähigkeit mittels des aus einem solchen
koagulierten Kautschuklatex erzeugten Pfropfpolymerisats sehr befriedigend.
Claims (2)
1. Verfahren zum Koagulieren eines DienkautschuliJatex
unter Bildung einer stabilen Dispersion tier Kautschukteilchen durch Veränderung
des pH-Wertes mittels einer Säure, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Latex 0,02 bis 0,5
Gewichtsprozent, bezogen auf den Kautschukanteil im Latex, einer anionisch oberflächenaktiven
Substanz einverleibt und dann den pH-Wert des Latex durch gleichzeitigen oder wechselweise erfolgenden
Zusatz einer anorganischen oder organischen Säure in Form einer wäßrigen Lösung mit
einer Säurekonzentration von 0,05 bis 1,0 Gewichtsprozent und einer Base in Form einer wäßrigen
Lösung mit einer Basenkonzentration von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent im Bereich von 7,0
bis 11,0 hält
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als anionisch oberflächenaktive
Substanz Natrium-dodecylbenzolsulfonat oder das Natriumsalz des Sulfobernsteinsäuredioctylesters
verwendet.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |