DE2150090A1 - Verfahren zum Koagulieren eines Dienkautschuklatex - Google Patents
Verfahren zum Koagulieren eines DienkautschuklatexInfo
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Description
KUREHA KAGAKU KOGYO KABUSHIKI KAISHA
Tokyo / Japan
Tokyo / Japan
" Verfahren zum Koagulieren eines Dienkautschuklatex "
Priorität: 8. Oktober 1970, Japan, Nummer 88 695/1970
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Koagulieren
eines Dienkautschuklatex, welches wesentliche Vorteile, insbesondere bei der Durchführung im industriellen Maßstab, bietet, da
Koagulatteilchen von ausreichender Grosse erhalten werden, ohne dass jedoch gleichzeitig beim KoagulierungsVorgang eine zusammenhängende Kautschukmasse gebildet wird ο
Koagulatteilchen von ausreichender Grosse erhalten werden, ohne dass jedoch gleichzeitig beim KoagulierungsVorgang eine zusammenhängende Kautschukmasse gebildet wird ο
Gemäss der bisher bekannten Arbeitsweise wird ein latex aus beispielsweise
Polybutadienkautscb.uk oder einem Copolymeren aus Butadien
und Styrol dadurch koaguliert, dass man den pH-V/ert des
Latex durch Zusatz einer sauer wirkenden Substanz erniedrigt.
Auf diese V/eise lagern sich die Latexteilchen zu grösseren Kautschukteilchen zusammen.
Latex durch Zusatz einer sauer wirkenden Substanz erniedrigt.
Auf diese V/eise lagern sich die Latexteilchen zu grösseren Kautschukteilchen zusammen.
209816/U09
Dienes bekannte Verfahren v/eist jedoch den Nachteil auf, dass die?
Anwendung einer grossen Menge der sauer wirkenden Substanz erforderlich
ist, um den pH-Wert des Latex ausreichend stark zu erniedrigen
und dadurch eine ausreichende Koagulierung der Latexteilchen sicherzustellen» Auf diese Weise v/erden jedoch nicht
nur Koagulatteilcheu erhalten, welche wesentlich grosser sind als
es zur Herstellung einer stabilen Dispersion erforderlich ist, wodurch gleichzeitig immer .wieder eine zusammenhängende Kaut-
^ schukmasse gebildet wird, was insbesondere im industriellen Massetab
unerwünscht ist, wodurch gleichzeitig die Ausbeute an den erwünschten Latexteilchen mit der richtigen Grosse erniedrigt
wird, sondern gleichzeitig bleibt auch ein Teil der in unerwünschter Weise gebildeten Kautschukmasse an den Behälterwänden kleben
und verhindert so die richtige Durchführung der Koagulation. Andererseits ist es zwar möglich, die Bildung einer solchen unerwünschten
zusammenhängenden Kautschukmasse dadurch zu verhindern,
dass man den Zusatz der säuer wirkenden Substanz derart
bemisst, dass der pH-Wert des zu koagulierenden Latex nicht zu
™ stark absinkt« Hierbei besteht jedoch dann die Gefahr, dass die
Latexteilchen nicht in ausreichendem Mass koagulieren, so dass dann die gebildete Suspension für die weitere Verarbeitung nicht
mehr gut geeignet ist.
Bisher ging man von der Annahme aus, dass der Koagulationsvorgaiv:
darauf beruhe, dass die Stabilität der einzelnen Latexteilclien durch eine Herabsetzung des pH-Wertes des gesamten Kautschuklatex
erniedrigt werde, wodurch sich dann die Latexteilchen zusa;;;-menlagern.
209816/UÖ9
t'"i---'i::.'-!>'i."-.'":]i'""ridorv;Qioe wurde, nunmehr gefunden, dass der Hauptfaktor
nej de;:, Koaguliex^nigsvorgang darin besteht, dass ein dem Latex
EiJ^eoei-i-itcs oberflächenaktives Mittel lokal an denjenigen Steli
en ncutrKilinitirt wix-d, wo der pH-Wert des Latex tatsächlich erniedrigt
wird, und dass die eigentliche Koagulation dadurch :vf,ax-tfino.et, dass die neutralisierten Latexteilchen infolge des
i.usainiii'-i-nstoseens oder Berührens miteinander verschmelzen und dadurch
gröacore Teilchen bilden.
Bas erfindungsgeraässe Verfahren bedient sich dieser neuartigen
Erkenntnisse-und ermöglicht so eine verbesserte Koagulierung des Latex, ohne dass die vorstehend erwähnten Nachteile auftreten.
Pas erfinöuugsgemässe Verfahren zum Koagulieren eines Dien-
>autBchuklatex durch Veränderung des pH-Wertes mittels einer sauer
wirkenden Verbindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert des Latex durch gleichzeitigen oder wechselweise erfolgenden
Zusatz einer sauer wirkenden und einer alkalisch wirkenden Substanz im Bereich von 7,0 bis 11,0 gehalten wird«
überraschenderweise hat sich gezeigt, dass der pH-Wert des Kautschuklatex
insgesamt tiicht von entscheidender Bedeutung ist, d.tu,
dass die Koagulierung sowohl im schwach sauren als auch im alkalischen Bereich durchgeführt werden kann« Wenn hingegen der
Kciutschuklatex insgesamt sauer eingestellt wird, verringert sich
dadurch die die einzelnen Latexteilchen stabilisierende Menge der als oberflächenaktives Mittel eingesetzten fettsauren Seife
und der Kautschuklatex verliert insgesamt seine Stabilität, wo-
2 0981 6/ U 09 Λ1^1Κ1ΑΙ'
durch dann die Vorbedingungen für die Bildung einer unerwünschten
zusammenhängenden Kautschukmasce gegeben sind» Es besteht
daher ein wesentlicher Zusammenhang zwischen dem pH-Wert des Latex, insgesamt und der erzeugten Menge an Kautschukmanrae.
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgenässen Verfahrens besteht
darin, dass der pH-Wert des Kautschuklatex durch den gleichzeitigen oder wechselweise erfolgenden Zusatz sowohl einer
sauer v/irkenden als auch einer alkalisch wirkenden Substanz immer ™ im neutralen oder alkalischen Bereich gehalten wird, wodurch die
Latexteilchen zwar ausreichend koagulieren können und die gewünschte Teilchengrösse des Koagulats erzielt wird, ohne dass
jedoch während des Koagulationsvorgangs unerwünschte Kautschukmasse ausgeschieden wird.
Bei dem erfindungsgemäss zu koagulierenderi Dienkautschuklatex
handelt es sich beispielsweise um einen Latex, der ein Homopolymer von Butadien enthält» Dieses Butadienhomopolymere kann
durch Radikalpolymerisation unter Verwendung einer .Seife als
Emulgator erhalteii worden sein. Als Dienkautschuk kommen aber
auch Mischpolymerisate aus Butadien und damit polymerisierbaren anderen monomeren Verbindungen in Betracht, wobei diese Mischpolymerisate
in Anwesenheit oder Abwesenheit einer Divinylverbindung als Vernetzungsmittel hergestellt worden sind. Zu einem derartigen
Dienkautschuklatex setzt man eine anionische oberflächenaktive Substanz hinzu, welche gegenüber Säuren relativ stabil ist,
beispielsweise Natrium-dodecylbenzolBulfonat oder das Natriumsalz
des Sulfobernsteinsäuredioctylestersο Eine derartige oberflächen-
20981 6/1409
aktive Substanz wirkt in kleinen Mengen a]s Disperojonsstabjlisator
und erhöht damit die Stabilität der:- Kautschuklatex-Nach
dem Vermischen des PCautschuklatex und einer solchen oberflächenaktiven
Substanz setzt man unter langsamem Rühren gleichzeitig oder wechselweise sowohl eine sauer wirkende als auch eine
alkalisch wirkende Substanz hinzu und bewirkt so die Koagulation der Latexteilchen ο
Der Dispersionsstabilisator kann dem Kautschuklatex in einer Menge von 0,02 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezöget! auf den Kautscliukgehalt
im Latex, zugesetzt werden» Bei Unteröchreitung der angegebenen
Konzentrationsgrenze von 0,02 Gewichtsprozent, besteht die Gefahr, dass sich beim Koagulieren doch etwas Kautschukmasse
abscheidet» Wenn hingegen die Konsentration grosser als 0,5 Gewichtsprozent
gewählt wird, so wird dadurch die Koagulierungswirkung
der sauer wirkenden Substanz herabgesetzt»
Als sauer wirkende Substanz kann an sich jede beliebige anorganische
oder organische Säure verwendet v/erden, welche in der Lage ist, die fettsaure Seife zu neutralisieren ο Besonders geeignet
sind jedoch verdünnte wkssrige Lösungen einer Mineralsäure, wie
Salzsäure oder Schwefelsaure» Vorzugsweise wird eine wässrige
Lösung mit einem Gehalt, &n. der sauer v/irkenden Verbindung von
0j05 bis 1,0 Gewichtsprozent verwendet. Bei Unterschreitung der
angegebenen Säurekouzencraticm vor; 0,05 Gewichtsprozent wird die
KoagulieruTignwirkung auf die Latexteilchen zu gering und ausserdera
muss eine zu gross f.- Menge der wässrigen Lösung eingesetzt
v/erden, was insbesondere bei der Durchführung in^industriellen
209816/U09 BAD original
Maßstab von Nachteil isl e Wenn hingegen die- Gaurckonz^nij^-il"'oa
1,0 Gewichtsprozent über3öhreitet, besteht wiederum die Gefahr
der Bildung von Kautschukmasce ii;· Verlauf des KoS-cuüationF-vor-.
ganges.
Als alkalisch wirkende Substanz kann beispielsweise eine wässrige Lösung von Natriumhydroxyd oder Kaliujnhydroxyd verwendet
werden, wobei die Konzentration zweckmässig zwischen 0,1 und
10 Gewichtsprozent liegt, obwohl in diesem Pail nicht die gleichen
Schwierigkeiten wie bei der sauer v/irkenden Substanz auftreten, d.h., die Konzentration der wässrigen Lösung der alkalisch
wirkenden Verbindung kanu auch wesentlich hoher gewählt werden. Wenn jedoch eine Konzentrationsgrenze von 0,1 Gewichtsprozent
unterschritten wird, dann massen wiederum zu grosse Mengen der wässrigen Lösung eingesetzt v/erden, was bei der grosstechnischen
Durchführung des Verfahrens auf Schwierigkeiten stösstc
Unabhängig davon, ob der Zusatz der sauer wirkenden und der alkalisch
wirkenden Substanz gleichzeitig oder wechselweise erfolgt, muss stets darauf geachtet werden, dass der pH-Wert des
Kautschuklatex im,neutralen oder alkalischen Bereich gehalten wird
Bei der wechselweisen Zugabe führt man eine Art eye]isches Verfahren
durch, d»]i,, die sauer wirkende Substanz wird nur so lange
zugegeben, dass der pH-Wert des Kautschuklatex nicht unter 7,0 absinkt ο Dann beginnt man mit der Zugabe der alkalisch wirkenden
Substanz, wodurch der pH-Wert wieder ansteigt, und darin wir ei
wiederum die sauer wirkende Substanz bis zum Absinken des pH-Werts
., 20981 6/U09
BAD ORSGINAU
» Ύ —·
a UJT etwa 7 »0 zugesetzt* In diesel* V/eise verfährt man, biss der
Kt^'.^ulationfvorgang zu ende gefühi-t ist. Selbstverständlich spielt
bei einer derartigen Durchführung des erfindungsgenässen Verfahren?.;
die Menge der eingesetzten alkalisch wirkenden Substanz
eine ganz worsontl zehe Eolle.
ObwoM der Gersamt-pH-Wert des Kautschuklatex die Koagulation der
Kaut schulet eilchen nur relativ wenig beeinflusst, muss doch dafür
Sorge- getragen werden, dass der pH-Wert insgesamt keinen zu hohen
Wert annimmt, da sonst die Koagulierungswirkung bei Zugabe der sauer wirkenden Substanz in gewissem Ausinass abnimmt. Aus den
vorstehenden Überlegungen ißt ersichtlich, dass es vorteilhaft ist, derart zu verfahren, dass der Gesamt-pH-Wert des Kautschuklatex
nach Zugabe der alkalisch wirkenden Substanz im Bereich von 8,0 bis 11,0 liegt ο
Beim gleichzeitigen Zusatz von sauer wirkender und alkalisch wirkender
Substanz ist es unbedingt erforderlich, die Zugabegeschwrndigkeit
der beiden Substanzen so aufeinander abzustimmen, dass der pH-Wert des Latex stets imneutralen oder alkalischen. Bereich
bleibt. Auch in diesem Fall soll sich der pH-Wert immer im Bereich von 7,0 bis 11,0 bewegen. Selbstverständlich dürfen die
sauer wirkende und die alkalisch wirkende Substanz vor ihrem Zusatz zum Latex nicht miteinander vermischt werden, da sie sich
sonst sehr schnell gegenseitig neutralisieren.
Der pH-Wert des erfiudungsgemäss koagulierten Latex wird zweckmässig
nach Beendigung des Koagulationsvorganges im Bereich von 8,0 bis 12,0 gehalten, damit er für die v/eitere Verarbeitung
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noch ausreichend stabil ist.
Der erfindungsgemäss koagulierte Dienkautschuklatex kann nach
entsprechender Aufkonzentrierung beispielsweise zur Herstellung geschäumter Kautschukgegenstände verwendet v/erden» Eine weitere
Verwendungsmöglichkeit besteht in der Herstellung von die Stossfestigkeit verbessernden Polymeren, welche beispielsweise Polyvinylchlorid,
Polystyrol, Mischpolymerisaten aus Styrol und Methylraethacrylat sowie Acrylnitrilpölymerisa'ten einverleibt
werden könneno Zu diesem Zweck v/erden Styrol und/oder Acrylnitril
und/oder Methylinethacrylat auf die koagulierten Kautschukteilchen
durch Pfropfpolymerisation aufgebrachte
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläuterte
Ein Autoklav aus rostfreiem Stahl von 10 1 Passungsvermögen wird
im Vakuum und unter Rühren mit insgesamt 1300 g monomerem Butadien,
welches 26 g Diisopropylbenzolhydroperoxyd enthält, sowie mit 3500 g destilliertem Wasser beschickt, welches 5 g Kalium-
-oleat, 0,13 g Äthylendiamintetraessigsäuredinatriumsalz, 13 g Natriumsalz von Formaldehydsulfoxylat, 0,08 g PeSO4 0YH2O
und 40 g Na-P2O7 0IO H2O enthält«, Dieser Ansatz wird 15 Stunden·
lang auf einer Temperatur von 45°C gehalten, bis kein Druckabfall mehr festgestellt werden kann.o Auf diese Weise erhält man einen
Kautschuklatex mit einem Peststoffgehalt von 27 Prozent und eruem
pH-Wert von 8,9, wobei die Polymerisationsausbeute 98 Prozent be-'trägt.
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BAD ORiGiMAL
Dieser Kautschuklatex zeigt eine recht gute Transparenz und
mittels elektronen^ikroskopischer Untersuchung wird festgestellt,
ο dass die Latexteilchen eine mittlere Grosse von 800 A auf v/eisen.
Zu diesem Kautschuklatex setzt mau 65 g einer 2prozentigen wässrigen
Lösung des Natriumsalzes des Sulfobernsteinsäuredioctylesters hinzu und mischt 10 Minuten lang gut durch » Anschliessend
setzt man unter leichtem Rühren so lange eine 0,2prozentige wässrige
Salzsäurelösung zu dem Latex hinzu, bis der pH-Wert auf 7,0 abgefallen ist ο Dann setzt man soviel Iprozentige wässrige Natriumhydroxydlösung
hinzu, bis der pH-Wert des Latex wieder auf 9*0
angestiegen ist«
Diesen wechselweisen Zusatz von sauer wirkender und alkalisch wirkender Substanz wiederholt man insgesamt 10 mal, wobei der
pH-Wert des Latex immer im Bereich von 7,0 und 9,0 gehalten wird.
Man erhält so einen koagulierten trüben weissgefärbten Latex, der praktisch überhaupt kein Licht mehr durchlässt <
> Durch elektronenmikroskopische Untersuchung wird festgestellt, dass der
Latex etwa 60 Prozent an Kautschukteilchen mit einer ßrösse von
mehr als 2000 A enthält und dass nur etwa 10 Prozent der Latexteilchen
nicht koaguliert worden sind»
Bei der Herstellung des Kautschuklatex wurde beobachtet, dass sich auf der Innenwand des Autoklaven und auf den Rührschaufeln
etwas Kautschuk abgeschiedeil hatte» Nach Beendigung des Koagulationsvorganges
konnte jedoch kein entsprechender Kautschuknieder-B-chlag·
festgestellt werden. Nach Beendigung der Koagulation konn-
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- ίο -
te vielmehr nur in dem Kautschuk schwebende feste Kaiit
in einer Menge von etwa 0,1 g festgestellt v/erden, was weniger als 0,01 Prozent, bezogen auf den gesaraten Kautschukanteil, ausmacht«
Geinäss der Arbeitsv/eise von Beispiel 1 wird unter Verwendung einer
Mischung von 1000 g monomerem Butadien, 300 g monomerern Styrol
und 1,3 g Divinylbenzol ein Kautschuklatex aus dem Mischpolymerisat von Butadien und Styrol hergestellt. Lieaer Latex hat
einen pH-Wert von 8,7«
Zu 1000 g dieses Latex mit einem Kautschukanteil von etwa 270 g werden 13
> 5 g einer 2prozentigen wässrigen Lösung von Natriumdodecylbenzolsulfonat
zugesetzt und diese Mischung wird gut durchgerührte Anschliessend setzt man mittels zweier Düsen gleichzeitig
insgesamt 270 ml einer O,3prozentigen wässrigen Salzsäurelösung
und 25 ml einer 2prozentigen wässrigen Natriumhydroxydlösung zu
) dem gerührten Kautschuklatex hinzu, wobei die Einspeisungsgeschwindigkeiten
-. 13 ml/Minute für die Salzsäurelösung und 1,2 ml/Minute
für die Natriumhydroxydlösung betragen» Der pH-Wert des Latex wird
durch diesen gleichzeitigen Zusatz von sauer wirkender und alkalisch wirkender Substanz im Bereich von 8,4 bis"9,1 gehalten»
Nach Beendigung des Koagulationsvorganges zeigt sich, dass insgesamt
nur etwa 0,03 g einer kautschukartigen Substanz gebildet worden sind, was etwa einer Konzentration von 0,01 Prozent, bezogen
auf den Gesamtkautsehukgehalt des Latex, entspricht.
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Zu- den: co koagulierten Latex wird eine Mischung aus 40 g inonomCJrein
Styrol und 35 g monomeren Methylmethacrylat hinzugesetzt,
welche aucserdem 0,7 g Diisopropylbenzolhydroperoxyd und 0,3 g
Divinylbenzol enthält» Aueserdem setzt man 10 g destilliertes
Wasser hinzu, welches 0,35 g des Hatriumsalzes von Formaldehydsulf
oxy la-t enthält« Dieser Polymerisationsansatz wird 4 Stunden
lang auf 6O°C gehalten« Anschliessend setzt man nochmals 10 g
destilliertes Wasser hinzu, welches 0,01 g Natriumsalz von Pormaldehydsulfoxylat
enthält, sowie v/eitere 20 g monomeres Methylmethacrylat, welches O-O2 g Diisopropylbenzolhydroperoxyd und
0,1 g Divinylbenzol enthalte Man lässt dann weitere 7 Stunden bei 600C reagieren.
Der so erzeugte Latex wird durch Zusatz von Säure koaguliert,
entwässert und getroclmetβ Auf diese Weise erhält man ein Pfropfmischpolymerisat
in Form eines weissen Pulvers»
13 Gewichtsteile dieses Pfropfmischpolymerisates und 87 Gewichtsteile Polyvinylchlorid werden 5 Minuten lang auf einem auf 1700C
gehaltenen Walzenstuhl miteinander vermischt und verknetet und dann werden daraus in einer Presse bei einer Temperatur von 2000C
und bei einer Behandlungszeit von 10 Minuten Platten von 6 mm
Dicke hergestellt. Eine solche Platte zeigt eine JCerb-Schlag-Zähigkeit
nach Izod (V-Kerbe) von 80 cm-kg/cm .
Beispiel 3 (Vergleichsversuch)
Gemäss der Arbeitsweise von Beispiel 2 wird eine Pfropfpolymerisation
durchgeführt, ohne dass jedoch der Kautschuklatex koagu-
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liert wird ο In diesem Pall zeigt die hergestellte Probeplatte
eine Kerb-Schlagzähigkeit nach Izod (V-Kerbe) von nur 20 cin~kg/
2
cm ο
cm ο
Beispiel 4 (Vergleichsversuch)
Zu 1000 g des gemäss Beispiel .2 erhaltenen nicht koagulierteti
Kautschuklatex v/erden gemäss der bekannten Arbeitsweise 270 ml
einer 0,3Ρ*ό ζentigen wässrigen Salzsäurelösung hinzugesetzte
P Der pH-Wert des Latex wird dabei bis auf 4,0 abgesenkt, und es bilden sich insgesamt 105 g einer Kautsehukmasse (3»9 Prozent,
bezogen auf den Gesamtkautschukgehalt'des Latex).
Zu dem koagulierten Latex setzt man 25 ml einer 2Oprozentigen
wässrigen Lösung von Natriumhydroxyd hinzu und hebt den pH-Wert derart auf 951 an· Anschliessend pfropft man auf diesen Latex
gemäss der Arbeitsweise von Beispiel 2 Methylmethacrylat auf
und erhält so ein Butadien- Styrol-Methylmethacrylat-Mischpolymer.
™ Dieses Pfropfpolymerisat wird in einer Menge von 13 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Gesamtmischung, in Polyvinylchlorid eingearbeitet,und aus der Mischung stellt man in einer Presse
Platten von 6 mm Dicke her» Die Kerb-Schlagzähigkeit nach Izod
(V-Kerbe) einer solchen Platte hat einen Wert von 82 cm-kg/cm »
Aus den vorstehend beschriebenen Beispielen ergibt sich, dass
die Wirkung des Pfropfpolymerisates auf die Kerb-Schlagzähigkeit von Polyvinylchlorid nicht so gross ist, wenn der Kautschuklatex
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'nicht koaguliert worden ist ο Aber selbst wenn man diesen Latex
koaguliert, und zwar mittels der an sich bekannten. Arbeitsweise unter Zusatz von Säure allein, darm entstehen doch beträchtliche
Schwierigkeiten in bezug auf die Ausbeute an beim Koagulieren erhaltener Kautßchukmasae, obwohl die Kerb-Schlagzähigkeit durch
Zusatz eines solchen Pfropfpolymerisates an sich erhöht wird.
Die Ausführungsbeispiele 1 und 2 bestätigen jedoch, dass bei der erfindungsgemässen Arbeitsweise die Bildung unerwünschter
Kautschukinasse während der Koagulation auf ein Minumum herabgesetzt
werden kann» Gleichzeitig ist jedoch die Verbesserung der
mittels t
Kerb-Schlagzähigkeit/des aus .einem solchen koagulierten Kautschuklatex
erzeugten PfropfPolymerisats sehr befriedigend.
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Claims (1)
- Patentansprüche1/ Verfahren zum Koagulieren eines Dienkautachuklatex durchVeränderung des pH-Werts mittels einer sauer wirkenden Verbindung, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert des Latex durch gleichzeitigen oder wechselweise erfolgenden Zusatz einer sauer wirkenden und einer alkalisch wirkenden Substanz im Bereich von 7,0 bis 11,0 ge-" halten wird»2ο Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man dem Latex vor dem Zusatz der sauer bzw ο alkalisch wirkenden Substanz auch noch 0,02 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf den Kautschukanteil im Latex, einer anionisch oberflächenaktiven Substanz einverleibt, insbesondere ITatrium-dodecylbenzol-sulfonat oder das Natriumsalz des SuIfobernsteinsäuredioctylesters οο Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man eine wässrige Lösung mit einem Gehalt an der sauer wirkenden Verbändung von 0,05 bis 1,0 Gewichtsprozent bzw» eine wässrige Lösung mit einem Gehalt an der alkalisch-wirkenden Verbindung von 0,1 bis 10 Gev/ichtsprozent verwendet«209816/U09
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