DE1493739A1 - Verfahren zur Herstellung von Halogen-Amino-Anthrachinonen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Halogen-Amino-AnthrachinonenInfo
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Description
LBVERKUSEN-Beyeiwerk * 7, SeP. 1965
Patent-Abteilung D/AS
(Zusatz zu Patent 1 154 490)
In der deutschen Patentschrift 1 154-490 wird ein Verfahren Jj
zur Herstellung von Chlör-amino-anthrachinonen durch Chlorieren
von Amino-anthrachinonen in gegebenenfalls SO,-haltiger
Schwefelsäure oder in Chlorsulfonsäure unter Zusatz bekannter Halogeniertingskätalysatoren beschrieben, bei dem man solche
Aminoanthrachinone die in einem der beiden Außenringe mindestens- eine Aminogruppe und im zweiten Außenring keinen Substituenten
zweiter Ordnung, jedoch mindestens eine freie (JC-Stellung enthalten, mit Ausnahme des gegebenenfalls in 5-
oder 8-Stellung durch Chlor-substituierten 1-Amino-anthrachinone „
verwendet. ™
»In weitere Bearbeitung des Gegenstandes des Hauptpatentes wurde nun gefunden, daß man Halogen-amino-anthrachinone erhält, wenn
man 1-Amino-anthraohinone, die In der 5- oder 8-Stellung eine
gegebenenfalls veretherte Hydroxygruppe enthalten, halogeniert/
wobei die Halogenierung im Hydroxy- bzw. Alkoxygruppenhaltigen
Ring erfolgt.
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BAD
Die Halogenierung kann sowohl mit Chlor als auch mit Brom durchgeführt
werden und wird wie bei dem Verfahren des Hauptpatentes in gegebenenfalls SO-,-haltiger Schwefelsäure oder in Chlorsulfonsäure
durchgeführt.
Als Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße Halogenierungs-,verfahren
kommen z. B. folgende Verbindungen in Betracht: 5-Amino-l-hydroxy-anthrachinon, 8-Amlno-l-hydroxy-anthractiinon,
5-Amino-l-methoxy-anthraehinon, 8-Amino-l-rnethoxy-anthraehinon,
5-Methylamino-l-hydroxy-anthrachinon, 8-Methylamino-l-hydroxyanthrachinon,
5-Dimethylamine-1-hydroxy-anthrachinon, S-^thylamino-1-hydroxy-anthrachinon,
5-Dimethylamino-1-methoxy-anthrachinon,
8-Cyclohexylamino-l-hydroxy-anthrachinon, 5-Cyelohexylamino-1-methoxy-anthrachinon,
8-^thylamino-l-methoxy-anthrachinoii_
Ee ist zweckmäßig, bei der Halogenierung die üblicherweise verwendeten
Halogenierungskatalysatoren, wie z. B. PeCl,, AlCl,,
Chlorschwefel, vor allem aber Jod, in Mengen von 0,1-5 Gewichtsprozenten
den zu chlorierenden Produkten zuzusetzen.
Auch der Zusatz von Borsäure wirkt sich häufig günstig aus, er wirkt im allgemeinen bremsend auf die Reaktion und schützt so vor
allem bei Monochlorierungen vor zu starker fJberChlorierung. Wird
dagegen eine Di-Halogenierung angestrebt, ist es zweckmäßig, ohne Zusatz von Borsäure zu halogenieren.
Bei Chlorierungen ist es vorteilhaft, in einem Oleum zu arbeiten,
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BAD ORIGJNAL
das ausreichend SO-, enthalt, um alle bei der Chlorierung entstehende
Salzsäure als Chlorsulfonsäure binden zu können, man kann dann ohne Belästigung durch Abgase unter vollständiger
Ausnutzung des Chlors in geschlossener Apparatur bei Unter-, Normal- oder leichtem überdruck arbeiten und kann das Chlor
so sehr genau dosieren. Die Konzentrationen der Lösungen an den
als Ausgangsprodukten eingesetzten Amino-hydroxy-anthrachinonen bzw. Amino-alkoxy-anthrachinonen können in weiteren Grenzen
variiert werden und liegen bevorzugt zwischen der zehn- und zwanzigfachen Gewichtsmenge an Lösungsmittel. ™
Die Halogenierung kann bei Temperaturen zwischen ungefähr
- 20 und+30°C erfolgen. Man arbeitet vorteilhaft bei möglichst niedrigen Temperaturen und zwar bei Chlorierungen bevorzugt
zwischen 0 und 10 C, bei Bromierungen vorzugsweise bei 5 bis
200C. Bei Temperaturen oberhalb 20°C ist keine strenge Selektivität
in der Halogenierung des gegebenenfalls alkylierte Hydroxygruppen tragenden Außenringes mehr gegeben, obwohl auch jetzt
noch das Halogen überwiegend in diesen Ring eintritt. t ^
Die Reaktionsdauer hängt ab von der gewählten Temperatur, der Art des Lösungsmittels, der An- oder Abwesenheit von Borsäure, der
Art und Menge des Katalysators und bei Chlorierungen vor allem von der Chlorverteilung in der Flüssigkeit. Der Zeitbedarf beträgt
im allgemeinen bei Chlorierungen von kleinen Ansätzen wenige Minuten, bei größeren Ansätzen bis zu 1 Stunde. Der Zeitbedarf
bei Bromierungen ist grööer, überschreitet im allgemeinen
aber auch bei Dibromierungen 10 Stunden nicht.
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Die Halogenierung erfolgt in konzentrierter Schwefelsäure, die gegebenenfalls SO, enthält oder die bereits erwähnte Sulfonsäure.
Die Schwefelsäure soll im allgemeinen eine Konzentration von ungefähr wenigstens 60 bis 70 % haben. Bei der Halogenierung
tritt das erste Halogenatom bevorzugt in die p-Stellung zur Hydroxy- bzw. Alkoxygruppe ein und nur in untergeordnetem MaSe
in die entsprechende o-Stellung. Das zweite Halogenatom tritt dann
in die noch freie o-Stellung und gegebenenfalls in die p-Stellung, soweit diese noch nicht besetzt ist, ein. Bei weiterer Halogenierung
kann auch der aninogruppenhaltige Ring halogeniert werden. Die
Bevorzugung der Halogenierung der p-Stellung wird noch deutlicher, bei Verwendung von Alkoxygruppenhaltigen Anthrachinonen. Bei den
Alkoxygruppen handelt es sich vorzugsweise um niedere Alkoxygruppen mit bis zu 4-C-Atomen.
Die Halogenierungsprodukte können durch Austragen auf Wasser aufgearbeitet werden, dabei werden Ausbeuten erhalten, die der
Theorie sehr nahe kommen. Die Qualität dieser rohen Amino-hydroxyanthrachinone
genügt in vielen Fällen. Werden reinere Produkte benötigt, werden im Anschlut an die Chlorierung durch gegebenenfalls
stufenweise Herabsetzung der SHurekonzentration die Sulfate abgeschieden, isoliert und mit Wasser zerlegt. Natürlich kann auch
aus organischen Lösungsmitteln umgelöst werden. Sehr gute Reinigunyeffekte
werden auch durch Acylierung und Wiederverseifung erzielt.
Alkoxygruppen lassen sich leicht ohne Nebenreaktionen durch Erwärmen
mit wässriger Schwefelsäure spalten.
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O ft C f ' r ■" " 1 C
BAD
Die nach dem erfindungsgemälen Verfahren zugänglichen halogenierten
in Bezug auf die Amino- und Hydroxygruppen heteronuclear
substituierten ^-Amino-^-hydroxy-anthrachinone bzw. it-Amino-il-alkoxy-anthrachinone sind bisher nicht beschrieben
worden. Sie sind vor allem in mannigfacher Weise zur Herstellung neuer Farbstoffe geeignete Zwischenprodukte, zum Teil färben sie
auch bereits selbst synthetische Pasern in gelben bis roten
Tönen an.
Beispiel 1 ™
a) 50 Teile 5-Amino-l-hydroxy-anthrachinon werden in einer
Lösung von 26 Teilen Borsäure in 1000 Teilen 11 tigern Oleum
bei 10 bis 200C gelöst. Zu dieser Lösung setzt man 0,5 Teile
Jod zu und leitet im geschlossenen Kolben unter lebhaftem Rühren bei 5 bis 7°C solange Chlor auf, bis in einer verpasteten Probe
chromatographisch kein Einsatzmaterial mehr nachzuweisen ist; dies ist nach etwa 20 Minuten der Pail. Nun verdünnt man, unter
ständigem Durchleiten eines inerten Gasstromes mit Wasser, zunächst
unter Kühlung auf einen Säuregehalt von etwa 90 %, dann M
ohne Kühlung zügig auf 70 #ige Säure. Man rührt kalt und solange
nach, bis keine weitere Abscheidung erfolgt.
Die nadelige Fällung wird abgesaugt und mit etwas 65 #iger Schwefelsäure
gewaschen. Sie besteht aus den Sulfaten von überwiegend 2,4-Dichlor-5-amino-l-hydroxy-anthrachinon
und 2-Chlor-5-amino-l-hydroxy-anthrachinon,
während sich im Filtrat das ^-Chlor-S-amino-1-hydroxy-anthrachinon
befindet. Es wird mit 5000 Teilen Wasser aus-
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gefällt, abgesaugt, neutral gewaschen und getrocknet.
Erhalten werden Λ5,7 Teile rohes JuChlor-5-amino-l-hydroxyanthrachinon.
Es enthält als einzige Verunreinigung wenig Q-Chlor-S-amino-l-hydroxy-anthrachinon. Das reine 4-Chlor-5-amino-l-hydroxy-anthrachinon
kann auf folgende Weise erhalten werden: Durch Acylierung mit 1 Mol Benzoylchlorid in 10 Teilen
o-Dichlorbenzol erhält man reines ^Chlor-^-benzoylamino-lhydroxy-anthrachinon
vom Pp. 243°C. Die weitere Umsetzung mit p-Toluolsulfosäuremethylester ergibt 4-Chlor-5-ben2oylamino-1-methoxy-anthrachinon
vom Pp. 271°C. Aus beiden Verbindungen erhält man durch Verseifen mit Schwefelsäure reines 4-Chlor-5-amino-l-hydroxy-anthrachinon
vom Pp. 246 C.
b) Ersetzt man in 1 a) das Jod durch 1 Teil Schwefelblume und
die Lösung von 26 Teilen Borsäure in 1000 Teilen 11 tigern Oleum
durch 1000 Teile 7 ^iges Oleum, so verläuft die Reaktion träger,
und man benötigt eine Chlorierungszeit von etwa 35 Minuten bei einer Temperatur von 25°C.
c) Ein sehr ähnliches Ergebnis wie in 1 a) wird erhalten, wenn man
ohne Borsäure in 96 #iger oder 90 #iger Schwefelsäure bei gleicher
Temperatur und, damit die gebildete HCl entweichen kann, bei geöffneter
Apparatur chloriert.
10 Teile 5-Amino-l-hydroxy-anthrachinon werden in 200 Teilen Chlorsulfonsäure
unter Eiskühlung gelöst und nach Zusatz von 0,3 Teilen
Jod bei 5 bis 8°c mit Chlor behandelt. Nach etwa 10 Hinuten zeigt
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eine verpastete und chromatographierte Probe noch eine Spur Einsatzmaterial, ca. 10 % 2-ChIOr-S^mInO-1-hydroxy-anthrachinon
und 10 % 2,4-Dlchlor-5-amlno-l-hydroxy-anthrachinon an, Man
bläst überschüssiges Chlor mit Luft ab, gießt auf Eiswasser und
arbeitet wie in Beispiel 1 a) auf. Erhalten werden 11,4 Teile
rohes 4-Chlor-5-araino-l-hydroxy-anthrachinon. Es kann von den
Verunreinigungen nach einer der in Beispiel 1 a) beschriebenen Methoden befreit werden.
10 Teile 5-Amino-l-hydroxy-anthrachinon werden in 200 Teilen
75 #iger Schwefelsäure in der Wärme gelöst, mit 0,5 Teilen Jod
versetzt und bei 20 bis 22°C im Dreihalskolben unter guter Durchwirbelung
mit Chlor behandelt, bis chromatographisch kein Einsat zmaterial mehr nachweisbar ist, was nach ca. 70 Minuten der
Fall ist. Bei der Chlorierung scheidet sich vorübergehend etwas Einsatzmaterial in Form von feinen Stäbchen ab, die sich während
der Reaktion wieder lösen, dafür tritt eine geringe nur teilweise kristalline Abscheidung auf, die abgesaugt wird. Aus dem Filtrat Λ
werden nach der Verpastung 8,8 Teile rohes 4-Chlor-5-amino-1-hydroxy-anthrachinon
isoliert.
50 Teile 8-Amino-l-hydroxy-anthrachinon werden in einer Lösung
von 26 Teilen Borsäure in 1000 Teilen 12 tigern Oleum unter Eiskühlung
gelöst und nach Zusatz von 0,5 Teilen Jod solange bei 5°C
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BAD
ItJJ /
mit Chlor behandelt, bis in einer verpasteten Probe chromatographisch
nur noch spurenweise Einsatzmaterial nachweisbar ist; dies ist nach etwa 8 Minuten der Fall. Man trägt die Reaktionsmischung auf 5000 Teile Wasser aus, saugt die FKllung ab, wäscht
sie neutral und trocknet. Erhalten werden 53,8 Teile rohes
ty-Chlor-e-amino-l-hydroxy-anthrachinon. Es enthält als Verunreinigungen
zusammen etwa 20 % 2-Chlor-8-amino-l-hydroxyanthrachinon
und 2,4-DiChIOr-S^mInO-1-hydroxy-anthrachinon.
Cl-Gehalt: 13Λ %
Das reine 4-Chlor-8-amino-l-hydroxy-anthrachinon kann auf folgende
Weise daraus erhalten werden. Durch Acylierung mit 1 Mol Benzoylchlorid in 7 Teilen o-Dichlorbenzol erhält man reines 4-Chlor-8-benzoylamino-1-hydroxy-anthrachinon
vom Fp. 2l4°C. Durch Methylierung entsteht daraus 4-Chlor-8-benzoylamino-l-methoxy-anthraGhinon.
vom Fp. 276 bis 2770C. Aus beiden Verbindungen entsteht durch
Verseifen mit Schwefelsäure reines 4-ChIOr-S^mInO-1-hydroxyanthrachinon
vom Fp. 2650C.
a) 10 Teile 8-Amino-l-hydroxy-anthraehinon werden in l4o Teilen
Schwefelsäure 90 #ig gelöst, mit 0,3 g Jod versetzt und solange
bei 5°C mit Chlor behandelt, bis in einer entnommenen Probe nur noch eine Spur des Einsatzmaterials nachweisbar ist, dies ist bei
guter Durchwirbelung des Reaktionsgemisches nach etwa 15 bis 20 Minuten der Fall. Man bläst Jetzt mit Luft die entstandene Salzsäure
und überschüssiges Chlor ab, verdünnt bei 60 bis 7O0C mit
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40 Teilen Wasser, rührt kalt, saugt das in gelben Nadeln abgeschiedene
Sulfat ab, zerlegt es mit Wasser in das freie Amin, wäscht dieses neutral und trocknet. Erhalten werden 10 Teile
rohes ^Chlor-S-amino-l-hydroxy-anthrachinon,
Chlorgehalt: 13.6 %, Fp.: 256 bis 2600C. Durch Monobenzoylierung
in 7 Teilen o-Dichlorbenzol wird daraus in guter Ausbeute reines
4-Chlor-8-benzoylamino-l-hydroxy-anthrachinon vom Pp. 21"50C erhalten,
aus dem das neue ^-Chlor-e-amino-l-hydroxy-anthrachinon
durch Verseifung erhalten werden kann.
10 Teile 8-Amino-l-hydroxy-anthraehinon werden unter Eiskühlung
in 200 Teilen. 7 tigern Oleum gelöst und nach Zugabe von 0,3 Teilen
Jod bei 5 bis 8°C solange unter lebhaftem Turbinieren bei geschlossener
Apparatur chloriert, bis in einer chromatographierten Probe kein EinsatzmateriaL. und nur noch wenig 4-Chlor-8-amino-1-hydroxy-anthrachinon
nachzuweisen sind. Dies ist nach etwa 25 Minuten der Fall. Man bläst die Schmelze mit einem inerten Gas-
strom aus und verdünnt mit Wasser anfänglich unterhalb 30 C,
später unterhalb 80°C auf einen Säuregehalt von 80 %. Das in
groBen gelben Nadeln abgeschiedene Sulfat wird abgesaugt und mit Wasser in üblicher Weise zerlegt. Man erhält 9,6 Teile rohes
2,4-Dichlor-8-amino-l-hydroxy-anthrachinon vom Fp. 289 bis 294°C.
Nach Umkristallisation aus o-Dichlorbenzol erhält man es in Form
groSer braunroter Nadeln vom Fp. 297 bis 299°C, Cl-Gehalt: 23,4 #.
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a) 50 Teile 5-Amino-l-hydroxy-anthrachinon werden in 800 Teile
7 #iges Oleum bei 5 bis 1O°C eingetragen und nach Lösung mit
1 Teil fein gepulvertem Jod und innerhalb jJO Minuten mit 26 Teilen
Brom versetzt. Anschließend wird solange bei 150C nachgerührt,
bis nur noch wenig Einsatzmaterial nachweisbar ist, dies ist nach etwa 2 Stunden der Fall. Man trägt die Schmelze auf
Eiswasser, dem man etwas Bisulfit zugesetzt hat, aus, filtriert das ausgefallene Produkt ab und wäscht es neutral. Erhalten werden
64,7 Teile eines Produktes mit einem Bromgehalt von 26,0 %. Die
Reinigung kann auf folgende Weise erfolgen: Durch Monoacylierung
mit Benzoylchlorid in 10-facher Menge o-Dichlorbenzol erhält man daraus ^-Brom^-benzoylamino-l-hydroxy-anthrachlnon vom Pp. 231
bis 235°C (Pp. rein: 2J>k bis 235°C) in Form derber gelber Nadeln.
Durch Verseifung in 10 Volumteilen 85 ^iger Schwefelsäure und
nachfolgendes Verdünnen auf 60 #ige SHure erhält man das Aminsulfat,
dessen Zerlegung ^-Brom-S-amino-l-hydroxy-anthraehinon vom
Pp. 222°C ergibt.
b) Wird in 7 a) im Anschluß an die Bromierung nicht verpastet,
sondern auf 75 #ige Schwefelsäure verdünnt, das dabei abgeschiedene
Sulfat abgesaugt und mit Wasser zerlegt, erhält man eine erste Fraktion von 13»2 Teilen. Sie besteht in der Hauptsache
aus 2-Brom-5-amino-l-hydroxy-anthrachinon und 2,4-Dibrom-5-amino-1-hydroxy-anthrachinon,
während sich das 4-Brom-5-amino-l-hydroxyanthrachinon,
mit wenig 2-Brom~5-amino-l-hydroxy-anthrachinon ver-
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unreinigt, im schwefelsauren Filtrat befindet. Daraus werden
50,7 Teile ^BronHj-amino-l-hydroxy-anthrachinon isoliert.
c) Setzt man in 7 a) statt 800 Teilen 7 tigern Oleum 800 Teile
12 #iges Oleum und 20,8 Teile Borsäure ein, so geht die Bromaufnahme
viel träger vor sich, und man benötigt bei 20 bis 25 C
für die Monobromierung eine Reaktionszeit von etwa 20 Stunden.
Beispiel 8 Jj
a) 23,9 Teile 5-Amino-l-hydroxy-anthrachinon werden in 400 Teilen
7 tigern Oleum bei 5 bis 100C gelöst und nach Zugabe von 0,5 Teilen
Jod im Laufe von 3 Stunden mit 20 Teilen Brom versetzt. Man läSt
nun die Temperatur auf 15 bis 200C ansteigen und rührt bei dieser
Temperatur solange nach, bis nur noch wenig des in Beispiel 7 erhaltenen Monobroniierungsprodukt es nachweisbar ist. Nach analoger
Aufarbeitung, wie in Beispiel 7 beschrieben, werden 37/2 Teile rohes 2,4-Dibrom-5-amino-l-hydroxy-anthrachinon erhalten. Bromgehalt:
39*1 56. Durch Benzoylierung in 10 Teilen o-Dichlorbenzol
erhalt man daraus reines 2,4-Dlbrom-5-benzoylamino-l~hydroxy- M
anthrachinon vom Pp. 239°C. Durch Verseifung in konzentriertem
H2SO^ und Verdünnen auf 75 .Siige H3SO^ erhält man daraus das
reine 2,4-Dibrom-5-amino-l-hydroxy-anthrachinon vom Pp. 245°C.
b) Wird nach Beendigung der Bromierung nicht verpastet, sondern
nach Vertreibung von überschüssigem Brom auf 85 #ige Schwefelsäure
verdünnt, so scheidet sich das 2,4-Dibrom-5-amino-l-hydroxy-
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anthraehinon als Sulfat in schönen gelben Nadeln ab, die abgesaugt
und mit Wasser zerlegt werden. Man erhält 33/4 Teile 2,4-Dibrom-5-amino-l-hydroxy-anthraehinon
von guter Qualität.
23,9 Teile 8-Amino-l-hydroxy-anthrachinon werden in 400 Teilen , 7 tigern Oleum bei 5 bis 10°C gelöst und nach Zugabe von 0,5 Teilen
Jod bei 10°C mit 9 Teilen Brom versetzt. Man rUhrt bei dieser
Temperatur solange nach, bis alles Brom aufgenommen ist, dies ist nach etwa 2 Stunden der Fall. Eine chromatographierte Probe zeigt
neben ganz überwiegend 4-Brom-8»amino-l-hydroxy-anthrachinon und
einer Spur von Einsatzmaterial etwa gleiche Anteile an 2-Brom-8-amino-1-hydroxy-anthrachinon
und eines dibromierten Produktes. Nach Verpestung und Üblicher Aufarbeitung erhält man 28,3 Teile
rohes 4-Brom-8-amino-l-hydroxy-anthrachinon. Brom-Gehalt: 24,4 %.
Durch Benzoylierung erhält man daraus ^-Brom-e-benzoylamino-lhydroxy-anthrachinon
vom Pp. 226°C. Durch Verseifung in konzentrierter Schwefelsäure und anschließendes Verdünnen auf 80 j£ige Säure
scheidet sich 4-Brom-8-amino-l-hydroxy-anthrachinon als Sulfat in gelben sechseckigen Platten ab, die mit Wasser zerlegt werden.
Pp.: 242°C.
23,9 Teile 8-Amino-l-hydroxy-anthrachinon werden in 400 Teilen 7 tigern Oleum bei 5 bis 10°C gelöst und nach Zugabe von 0,5 Teilen Jod mit 19 Teilen Brom in 1 1/2 Stunden bei 5 bis 6°C versetzt
und dann 4 Stunden bei 15 bis 16°C nachgerUhrt. Chromatographisch ist jetzt die in Beispiel 7 erhaltene Monobromver-
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2^- BAD ÖR!G«NAL
bindung praktisch nicht mehr nachweisbar. Nach Verpastung
und üblicher Aufarbeitung werden 38,2 Teile rohes 2,4-Dibrom-8-amino-l-hydroxy-anthrachinpn
erhalten. Nach Umlösung aus 8 Teilen o-Dichlorbenzol verbleiben 28,6 Teile fast reines
^^-Dibrom-S-amlno-l-hydroxy-anthfachinon vom Pp. 295 bis 295°C.
Pp. rein: 298°C. Durch Benzoylierung wird daraus 2,4-Dibrom-8-benzoylamino-I-hydroxy-anthrachinon
vom Pp.. 264°C in Porm dicker gelber Prismen erhalten, aus der das reine 2,4-Dibrom-8-amino-1-hydroxy-anthrachinon
in üblicher Welse erhalten werden kann.
5 Teile 5-Methylamino-l-hydrOxy-anthrachinon werden in 100 Teilen
5 tigern Oleum unterhalb 100C gelöst und bei 0 bis 5°C in geschlossener
Apparatur nach Zusatz von 0,2 Teilen Jod chloriert. Bs
erfolgt rasche Chloraufnahme, und nach etwa 3 Minuten ist chromatographisch
nur noch wenig Einsatzmaterial nachweisbar, aber bereits etwas dichloriertes Produkt, Man verpastet, wäscht neutral und
trocknet. Erhalten werden 5,3 Teile rohes 4-Chlor-5-methylamino-1-hydrqxy-anthrachinon.
Es kann durch Umlösen aus 50 £iger Schwefel- ^
sHure gereinigt werden, dabei wird aber das dichlorierte Nebenprodukt
nicht entfernt.
9,8 Teile S^Cy.clphexylamino-l-hydroxy-anthrachinon werden in, 200
Teilen lljiigem Oleum untrer Zusatz yon 5,2 Teilen Borsäure iind P,2
Teilen Jod'gelöst lind, bei. p bis 5°C in geschlossener Apparatur m
Le
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Chlor behandelt. Die Verbindung nimmt lebhaft Chlor "auf, und nach
wenigen Minuten ist nur noch eine Spur Einsatzmaterial, aber auch schon etwas dichloriertes Produkt nachweisbar. Man bläst das Reaktionsgut
mit inertem Gas aus, verdünnt unterhalb 300C mit
Wasser auf 80 #ige Säure, dann ohne Kühlung auf 55 #ige Säure,
klärt die Lösung über eine Glassinternutsche, verdünnt das Filtrat
auf 40 5!»ige Säure, saugt das ausgeschiedene Produkt ab, wäscht es
neutral und trocknet. Erhalten werden 8,3 Teile 4-Chlor-5-eyolohexylamino-1-hydroxy-anthrachlnon.
5 Teile 5-Amino-l-methoxy-anthrachinon vom Pp. 2270C, erhalten
durch Verseifung von 5-Benzoylamino-l-methoxy-anthrachinon in
90 #iger Schwefelsäure bei 700C, werden in 100 Teilen 5 tigern
Oleum unter Eiskühlung gelöst und nach Zusatz von 0,2 Teilen Jod in geschlossener Apparatur bei 5°C beginnend unter langsamer
Steigerung der Temperatur mit Chlor behandelt. Ab 100C erfolgt
langsame Chloraufnahme, erst ab l8°C wird schneller Chlor aufgenommen. Die Reaktion wird solange bei 18 bis 200C fortgesetzt, bis
in einer entnommenen Probe kein Einsatzmaterial mehr nachweisbar
ist, dies ist nach etwa 10 bis 15 Minuten der Pall. Man treibt
das überschüssige Chlor mit einem inerten Gas ab, verpestet und arbeitet auf. Erhalten werden 5 Teile rohes 4-Chlor-5-amino-lmethoxy-anthrachinon.
Chlorgehalt: 12,1 %, Durch Verseifung der Methoxygruppe in 90 #iger Schwefelsäure bei 120°C (ca. 45 Minuten
erforderlich) werden 4,6 Teile eines etwa zu 85 bis 90 % aus
4-Chlor-5-amino-l-hydroxy-anthrachinon bestehenden Produktes
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erhalten, Pp. rein: 224°C. In 10 Teilen o-Dichlorbenzol benzoyliert
und bei 65°C abgesaugt, erhält man daraus 4 Teile reines 4-Chlor-5-benzoylamino-l-hydroxy-anthrachinon
vom Pp. 242 C, aus der durch Verseifung das reine 4-Chior-5-amino-l-hydroxy-anthrachinon
erhalten wird.
Setzt man in Beispiel 13 statt5-Amino-1-methoxy-anthrachinon eine
gleich groie Menge 8-Amino-l-methoxy-anthraehlnon ein und chloriert
ca. 3 Minuten bei 5 bis 7°C* so erhält man nach Verpastung
5,3 Teile 4-Chlor-8-amino-1-methoxy-anthrachinon und durch dessen Verseifung in 99 #iger Schwefelsäure und anschlielendes
Verdünnen auf 50 #Lge Schwefelsäure 4,35 Teile 4-Chlor-8-amino-1-hydroxy-anthrachinon.
5 Teile 8-Amino-1-methoxy-anthrachinon werden in 100 Teilen
6 tigern Oleum unter Eiskühlung gelöst und nach Zusatz von 0,2
Teilen Jod mit 2,0 Teilen Brom versetzt und Insgesamt 7 Stunden
bei 10 bis 15°C in geschlossenem Dreihalskolben verrührt. Nun wird verpastet, neutral gewaschen und getrocknet. Erhalten werden
6,3 Teile 4-Brom-8-Amino-1-methoxy-anthrachinon. Durch Verseifen
dieses Produktes in 90 #iger Schwefelsäure bei 9O0C und anschlieBendes
Verdünnen auf 60 #ige Schwefelsäure erhält man 5,35 Teile 4-Brom-8-amino-l-hydroxy-anthrachinon.
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„a) 10 Teile eines Gemisches aus 8-Amino-l-hydroxy-anthrachinon
und 5-Amino-l-hydroxy-anthrachinon, wie es z. B. aus Anthrachinon-1-sulfonsäure
durch Nitrierung, nachfolgende Reduktion des dabei erhaltenen Gemisches aus 8-Nitro-anthrachinon-1-sulfonsäure und
5-Nltro-anthrachinon-1-sulfonsäure und anschließende alkalische
Hydrolyse der Sulfonsäuregruppe erhalten wird, werden in 200 Teilen
80 #iger SchwefelsHure gelöst. Nach Zusatz von 0,3 Teilen
Jod wird bei 5 bis 80C durch die lebhaft gerührte Lösung solange
Chlor durchgeleitet, bis keine Einsatzmaterialien mehr nachweisbar sind; dies ist nach etwa 70 Minuten der Fall. Nach Verpastung
und üblicher Aufarbeitung erhält man daraus 10,4 Teile eines' Gemisches
aus 4-Chlor-8-amino-l-hydroxy- und 4-ChIOr-S-BmInO-1-hydroxy-anthrachinon.
Cl-Bestimmung: 12,8 £>.
b) Wird nicht verpastet, sondern im Anschluß an die Chlorierung
die von überschüssigem Chlor befreite Lösung auf 40 #ige Säure
verdünnt, so erhält man 9*15 Teile eines reineren Gemisches.
c) Setzt man in a) statt 80 #iger Schwefelsäure eine gleich
große Menge 90 #ige Säure ein, so erhält man das monochlorierte
Gemisch bei sonst gleichen Bedingungen bereits nach einer Reaktionszeit von etwa 25 Minuten. Ausbeute: 11,2 Teile.
d) Die Konstitution der nach Beispiel 16 a)bis e) erhaltenen
Verbindungen, kann durch Verseifung der Halogene nach üblichen
Verfahren z. B. in folgender Weise nachgewiesen-werden*
Le
A
9650
-Π -
Behandelt man die nach 16 a), b) oder c) erhaltenen Produkte in
10 Volumteilen 96 #iger Schwefelsäure unter Zusatz von gleichen
Teilen Borsäure entweder 16 Stunden bei l40 bis 145°C oder
6 bis 7 Stunden bei l60°C, so erhalt man aus dem Gemisch
S-Amino-l^-dihyaroxy-anthrachinon.
8O98A7/1T70
Claims (3)
1) Verfahren zur Herstellung von Halogen-Amino-Anthrachinonen
durch Halogenieren von Amino-anthrachinonen, die in einem der beiden AuSenringe mindestens eine Aminogruppe und im zweiten
Aulenring keinen Substituenten zweiter Ordnung, jedoch mindestens eine freie ^-Stellung enthalten, in gegebenenfalls SO,-haltiger
Schwefelsäure oder in Chlorsulfonsäure unter Zusatz bekannter
im. Halogenierungskatalysatoren dadurch gekennzeichnet, dat man
1-Amino-anthrachinone halogeniert, die in 5- oder 8-Stellung eine
Hydroxy- oder Alkoxygruppe enthalten.
2) Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dal man bei Temperaturen zwischen ungefähr -20°C bis +300C halogeniert.
3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, da8
man chloriert oder bromiert.
Il 4) Verbindungen der Formel
in der R für Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest R. und IL
für Wasserstoff, niedere Alkylreste oder Cyclohexylr«*te, X für
Chlor oder Brom und Y für Wasserstoff, Chlor oder Broa stehen.
Le A 9650
909847/1176
BAD ORiGHNAL
Applications Claiming Priority (1)
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DEF0047124 | 1965-09-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1493739A1 true DE1493739A1 (de) | 1969-11-20 |
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Family Applications (1)
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DE19651493739 Pending DE1493739A1 (de) | 1965-09-08 | 1965-09-08 | Verfahren zur Herstellung von Halogen-Amino-Anthrachinonen |
Country Status (4)
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DE (1) | DE1493739A1 (de) |
GB (1) | GB1092850A (de) |
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1966
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- 1966-09-06 NL NL6612526A patent/NL6612526A/xx unknown
- 1966-09-07 BE BE686569D patent/BE686569A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1092850A (en) | 1967-11-29 |
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