DE1493165B2 - 1-Hydroxyöstradiol-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie diese enthaltendes Mittel - Google Patents
1-Hydroxyöstradiol-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie diese enthaltendes MittelInfo
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Description
HO
herstellt und je nach der Bedeutung, die R1 und R2
im Endprodukt haben sollen, gegebenenfalls nach an sich bekannten Methoden
a) in 1- und 3-Stellung selektiv acyliert oder
b) in 1- und 3-Stellung selektiv veräthert oder
c) in 1-, 3- und 17-Stellung acyliert oder
d) in 1-, 3- und 17-Stellung veräthert
und gewünschtenfalls anschließend die nach a) oder b) erhaltenen Verbindungen in 17-Stellung
acyliert oder veräthert bzw. die nach c) erhaltenen Verbindungen in 1- und 3-Stellung partiell verseift.
2.1-Hydroxy-östradiol-Derivate der allgemeinen Formel
O—R2
, C=C-R3
R3 für ein Wasserstoff- oder Chloratom oder einen Äthinylrest steht.
3. l-Hydroxy-17a-äthinylöstradiol.
4. l-Hydroxy-Ha-äthinylöstradiol-l^-diacetat.
5. 1 -Hydroxy-17 α-äthinylöstradiol-triacetat.
6. Arzneimittel, enthaltend eine Verbindung nach Anspruch 2 bis 5 als Wirkstoff neben pharmazeutisch
üblichen Zusatzstoffen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 1-Hydroxyöstradiol-Derivaten der
O—R2
R1
allgemeinen Formel
O
O
C-C=C-R3
, R1-O
in der R1 einen niederen bis mittleren Alkyl-, einen gesättigten
sauerstoff-heterocyclischen Rest oder einen physiologisch unbedenklichen Säurerest bedeutet und
auch ein Wasserstoffatom darstellen kann, falls R2 ein Wasserstoffatom oder einen Säurerest bezeichnet, R2
für ein Wasserstoffatom, einen niederen bis mittleren Alkyl-, einen gesättigten sauerstoff-heterocyclischen
Rest oder einen physiologisch unbedenklichen Säurerest und R3 für ein Wasserstoff- oder Halogenatom
oder einen niederen gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Rest steht.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise
aus 1-Hydroxyöstron durch Grignardierung oder Umsetzung mit Alkalimetallalkinyliden eine Verbindung
der allgemeinen Formel
OH
45 OH
HO
\ C=C R3
R1 —O
in der R1 ein Wasserstoffatom oder einen physiologisch unbedenklichen Säurerest, der sich von
einer aliphatischen Carbonsäure mit 1 bis 11 Kohlenstoffatomen ableitet, R2 ein Wasserstoffatom
oder einen physiologisch unbedenklichen Säurerest, der sich von einer aliphatischen Carbonsäure
mit 1 bis 11 Kohlenstoffatomen ableitet und herstellt und je nach der Bedeutung, die R1 und R2
im Endprodukt haben sollen, gegebenenfalls in an sich bekannter Weise
a) in 1- und 3-Stellung selektiv acyliert oder
b) in 1- und 3-Stellung selektiv veräthert oder
c) in 1-, 3- und 17-Stellung acyliert oder
d) in 1-, 3- und 17-Stellung veräthert
und gewünschtenfalls anschließend die nach a) oder b) erhaltenen Verbindungen in 17-Stellung acyliert oder
veräthert, die nach c) erhaltenen Verbindungen in 1- und 3-Stellung partiell verseift.
Außerdem betrifft die Erfindung 1-Hydroxy-östradiol-Derivate
der allgemeinen Formel
O—R1
O—R2
R1 —O
in der R1 ein Wasserstoffatom oder einen physiologisch unbedenklichen Säurerest, der sich von einer
aliphatischen Carbonsäure mit 1 bis 11 Kohlenstoffatomen ableitet, R2 ein Wasserstoffatom oder einen
physiologisch unbedenklichen Säurerest, der sich von einer aliphatischen Carbonsäure mit 1 bis 11 Kohlenstoffatomen
ableitet und R3 für ein Wasserstoffoder Chloratom oder einen Äthinylrest steht.
Die neuen Verbindungen haben eine hervorragende Wirkung als Ovulationshemmer. So übertrifft beispielsweise
das 1-Hydroxy-lVa-äthinyl-östradiol-1,3-diacetat
(II) das als besonders wirksame Ovulationshemmer bekannte 17a-Äthinylöstradiol (VII) und
dessen 3-Methyläther (VIII) um das 3- bis lOfache. Die Ovulationshemmung wurde an normalen Rattenweibchen
von etwa 150 g Gewicht nach oraler Applikation geprüft. In der nachfolgenden Tabelle wird
als WD50 diejenige Dosis angegeben, bei der 50% der
Tiere nicht ovulierten.
IO
Verbindung | Ovula- | Allen- | |
tions- hemmuns» |
Doisy- | ||
Nr. | (WD50) | Test Schwellen |
|
1 -Hydroxy-17 α-äthinyl- | P-<>.[;■] | wert | |
östradiol-17 /3-tetrahydro- | 30—100 | P-O- [;■] | |
VI | pyranyläther-l,3-diacetat | 3 | |
17a-Äthinyl-östradiol | |||
17 a-Äthinyl-östradiol- | 100 | ||
VII | 3-methyläther | 100 | 10 |
VIII | 100 | ||
Nr. | Verbindung | Ovula- tions- hemmunu (WD511) P-O-M |
Allen- Doisy- Test Schwellen wert P-O- [y] |
I | 1-Hydroxy-17 a-äthinyl- östradiol |
10 | 3 |
II | 1-Hydroxy-17 a-äthinyl- östradiol-1,3-diacetat |
10—30 | 1 |
III | 1-Hydroxy-17 a-äthinyl- östradiol-triacetat |
10—30 | 3 |
IV | 1-Hydroxy-17 a-chlor- äthinyl-östradiol- 1,3-diacetat |
30 | |
V | I -Hydroxy-17 α-buta- diinyl-östradiol-1,3-di acetat |
10—30 |
35
40
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind den Verbindungen des Standes der Technik außerdem im
Allen-Doisy-Test überlegen.
Die neuen Verbindungen werden nach an sich bekannten Verfahren hergestellt. Eine Übersicht über
die Reaktionsfolge gibt das Reaktionsschema.
Die selektive Acylierung in 1- und 3-Stellung erfolgt
vorzugsweise mit Pyridin/Säureanhydrid bei.Raumtemperatur. Zur Verätherung in 1- und 3-Stellung
dienen Verbindungen wie Diazomethan und Dialkylsulfate. Zur Veresterung der 17/?-Hydroxygruppe in
den erhaltenen 1,3-Diestern und 1,3-Diäthern werden beispielsweise die Einwirkung entsprechender Säureanhydride
in Gegenwart starker Säuren wie p-Toluolsulfonsäure oder die Einwirkung von Pyridin/Säureanhydrid
in der Wärme angewendet. Die letztgenannten Methoden können auch benutzt werden, um die
freie Trihydroxy-Verbindung unmittelbar in das Triacylat zu überführen.
Aus den Triacylaten werden durch schonende partielle Verseifung die 1- und die 3-OH-Gruppe
freigesetzt. Die Verätherung der 17-OH-Gruppe in den erfindungsgemäßen 1,3-Diäthern wird vorzugsweise
mit Alkylhalogeniden in flüssigem Ammoniak durchgeführt. Diese Methode ermöglicht es, alle drei
OH-Gruppen der Trihydroxy-Verbindung in einem Arbeitsgang zu veräthern.
OH
OH
AcO
HO
ν C^C-R3
AcO
OAc'
c- C=C-R
R'O
•3 R'O
R'O
Im obigen Reaktionsschema bedeuten Ac und Ac' gleiche oder verschiedene physiologisch unbedenkliche
Säurereste; R bezeichnet einen Alkyl-, oder einen gesättigten sauerstoffheterocyclischen Rest, R' einen
Alkylrest.
Als physiologisch unbedenkliche Säurereste kommen alle die in der Steroidchemie gebräuchlichen
Säurereste in Frage. Bevorzugt geeignete Acylreste sind die Säurereste aliphatischer Carbonsäuren mit
insbesondere 1 bis 11 Kohlenstoffatomen im Säurerest, wie beispielsweise Essigsäure, Propionsäure, Capronsäure,
önanthsäure, Undecylsäure u.a. Selbstverständlich können diese Säurereste auch in üblicher
Weise substituiert sein; beispielsweise genannt seien Phenylessigsäure, Cyclopentylpropionsäure, Halogen-Essigsäure,
Aminoessigsäure oder Oxypropionsäure.
Zum therapeutischen Gebrauch werden die neuen Östratriol-Derivate mit den in der galenischen Pharmazie
üblichen Zusätzen, Trägersubstanzen und Geschmackskorrigentien nach an sich bekannten Methoden
zu den üblichen.Arzneimittelformen verarbeitet. Für die orale Applikation kommen insbesondere
Tabletten, Dragees, Kapseln, Pillen, Suspensionen oder Lösungen in Frage und für die parenteral
Applikation insbesondere ölige Lösungen, wie z. B. Sesamöl- oder Rizinusöllösungen, die gegebenenfalls
zusätzlich noch ein Verdünnungsmittel, wie z. B. Benzylbenzoat oder Benzylalkohol enthalten können.
Die Konzentration des Wirkstoffes in den so formulierten Arzneimitteln ist natürlich, auch abhängig von der
Applikationsform; so enthalten Tabletten etwa 20 γ und ölige Lösungen zur intramuskulären Injektion
pro 1 ml etwa 50 γ Wirksubstanz.
Indikationsgebiete der Arzneimittel auf Basis der erfindungsgemäßen Verbindungen sind Krankheitserscheinungen, bei denen eine Behandlung mit östrogen,
gegebenenfalls in Kombination mit gestagen wirksamen Substanzen, angezeigt ist. Beispielsweise
genannt seien das Klimakterium und dessen Folgeerkrankungen, Mammakarzinom nach der Menopause,
Prostatakarzinom, periphere Durchblutungsstörungen, Amenorrhoe; in Kombination mit beispielsweise
Norethisteronacetat sind die erfindungsgemäßen Verbindungen auch zur Ruhigstellung des
Ovars geeignet.
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren erläutern.
B ei s ρ i el 1 ,
a) Aus 30 g Magnesiumspänen und 91,4 ml Äthylbromid
stellt man in 400 ml Tetrahydrofuran eine Grignardlösung her, aus der man durch 1 bis 2stündiges
Einleiten von Acetylen die Acetylenmagnesiumbromidverbindung erhält. Zu der Suspension tropft
man eine Lösung von 7 g 1-Hydroxyöstron in 150 ml Tetrahydrofuran und rührt diese Mischung 20 Stunden
bei 70° C unter Argon. Nach Abkühlung wird die Reaktionsmischung mit gesättigter, wäßriger Ammonchloridlösung
zersetzt, die organische Phase abgetrennt und die wäßrige Phase einige Male mit Äther
extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden mit gesättigter Natriumchloridlösung gewaschen und
über Natriumsulfat getrocknet. Der nach Verdampfen des Lösungsmittels verbleibende Rückstand wird
über Silikagel chromatographiert und 1-Hydroxy-
17 α-äthinylöstradiol mit Benzol/Essigester (97:3) eluiert.
Das Rohprodukt wird in Essigester gelöst, über Kohle filtriert und aus Essigester/Hexan umkristallisiert.
Man erhält 2 g 1-Hydroxy-17 α-äthinylöstradiol mit
dem Schmelzpunkt 189/190 bis 191°C.
UV: e201 = 38 400,
ε286 = 2 160.
UV: e201 = 38 400,
ε286 = 2 160.
b) 2 g 1-Hydroxy-17 α-äthinylöstradiol werden in
5. ml Pyridin und 5 ml Acetanhydrid unter Kühlung gelöst. Diese Reaktionsmischung wird 15 Stunden
bei Raumtemperatur stehengelassen und danach in die lOfache Menge Eiswasser gegeben. Der ausfallende
Niederschlag wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und aus Isopropyläther und Methylenchlorid
umkristallisiert. Man erhält 2 g 1-Hydroxy-17α-äthinylöstradiol-1,3-diacetat
mit einem Schmelzpunkt von 197/198 bis 199° C.
UV: e207 = 18 900,
e266 = 412.
UV: e207 = 18 900,
e266 = 412.
c)2,5 g 1-Hydroxy-17 α-äthinylöstradiol-1,3-diacetat
werden in 30 ml Acetanhydrid gelöst und unter Kühlung und Rühren mit 1,9 g p-Toluolsulfonsäure in
18 ml Acetanhydrid allmählich versetzt. Nach 5stündiger
Reaktionsdauer wird in Eiswasset gefällt und das ausgeschiedene Triacetat nach 1 stündigem Durchrühren
abfiltriert, neutral gewaschen und getrocknet. Man erhält 2,6 g 1 -Hydroxy-17 α-äthinylöstradiol-triacetat
vom Schmelzpunkt 203/204 bis 205° C (Methylenchlorid/Hexan).
d) Ein Gemisch von 3 g 1-Hydroxy-17 α-äthinylöstradiol-1,3-diacetat
in 15 ml Pyridin und 10 ml Acetanhydrid wird 10 Stunden im ölbad (15O0C
Badtemperatur) unter Stickstoff erhitzt. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wird der Ansatz in
Eiswasser gegeben, 1 Stunde gerührt und dann Niederschlag abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Es werden 2,8 g 1 -Hydroxy-17 α-äthinyl-östradioltriacetat
erhalten.
UV: E207 = 18 500,
UV: E207 = 18 500,
f266 = 410.
3 g 1-Hydroxy-17 α-äthinylöstradiol werden, wie im
Beispiel Ic) oder Id) beschrieben, acetyliert zum 1 -Hydroxy-17 α-äthinylöstradioltriacetat.
UV: F207 = 18 500,
UV: F207 = 18 500,
fi266 =
a) Zu einer Lösung von 2 g l-Hydroxy-Ha-äthinylöstradiol
in 150 ml Äther wird eine ätherische Diazomethanlösung gegeben, bis die gelbe Farbe von Diazomethan
bestehenbleibt. Dann wird das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert, und es hinterbleibt
1 - Hydroxy -17 α - äthinylöstradiol -1,3 - dimethyläther,
welches im Vakuum bei 128/129 bis 130° C schmilzt.
b) Ig 1-Hydroxy-17α-äthinylöstradiol wird in
100 ml wäßriger Kalilauge, die 2 Mol-Äquivalent KOH enthalten, gelöst und unter Kühlung mit 2 Mol-Äquivalent
Dimethylsulfat versetzt. Nach einer Stunde wird der ausgefallene Dimethyläther mit Äther extrahiert,
die organische Phase mit Wasser gewaschen und getrocknet. Nach Verdampfen des Lösungsmittels '5
erhält man 1 -Hydroxy-17 α-äthinylöstradiol- 1,3-dimethyläther.
UV: f.2O5 = 38 200,
«284 = 2 060.
c) 1 g 1-Hydr oxy-17 a-äthiny löstradiol-1,3-dimethyläther
wird analog Beispiel Ic) oder Id) verestert zu 1 - Hydroxy -17 α - äthinylöstradiol -1,3 - dimethyläther-17/3-acetat
vom Schmelzpunkt 161/163 bis 164° C (Hexan).
UV: F205 = 38 100,
F284 = 2 050.
In etwa 100 ml flüssiges Ammoniak werden bei — 80 bis —60° C nach Zugabe einer Spur Ferrinitrat
0,134 g Natrium in kleinen Stücken eingetragen. Nach Verschwinden der blauen Farbe werden 1,8 g
. 1 - Hydroxy - 17α - äthinylöstradiol -1,3 - dimethyläther in 50 ml Tetrahydrofuran innerhalb 10 Minuten zügetropft,
und das Gemisch wird 1 bis 2 Stunden durchgerührt. Anschließend wird 1 g Methyljodid in 10 ml
Tetrahydrofuran zugegeben und noch 3 Stunden gerührt. Danach wird auf Eis gegossen, mit Essigsäure
bis zum Neutralpunkt neutralisiert und mit Methylenchlorid extrahiert. Die organische Phase wird mit
Wasser gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet. Nach Verdampfen des Lösungsmittels erhält man als
Rückstand 1 - Hydroxy - 17α - äthinylöstradiol-1,3,17/i-trimethyläther.
UV: F205 = 38 300,
= 2 040.
= 2 040.
550 mg 1-Hydroxy-17 α-äthinylöstradiol werden,
wie im Beispiel 4 beschrieben, unter Verwendung von 0,134 g Natrium und 1 g Methyljodid veräthert zum
l-Hydroxy-na-äthinylöstradiol-trimethyläther.
UV: F205 - 38 300,
UV: F205 - 38 300,
F285 = 2 040.
2 g 1-Hydroxy- 17α-äthinylöstradiol-1,3,17,3-triacetat
werden in 100 ml Methanol suspendiert. Zu dieser Suspension gibt man unter Rühren bei Raumtemperatur
eine Lösung von 1 g Kaliumcarbonat in 10 ml dest. Wasser. Nach 1,5 Stunden wird das
Reaktionsgemisch schwach angesäuert, unter Rühren in Eiswasser gegeben, nach einiger Zeit der Niederschlag
abgesaugt und neutral gewaschen. Man erhält 1,2 g 1 -Hydroxy-17 α-äthiny löstradiol-17 /i-acetat.
UV: F206 = 38 500,
F287 = 2 150.
UV: F206 = 38 500,
F287 = 2 150.
Zu 550 mg Lithiumspänen in 200 ml Äther abs. gibt man 5,7 g Methyljodid in 100 ml abs. Äther.
Nach kurzem Erhitzen wird auf 0° C abgekühlt und unter Stickstoffgas 20 g trans-Dichloräthylen in 50 ml
abs. Äther innerhalb 30 Minuten zugefügt. Das Kühlbad wird beseitigt und 1,5 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Zu dieser Lösung von Lithiumchloracetylen werden 1,45 g 1-Hydroxyöstron, gelöst in
300 ml abs. Toluol, innerhalb 30 Minuten zugegeben. Die Mischung wird 1,5 Stunden unter Rühren erhitzt
und danach auf — 60° C abgekühlt. Bei dieser Temperatur zersetzt man die Reaktionsmischung mit 2,5 g
Ammoniumchlorid in gesättigter, wäßriger Lösung. Nach Erwärmen auf Raumtemperatur wird ausgeäthert,
getrocknet über Natriumsulfat und das Lösungsmittel abdestilliert. Man erhält 1-Hydroxy-17
a-chloräthinylöstradiol als öl.
UV: F206 = 38 300,
f285 = 2 200.
UV: F206 = 38 300,
f285 = 2 200.
In etwa 300 ml flüssiges Ammoniak werden bei — 80 bis ^6O0C nach Zugabe einer Spur Ferrinitrat
13,8 g Natrium in kleinen Stücken eingetragen. Nach Verschwinden der blauen Farbe werden 24,6 g 1,4-Dichlorbutin-(2)
zugetropft. Nach Beendigung der Zugabe gibt man 5 g 1-Hydroxyöstron, in abs. Tetrahydrofuran
gelöst, zu und läßt 2 Stunden unter Rühren bei —40° C reagieren. Mit gesättigter, wäßriger
Ammoniumchloridlösung wird die Reaktionsmischung zersetzt, das Ammoniak durch Stehenlassen
verdampft und die Substanz mit Methylenchlorid extrahiert. Der Extrakt wird mit Wasser
gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und vom Lösungsmittel befreit. Man erhält 1 -Hydroxy-17 α-butadiinylöstradiol
als öl.
UV: F206 = 38 300,
F285 = 2 200.
UV: F206 = 38 300,
F285 = 2 200.
1,2 g 1 -Hydroxy-17 α-äthinylöstradiol-17ß-acetat
werden, wie im Beispiel 3 a) beschrieben, mit einer ätherischen Diazomethanlösung veräthert. Man erhält
1 - Hydroxy -17 α - äthinylöstradiol -1,3 - dimethyläther-
17/J-acetat vom Schmelzpunkt 161/163 bis 164° C
(Hexan).
UV: F205 = 38 100,
UV: F205 = 38 100,
f'284 = 2 050.
1,8 g 1-Hydroxy-17 a-chloräthiny 1-östradiol werden,
wie im Beispiel Ib) beschrieben, acetyliert zu 1-Hydroxyna-chlor-äthinyl-östradiol-1,3-diacetat
vom Schmelzpunkt 225 bis 227° C (Hexan/Aceton).
UV: f206 = 22 600,
ε266 = 400.
UV: f206 = 22 600,
ε266 = 400.
1 gl-Hydroxy-17a-butadiinyl-östradiol wird, wie
im Beispiel 1 b) beschrieben, acetyliert zu 1-Hydroxy-17a-butadiinyl-östradiol-1,3-diacetat
vom Schmelzpunkt 184° C (Hexan/Aceton).
UV: F206 = 19 200,.
UV: F206 = 19 200,.
^253 = 494,
«286 = ΠΙ,
f305 = 155,
«264 = 449.
409 533/427
Die Lösungen von 1,06 g 1 -Hydroxy-17 u-äthinylöstradiol-l,3-diacetat
in 70 ml Benzol und von 10 mg p-Toluolsulfonsäure in 20 ml Benzol werden auf
jeweils das halbe Volumen eingedampft, abgekühlt, vereinigt und mit 1 ml Dihydropyran versetzt. Diese
Mischung wird 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt, anschließend mit eiskalter Natnumbicarbonatlösung
geschüttelt und mit Wasser neutral gewaschen. Nach Trocknen, Beseitigen des Lösungsmittels und Umkristallisieren
aus Hexan erhält man 1-Hydroxy-17a - äthinyl - östradiol -17/? - tetrahydropyranyläther-1,3-diacetat
vom Schmelzpunkt 134 bis 135° C.
UV: f207 = 16 800,
= 394.
UV: f207 = 16 800,
= 394.
·. Beispiel 13
2 g 1 -Hydroxy-17 a-äthinylöstradiol-17ß-acetat (hergestellt
nach Beispiel 6) werden in 70 ml absolutem Benzol gelöst. Eine zweite Lösung wird durch Auflösen
von 20 mg p-Toluolsulfonsäure in 30 ml Benzol hergestellt. Beide Lösungen werden jeweils durch
Einengen auf 2/3 ihres Volumens azeotrop getrocknet,
nach Abkühlen auf Raumtemperatur vereinigt und mit 2 ml Dihydropyren versetzt. Man rührt 36 Stunden
bei Raumtemperatur und weitere 8 Stunden bei 50° C, kühlt ab, gibt danach 1 ml Pyridin hinzu, verdünnt mit
Äther und wäscht die Lösung mit Wasser. Nach Trocknen und Eindampfen wird der Rückstand durch
Chromatographie über Kieselgel gereinigt. Man erhält 1,5 g 1 -Hydroxy- 17α-äthinylöstradiol- 17/J-acetat-1,3-ditetrahydropyranyläther
als nicht kristallisierbares öl.
420 ml l-Hydroxy-nn-äthinylöstradiol-n/i-acetat-1,3-ditetrahydropyranyläther
werden in 10 ml Methanol mit 2 ml 1 n-KOH (wäßrig) unter StickstftfC-2
Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach Abkühlen wird, mit Eisessig genau neutralisiert, eingeengt und in Eiswasser gegeben. Das ausgefallene öl nimmt man in
Äther auf, wäscht die organische Phase mit Wasser, trocknet und dampft ein. Der Rückstand wird durch
Säulenchromatographie über Kieselgel gereinigt; man erhält 300 mg l-Hydroxy-na-äthinylöstradiol-l.S-ditetrahydropyranyläther
als nicht kristallisierbares öl.
Analog Beispiel 4 werden 0,8 g 1-Hydroxy-17
a - äthinylöstradiol -1,3 - di - tetrahydropyranyläther veräthert. Man erhält nach chromatographischer
Trennung (Kieselgel) 0,5 g 1 -Hydroxy-17α-äthinylöstradiol-1,3-di-tetrahydropyranyläther-17/3-methyl-
äther als nicht kristallisierbares öl.
0,9 g 1 - Hydroxy - 17α ; äthinylöstradiol - 1,3 - ditetrahydropyranyläther-17/3-methylather
werden mit 1 g Oxalsäure und 1 ml Wasser in 500 ml Methanol 45 Minuten zum Sieden erhitzt. Danach wird abgekühlt,
in eiskalte gesättigte Natriumchloridlösung gegeben und das ausgefallene öl mit Essigester extrahiert.
Die organische Phase wird mit gesättigter Natriumchloridlösung gewaschen, danach getrocknet
und eingedampft. Man erhält 0,5 g 1-Hydroxy-17a-äthinylöstradiol-17/3-methyläther
als Rohprodukt. Es wird analog Beispiel 1 b) verestert zu 1-Hydroxy-170^111^105^^101^1^
acetat, welches als öl anfällt.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von 1-Hydroxyöstradiol-Derivaten
der allgemeinen Formel
O—R2
R1 —O
in der R1 einen niederen bis mittleren Alkyl-, einen gesättigten sauerstoff-heterocyclischen Rest oder
einen physiologisch unbedenklichen Säurerest bedeutet und auch ein Wasserstoffatom darstellen
kann, falls R2 ein Wasserstoffatom oder einen Säurerest bezeichnet, R2 für ein Wasserstoffatom,
einen niederen bis mittleren Alkyl-, einen gesättigten sauerstoff-heterocyclischen Rest oder einen
physiologisch unbedenklichen Säurerest und R3 für ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder einen
niederen gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Rest steht, dadurchgekennzeic fane t, daß man in an sich bekannter Weise aus
1-Hydroxy-östron durch Grignadierung oder Umsetzung mit Alkalimetallalkinyliden eine Verbindung
der allgemeinen Formel
OH
OH
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