DE1492543C - Verfahren zur Herstellung von Kunst darmen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunst darmen

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DE1492543C
DE1492543C DE1492543C DE 1492543 C DE1492543 C DE 1492543C DE 1492543 C DE1492543 C DE 1492543C
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Expired
Application number
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English (en)
Inventor
Kai Türe Malmo Flotow (Schweden)
Original Assignee
Aktiebolaget Tripasin, Malmo (Schweden)
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Description

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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur mit Ammoniak eintretende unliebsame Verfärbung Herstellung von Kunstdärmen aus tierischen Fasern, der Kunstdärme zu vermeiden,
bei dem die Därme nach der Formung durch Be- Es wurde gefunden, daß für die Verfärbung vor-
handlung mit einem Präparat aus Holzrauch- wiegend in dem Holzrauchkondensat enthaltene kondensat, welches durch Trockendestillation von 5 Phenole ursächlich sind.
Sägespänen unter beschränktem Luftzutritt und Ab- Erfindungsgemäß wird das Holzrauchkondensat,
trennung von Teeren aus dem resultierenden Destillat bevor es zum Härten der Därme verwendet wird, erhalten wird, gehärtet und anschließend mit durch einen stark basischen Ionenaustauscher geAmmoniak neutralisiert werden. leitet und dadurch in einem solchen Umfang von
Bei der Herstellung von Kunstdärmen aus tieri- io Phenolen befreit, daß die mit dem derartig beschem Material, wie Häuten, wird das Ausgangs- handelten Holzrauchkondensat gehärteten Därme material einer Behandlung unterzogen, um in eine nach ihrer Neutralisation nicht verfärbt werden,
formbare Masse verwandelt zu werden. Diese Be- Dies wird bewirkt, indem die hinsichtlich der Verhandlung umfaßt unter anderem die Schwellung des färbung schädlichen Phenole und auch die sonstigen Materials in einer Säure. Nachdem die Kunstdärme 15 sauren Bestandteile des Holzrauchkondensats vor der in Rohrform gebracht worden sind, werden die Behandlung der Kunstdärme unter Erhaltung der Formlinge getrocknet und zur Erhöhung der Festig- härtungsaktiven Eigenschaften des Holzrauchkondenkeit, insbesondere der Kochfestigkeit, gehärtet. sats in dem erforderlichen Maß aus dem Holzrauch-
Zur Härtung der Kunstdärme verwendet man kondensat entfernt werden.
üblicherweise ein Präparat, das als Holzrauch- 20 Zur Erzielung eines Mindestwertes der Schwellung kondensat bezeichnet wird und das man durch genügt es dabei, wenn die gehärteten Kunstdärme Trockendestillation von Holz, wie Sägespänen, unter nur teilweise neutralisiert, zweckmäßigerweise auf beschränktem Luftzutritt sowie durch Abtrennung einen pH-Wert von etwa 4 bis 5 eingestellt werden. '§ von Teeren aus dem resultierenden Destillat erhält. Der Ionenaustauscher, mit dem das Holzrauch-
Nach der Härtung werden die Kunstdärme ge- 25 kondensat in Berührung gebracht wird, soll kräftig bündelt und sind danach zur Lieferung an die Ver- basisch sein. Beispiele zweckmäßiger, auf dem Markt braucher fertig. Bei den Verbrauchern müssen die erhältlicher Ionenaustauscher sind die unter den getrockneten Kunstdärme in Wasser eingeweicht Handelsnamen bekannten Amberlite 400, Nalcite SAR werden, bevor sie verwendet werden können. Da die und Dowex 1 oder 2. Der Ionenaustauscher wird in Masse in den Kunstdärmen jedoch nach der vorher- 30 alkalischer Form, zweckmäßigerweise in Bikarbonatgehenden Säurebehandlung sauer ist (pH-Wert um 3), form nach Behandlung mit 1-molarer Bikarbonathaben die Därme beim Einweichen eine Neigung lösung, verwendet und wird nach dieser Behandlung zum Schwellen. Nach der Härtung der Kunstdärme mit Wasser gewaschen, bevor er mit dem Holzrauchist es somit erwünscht, diese einer Neutralisation zu kondensat zusammengeführt wird,
unterwerfen, um die Neigung zum Schwellen zu be- 35 Die Behandlung des Holzrauchkondensats mit seitigen, die die getrockneten Därme beim Ein- dem Ionenaustauscher kann satzweise oder konweichen vor der Anwendung zeigen. tinuierlich erfolgen. Mit Rücksicht auf die bei der
Man hat versucht, die Kunstdärme mit Bikarbonat Behandlung eintretende Kohlensäureentwicklung erzu neutralisieren. Dabei stellte es sich jedoch her- folgt die Behandlung jedoch vorwiegend satzweise, aus, daß das Bikarbonat einen Teil der wirksamen 40 Bei dieser Behandlung, die bei Zimmertemperatur Bestandteile im Härtematerial löst, was zu einer ausgeführt werden kann, nimmt der Ionenaustauscher herabgesetzten Kochfestigkeit der Därme führt. saure Bestandteile aus dem Holzrauchkondensat, wie
Die Anwendung von Ammoniak als Neutralisa- Säuren, Phenole und aromatische Aldehyde mit tionsmittel führt dagegen zu keiner Herabsetzung der Phenolgruppen, auf. Der Ionenaustauscher wird mit £ Kochfestigkeit der Kunstdärme. Eine Ammoniak- 45 0,1-molarer Natriumkarbonatlösung behandelt und ™ behandlung der gehärteten Därme ruft indessen eine mit Wasser gewaschen, wonach er mit 1-molarem unvorteilhafte Verfärbung der nach der Härtung Bikarbonat regeneriert werden kann, um erneut angelbbraunen Därme hervor, so daß sie eine wenig wendbar zu sein. Gegebenenfalls wird die Behandansprechende, dunklere und leicht graue Farbe er- lung des Holzrauchkondensats mit dem lonenhalten. , 50 austauscher ein oder mehrere Male wiederholt, da-
Aus der deutschen Patentschrift 707 567 ist es zur mit die Reaktion vollständiger ist.
Entkeimung von infizierten Naturdärmen bekannt, Die Härtung der Kunstdärme mit dem in der
diese mit Destillaten zellulosehaltiger Stoffe, insbe- vorstehend angegebenen Weise mit dem Ionensondere Holz, zu behandeln. Hierbei wird auch auf austauscher behandelten Holzrauchkondensat wird in die eintretende Härtung hingewiesen. Die Därme er- 55 üblicher Weise durch Bespritzung der Kunstdärme fahren bei der Behandlung bereits eine Verfärbung. mit nachfolgender normaler Trocknung derselben auf Eine anschließende Neutralisation findet nicht statt. etwa 15 bis 30 % Feuchtigkeitsgehalt ausgeführt.
Die deutsche Patentschrift 811445 beschreibt ein Die Kunstdärme werden danach mit Ammoniak-
Verfahren zur Herstellung künstlicher Wursthüllen gas in einer Gaskammer oder mit Ammoniak in aus mittels einer wasserhaltigen Faserquellmasse 60 wäßriger Lösung, zweckmäßigerweise bei Zimmertierischen Ursprungs geformten Schläuchen, bei dem temperatur und mit hoher Ammoniakkonzentration, diese vor dem Anquellen und Öffnen gehärtet und behandelt. Die tierische Fasermasse in den Kunstmit gasförmigem Ammoniak nachbehandelt werden, därmen hat ein Schwellungsmindestmaß bei etwa ohne daß indessen Maßnahmen hinsichtlich der Ver- dem pH-Wert 5, üblicherweise genügt es jedoch, die färbung getroffen sind. 65 Därme auf einen pH-Wert von etwa 4 einzustellen, I
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die bei da die beim Einweichen erfolgende Schwellung der der Behandlung von Kunstdärmen mit Holzrauch- getrockneten Därme bei letzterem pH-Wert bekondensat bei der anschließenden Neutralisierung deutend geringer ist. |
Die in dieser Weise behandelten Kunstdärme haben praktisch dasselbe Aussehen wie Därme, die in gleicher Weise, jedoch ohne Neutralisation hergestellt worden sind, während Kunstdärme, die nach der Behandlung mit unbehandeltem Holzrauchkondensat mit Ammoniak neutralisiert worden sind, eine dunklere, leicht graue und wenig ansprechende Farbe aufweisen.
Beispiel
10 kg eines kräftig basischen Anionenaustauschers, Nalcite SAR, wurden auf einem mit feinmaschigem Siebgewebe überzogenen Siebboden in einer Kolonne angebracht, die oben eine Sprühvorrichtung für Waschwasser und unmittelbar oberhalb des Siebbodens eine Lufteinblasevorrichtung aufweist, und wurden danach mit 80 Liter 1 n-Natriumbikarbonatlösung (oder Natriumkarbonatlösung) behandelt. Die Bikarbonatlösung strömte langsam durch die Kolonne, so daß die Berührungszeit zwischen der Bikarbonatlösung und dem Ionenaustauscher sich mindestens auf Vz bis 1 Stunde belief. Nachdem die Kolonne möglichst vollständig an Bikarbonat entleert worden war, wurde Waschwasser durch die Sprühvorrichtung oben in der Kolonne zugeführt und gleichzeitig wurde der Ionenaustauscher durch Einblasen von Luft umgerührt. Dies wurde satzweise wiederholt, bis das abfließende Waschwasser neutral reagierte (insgesamt etwa 30 Liter). Danach wurden 10 Liter Holzrauchkondensat unter gleichzeitigem Einblasen von Luft zum Umrühren und Heraustreiben von gebildetem Kohlendioxyd hinzugesetzt. Dies wurde dreimal wiederholt, so daß insgesamt 30 Liter Holzrauchkondensat mit dem Ionenaustauscher in Berührung gebracht wurden. Der Ionenaustauscher wurde danach mit Wasser in Sätzen von je 6 Liter unter gleichzeitigem Einblasen von Luft gewaschen, bis sich die Waschwassermenge auf 60 Liter belief. Das Waschwasser wurde danach mit dem behandelten Holzrauchkondensat zusammengeführt.
Das Holzrauchkondensat hatte vor der Behandlung mit dem Ionenaustauscher einen Formaldehydgehalt von 0,49 °/o, eine Jodzahl (sämtliche mit Jod reagierende Stoffe als % Formaldehyd berechnet) von 2,60 %, einen pH-Wert von 2,4 (1,75 %> Säure als Essigsäure berechnet) und einen Gehalt an Phenolen von 392 mg/100 g. Nach der Behandlung des Holzrauchkondensats mit dem Anionenaustauscher wurden im Eluat 97% der Formaldehydmenge und der mit Jod reagierenden Stoffe sowie etwa 50 °/o der Phenolmenge wiedergefunden. Der pH-Wert war auf 5,8 gestiegen. Die vom Ionenaustauscher aufgenommenen Säuren und Phenole wurden mit etwa 50 Liter 0,1 n-Natriumkarbonatlösung eluiert und konnten nach Behandlung mit Natriumbikarbonatlösung (oder weiterer Natriumkarbonatlösung) wieder im Verfahren verwendet werden.
ίο Mit dem auf diese Weise erhaltenen verdünnten Holzrauchkondensat wurden tierische Kunstdärme in bekannter Weise gehärtet und nach einer zweckmäßigen Lagerungszeit, zweckmäßigerweise von 1 bis 2 Wochen, wurden die Kunstdärme in eine Gaskammer gebracht, wo das in den Därmen befindliche Holzrauchkondensat mit gasförmigem Ammoniak neutralisiert wurde.
Unmittelbar nach der Neutralisation hatten die Därme eine alkalische Reaktion, nachdem sie aber einige Zeit gelüftet worden waren, sank der pH-Wert auf den isoelektrischen Punkt, pH etwa 5, herab, wo die Därme ihr Schwellungsmindestmaß in Wasser haben.
Die in dieser Weise erhaltenen Därme behielten nach dem Neutralisationsvorgang ihre gelbbraune Farbe. Diese änderte sich somit nicht in eine wenig ansprechende dunklere und leicht graue Farbe, was bei Anwendung eines unbehandelten Holzrauchkondensats der Fall gewesen wäre.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Kunstdärmen aus tierischen Fasern, bei dem die Därme nach der Formung durch Behandlung mit einem Präparat aus Holzrauchkondensat, welches durch Trockendestillation von Sägespänen unter beschränktem Luftzutritt und Abtrennung von Teeren aus dem resultierenden Destillat erhalten wird, gehärtet und anschließend mit Ammoniak neutralisiert werden, dadurch, gekennzeichnet, daß das Holzrauchkondensat, bevor es zum Härten der Därme verwendet wird, durch einen stark basischen Ionenaustauscher geleitet und dadurch in einem solchen Umfang von Phenolen befreit wird, daß die mit dem derartig behandelten Holzrauchkondensat gehärteten Därme nach ihrer Neutralisation nicht verfärbt werden.
2. Verfahren nach Anspruch!, dadurch gekennzeichnet, daß die gehärteten Därme nur teilweise neutralisiert, zweckmäßigerweise auf einen pH-Wert von etwa 4 bis 5 eingestellt werden.

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