DE2944917C2 - Verfahren zum Bearbeiten von Tabak - Google Patents
Verfahren zum Bearbeiten von TabakInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten von Tabak, wobei man dem Rohtabak während seiner
Verarbeitung Salze von mehrbasischen, bei Temperaturen oberhalb von 300° C im wesentlichen nicht flüchtigen
organischen Carbon- bzw. Hydroxycarbonsäuren, die 2-6 Kohlenstoffatome und 2-3 Carbonylgruppen aufweisen,
in einer Menge von 1 - 6 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht des Tabaks zusetzt.
Der Zusatz von Carbon- bzw. Hydroxycarbonsäuren, auch allgemein in Form ihrer Salze, insbesondere Kalziumsalze,
zu Tabak zur Verbesserung der Geschmackseigenschaften ist aus der DE-OS 22 20 645 bekannt;
Ammoniumsalze als Zusätze sind jedoch nicht genannt. Weiterhin beschreibt die DE-OS 21 12 270 den Zusatz
von Ammoniumsulfamat zur Beeinflussung der Zusammensetzung des Tabakrauchs, die DE-PS 1 66 343 den
Zusatz von Ammoniumnitrat zur Herabsetzung des Kohlenmonoxyd-Gehaltes im Tabakrauch und die DE-PS
1 37 811 den Zusatz von Ammoniummolybdat zur Entnikotinisierung
von Tabak.
Es wurde nun gefunden, daß ein besonders vorteilhafter Geschmack des Tabakrauchs erhalten werden kann,
wenn man die eingangs genannten Carbon- bzw. Hydroxycarbonsäuren in Form ihrer Ammoniumsalze
einsetzt.
Im Rauch von erfindungsgemäß bearbeiteten Tabakerzeugnissen konnten im Vergleich zu unbehandelten
Tabakerzeugnissen gaschromatographisch ein verstärktes Auftreten von Alkylpyrazinen nachgewiesen werden,
denen die erreichte Geschmacksverbesserung zugeschrleben
wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindunc setzt man dem Rohtabak Ammoniumsalze der
Malonsäure, Apfelsäure, Citronensäure, Oxalsäure oder Weinsäure zu, wobei diese Verbindungen bereits als solehe
im natürlichen Tabakmaterial vorkommen. Darüberhinaus Ist auch möglich, die durch Oxydation von Pentosen
oder Hexosen gebildeten Polyhydroxyd!carbonsäuren einzusetzen.
Zweckmäßigerweise verwendet man solche Salze von Dicarbonsäuren bzw. Hydroxycarbonsäuren der eingangs
genannten Art, bei denen sämtliche Carbonsäurefunktlonen in Ammoniumfunktionen überführt sind. Ein besonders
günstiger Effekt wird erhalten, wenn man die eingangs
genannten Ammoniumsalze In Mengen von 3 Gew.-%, bezogen auf das Tabaktrockengewicht, dem
Tabakmaterial zusetzt.
Zwcckmilßlgerweise bringt man die eingangs genann
60 ten Ammoniumsalze in wäßriger Lösung, gegebenenfalls
gelöst in oder zusammen mit den Saucenbestandteilen, auf das zu behandelnde Tabakmaterial auf. Der Zusatz
der Ammoniumsalze kann jedoch prinzipiell an jeder geeigneten Station eines üblichen Tabakbearbeitungsverfahrens
erfolgen, das z. B. aus Anfeuchten der Rohballen in Vakuumkammern, Entrippen der Tabakblätter, Saucieren.
Mischen des Tabaks mit anderen Tabaksorten und/oder rekonstituiertem Tabak, Schneiden, Trocknen
und Zusatz von Flavour-Stoffen besieht.
Auch rekonstituierter Tabak läßt sich nach dem Verfahren der Erfindung behandeln.
Es ist zwar bekannt, daß man Tabak während seiner Bearbeitung aus verschiedenen Gründen mit Ammoniak
behandeln kann, z. B. zum Zwecke der Füllfähigkeitsverbesserung, vgl. DE-AS 21 02 367. Dabei können aus den
im Tabak vorhandenen natürlichen Carbon- bzw. Hydroxycarbonsäuren die gleichen Ammoniumsalze
gebildet werden, wie sie zum Teil gemäß der Erfindung zugesetzt werden sollen. Ein mit Ammoniak behandelter
Tabak weist jedoch aufgrund der Erhöhung des~Ra»ehpH-Wertes
eine ganz andere, Zigarren-ähnliche Geschmacksrichtung auf als die, die mit einem erfindungsgemäß
zu behandelnden Tabak erzielt werden soll. Die vorliegende Erfindung ist somit auf die Behandlung
eines Tabaks gerichtet, der während seiner Bearbeitung nicht mit Ammoniak behandelt wird.
Ein erfindungsgemäß behandelter Tabak weist im Vergleich zu unbehandeltem Tabak insbesondere die folgenden
Vorteile auf:
- Verminderung des DPM/R-Nic-Quotienten im Tabakrauch,
- Verringerung der geschmacksirritierenden Carbonyl verbindungen,
- Verringerung der CO-Konzentration,
- Vermehrung der das Aroma positiv beeinflussenden Rauchbestandteile.
Weiterhin wirken die erfindungsgemäß zugesetzten Additive offensichtlich als Brandverzögerungsmittel,
denn man erhält eine Erhöhung der Zugzahl.
Weiterhin wird beim Abrauchen des erfindungsgemäß behandelten Tabaks Ammoniak freigesetzt. Dadurch
wird der Rauchübergang des Nikotins erhöht. Außerdem wird ein Teil der für die Geschmacksirritation verantwortlichen,
sf-ungesättigten Carbonylverbindungen
(Acrolein, Crotonaldehyd) abgefangen, wobei sich die die Aromaeigenschaften des Tabakrauches begünstigenden
Pyrazine bilden. Es können somit erwischte Rauchbestandteile auf Kosten unerwünschter gebildet werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten
Ausführrngsbeispiels näher erläutert.
Auf fertig gemischten Cigarettenschnitt-Tabak wird eine wäßrige Lösung des Diammoniumsalzes der Apfelsäure
aufgesprüht, so daß die Endfeuchte des Tabaks etwa 30% Wasser beträgt. Das Additiv wird so zugegeben,
daß die Endkonzentiatlon im Tabak, berechnet auf Tabaktrockengewicht, in dem einen Fall bei 3%, In dem
anderen Fall bei 5% Hegt. Als Vergleichsprobe wird eine
gleiche Tabakmenge mit reinem Wasser besprüht. Die besprühten Proben werden 48 Stunden verschlossen bei
Raumtemperatur gelagert, um eine gleichmäßige Verteilung des Additivs im Tabak zu erreichen. Anschließend
wird auf Verarbeitungsfeuchte (12% Wasser, bezogen auf das Tabaktrockengewicht) getrocknet.
/ins den so erhaltenen drei Tabakproben wurden filterlost:
Cigaretten hergestellt, die mit »3« (3% Additiv), »5« (5* Additiv) und »K« (Vergleichsprobe zu Kontrollzwekkerj
bezeichnet wurden.
Die Versuchscigaretten wurden nach Gewicht selektier! und nach DIN 10240 unter exakt gleichen Bedingurgsn
abgeraucht. Die Untersuchung der RauchinhaltsstolFe erfolgte nach üblichen Methoden, das Rauchnikotin
wurde nach DIN 10242 bestimmt.
Zur Untersuchung der Rauchbestandteile wurden die Weite von gewichtsgleichen Cigaretten ermittelt, die
»verbrannte Tabakmenge« war somit in allen Fällen gleürh groß. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle
aufgeführt.
»K« | »3« | »5<* | |
R-Nic (mg/cig) | 0,78 | 0,93 | 0,95 |
DPiii (mg/cig) | 12,6 | 14,5 | 14,6 |
DP M/R-Nic | 16,2 | 15r6 | 15,4 |
Nie übergang (%) | 7,9 | 9,3 | 9,5 |
CO (Vol.-%) | 4,2 | 3,8 | 3,7 |
CO (ml/cig) | 11,9 | 12,1 | 12,3 |
CO (ml/Zug) | 1,5 | 1,3 | 1,3 |
CO./R-Nic (mg/mg) | 19,1 | 16,3 | 16,2 |
Carbonyle (Irrit-Zahl) | 25,7 | 18,6 | 18,0 |
Zuj.zahl | 8,1 | 9,1 | 9,5 |
pH-Wert (Σ-Rauch) | 6,1 | 6,1 | 6,1 |
Erläuterungen: | |||
R-Mic = Nicotingehalt im | |||
ι Rauch |
JlI
DPM = Trockenkondensat (Dried Particular Matter)
Im folgenden wird über die geschmackliche Beurteilung
durch ein Experten-Panel berichtet. Proben-Beschreibung:
»3«: 3% Zusatz von Diammonium-malat (bez. auf Tabak- -to
Trockengewicht)
»62 Α«: Zusatz der äquivalenten Menge an freier Äpfelsäure
»62 B«: Zusatz der äquivalenten Menge an Dinatriummalat
Panel-Teilnehmer: 5
Panel-Technik: Simultanes, wechselndes Rauchen; jeder Prüfer gibt anschließend sein Urteil ab, alle Urteile werden
zu einer Gesamt-Beurteilung zusammengefaßt.
»3«: »Die beste Probe, hat am meisten Tabakgeschmj-k« »62 A«: »Schmeckt weicher als »3«, hat aber »chemischen« Beigeschmack«
»3«: »Die beste Probe, hat am meisten Tabakgeschmj-k« »62 A«: »Schmeckt weicher als »3«, hat aber »chemischen« Beigeschmack«
»62 B«: »Bildet Mundbelag, ist nicht inhalierbar, reizt zum Husten»
Be: dieser Beurteilung ergab sich, daß der Geschmackscharakter bei der erfindungsgemäß behandelten
Probe »3« erhalten bleibt, es tritt insbesondere kein Fremdgeschmack auf. Die Rauchirritation wird durch
das Additiv deutlich vermindert. Die »body«-Eigenschaften des Rauches werden verstärkt.
Das Additiv des hier getesteten, erfindungsgemäß behandelten Tabaks erfüllt daher sämtliche Voraussetzungen,
die an derartige Substanz zu stellen sind:
- es bestehen aus gesundheitlichen Gründen keine Bedenken gegen seine Verwendung, da die ihm
zugrundeliegende Säure ein Bestandteil des natürlichen Tabakmaterials-jarstellt,
- das Additiv ist leicht zugänglich,
- das Additiv läßt sich sehr leicht aufbringen, z. B. gemeinsam mit den anderen Soßenbestandteilen.
Ähnliche Ergebnisse werden erhalten, wenn man anstelle des vorstehend genannten Diammoniumsalzes
der Äpfelsäuie Diammoniumoxalat oder Diammoniumtartrat
zusetzt, wenn auch die dadurch erhaltenen Geschmackseigenschaften variieren können. Es kann
daher zweckmäßig sein, auch Mischungen der erfindungsgemäß zuzusetzenden Ammoniumsalze in Abhängigkeit
von der gewünschten Geschmacksrichtung einzusetzen.
Claims (2)
1. Verfahren zum Bearbeiten von Tabak, wobei man dem Rohtabak während seiner Verarbeitung
Salze von mehrbasischen, bei Temperaturen oberhalb s von 300° C im wesentlichen nicht flüchtigen organischen
Carbon- bzw. Hydroxycarbonsäuren, die 2 - 6 KohlenstofFatome und 2-3 Carbonylgruppen aufweisen,
in einer Menge von 1 - 6 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht des Tabaks zusetzt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Salze Ammoniumsalze sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Ammoniumsalze der Malonsäure,
Apfelsäure, Citronensäure, Oxalsäure oder Weinsäure π zusetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792944917 DE2944917C2 (de) | 1979-11-07 | 1979-11-07 | Verfahren zum Bearbeiten von Tabak |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792944917 DE2944917C2 (de) | 1979-11-07 | 1979-11-07 | Verfahren zum Bearbeiten von Tabak |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2944917A1 DE2944917A1 (de) | 1981-05-21 |
DE2944917C2 true DE2944917C2 (de) | 1983-12-29 |
Family
ID=6085350
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792944917 Expired DE2944917C2 (de) | 1979-11-07 | 1979-11-07 | Verfahren zum Bearbeiten von Tabak |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
TW201032738A (en) * | 2009-01-23 | 2010-09-16 | Japan Tobacco Inc | Cigarette |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE166343C (de) * | ||||
DE137811C (de) * | ||||
US3631865A (en) * | 1970-03-16 | 1972-01-04 | American Safety Equip | Smoking composition of reduced toxicity and method of making same |
DE2220645A1 (de) * | 1972-04-27 | 1973-11-08 | Alec Shaw | Verfahren zur behandlung von rauchtabak |
-
1979
- 1979-11-07 DE DE19792944917 patent/DE2944917C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2944917A1 (de) | 1981-05-21 |
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