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Die Erfindung betrifft eine Druckpresse, bei der mehreren zum Teil
mit Farbe versehenen Formen und Matrizen, von denen zumindest eine beheizbar ist,
sowie mindestens einer Schneidevorrichtung intermittierend ein erstes Band aus Papier
oder einem ähnlichen Werkstoff zusammen mit einem Trägerband zugeführt wird.
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In der schweizerischen Patentschrift 374 093 ist eine derartige
Druckpresse bzw. Etikettenherstellungsmaschine beschrieben, bei welcher auf einem
Trägermaterialstreifen ein Etikettenmaterialstreifen einem oder mehreren beheizten
Druckstempein zugeführt wird. An dem einen dieser Druckstempel wird das Eitkettenmaterial
mit einem Aufdruck versehen, während der zweite Druckstempel ein Ausstanzen von
Etiketten aus dem Etikettenmaterialstreifen vornimmt. Anschließend wird der Rest
des Etikettenmaterialstreifens abgezogen und getrennt von den auf dem Trägermaterialstreifen
befindlichen Etiketten aufgewickelt. Es ist auf diese Weise möglich, Etiketten herzustellen,
die aus einer Schicht eines Materials bestehen, welche auf ihrer Oberfläche mit
einem entsprechenden Muster bedruckt sind. Eine Herstellung von zweischichtigen
Etiketten, bei denen beispielsweise eine Metallfolie, wie z. B. eine Goldfolie,
auf ein gemustertes Trägermaterial aufgebracht werden soll, ist mit der genannten
Anordnung nicht möglich.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Druckpressen der
genannten Art derart weiterzubilden, daß in einfacher und rascher Weise eine Herstelltirig
von zweischichtitgen Etiketten möglich wird. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß einer der Formen und Matrizen ein zweites Band in einem Winkel von
901 zur Richtung des ersten Bandes und des Trä-erbandes - korrespondierend
mit der intermittierenden Vorschubbewegung derselben - zugeführt und gleichzeitig
mit der Behandlung durch diese Form oder Matrize mittels daran angebrachter Schneidkanten
in Ausschnitte zerlegbar ist, welche zugleich mit dem ersten Band verbunden werden.
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Die erfindungsgemäße Druckpresse ermöglicht es somit, Etiketten auf
einfache Weise zweischichtig auszubilden. Diese erweist sich dann als besonders
vorteilhaft, wenn eine Metallfolie, wie z.'B. eine Goldfolie, auf ein robusteres
Trägermaterial aufgebracht werden soll. Durch die Ausbildung der für das Aufbringen
dieser Schicht vorgesehenen Form oder Matrize mit Schneidkanten läßt sich erreichen.
daß durch die auf das erste Band aufgebrachten Teile des zweiten Bandes die Weiterbewegung
des zweiten Bandes, das nach Durchlauf der Form oder Matrize nur noch die Abfälle
enthält, nicht gestört wird. Die erfindungsgemäße Druckpresse kann daher kontinuierlich
arbeiten.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Form oder
Matrize, an der das zweite Band zugeführt wird, beheizbar. Zweckmäßigerweise besteht
das zweite Band aus wärmeverklebbarern Material und bzw. oder einer Metallfolie.
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Es ist besonders zweckmäßig, wenn die einzelnen Formen und Matrizen
mittels Rollen mit verschiedenen Farben bestrichen werden. Gemäß einer weiteren,
besonders vorteilhaften Ausführungsform isi mindestens eine weitere Form mit Schneidekanten
zum Ausstanzen von Ausschnitten aus dem ersten Band und dem darauf befindlichen
Teil des zweiten Bandes vorgesehen, wobei ferner Aufrollvorrichtungen vorhanden
sind, welche in bekannter Weise den Abfall der beiden Bänder entfernen.
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Bevorzugte Ausführungsforinen der Erfindung sind an Hand der Zeichnung
beschrieben. Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht von vorne einer erfindungsgemäßen
Druckpresse, F i g. 2 eine Seitenansicht der Druckpresse nach F ig.
1,
Fig. 3 und 3A einige Einzelheiten der Matrizen in der Draufsicht
und in Seitenansicht, F i g. 4 eine Diagrammdarstellung eines typischen Arbeitsverfahrens.
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In den F i g. 1 und 2 ist eine Schwingpresse 1 dargestellt,
die mit einem Hauptrahmen 2 und einem oberen Rahmen 3 versehen ist. Der Hauptrahmen
2 enthält einen hin- und hergehenden Kolben 4, der in an sich bekannter Weise mit
Hilfe eines Motors 5,
eines Schwungrades 6 und von Zahnrädern
7 angetrieben wird, die mit einem an sich bekannten und nicht dargestellten
Kurbelwellenantrieb in Verbindung stehen. Der Motor 5 wird durch eine elektrische
Kontrolleinrichtung E gesteuert.
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Im oberen Rahmen sind mehrere feststehende Matrizen und Formen
10, 11 und 12 angeordnet. Der Kolben 4 enthält entsprechende Formen
10', 11' und 12'. Die oberen Formen werden mit Hilfe von Rollen
13, 13 a und 13 b, die auf einer Führungsbahn 14 umlaufen,
mit Farbe bestrichen. Die Zuführung der Farbe aus Leitungen 15 erfolgt mit
Hilfe einer nicht dargestellten, schwingenden Walze, einer Reihe von von Farbwalzen
oder in anderer an sich bekannter Art und Weise. Jede Walze tr-aig-t---v-orz-üg-sw--ei-se
eine verschiedene Farbe.
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Die Farbwalzen sind in bestimmten Abständen voneinander angeordnet
und mit der Bewegung des hin- und hergehenden Kopfstückes synchronisiert, so daß
eine einwandfreie Arbeitsweise der Druckpresse nicht beeinträchtigt wird
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Ein kontinuierliches Gummiband W wird über ein-. Zuführwalze 20, über
Führungsrollen W 1, W 2, W 3
und durch einen Schlitz
S geführt. Eine Papierzuführrolle 21 ist auf einer Gabel 22 befestigt. Ein
Papierband P wird auf dem Gummiband W geführt. Durch die Stanze 12 werden gewisse
Formstücke, wie Etiketten, ausgeschnitten, die von dem Gummiband W weggeführt werden
und in einen Behälter T gelangen. Das verbleibende Papierband Pl wird sodann auf
einer Walze 15 aufgewickelt. Die Rolle 20 wird intermittierend betätigt.
Hierzu dient ein Schwinghebel 26, der mit einem einstellbaren Arm
27 mit Hilfe eines Stiftes 26' verbunden ist. Der Arm 27 steht
mit einer Welle 28 mittels eines an sich bekannten, einsinnig wirkenden Kupplungsantriebes
in Verbindung. Die Welle, 28, ist weiterhin über das Zahnrad 7 mit
dem Schwungrad 6 und dem Motor 5 verbunden. Der Bewegungsablauf kann
durch von Hand zu betätigende Bremsarme 65 und 66 gesteuert werden.
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Ein wesentliches, die Erfindung kennzeichnendes Merkmal ist darin
zu sehen, daß ein Band F aus folienartigem Material, das z. B. durch Einwirkung
von Hitze und mit einem ersten Band oder Gewebe verbunden wird, quer zur Richtung
des ersten Bandes geleitet wird. Die Folie ist auf einer Walze 30, wie der
F i g. 2 zu entnehmen ist, angeordnet und wird durch eine Rolle
31 zugeführt, die durch Kupplungen 31' und 32' und durch das
Schwingglied 32 betätigt wird, das an seinem anderen Ende mit einem einstellbaren
Arm 33 mittels eines Stiftes 33' verbunden ist.
Ein
Hebel 35 verbindet die Zuführeinrichtung mittels einer Kupplungsbremse
36 mit dem Schwungrad. Vorzugsweise wird eine Steuereinrichtung
67 vorgesehen.
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Der übrigbleibende Teil F 1 der Folie F wird einer Aufnahmerolle
40 zugeleitet. Die Rollen 25 und 40 werden z. B. mit Hilfe von Riemen
25' und 40' angetrieben, die mit Rollen mit dem Farbwalzenantrieb in Verbindung
stehen. Der Farbwalzenantrieb wird durch einen Riemen 44 angetrieben, der ihn mit
einer Rolle auf der Welle des Zahnrades 7 verbindet.
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Nach Inbetriebnahme der Presse werden die beiden Bänder intermittierend
und in einem Winkel von 901 zueinander gleichzeitig vorwärtsbewegt, wobei
sich die Presse hin- und herbewegt. Eine der Formen 10 wird vorzugsweise
durch eine Erhitzungseinrichtung 10 a gemäß F i g. 3 erwärmt,
wodurch die Folie mit dem ersten Band verbunden wird. Die Bandbewegung ist intermittierend,
so daß keine Bewegung des Bandes stattfindet, wenn das Drucken oder Stanzen stattfindet.
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Die intermittierende Bewegung wird durch an sich bekannte, einsinnig
wirkende Kupplungen erzielt oder durch Nocken oder in irgendeiner anderen bekannten
Art und Weise. Vorzugsweise sind besondere Einrichtungen zur Steuerung der Geschwindigkeit
und zur Registrierung vorgesehen.
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Die einzelnen Formen können verschiedenen Zwecken dienen. So kann
z. B. die Form 10 eine Stanzform sein zum Aufbringen der Metallfolie, die
z. B. aus Gold bestehen kann. Diese Form wird vorzugsweise erhitzt, und entweder
das Gewebe oder die Goldfolie ist druckempfindlich mit einem wärmeempfindlichen
Klebstoff. Durch die vorgenannte Form wird ein Stück Folie gewünschter Gestalt ausgeschnitten
und auf das Primärgewebe gedrückt. Die nächste Form 11 kann z. B. eine Druckplatte
sein, die mit einer Farbe versehen ist, während die dritte Form eine andere Farbe
aufweist. Schließlich kann die dritte Form weiterhin noch so ausgebildet sein, daß
es möglich ist, noch irgendwelche Teile und Stücke auszuschneiden. Es ist weiterhin
auch möglich, die erste Form so auszubilden, daß diese sowohl schneidet und preßt.
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Wenn das Pressen und Aufbringen der Metallfolie durch die erste Form
erfolgt ist, ist es möglich, sodann mittels der verbleibenden Formen auf die Metallfolie
zu drucken. An Stelle einer Metallfolie kann auch Papier, Kunststoff oder irgendein
anderer Werkstoff in Form eines Bandes benutzt werden.
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Die F i g. 3 und 3 A zeigen die oberen Formen
10,
11 und 12 von oben und von der Seite. Die Form 10
ist mit
einer Erhitzungseinrichtung 10a versehen, die mit einzelnen Heizelementen
50, 51 usw. versehen ist, die an elektrische Kontakte 52 angeschlossen
sind. Die Form ist mittels einer Isolierschicht 53, z. B. aus Teflon isoliert.
Wie schon erwähnt, dient die Form 10 zur Erwärmung des wärmeübertragenden
Materials, z. B. der Goldfolie.
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Die zweite Form 11 ist mit einer ersten Druckfarbe versehen,
während die Form 12 eine zweite Druckfarbe aufweist. An der Form 12 sind weiterhin
Schneideränder zum Ausschneiden von bestimmten Teilen aus dem Band vorgesehen.
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Die Temperatur der erhitzten Form wird durch eine Temperatur-Kontrolleinrichtung
60 auf einen Wert von ungefähr 345' C eingeregelt, was im einzelnen
von der Art des aufgebrachten Materials abhängt.
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In F i g. 4 ist ein typisches Arbeitsverfahren dargestellt.
Das Primärband W wird in Richtung des Pfeiles TV zugeführt, das zweite Band F aus
wärmeübertragendem Material in Richtung des Pfeiles F'. Die Fläche X weist
unbedrucktes Material auf. In der Fläche Y sind sämtliche betreffenden Teile der
zweiten Folie mit der ersten verbunden, was mittels der erhitzten Form
10 erfolgt, durch die die Flächen 55, 56 usw. auf dem Primärband
aufgebracht werden.
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Die seitliche Führung der Folie F wird mit Hilfe von Führungen
G 1 und G 2, die auf einer Welle 60
angeordnet sind, bewerkstelligt.
Die Welle 60 ist in Lagern 61 und 62 gelagert und wird axial
mit Hilfe eines Schneckenrades 63 bewegt, das durch eine Schraubenwelle
67 in Bewegung versetzt wird.
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Im Bereich der Fläche Z druckt die zweite Form 11 eine erste
Farbe A auf die Ausschnitte, die z. B. Etiketten sein können. Im Bereich
der Fläche 0
druckt die zweite Form 12 eine zweite Farbe B auf. Die dritte
Form 13 ist, wie schon erwähnt, mit Schneidekanten zum Ausschneiden der Etiketten
versehen.
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Im Bereich der Fläche N sind die vollständig hergestellten
Ausschnitte, die z. B. Etiketten, Aufklebezettel usw. sein können, vorhanden, jedoch
noch innerhalb des Primärbandes. An der Stelle der Linie M-M wird das Primärband
nach oben zu der Rolle 40 geführt, und die einzelnen Ausschnitte bleiben auf dem
Gummiband W zurück, von dem aus sie zu einem Aufnahmebehälter gelangen.