DE1483468B2 - Flammspritzpulver - Google Patents
FlammspritzpulverInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein schwach rauchendes Aluminium-Nickel-Flammspritzpulver, das sich unter
Ausbildung eines selbsthaftenden Überzugs aufspritzen läßt, wobei im Vergleich mit bisher bekannten
selbsthaftenden Nickel - Aluminium - Flammspritzpulvern
oder anderen selbsthaftenden Flammspritzmaterialien wesentlich weniger Rauch entwickelt
wird. ■ ■ ■ .. , .
Beim Flammspritzen muß im allgemeinen die zu überziehende Oberfläche oder Grundlage, beispielsweise
eine Metalloberfläche- oder ein Metallstück, vor dem. Beschichten einer besonderen Oberflächenbehandlung
unterworfen werden, z. B., indem man sie gründlich mechanisch aufrauht, um ein befriedigendes
Haften des aufgespritzten Überzuges sicherzustellen. Bestimmte Substanzen, wie beispielsweise Molybdän,
lassen sich in gleicher Weise selbsthaftend auf eine reine Oberfläche aufbringen, ohne daß diese spezielle
• Oberflächenvorbehandlung· erforderlich ist. Man kann natürlich weitere aufgespritzte Schichten auf den
zunächst aufgespritzten Überzug ebenso haftend aufbringen, da sich eine flammgespritzte Schicht auf
einer vorhergehend aufgebrachten Schicht ohne Schwierigkeiten verbindet. Substanzen, wie Molybdän,
die auf einer Grundlage ohne die übliche Oberflächenvorbehandlung haften, werden in der Flammspritztechnik
als »selbsthaftend« bezeichnet. Ein weiteres selbsthaftendes Flammspritzmaterial ist eine aus
Nickel und Aluminium zusammengesetzte Masse, die exotherm reagiert, wenn sie unter Ausbildung
einer intermetallischen Nickel-Aluminid-Verbindung aufgespritzt wird.
Die bekannten selbsthaftenden Flammspritzmaterialien
entwickeln während des Aufspritzens sehr viel ,. Rauch, wodurch, falls ausreichende ,Entlüftungsmöglichkeiten nicht vorgesehen: sind,' erhebliche
Schwierigkeiten entstehen, beispielsweise, wenn besondere absaugende Aggregate, wie sie in Abzügen
S vorliegen, nicht zur Verfugung stehen. Es konnte festgestellt werden, daß die beim Einsatz von Nickel-Aluminium-Massen
auftretende Rauchentwicklung herabgesetzt werden kann, wenn man den Prozentgehalt
an Aluminium in dieser Masse erniedrigt.
ίο Dabei muß man jedoch eine entsprechende Abnahme
der Haftfestigkeit des ausgebildeten Überzuges in Kauf nehmen. Es ist bisher nicht möglich gewesen,
die Rauchentwicklung auf ein erträgliches Maß herabzusetzen und gleichzeitig eine befriedigende
Haftfestigkeit sicherzustellen.
Gegenstand der Erfindung ist ein selbsthaftendes Flammspritzpulver, das beim Aufspritzen wesentlich
weniger Rauch entwickelt als die dem Stand der Technik entsprechenden Pulver und doch eine hohe
Haftfestigkeit gewährleistet. Darüber hinaus liefert die Erfindung ein selbsthaftendes, mit Aluminium
überzogenes Nickel-Flammspritzpulver, das weniger Rauch entwickelt als die üblichen Nickel-Aluminium-Massen,
obgleich deren hohe Haftfestigkeit erhalten bleibt.
Es wurde gefunden, daß eine besondere Form eines zusammengesetzten Nickel-Aluminium-Flammspritzpulvers,
das einen spezifischen Zusatz enthält, beim Aufspritzen wesentlich weniger Rauch entwickelte
als andere bekannte zusammengesetzte Nickel-Aluminium-Flammspritzpulver und deren hohe
Haftfestigkeit beibehielt oder sogar noch steigerte.
Das zusammengesetzte Flammspritzpulver nach der Erfindung besteht aus Nickelteilchen, die mit Aluminium
und Nickelborid überzogen sind. Dabei wird vorzugsweise der Nickelkern mit einer Hülle beschichtet,
die aus 2,5 bis 6°/o Aluminium und 0,5 bis 2% Nickelborid, bezogen auf die in.den Teilchen vorliegende
Gesamtmenge an Nickel, Aluminium und Nickelborid, besteht.
Das aus mit Aluminium und Nickelborid umkleideten Nickelteilchen bestehende Pulver soll hinsichtlich
Form und Teilchengröße den üblichen Flammspritzpulvern entsprechen und daher beispielsweise
eine Teilchengröße zwischen 3 und 250 Mikron, vorzugsweise zwischen 10 und 105 Mikron, aufweisen.
Besonders bewährt haben sich Pulver von möglichst einheitlicher Teilchengröße, deren Einzelteilchen in
ihren Abmessungen nicht mehr als 240 Mikron, vorzugsweise nicht mehr als 75 Mikron, voneinander
variieren. Die den Kern darstellenden Nickelteilchen der zusammengesetzten Pulver nach der Erfindung sol-
- len hinsichtlich Größe und Form etwa den für die
endgültigen Pulver vorstehend aufgeführten Daten entsprechend Die den Nickelkern bildenden Teilchen
werden dann mit Aluminium und Nickelborid umhüllt, wobei das Überziehen in bekannter Weise erfolgt,
beispielsweise nach der in der USA.-Patentschrift 3 322 515 beschriebenen Form.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung werden Aluminium und Nickelborid in feinverteilter Form
in einem Bindemittel auf den Nickelteilchen abgelagert.
Die vorzugsweise so fein wie möglich angewandten Aluminium- und Nickelborid-Pulverteilchen, die beispielsweise in einer Teilchengröße unterhalb 44 Mikron vorliegen, werden in den gewünschten Anteilen mit einem Bindemittel oder einem Lack derart vermischt,
Die vorzugsweise so fein wie möglich angewandten Aluminium- und Nickelborid-Pulverteilchen, die beispielsweise in einer Teilchengröße unterhalb 44 Mikron vorliegen, werden in den gewünschten Anteilen mit einem Bindemittel oder einem Lack derart vermischt,
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daß sie tatsächlich ein Anstrichmittel darstellen, in welchem die Aluminium- und Nickelboridteilchen
dem Pigment entsprechen. Die Anstrichmasse wird dann zur Beschichtung der Nickelteilchen benutzt
und anschließend gehärtet oder getrocknet.
Alle bekannten oder üblichen Bindemittel, die zur Ausbildung eines Überzugs oder zum Verbinden von
Einzelteilchen miteinander oder auf einer Oberfläche angewandt werden können, kommen für die Erfindung
in Frage. Vorzugsweise stellt das Bindemittel einen Lack dar, der als Lackfeststoff ein Harz enthält,
wobei dieses Harz nicht von einer Lösungsmittel-Terdampfung zwecks Ausbildung eines getrockneten
oder ausgehärteten Filmes abhängig zu sein braucht. Der Lack kann daher ein katalysiertes Harz als Lack- xs
feststoff enthalten. Beispiele von Bindemitteln, die
angewandt werden können: Übliche .phenolische, Epoxy- oder Alkydlacke, trocknende Öle enthaltende
Lacke, wie Thunfischöl sowie Leinöl, Kautschuk-
und Latexbindemittel usw.
Das Umkleiden des Nickelkerns mit der das Anstrichmittel enthaltenden Aluminium- und Nickel-Sm
boridschicht kann in bekannter oder gewünschter ' Weise erfolgen; dabei ist es lediglich erforderlich, die
beiden Materialien miteinander zu vermischen und •das Bindemittel zum Aushärten oder Trocknen zu
bringen, wobei ein ziemlich frei fließendes Pulver entsteht, dessen Teilchen jeweils einen Nickelkern
mit einer Umhüllung aus Aluminium und Nickelborid enthalten.
Als Nickelborid-Pulver kann man alle bekannten Pulver anwenden, die aus einer Legierung von Nickel
und Bor bestehen, beispielsweise Produkte mit 5 bis 95 % Bor und vorzugsweise mit 7 bis 25 % Bor, insbesondere
solche mit etwa 18% Bor. Das Nickelborid-Pulver wendet man vorzugsweise in einer
Teilchengröße zwischen 1 und 840 Mikron an.
Die Pulver lassen sich in üblicher Weise unter Verwendung einer Pulverspritzpistole aufbringen;
man kann sie auch in Form eines Drahtes oder Stabes vereinigen, wobei Kunststoff- oder ähnliche Bindemittel
angewandt werden, beispielsweise Polyäthylen, das sich dann in der Heizzone der Pistole zersetzt.
u Bei der Ausformung zu Drähten hält man die für l· Flammspritzdrähte üblichen Abmessungen und ToIeranzen
sorgfältig ein, beispielsweise formt man Drähte mit einem Durchmesser zwischen 8 und 20 mm.
Das Aufspritzen erfolgt in jeder Beziehung nach den für selbsthaftende Flammspritzmaterialien, insbesondere
für Nickel-Aluminium-Massen, bekannten und üblichen Methoden. Dank der selbsthaftenden
Eigenschaften ist eine besondere Oberflächenvorbereitung, ausgenommen eine gute Reinigung, nicht
erforderlich, obgleich natürlich, falls gewünscht, eine übliche Oberflächenvorbehandlung erfolgen kann.
Das Pulver nach der Erfindung läßt sich als bindender Belag für nachfolgend weiteres flammgespritzes Material
aufbringen. Es kommt für alle Zwecke in Frage, bei welchen Nickelaluminidüberzüge gewünscht sind.
Die Massen können darüber hinaus in Verbindung mit oder zusätzlich zu anderen in der Technik bekannten
Flammspritzmaterialien angewandt werden.
Beim Aufspritzen reagieren Nickel und Aluminium exotherm miteinander unter Ausbildung einer.intermetallischen
Nickelaluminidverbindung.
Die nachstehenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Alle Mengenangaben sind, soweit nichts
anderes aufgeführt, als Gewichtsangaben anzusehen.
Feinverteiltes Aluminiumpulver einer Teilchengröße unterhalb 44 Mikron wurde mit 20 % Nickelboridpulver,
bezogen auf Aluminium, vermischt; Nickelborid lag in Form einer Gußlegierung vor, die 18%
Bor enthielt und eine Teilchengröße zwischen 1 und 20 Mikron aufwies. Die Pulvermischung wurde dann
mit einem üblichen phenolischen, etwa 10% Feststoff enthaltenden Lack derart vermischt, daß eine Mischung
ausgebildet wurde, die die Konsistenz von dickem Sirup hatte und etwa 60% Metallteilchen enthielt.
100 g der Lack-Pulver-Mischung wurden dann zu 900 g Nickelpulver von einer Teilchengröße zwischen
44 und 74 Mikron gegeben; die beiden Substanzen wurden kräftig miteinander durchmischt und das
Durchmischen fortgesetzt, bis der Lack eintrocknete und ein ziemlich frei fließendes Pulver ausbildete, jn
welchem alle Nickelkernteilchen mit einem trocknen Film umgeben waren, der die Aluminium- und die
Nickelboridteilchen enthielt. Dieses Pulver wurde dann, um ein völliges Austrocknen zu erreichen, auf
etwa 120°C erhitzt, anschließend wurde abgesiebt und von Hand durch Mahlen zu einem Pulver mit
einer Teilchengröße unterhalb 150 Mikron zerkleinert. Das endgültige Pulver bestand zu 5 % aus Aluminium,
zu 1 % aus Nickelborid, der Rest bestand aus Nickel.
Es wurde auf eine Flußstahlplatte aufgespritzt, deren Oberfläche durch Blankschleifen gereinigt worden war.
Das Aufspritzen erfolgte in einem Abstand von 15 cm von der Platte unter Verwendung einer Pulverflammspritzpistole,
die in der USA.-Patentschrift 2 961 335 beschrieben ist und von der Firma Metco, Inc., Westbury,
Long Island, New York, unter der Bezeichnung »Thermospray-Pulverpistole« vertrieben wird. Aufgespritzt
wurden 2,3 bis 4,5 kg Pulver/Std. unter Verwendung von Acetylengas als Brennstoff unter einem
Druck von 0,7 kg/cm2 und einer Gasmenge von 708 1/ Std., wobei Sauerstoff als oxydierendes Gas unter
einem Druck von 0,84 kg/cm2 und einer Menge von 990 1/Std. zuströmte. Während des Aufspritzens wurde
nur sehr wenig Rauch entwickelt und ein Belag von einer zwischen 75 und 125 Mikron liegenden Dicke
ausgebildet. Der Belag ist selbsthaftend, besitzt eine ausgezeichnete Oxydationsbeständigkeit selbst bei
hohen Temperaturen und kann als bindende Zwischenschicht benutzt werden.
Beispiel 1 wurde wiederholt, dabei jedoch 3 Pulveransätze zubereitet, die 3 bzw. 4 bzw. 5 % Aluminium
und außerdem sämtlich 1% Nickelborid enthielten. Jeder der Pulveransätze wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben,
aufgespritzt und die Menge des entwickelten Rauchs aus der Zeitdauer bestimmt, die erforderlich
war, um einen Raum von 1,02 m3 auszufüllen. Die Haftfestigkeit der Überzüge wurde für jeden der
Ansätze gleichfalls ermittelt, indem die Endfläche eines Flußstahlstabes von etwa 2,5 cm Durchmesser
bespritzt und der aufgespritzte Belag glattgeschliffen wurde; dann wurde ein zweiter gleicher Stab auf dem
Grundstahl zementiert, wonach die beiden Stäbe auseinandergezogen und die zum Abziehen des Überzugs
erforderliche Kraft bestimmt wird.
Die nachstehende Tafel I gibt die Ergebnisse wieder.
1 | 483 468 | 6 | |
5 | Tafel II | ||
Tafel I | |||
Aluminium gehalt (»/„) |
Haftfestigkeit (kg/cm2) |
Rauch Zeit zum Ausfüllen eines Volumens von 1,02 m3 (see) |
3 4 5 |
165 210 249 |
kein Rauch 15 bis 20 8 bis 10 |
Aluminium- 5 gehalt (»/„) |
Haftfestigkeit*) (kg/cm2) |
Rauch Zeit zum Ausfüllen eines Raumes von 1,02 m3 (see) |
3 4 ίο 5 |
. 152-.-S.U , 185 V-·.-.■!·. ■ ■ -<213 |
■'■-V -.8 bis 9 6 4 bis 5 |
*) Die Daten stellen Durchschnittswerte von 6 oder mehr Messungen dar.
15 Beispiel 1 wurde wiederholt, dabei jedoch an Stelle
Beispiel 2 wurde genau wiederholt, jedoch in allen der Nickelboridgußlegierung Nickelborlegierungen an-
Fällen das Flammspritzpulver zum Vergleich ohne gewandt, die 5 bis 95 % und vorzugsweise 7 bis 25 %
Nickelborid ausgebildet. Nachstehend in Tafel II die Bor enthielten. Es wurden gleichfalls einwandfreie
Ergebnisse. Überzüge ausgebildet.
Claims (6)
1. Flammspritzpulver, dadurch gekennzeichnet,
daß dessen Einzelteilchen aus einem Nickelkern bestehen, der von einer aus Aluminium
und Nickelborid bestehenden Hülle umgeben ist.
2. Flammspritzpulver nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle aus 2,5 bis 6%
Aluminium und 0,5 bis 2% Nickelborid, bezogen auf die Gesamtmasse von Nickel, Aluminium und
Nickelborid, besteht. - ■-
3. Flammspritzpulver nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Nickelborid in
Mengen von 1 °/o vorliegt. .
4. Flammspritzpulver nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Nickelkern mit
einem Aluminium- und Nickelboridteilchen enthaltenden Bindemittel umkleidet ist, in welchem
Aluminium und Nickelborid in den angegebenen Mengen vorliegen.
"5. Flammspritzpulver nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel ein Lack ist.
6. Flammspritzpulver nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß Nickelborid in Mengen
von 1 % und Aluminium vorzugsweise in Mengen von 5% vorliegt.
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