DE1483245A1 - Verfahren zur Herstellung ferromagnetischer Legierungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung ferromagnetischer LegierungenInfo
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Description
H83245
PATENTANWALO? DIPL.-ING. H.E. BÖHMER
703 Böblingen Slndelfinger Str. 49
Fernsprecher (O 70 31) 661 30 40
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Böblingen, 25· August 1965
ne-koe
Anmelder s International Business Machines
Corporation, Armonk, N.Y. 10504
Amtliches Aktenzeichen: Neuanmeldung Aktenz. der Anmelderin* Docket 10 788
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung ferromagnetischer
Legierungen aus Seltenen Erdmetallen, Antimon und/oder Wismut. Die Seltene. Erden enthaitenden Stoffe sind wichtige magnetische
Materialien, da sie höhere magnetische Momente besitzen als Stoffe, die die Metalle der Eisengruppe (d.h. Eisen, Kobalt und
Nickel) enthalten.
Das magnetische Moment eines Elementes der Seltenen Erden ist entweder die Summe oder die Differenz der Spin- und Bahnmomente
der unpaarigen Elektronen der 4 f-Schale, wobei die Differenz
für die leichteren und die Summe für die schwereren Elemente gilt. Die äußeren Bahnen schirmen die 4 f-Schale wirksam ab, so daß das
Eingehen einer chemischen Bindung nur geringe Auswirkungen auf das gesamte magnetische Moment hat. Im Gegensatz dazu sind die unpaarigen
Elektronen der 3 d-Schale bei den Metallen der Elsen-
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U832A5
gruppe direkt beim Eingehen einer Bindung und an der magnetischen
Kopplung beteiligt, so daß Verbindungen und Legierungen dieser Elemente im allgemeinen verschiedene Momente aufweisen.
Bisher waren die meisten Untersuchungen von Systemen der Seltenen
Erden mit Elementen der Gruppe Va des Periodischen Systems der Elemente (d.h. mit N, P, As, Sb und Bi) beschränkt auf das
Studium von Systemen, in denen die Bestandteile im Verhältnis 1t1 vorlagen oder auf Systeme, die einen hohen Anteil der leichteren
Seltenen Erden (La und Ce) enthielten.
Das Verfahren zur Herste llung der ferromagnetischen Legierungen
aus Seltenen Erdmetallen, Antimon und/oder Wismut ist gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß als feiripulverisierte
Ausgangsstoffe mindestens eines der Seltenen Erdmetalle Gadolinium und Dysprosium und mindestens eines dor Elemente Antimon
und Wismut verwendet werden, die gemischt und in einem verschlossenen, widerstandsfähigen Tiegel in einer sauerstoff freien Atmosphäre
zur Einleitung der Reaktion auf eine Temperatur von etwa 13000C gebracht und nach der Reaktion auf Raumtemperatur
abgekühlt werden.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergebeneich aus den Unteransprüchen. Im folgenden werden bevorzugte- Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erläutert. -
Darren der reinen Seltenen Erdmetalle (Reinheitsgrad 99*9 $)
Gd und Dy werden in einer trockenen säuerstoffrei en
Atmosphäre (z.B. He, Ar, N) pulverisiert. Das Metallpulver der Seltenen Erden wird dann mit dem Pulver der Metalle Antimon
oder Wismut (Reinheitsgrad 99,9 #) gemischt und zu Pillen
gepreßt, die dann in einen Tiegel gebracht werden, der aus einem
sich an der Reaktlannicht beteiligenden Material (z.B. Tantal oder Molybdän) besteht. Die Größe der Pille ist so gewählt, daß
die Pille einen Kolben für den Tiegel bildet. Ein spitzzulaufender Stöpsel aus dem Material des Tiegels wird in den Tiegel
hineingedrückt, so daß er auf die Oberfläche der Pille drückt,
um möglichst viel an totem (d.h. leerem) Raum auszuschließen. Die enge Passung und die kleine Teilchengröße sind notwendig,
weil, wenn toter (oder leerer) Raum in dem Tiegel vorhanden ist, der Sb-Bi-Dampf beim Abkühlen kondensiert und zu inhomogenen
Produkten führt. Wenn die Teilchen zu groß sind, verdampft infolg*
der hohen Reaktionstemperatur das Sb oder Bi, bevor die
Reaktion vollendet ist und drängt den Dampf aus dem Tiegel heraus.
Das überschüssige Tantal dos Stöpsels wird dann mit leichten
Hammerschlägen bearbeitet, um einen dichten Verschluß zu bilden,
so daß der während der Reaktion erzeugte Bi- oder Sb-Dampf von
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H832V5
dem Tiegel zurückgehalten wird. Der Tiegel wird dann auf einem
Ständer in ein Vakuumgefäß aus Quarz gebracht, das sich in der Mitte einer Induktionsspule für Hochfrequenzerhitzung befindet.
Anstelle des Vakuums wird oft eine Heliumatmosphäre verwendet. Der Induktionsspule wird eine solche elektrische Energie zugeführt,
daß die Tiegelteraperatur innerhalb von etwa 10 bis }0 See.
auf 1^000C ansteigt. Diese Temperatur wird während 15 Minuten
aufrechterhalten und die Probe dann auf Raumtemperatur abgekühlt.
Obgleich die Chemie der Seltenen Erden verhältnismäßig einheitlich
ist, gibt es Unterschiede Inder Kristallisation, die von Unterschieden in den Radien und wahrscheinlich von Unterschieden
in den Elektronenkonfigurationen herrühren. Bestimmte der hierin beschriebenen Materialien ergeben sich als primäre Kristallisation
aus der Schmelze und erfordern keine weitere Wärmebehandlung. Andere jedoch kristallisieren als heterogene Verbindungen und ent«
halten stets, wenn sie ohne weitere Wärmebehandlung auf Raumtemperatur abgekühlt werden, ein zweites Gefüge. Durch eine zusätzliche
Wärmebehandlung wird die Temperatur der Probe auf die Zersetzungstemperatur
der heterogenen Verbindung erhöht, um die Diffusionsgeschwindigkeit zu erhöhen» so daß sich die Verbindung
unter Gleichgewichtsbedingungen bildet und sich ein reines Gefüge
ergibt, nämlich das der 2:1 - Verbindung.
In bestimmten Fällen ist es möglichem heterogen schmelzendes
Material in genügender Reinheit durch die in dem nachfolgenden
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U83-245
Beispiel beschriebene spezielle Wärmebehandlung zu erhalten.
Beispiel I - Gd2Bi
3,1454 Gramm Gadoliniumpulver werden in einem Trocknungsgefäß
mit 2,0900 Gramm Wismuthpulver gemischt. Die Mischung wird in
einem mit Stickstoff gereinigten Trocknungsgefäß zu Pillen gepreßt.
Diese Pillen werden dann in einen entgasten Tantaltiegel gebracht. Ein spitζzulaufender Tantalstbpsel wird in den Tigel
gezwängt, daß er auf die Oberfläche der Pillen drückt, um möglichst
viel an totem Volumen auszuschließen. Das überschüssige
Tantal des Stöpsels wird mit leichten Hammerschlägen bearbeitet, um einen gasdichten Verschluee zu bilden. Der Tiegel wird dann
auf einem Ständer in ein Vakuumgefäß aus Quarz gebracht, das 3ioh in der Mitte einer Hochfrequenz-Induktionsspule befindet. Die
Temperatur des Tiegels wird auf etwa 13QO0C erhöht, und während
15 Minuten auf diesem Wert gehalten. Das Abkühlen des Tiegels
nach der Beendigung der Raktion wird durch in den Vakuum auftretende
Strahlungsverluste gesteuert. Sobald der Tiegel Raumtemperatur
angenommen hat, wird er geöffnet und das erhaltene Produkt Gd2Bi liegt als dichter/metallischer Barren vor.
Beispiel II - Gd3Sb
Das Verfahren nach dem Beispiel I wird wiederholt, mit der Ausnahme, daß das Wismut durch 1,2175 Gramm Antimon ersetzt ist.
Das erhaltene Produkt ist GdpBbV
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Beispiel III - Dy^Sb
3,2500 Graniin Dy-PuIver werden in einem Trocknungsgefäß mit
1,2175 Gramm Äntimonpulver gemischt. Diese Mischung wird in einem
mit Stickstoff gereinigten Troölaiungsgöfäß zu.-Pill&a gepi»eße.
Diese Pillen werden in einen entgasten Tantaltiegal gebracht.
Ein spitzzulaufender TantaistüpssX -wird-, in den Tiegel gezwängt,
so daßer auf die Oberfläche der Pillen drückt, um möglichst viel
totes Volumen auszuschließen. Das überschüöcl&e Tantal des 3töpsels
wird mit loichten Haismerschlägen bearbeitet, um einen gasdichten Verschluß zu bilden. Der Tiegel wird dann auf einem Ständer
in ein Vakuumgefäß aus Quarz gebracht» das sich in der f-litte einer
Hochfrequenz-Induktionsspule befindet. Die Temperatur des Tiegels wird auf H(X)0C erhöht, und während I5 Minuten auf üieeeia Wert
gehalten. Der Tiegel wird daraufhin rasch auf ^aumtemperatur abgekühlt.
Das erhaltene Produkt ist
Sb weisb eine positive magnetische Curie-Tempera tür (O1n) von
1100K auf, die zumindest eine teilweise ferromagnetische Wechselwirkung
anzeigt.
Feste Lösungen von Verbindungen der Seltenen Erden haben gemäß
der Erfindung die Fornielni
Gd2 (Bi1^xSbx) mit 1>x?0
J2 Sh mit t
>z >O und
mit 1>x>0 und
t> z>0
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3iese feste Lösungen der Seltenen Erden sind ferromagnetisch
und da ihre Curie-Temperaturen in starken Maße von der Zusammensetzung
abhängen» können diese festen Lösungen dazu benutzt werden,
um eine Reihe von Materialien herzustellen, deren Curie-Temperaturen
willkürlich innerhalb eines kontinuierlichen Bereiches von Curie-Temperaturen gewählt werden, so daß diese
Materialien in Geräten sur Temperatursteuerung und in Sicherheitsvorrichtungen
Anwendung finden. Die fetten Lösungen werden in der gleichen Heise wie die Verbindungen der Seltenen Erden
hergestellt.
Die AusgangsinlBehunE wird durch Abwiegen und sorgfältiges Mischen
der in feinverteilter Fora vorliegendeiBestandteile (d.h. der
Seltenen Erden und Metalloide) hergestellt, wie das für die Beispiele in der Tabelle I angegeben ist. J>ie Mischung wird dann zu
Pillen gepreßt und in einem luftdichtverschlosoenen Tantaltiegel
erhitzt, wie bei dem in Beispiel I beschriebenen Verfahren zur Herstellung der reinen Verbindungen. Die gemäß den Beiapielen
IV-Vl hergestellten festen Lösungen besitzen die für jedes Beispiel
angegebenen Formeln.
Das Herstellungsverfahren ist das gleiche wie in Beispiel I mit
der Ausnahme,daß die in der Tabelle I angegebenen Mengen für Jedec Beispiel benutzt werden, die innig gemischt und dann zu
Pillen gepreßt werden. Das erhaltene Produkt ist eine feste Lönung
mit der für jedes Beispiel angegebenen Formel.
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Beispiel Kr. Gewloht in Gramm Formel der festen Lösung
Gd Dy Bi Sb
IV ' 3,1*5* - 1*2539 0,8470 ^2 DjLo,6 sbo,4
V 1,5727 1,62150 - 1,2175 (
VI 1,1009 0,4675 1,0449 0,6088 (GdQf ^y^^)2 Bi o,5Sbo,5
Die festen Lösungen zeigen eine lineare Änderung der Gitterkonstanten
z, die dazu benutzt werden kann, das Verhältnis von Gd zu Dy zu bestimmen. Die Curie-Temperatür ändert sich als Punktion der
Konzentrationder Atome der Seltenen Erde. Die magnetischen Momente
der festen Lösungen stellen den Mittelwert aus den Momenten der die Lösung bildenden einzelnen Seltenen Erden dar, deren Momente
entsprechend der Konzentration der Komponenten der Losung bewertet
werden.
Die festen Losungen Gd2(Bi1 ^xSbx), (Gdi«z Dyz^2ßb und (Od1-2Dy55
haben die durchschnittlichen physikalischen Eigenschaften der vorhergenannten
festen Lösungen, d,h., daß durchschnittliche magnetische Momente des Anteils der Seltenen Erden der festen Losung
ändert sich stark als Punktion der Konzentration von Sb und Bi oder
anders gesagtι bei einem gegebenen Verhältnis von Sb zu Bi 6teilt
das magnetische Moment den Mittelwert der magnetischen Momente des
Gd und des Dy dar, deren Momente entsprechend den Konzentrationen bewertet werden.
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Die gemäß der Erfindung hergestellten Legierungen sind durch
die Formeln gekennzeichnetι
Gd2Bi, Gd2Sb, Dy2Sb1 Gd (Bi1^xSbx), (Gd1^DyJ2Sb und
Diese Stoffe sind ferromagnetisch.
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ß4D ORIGINAL
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung ferromagnetisoliGr Legierungenaus
seltenen Erdmetallen, Antimon und/oder Wismut, daduroh
gekennzeichnet, daß als feinpulverisierte Ausgangsstoffe
mindestens eines der Seltenen Erdmetalle· Gadolinium und
Dysprosium und mindestens eines der Elemente Antimon
und Wismut verwendet werden, die gemischt und in einem verschlossenen, widerstandsfähigen Tiegel in einer sauerstofffreien
Atmosphäre zur Einleitung der Reaktion auf eine Temperatur von etwa 1j500°C gebracht und nach der Reaktion
auf Raumtemperatur abgekühlt werden.
2, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das die
Ausgangsstoffe in solchen anteiligen Mengen miteinander gemischt werden, daß die erhaltene ferromagnetische Legierung
durch die Formel (CkI1 -DjO0(Bi.* „Sbv) charakterisiert
wird, in der XtIr die voneinander unabhängigen Variablen :c
J! und ζ gilt: 1 j» ζ JtO und 1£X^O.
3» Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, daduroh gekennzeichnet,
daß die Ausgangestoffe durch Erhitzen im Hochfrequenz-Induk
tionsofen auf die erforderliche Temperatur gebracht werden.
90S838/0339
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