DE1210992B - Verfahren zur Herstellung ferromagnetischer Legierungen aus Seltenen Erdmetallen, Antimon und/oder Wismut - Google Patents
Verfahren zur Herstellung ferromagnetischer Legierungen aus Seltenen Erdmetallen, Antimon und/oder WismutInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
210 992 Int. CL:
C22c
Deutsche Kl.: 40 b-1/02
Nummer: 1 210 992
Aktenzeichen: J 26300 VI a/40 b
Anmeldetag: 30. Juli 1964
Auslegetag: 17. Februar 1966
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung ferromagnetischer Materialien, die Seltene
Erdmetalle enthalten. Die Seltene Erdmetalle enthaltenden Stoffe sind wichtige magnetische Materialien,
da sie höhere magnetische Momente besitzen als Stoffe, die die Metalle der Eisengruppe, d. h. Eisen,
Kobalt und Nickel, enthalten.
Das magnetische Moment eines Elementes der Seltenen Erdmetalle ist entweder die Summe oder die
Differenz der Spin- und Bahnmomente der unpaarigen Elektronen der 4 f-Schale, wobei die Differenz für die
leichteren und die Summe für die schwereren Elemente gilt. Die äußeren Bahnen schirmen die 4f-Schale
wirksam ab, so daß das Eingehen einer chemischen Bindung nur gernige Auswirkungen auf das gesamte
magnetische Moment hat. Im Gegensatz dazu sind die unpaarigen Elektronen der 3d-Schale bei den
Metallen der Eisengruppe direkt beim Eingehen einer Bindung und an der magnetischen Kopplung beteiligt,
so daß Verbindungen und Legierungen dieser Elemente im allgemeinen verschiedene Momente aufweisen.
Bisher waren die meisten Untersuchungen von Systemen der Seltenen Erdmetalle mit Elementen der
Hauptgruppe V des Periodischen Systems der Elemente, d. h. mit Stickstoff, Phosphor, Arsen, Antimon
und Wismut, beschränkt auf das Studium von Systemen, in denen die Bestandteile im Verhältnis 1 : 1
vorlagen, oder auf Systeme, die einen hohen Anteil der leichteren Seltenen Erdmetalle (Lanthan und Cer),
enthielten. Anders als die Metalle der Eisengruppe weisen alle Seltenen Erdmetalle und ihre Verbindungen
Curie-Temperaturen auf, die beträchtlich unter der Raumtemperatur von 200C liegen. In dem Bestreben,
den Temperaturbereich der ierromagnetischen Eigenschaften auszuweiten, ist es wichtig, nach Systemen zu
suchen, die eine oberhalb der Raumtemperatur liegende Curie-Temperatur besitzen. Da es außerdem
nicht möglich ist, hexagonal kristallisierende, magnetisch harte Elemente, wie Dysprosium, durch üblicherweise
zur Verfügung stehende magnetische Felder mit einer Induktion von etwa 25 K Gauß magnetisch zu
sättigen und dadurch ihre hohen magnetischen Momente auszunutzen, ist es vorteilhaft, diese Elemente
in kubisch kristallisierende Elemente, die eine triaxiale Anisotropie aufweisen, einzubetten, so daß
eine magnetische Sättigung möglich ist.
Dies wird bei dem Verfahren zur Herstellung ferromagnetischer Legierungen aus Seltenen Erdmetallen,
Antimon und/oder Wismut gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß als feinpulverisierte Ausgangsstoffe
mindestens eines der Seltenen Erdmetalle Gadolinium, Terbium und Dysprosium und min-Verfahren
zur Herstellung ferromagnetischer
Legierungen aus Seltenen Erdmetallen, Antimon
und/oder Wismut
Legierungen aus Seltenen Erdmetallen, Antimon
und/oder Wismut
Anmelder:
International Business Machines Corporation,
Armonk, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. E. Böhmer, Patentanwalt,
Böblingen (Württ.), Sindelfinger Str. 49
Als Erfinder benannt:
Frederic Holtzberg, Pound Ridge, N. Y.;
Siegfries Imenuel Methfessel,
Montrose, N. Y. (V. St. A.)
Frederic Holtzberg, Pound Ridge, N. Y.;
Siegfries Imenuel Methfessel,
Montrose, N. Y. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 1. August 1963 (299 180)
destens eines der Elemente Antimon und Wismut verwendet werden, die gemischt und in einem verschlossenen,
widerstandsfähigen Tiegel in einer sauerstofffreien Atmosphäre zur Einleitung der Reaktion
auf 400 bis 5000C gebracht werden, die infolge der exothermen Reaktion auf 20000C ansteigt und von
der die gebildete ferromagnetische Legierung auf 15000C abgekühlt wird, etwa 20 Minuten auf dieser
Temperatur gehalten und danach rasch auf Raumtemperatur abgekühlt wird.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der genaueren Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels.
Die erfindungsgemäß herzustellenden Legierungen der Seltenen Erdmetalle besitzen die Formel A4M3,
worin A eines der Seltenen Erdmetalle, Gadolinium, Terbium und Dysprosium und M Wismut und
Antimon bedeutet. Diese neuen Verbindungen der Seltenen Erdmetalle kristallisieren in einer invertierten
Th3P4-Struktur in der Raumgruppe 143 d. Die Struktur
kann gekennzeichnet werden als kubisch raumzentriertes Gitter mit vier Formeleinheiten je Elementarzelle.
Die Inversion ist eine Folge davon, daß ein Atom der Seltenen Erdmetalle von 16 nächsten
Nachbaratomen umgeben ist und daß ein Atom der Elemente Wismut oder Antimon von 12 nächsten
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3 4
Nachbaratomen umgeben ist im Gegensatz zu Tho- etwa 20000C erhöht. Die anfängliche Wärmezufuhr
rium, bei dem ein Atom von 12 unmittelbar benach- dient daher nur dazu, die Reaktion einzuleiten, und
barten Atomen umgeben ist, während ein Atom des die Energiezufuhr kann unterbrochen werden, sobald
Elements Phosphor der Gruppe V des Periodischen der Tiegel Weißglut erreicht. Nach Beendigung der
Systems in der normalen Struktur von 16 Nachbar- 5 Reaktion glüht die Probe, da keine weitere Wärme
atomen unmittelbar umgeben ist. Die ungewöhnliche aus der exothermen Reaktion entsteht noch durch die
Bindung der Atome des Seltenen Erdmetalls in diesen Hochfrequenzinduktionsspule zugeführt wird, rasch
Strukturen beeinflußt deren physikalische Eigen- auf Raumtemperatur ab. Wenn der Tantaltiegel ge-
schaften, z. B. weist Gd4Bi3 eine Curie-Temperatur öffnet wird, erscheint das Reaktionsprodukt als
von 3400K auf (50° höher als bei dem Metall Gadoli- io dichter metallischer Barren.
nium [2900K]) und ist ein magnetisch weiches Material Die neuen Seltene Erdmetalle enthaltenden Legie-
(d.h., es besitzt niedrige Koerzitivkraft (H0), niedrige rungen sind spröde, metallische Materialien, die,
Remanenz (Br) und niedriges Sättigungsfeld) wie es wenn sie der Luft ausgesetzt sind, oxydieren und in
die Verbindung Gd4Sb3 ist. Daher sind die Gadolinium- feinpulverisierter Form pyrophor sind. Zur zusätz-
Verbindungen und ihre festen Lösungen geeignete 15 liehen Homogenisierung im Anschluß an den raschen
Materialien für die Verwendung in Transformator- Temperaturanstieg in dem vorher beschriebenen Ver-
kernen. fahren wird der Tiegel 20 Minuten auf einer Tem-
Die in kubischem Gitter erhaltene Verbindung peratur unterhalb des Schmelzpunktes der Probe
Dy4Sb3 besitzt eine triaxiale Anisotropie und kann (I4OO bis 16000C) gehalten und rasch abgekühlt,
daher magnetisch gesättigt werden, was zu einem 20 Obgleich das chemische Verhalten der Seltenen Erd-Energieprodukt BrHe größer als 45 · 106Gauß · Oer- metalle verhältnismäßig einheitlich ist, gibt es Untersted bei der Temperatur des flüssigen Heliums führt schiede in der Kristallisation, die von Unterschieden im Gegensatz zu der höchsten im Handel verfügbaren in den Radien und wahrscheinlich von Unterschieden dauermagnetischen Platin-Kobalt-Legierung mit einem in den Elektronengittern herrühren. Bestimmte der Energieprodukt BrHc = 26 · 106 Gauß · Oersted. Die 25 hier beschriebenen Legierungen ergeben sich als magnetisch harten Materialien sind nützlich als primäre Kristallisation aus der Schmelze und erfor-Dauermagnete in Tieftemperatursystemen und schließ- dem keine weitere Wärmebehandlung, andere jedoch lieh die Verbindungen Dy4Sb3, Dy4Bi3, Tb4Sb3 und kristallisieren als heterogene Verbindungen und ent-Tb4Bi3 sowie feste Lösungen von der ArtDy^SbiEBii-;!;)^ halten stets, wenn sie ohne weitere Wärmebehandlung Tb4(Sb^Bi1-K)3 und Tbj/Dyi-^CSbaBii-^s mit la ^ ^O 3<> auf Raumtemperatur abgekühlt werden, ein zweites und I^ y ^O ein. Gefüge. Durch die zusätzliche Wärmebehandlung
daher magnetisch gesättigt werden, was zu einem 20 Obgleich das chemische Verhalten der Seltenen Erd-Energieprodukt BrHe größer als 45 · 106Gauß · Oer- metalle verhältnismäßig einheitlich ist, gibt es Untersted bei der Temperatur des flüssigen Heliums führt schiede in der Kristallisation, die von Unterschieden im Gegensatz zu der höchsten im Handel verfügbaren in den Radien und wahrscheinlich von Unterschieden dauermagnetischen Platin-Kobalt-Legierung mit einem in den Elektronengittern herrühren. Bestimmte der Energieprodukt BrHc = 26 · 106 Gauß · Oersted. Die 25 hier beschriebenen Legierungen ergeben sich als magnetisch harten Materialien sind nützlich als primäre Kristallisation aus der Schmelze und erfor-Dauermagnete in Tieftemperatursystemen und schließ- dem keine weitere Wärmebehandlung, andere jedoch lieh die Verbindungen Dy4Sb3, Dy4Bi3, Tb4Sb3 und kristallisieren als heterogene Verbindungen und ent-Tb4Bi3 sowie feste Lösungen von der ArtDy^SbiEBii-;!;)^ halten stets, wenn sie ohne weitere Wärmebehandlung Tb4(Sb^Bi1-K)3 und Tbj/Dyi-^CSbaBii-^s mit la ^ ^O 3<> auf Raumtemperatur abgekühlt werden, ein zweites und I^ y ^O ein. Gefüge. Durch die zusätzliche Wärmebehandlung
Barren der reinen Metalle Gadolinium, Terbium wird die Temperatur der Probe auf die Zersetzungsund
Dysprosium (Reinheitsgrad 99,9%) werden in temperatur der heterogenen Verbindung erhöht, um
einer sauerstofffreien Atmosphäre, z. B. in Helium, die Diffusionsgeschwindigkeit zu erhöhen, so daß sich
Argon oder Stickstoff, pulverisiert. Das Pulver der 35 die Verbindung unter Gleichgewichtsbedingungen
Seltenen Erdmetalle wird dann mit dem Antimon- bildet und sich ein reines Gefüge ergibt, nämlich das
oder Wismutpulver (Reinheitsgrad 99,9%) gemischt der 4:3-Verbindung.
und zu Pillen gepreßt, die in einen Tiegel gebracht In bestimmten Fällen ist es möglich, ein heterogen
werden, der aus einem sich an der Reaktion nicht schmelzendes Material in genügender Reinheit durch
beteiligenden Material, z. B. Tantal oder Molybdän, 40 die in dem nachfolgenden Beispiel beschriebene
besteht. Die Größe der Pille ist so gewählt, daß sie spezielle Wärmebehandlung zu erhalten,
einen Kolben für den Tiegel bildet. Ein spitz zulaufender Stopfen aus dem Material des Tiegels wird in den Beispiel 1 Gd4Bi3
einen Kolben für den Tiegel bildet. Ein spitz zulaufender Stopfen aus dem Material des Tiegels wird in den Beispiel 1 Gd4Bi3
Tiegel hineingedrückt, so daß er auf die Oberfläche
der Pille drückt, um möglichst viel an totem (d. h. 45 1,30 g Gadoliniumpulver werden in einem Trockleerem)
Raum auszuschließen. Die enge Passung und nungsgefäß mit 1,29 g Wismutpulver gemischt. Diese
die kleine Teilchengröße sind notwendig, weil, wenn Mischung wird in einem mit Stickstoff gereinigten
toter (oder leerer) Raum in dem Tiegel vorhanden Trocknungsgefäß zu Pillen gepreßt. Diese Pillen werist,
der Antimon-Wismut-Dampf beim Abkühlen den dann in einen entgasten Tantaltiegel gebracht,
kondensiert und zu inhomogenen Produkten führt. 50 Ein spitz zulaufender Tantalstopfen wird so in den
Wenn die Teilchen zu groß sind, verdampft infolge Tiegel gezwängt, daß er auf die Oberfläche der Pillen
der hohen Reaktionstemperatur das Antimon oder drückt, um möglichst viel an totem Raum auszu-Wismut,
bevor die Reaktion vollendet ist, und drängt schließen. Das überschüssige Tantal des Stopfens
den Dampf aus dem Tiegel heraus. Das überschüssige wird mit leichten Hammerschlägen bearbeitet, um
Tantal des Stopfens wird dann mit leichten Hammer- 55 einen gasdichten Verschluß zu bilden. Der Tiegel wird
schlagen bearbeitet, um einen dichten Verschluß zu dann auf einem Ständer in ein Vakuumgefäß aus
bilden, so daß der während der Reaktion erzeugte Quarz gebracht, das sich in der Mitte einer Hoch-Antimon-
oder Wismut-Dampf von dem Tiegel frequenzinduktionsspule befindet. Die Temperatur des
zurückgehalten wird. Der Tiegel wird dann auf einem Tiegels wird auf 400 bis 5000C erhöht, um die ReStänder
in ein Vakuumgefäß aus Quarz gebracht, das 60 aktion einzuleiten. Während der Reaktion erhöht sich
sich in der Mitte einer Induktionsspule für Hoch- die Temperatur des Tiegels infolge der exothermen
frequenzheizung befindet. An Stelle des Vakuums Reaktion spontan auf über 20000C, womit sie oberwird
oft eine Heliumatmosphäre verwendet. Der halb des Schmelzpunktes der Verbindung liegt.
Induktionsspule wird eine solche elektrische Energie Während der Reaktion wird die Energiezufuhr zu
zugeführt, daß die Tiegeltemperatur innerhalb von 65 der Induktionsspule unterbrochen. Das Abkühlen
etwa 10 bis 30 Sekunden auf 400 bis 5000C ansteigt. des Tiegels nach der Beendigung der Reaktion wird
In diesem Temperaturbereich wird eine Reaktion ein- durch in dem Vakuum auftretende Strahlungsverluste
geleitet, die spontan die Temperatur des Tiegels auf gesteuert. Sobald der Tiegel Raumtemperatur ange-
nommen hat, wird er geöffnet, und das erhaltene Produkt Gd4Bi3, das als dichter metallischer Barren
erscheint, wird entfernt.
Beispiel 2 — Gd4Sb3
Das Verfahren nach dem Beispiel 1 wird wiederholt, mit der Ausnahme, daß das Wismut durch 0,7548 g
Antimon ersetzt ist. Das erhaltene Produkt ist Gd4Sb3.
Beispiel 3 — Dy4Sb3
1,300 g Dysprosiumpulver werden in einem Trocknungsgefäß mit 0,7304 g Antimonpulver gemischt.
Diese Mischung wird in einem mit Stickstoff gereinigten Trocknungsgefäß zu Pillen gepreßt. Diese Pillen
werden in einen entgasten Tantaltiegel gebracht. Ein spitz zulaufender Tantalstopfen wird in den Tiegel
gezwängt, so daß er auf die Oberfläche der Pillen drückt, um möglichst viel totes Volumen auszuschließen.
Das überschüssige Tantal des Stopfens wird mit leichten Hammerschlägen bearbeitet, um einen
gasdichten Verschluß zu bilden. Der Tiegel wird dann auf einem Ständer in ein Vakuumgefäß aus
Quarz gebracht, das sich in der Mitte einer Hochfrequenzinduktionsspule befindet. Die Temperatur des
Tiegels wird auf 400 bis 5000C erhöht, um die Reaktion
einzuleiten, durch deren exothermen Verlauf die Temperatur des Tiegels auf über 20000C ansteigt.
Der Tiegel kühlt dann anschließend auf eine Temperatur von etwa 15000C ab. Diese Temperatur wird
während 20 Minuten aufrechterhalten, und anschließend wird die Energiezufuhr zu der Induktionsspule
unterbrochen. Der Tiegel kühlt daraufbin rasch auf Raumtemperatur ab. Das erhaltene Produkt ist
Dy4Sb3.
Beispiel 4 — Dy4Bi3
Das Verfahren ist gleich wie bei dem Beispiel 3 mit der Ausnahme, daß an Stelle des Antimons
1,2538 g Wismut verwendet werden. Das erhaltene Produkt ist Dy4Bi3.
Beispiel 5 — Tb4Sb3
Das Verfahren ist gleich wie bei dem Beispiel 3, mit der Ausnahme, daß an Stelle von Dysprosium
0,9526 g Terbium und an Stelle des Wismuts 0,5463 g Antimon verwendet werden. Das erhaltene Produkt ist
Tb4Sb3.
Beispiel 6 — Tb4Bi3
Das Verfahren nach dem Beispiel 3 wird wiederholt mit der Ausnahme, daß an Stelle von Dysprosium
0,7551 g Terbium und an Stelle der im Beispiel 3 angegebenen Menge Antimon 0,7448 g Wismut verwendet
werden. Das erhaltene Produkt ist Tb4Bi3.
Feste Lösungen von Verbindungen der herzustellenden Legierungen aus Seltenen Erdmetallen
haben die Formeln:
[worin A und A' voneinander verschiedene Seltene ίο Erdmetalle der aus Gadolinium, Terbium und Dysprosium
bestehenden Gruppe sind; M bedeutet Antimon und Wismut; ferner ist Ig v g0];
[worin A ein Seltene Erdmetall der aus Gadolinium, Terbium und Dysprosium bestehenden Gruppe ist
und Ig χ gO] und
(AA' \ (Qh TU "V.
20
20
[worin A und A' voneinander verschiedene Seltene Erdmetalle der aus Gadolinium, Terbium und Dysprosium
bestehenden Gruppe sind und Ig χ gO und
Ig y gO ist].
as Diese festen Lösungen der Seltenen Erdmetalle sind
ferromagnetisch; da ihre Curie-Temperaturen in starkem Maße von der Zusammensetzung abhängen,
können diese festen Lösungen dazu benutzt werden, um eine Reihe von Legierungen herzustellen, deren
Curie-Temperaturen willkürlich innerhalb eines kontinuierlichen Bereiches von Curie-Temperaturen gewählt
werden, so daß diese Legierungen in Geräten zur Temperatursteuerung und in Sicherheitsvorrichtungen
Anwendung finden. Die festen Lösungen werden in der gleichen Weise wie die Verbindungen
der Seltenen Erdmetalle hergestellt.
Die Ausgangsmischung wird durch Abwiegen und sorgfältiges Mischen der in feinverteilter Form vorliegenden
Bestandteile (d. h. der Seltenen Erdmetalle und Metalloide) hergestellt, wie das für die Beispiele 7
bis 19 in den Tabellen I, II und III angegeben ist. Die Mischung wird dann zu Pillen gepreßt und in einem
luftdicht verschlossenen Tantaltiegel erhitzt, wie bei dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren zur Herstellung
der reinen Verbindungen. Die gemäß dem Beispiel 7 bis 19 hergestellten festen Lösungen besitzen
die für jedes Beispiel angegebenen Formeln.
Das Herstellungsverfahren ist gleichwie im Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß die in den Tabellen I, II und
III angegebenen Mengen benutzt werden, die innig gemischt und dann zu Pillen gepreßt werden. Das
erhaltene Produkt ist eine feste Lösung mit der für jedes Beispiel angegebenen Formel.
Beispiel Nr. | A | Gewicht in Gramm | M | Formel der |
(AyAi-J1)M3 | Gd = 0,09968 | A' | Bi =0,99360 | festen Lösung |
7 | Gd = 0,19768 | Tb = 0,90668 | Bi =0,98518 | Gdo,4Tb3,6Bi3 |
8 | Tb = 0,29968 | Dy = 0,81712 | Bi =0,98526 | Gd0>8Dy3i2Bi3 |
9 | Gd = 0,50406 | Dy = 0,71502 | Sb =0,73178 | TX2Dy218Bi3 |
10 | Gd = 0,62602 | Tb = 0,76414 | Sb =0,72762 | Gd1(6Tb2,4Sb3 |
11 | Tb = 0,75776 | Dy = 0,64692 | Sb =0,72566 | Gd2jODy2,oSb3 |
12 | Dy = 0,51654 | Tb2/4Dy1#6Sb3 | ||
Die festen Lösungen (AyA1^y)JA5 zeigen eine.,
lineare Änderung der Gitterkonstanteny, die dazu·
benutzt werden kann, das Verhältnis von A zu A' zu bestimmen. Die Curie-Temperatur ändert sich als.
Funktion der Konzentration der Atome des Seltenen Erdmetalls. Die magnetischen Momente der festen
Lösungen stellen' den Mittelwert aus den Momenten
der die Lösung -bildenden einzelnen Seltenen Erd-'
metalle dar, deren Momente entsprechend der Kon-* '
zentration der Komponenten der Lösung bewertet 5 werden.
Beispiel Nr. A4(SbxBu -x\ |
A | Gewicht in Gramm Sb |
Bi | Formel der festen Lösung |
13 14 15 16 |
Gd = 1,3000 Gd = 1,3000 Tb = 1,3000 Dy = 1,3000 |
0,1887 0,5661 0,07469 0,59345 |
0,9718 0,3239 1,15396 0,50156 |
Gd4Sb0,75Bi2i25 Gd4Sb2-25Bi0 75 Tb4Sb013Bi2 ν Dy4Sb2-7Bi0-3 |
Die festen Lösungen A4(Sb^Bi1-S)3 zeigen eine der Ionen der Seltenen Erdmetalle durch chemische
lineare Veränderung der Gitterkonstanten x, die dazu ao Bindung nicht beeinflußt werden, wird das magnetische
benutzt werden kann, das Verhältnis von Sb zu Bi zu bestimmen. Die Curie-Temperatur steigt äußerst
rasch mit χ an, insbesondere in dem Fall der festen Lösung Gd4(Sb3JBi1-^)3. Da die magnetischen Momente
Moment pro Gadolinium-Atom durch die Änderung in der Zusammensetzung der festen Lösung nicht verändert.
Gd Gd Tb |
A | Tb Dy Dy |
Tabelle III | η Gramm Sb |
Bi | Gd0. Gd3. Tb0, |
Formel der festen Lösung |
|
Beispiel Nr. | = 0,14522 = 0,90274 = 0,67342 |
Gewicht i A' |
0,59740 0,08986 0,38694 |
0,18094 0,87410 0,66418 |
||||
17 18 19 |
= 1,07638 = 0,13326 = 0,27542 |
|||||||
Die festen Lösungen (AaAV2Z)4(SbZBi1-Z)3 haben
die durchschnittlichen physikalischen Eigenschaften der genannten festen Lösungen, d. h., das durchschnittliche
Moment der Komponente (AyA1^y)4, der
festen Lösung ändert sich stark als Funktion der Konzentration von Sb und Bi oder anders gesagt:
bei einem gegebenen Verhältnis von Sb zu Bi stellt das Moment den Mittelwert der Momente von A und A'
dar, deren Momente entsprechend den Konzentrationen bewertet werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung ferromagnetischer Legierungen aus Seltenen Erdmetallen, Antimon
und/oder Wismut, dadurch gekennzeichnet,
daß als feinpulverisierte Ausgangsstoffe mindestens eines der Seltenen Erdmetalle
Gadolim'um, Terbium und Dysprosium und mindestens eines der Elemente Antimon und Wismut
verwendet werden, die gemischt und in einem verschlossenen, widerstandsfähigen Tiegel in einer
sauerstofffreien Atmosphäre zur Einleitung der Reaktion auf 400 bis 5000C gebracht werden, die
infolge der exothermen Reaktion auf 20000C ansteigt und von der die gebildete ferromagnetische
Legierung auf 15000C abgekühlt wird, etwa
20 Minuten auf dieser Temperatur gehalten und danach rasch auf Raumtemperatur abgekühlt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe in solchen anteiligen
Mengen miteinander gemischt werden, daß die erhaltene ferromagnetische Legierung
durch die Formel (Aj/A^-^^SbaBi^^g charakterisiert
wird, in der A und A' Seltene Erdmetalle sind und für die voneinander unabhängigen Variablen
χ und y gilt: I^ y ^O und I^ χ ^0.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe
durch Erhitzen im Hochfrequenzinduktionsofen auf die die Reaktion einleitende Temperatur gebracht
werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:·
E. V. Kleber, »Rare Earth Research«, 1961, S. 232/235.
E. V. Kleber, »Rare Earth Research«, 1961, S. 232/235.
609 508/195 2.66 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US29918063A | 1963-08-01 | 1963-08-01 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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---|---|---|---|
DEJ26300A Pending DE1210992B (de) | 1963-08-01 | 1964-07-30 | Verfahren zur Herstellung ferromagnetischer Legierungen aus Seltenen Erdmetallen, Antimon und/oder Wismut |
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1963
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- 1964-08-04 GB GB31407/64A patent/GB1038826A/en not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
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GB1038826A (en) | 1966-08-10 |
US3427134A (en) | 1969-02-11 |
GB1011711A (en) | 1965-12-01 |
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