DE1950260B2 - Verwendung einer gesinterten Molybdän-Bor-Legierung - Google Patents
Verwendung einer gesinterten Molybdän-Bor-LegierungInfo
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- C22C1/045—Alloys based on refractory metals
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Description
Es ist bereits bekannt, daß die Eigenschaften von durch Erschmelzen im Lichtbogen- oder im Elektronenstrahlofen
hergestelltem Molybdän durch Zusatz von kleinen Mengen an Bor wesentlich verbessert
werden können. Der Borzusatz bewirkt vor allem eine Verfeinerung des Korns. Durch Erschmelzen hergestelltes
Molybdän, das geringe Mengen an Bor enthält, hat nicht nur eine hohe Rekristallisationstemperatur,
sondern es behält wegen seines feinen Gefüges seine Duktilität auch bei, wenn es rekristallisiert.
Man hat nun auch schon versucht, gesintertes Molybdän mit Borzusätzen herzustellen, da für das Sintern
weniger Wärmeenergie erforderlich ist. Es ist bisher jedoch nicht gelungen, auf diese Weise Legierungen
zu erhalten, die ähnlich gute Eigenschaften aufweisen wie das borhaltige erschmolzene Produkt.
Das ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß bisher gesintertes Molybdän nur mit verhältnismäßig großen
Mengen an Bor, 0,1 Gew.% und darüber, erprobt wurde. Der Grund hierfür dürfte sein, daß man die
Aufgabe des Borzusatzes darin erblickt hat, die im Molybdänpulver enthaltenen geringen Mengen an
Sauerstoff durch Bildung von flüchtigen Boroxyden zu entfernen. Diese verhältnismäßg großen Bormengen
können aber, wenn sie sich in Form von Boriden an den Korngrenzen ausscheiden, zu einer Versprödung
des Werkstoffs führen.
Aus der US-PS 3 177 076 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Molybdängußlegierung bekannt, bei
dem eine selbstverzehrende Elektrode aus einer gesinterten Molybdän-Bor-Legierung eingesetzt wird.
Das für diese gesinterte Molybdän-Bor-Legierung "> verwendete Molybdänpulver soll so wenig wie möglich,
vorzugsweise höchstens 0,05%, und so viel Bor, daß die fertige Gußlegierung einen Borgehalt von
0,0005 bis 0,50% aufweist, enthalten. In der erwähnten US-PS finden sich aber keinerlei Hinweise darauf,
ι» daß das gesinterte Ausgangsmaterial besonders vorteilhafte mechanische Eigenschaften aufweisen kann.
Die Erfindung beruht nunmehr auf der Erkenntnis, daß gesintertes Molybdän mit sehr kleinen Legierungszusätzen
an Bor vorzügliche mechanische Ei- > genschaften aufweist, wenn man für eine ausreichende
Reinheit, d. h. vor allem Freiheit an Sauerstoff, der Ausgangspulver und der Sinteratmosphäre Sorge
trägt.
Demgemäß betrifft die Erfindung also die Verwen-•2"
dung einer gesinterten Molybdän-Bor-Legierung, bestehend aus 0,002 bis 0,02% Bor, weniger als
0,0025% Sauerstoff, Rest Molybdän, als Werkstoff für Gegenstände, die im verformten und rekristallisierten
Zustand bei -60° C eine Dehnung von etwa 5% und bei +20° C eine Zugfestigkeit von mehr als
50 kp/mm2 aufweisen müssen.
Die erfindungsgemäß verwendete Legierung enthält vorzugsweise 0,005 bis 0,01% Boi.
Weitere vorteilhafte Zusätze sind 0,03 bis 0,07%, insbesondere 0,05%, Wolfram und 0,05 bis 2% Zirkonium
und/oder Hafnium.
Die erfindungsgemäß verwendeten Legierungen zeichnen sich durch eine überraschend hohe Feinkörnigkeit
aus, die bewirkt, daß die Legierungen noch bei Temperaturen von —60° C duktil sind. Trotzdem
weisen diese Legierungen gegenüber unlegiertem Sintermolybdäh
eine wesentlich höhere Festigkeit auf.
Bei der Herstellung der Legierungen muß von möglichst sauerstofffreien Pulvern ausgegangen werden.
Es ist zweckmäßig, den Borrusatz nicht in Form von elementarem Bor, sondern in Form von metallischen
Borverbindungen, z. B. als Molybdänborid, einzusetzen. Das Sintern kann in hochreinem Wasserstoff
oder im Hochvakuum vorgenommen werden. Es muß dabei mit einem gewissen Verlust an Bor beim
Sintern gerechnet werden, der dadurch zustande kommt, daß sich unter Mitwirkung der im Pulver enthaltenen
geringen Sauerstoffreste flüchtige Boroxyde bilden. Für die Eigenschaft des gesinterten Molybdäns
ist jedoch nicht die zugesetzte Bormenge maßgebend, sondern der im Sinterprodukt zurückbleibende Gehalt
an Bor.
Die Ergebnisse von Zerreißversuchen an gesinterten, zu Stäben verformten und rekristallisierten Mo-Iybdänproben
mit verschieden großen Borzusätzen im Vergleich zu einer borfreien Probe sind in der Zeichnung
schaubildlich dargestellt. Fig. 1 zeigt die Dehnungswerte in Prozent und Fig. 2 die Werte der Zugfestigkeit
in kp/mm2 in Abhängigkeit von der bo Temperatur im Bereich von -60° C bis +20° C.
Die Proben wurden aus feinem, durch Reduktion gewonnenem Molybdänpulver (mittlere Korngröße 5
μηι) hergestellt, das folgende weitere Bestandteile in
ppm
b5 Eisen 60
Silizium 30
Wolfram 500
Kohlenstoff 100
Sauerstoff 300,
mittlere Korngröße 5 μ und spez. Oberfläche 0,2 rrr/g, enthielt.
Das Pulver wurde mit einem Druck von 5 t/cm2
zu Stäben verpreßt und 2 h bei 2000° C in Wasserstoff gesintert. Das Bor wurde in Form von Molybdänborid
bereits dem Ausgangspulver zugesetzt. Die mit 1 bezeichneten Kurven geben die Werte einer borfreien
Molybdän-Vergleichsprobe wieder, während die Kurven 2 die Werte einer erfindungsgemäß zu verwendenden
Legierung mit 50 bis 75 ppm Bor darstellen und die Kurven 3 und 4 die Werte von Legierungen
wiedergeben, deren Borgehalt höher ist als derjenige der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierungen,
und zwar die Kurven 3 für eine Probe mit 250 bis 350 ppm und die Kurven 4 für eine Probe
mit 600 bis 750 ppm Bor. Wie sich aus dem Diagramm nach Fig. 1 ergibt, wurden die besten Dehnungswerte
bei der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung mit einem Borgehalt von 50 bis 75 ppm ehielt. Derartige
Werkstoffe zeichnen sich durch besonders leichte Verformbarkeit aus; so können ζ Β. rekristallisierte
Bleche leicht tiefgezogen und sonstigen spanlosen Verformungs verfahren unterzogen werden. Aus
Fig. 2 ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäß zu ver-'
wendende Probe (Kurve 2) trotz ihrer hervorragenden Duktilität eine wesentlich höhere Festigkeit aufweist
als die borfreie Legierung.
Legierungen mit einem Zirkonium- und/oder Hafniumzusatz können durch geeignete Wärmebehandlung
einer Ausscheidungshärtung unterzogen werden. Die Festigkeit, insbesondere die Warmfestigkeit der
Legierungen, kann dadurch sehr stark erhöht werden. Die Ausscheidungshärtung kann vorteilhafterweise
erreicht werden, indem zunächst eine Lösungsglühung
ir> bei etwa 1800° C vorgenommen wird und anschließend
nach rascher Abkühlung von dieser Temperatur eine Wärmebehandlung bei etwa 1100° C. Dadurch
wird eine kohärente Ausscheidung zirkonium- bzw. hafniumhaltiger Molybdänphasen erzielt. Dazu sind
·?" Behandlungszeiten in der Größenordnung von 50 bis
100 h notwendig.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verwendung einer gesinterten Molybdän-Bor-Legierung, bestehend aus 0,002 bis 0,02%
Bor, weniger als 0,0025% Sauerstoff, Rest Molybdän, als Werkstoff für Gegenstände, die im verformten
und rekristallisierten Zustand bei — 60° C eine Dehnung von etwa 5% und bei
+ 20° C eine Zugfestigkeit von mehr als 50 kp/ mm2 aufweisen müssen.
2. Verwendung einer im Anspruch 1 genannten Legierung, die jedoch 0,005 bis 0,01% Bor enthält,
für den Zweck nach Anspruch 1.
3. Verwendung einer in den Ansprüchen 1 oder
2 genannten Legierung, die jedoch zusätzlich 0,03 bis 0,07 %, insbesondere 0,05 %, WoIham enthält,
für den Zweck nach Anspruch 1.
4. Verwendung einer in den Ansprüchen 1 bis
3 genannten Legierung, die jedoch zusätzlich 0,05 bis 2% Zirkonium und/oder Hafnium enthält, für
den Zweck nach Anspruch 1.
5. Verfahren zur Herstellung der gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 zu verwendenden Legierung,
dadurch gekennzeichnet, daß von möglichst sauerstofffreien Pulvern ausgegangen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Bor in Form von Borverbindungen
dem Ausgangspulver zugesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6 zur Herstellung der gemäß Anspruch 4 zu verwendenden
Legierung, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung zunächst bei 1800° C lösungsgeglüht und
anschließend nach raschem Abkühlen von dieser Temperatur bei 1100° C ausgehärtet wird.
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