DE1172435B - Verfahren zum Herstellen von feinkoernigem Berylliumblech mit regelloser Kristallorientierung - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von feinkoernigem Berylliumblech mit regelloser KristallorientierungInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C22f
Deutsche Kl.: 4Od-1/16
Nummer: 1 172 435
Aktenzeichen: U 8371 VI a / 40 d
Anmeldetag: 3. Oktober 1961
Auslegetag: 18. Juni 1964
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Berylliumblech mit regelloser Kristallorientierung
und einer Korngröße unterhalb 80 μ, wobei grobkörnige Walzbarren aus Beryllium mit
einer Korngröße zwischen 80 und 300 μ bei einer Temperatur zwischen 150 und 600° C bis auf einen
vorbestimmten Abwalzgrad gewalzt werden, wodurch ein bruchfreies Blech mit gleichgerichteter
Kristallorientierung erzeugt wird und das auf diese Weise hergestellte Blech bei einer Temperatur ge- ίο
glüht wird, die höher als die Walztemperatur ist.
Beryllium ist ein Leichtmetall mit einer geringen Dichte und mit einem hohen Verhältnis von Festigkeit
zu Gewicht. Es bietet große Verwendungsmöglichkeiten als Konstruktionsmaterial auf dem
Gebiet der Kernreaktortechnik wegen seiner ausgezeichneten Moderatoreigenschaften und seines geringen
Einfangquerschnitts für Neutronen und in der Luftfahrtindustrie wegen seines hohen Schmelzpunktes
und Festigkeit-Gewicht-Verhältnisses. Beryllium ist einige Zeit als Legierungselement verwendet
worden; jedoch hat es sich nie so recht als Konstruktionsmaterial durchgesetzt, und zwar wegen
seines im allgemeinen unbefriedigenden mechanischen Verhaltens. Grobkörniges Beryllium ist
äußerst spröde und bietet als ein Metall, das starken Verformungen ausgesetzt werden soll, keine praktische
Verwendungsmöglichkeit. Gegossenes Beryllium ist normalerweise äußerst grobkörnig. Feinkörnige
Gußstücke können zwar hergestellt werden, jedoch nur mit kleinen Querschnittsabmessungen,
die keine industrielle Bedeutung haben.
Infolge des Umstandes, daß gegossenes Beryllium seinem Wesen nach schwer zu bearbeiten ist, war
man bisher gezwungen, das gegossene Beryllium in feines Pulver zu zermahlen, um dadurch auf künstlichem
Wege die Korngröße des Materials zu verringern. Das Pulver konnte dann gesintert werden,
um die gewünschten Gegenstände herzustellen. Der verfahrensmäßige Umweg über das Pulverisieren ist
jedoch äußerst kostspielig, und beim Zermahlen werden Verunreinigungen in das Metall eingebracht.
Es würde offensichtlich besser sein, wenn das Gußmaterial unmittelbar verformt werden könnte.
Selbst wenn feinkörnige Gußstücke großer Abmessungen hergestellt werden könnten, würde dadurch
das Problem nicht gelöst. Es ist festgestellt worden, daß sich eine gleichgerichtete Kristallorientierung
in feinkörnigem Material während der Bearbeitung bildet, und dadurch wird eine ausgeprägte
Anisotropie der mechanischen Eigenschaften hervorgerufen.
Verfahren zum Herstellen von feinkörnigem
Berylliumblech mit regelloser Kristallorientierung
Berylliumblech mit regelloser Kristallorientierung
Anmelder:
United Kingdom Atomic Energy Authority,
London
Vertreter:
Dipl.-Ing. E. Schubert, Patentanwalt,
Siegen, Eiserner Str. 227
Als Erfinder benannt:
Alan Moore,
Charles lan Bort, London
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 4. Oktober 1960 (34 056) -
Es ist bekannt, Beryllium bei verschiedenen Temperaturen bis zu etwa 1100° C zu walzen, um
Bleche herzustellen. Dies ist die übliche erste Verfahrensstufe in der Metallurgie bei der Herstellung
von Metallgegenständen, da Blech ein Material ist, das stärkeren Verformungen ausgesetzt werden
kann. Wie bereits erwähnt, ist es jedoch offensichtlich, daß grobkörniger Berylliumguß für das Walzen
zu Berylliumblech nicht geeignet ist, da durch das Walzen ein grobkörniges Blech mit einer gleichgerichteten
Kristallorientierung erzeugt wird. Außerdem ist es nach den Ausführungen offensichtlich,
daß feinkörniger Berylliumguß zur Herstellung von Blechen nicht geeignet ist, und zwar wegen der Entstehung
der gleichgerichteten Kristallorientierung während des Walzens.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zum Herstellen von feinkörnigem Berylliumblech,
welches im wesentlichen isotropische mechanische Eigenschaften hat, aus gegossenen
Berylliumbarren. Durch das Verfahren ist es möglich, die Korngröße unter 80 μ herabzusetzen, wobei
die Körner entlang ihren Achsen im wesentlichen die gleichen Ausdehnungen haben. Das nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Blech hat ein Feinkorngefüge mit regelloser Kristallorientierung
und somit eine gute Verformbarkeit.
Die gleichgerichtete Kristallorientierung kann durch Warmwalzen oder einen anderen Bearbeitungsvorgang
erzielt werden; jedoch ist es besonders vorteilhaft, das Material bei einer Temperatur zwischen
200 und 500° C warm zu walzen, und zwar
409 600/296
mit der maximalen Abwälzung, die ohne Rißbildung erreicht werden kann. Es wurde festgestellt, daß
diese im allgemeinen geringer als 50% ist. Falls erwünscht, kann das Material noch einmal bearbeitet
und wieder geglüht werden, um eine weitere Verminderung der Korngröße zu erreichen.
Die Kornverfeinerung bewirkt eine Herabsetzung der Temperatur für den Übergang vom spröden zum
verformbaren Zustand. Es ist auf diese Weise festgestellt worden, daß das geglühte Ausgangsblech,
welches durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Erzielung einer mittleren Korngröße von 30 μ hergestellt
wurde, eine Dehnung von 12,5 % bei Raumtemperatur in der Ebene des Bleches zeigte, wobei
die Probe parallel zur Walzrichtung geprüft wurde. Das Probestück hatte nur eine regellose Kristallorientierung
in der Basisebene (0001), und zwar kleiner als 4 mal regellos, wobei es unwahrscheinlich
ist, daß die erhöhte Plastizität auf die Textur zurückzuführen war und daß daher hohe Plastizitäten
in Richtungen senkrecht zur Blechtafelebene zu finden sein würden.
Versuchsarbeiten zur Darstellung und Erläuterung der Erfindung werden nunmehr beschrieben und behandelt.
Die Berylliumproben hatten eine Zusammensetzung, wie sie in Tabelle I angegeben ist, und wurden
aus einem Blech mit einer Dicke von 1,78 mm ausgeschnitten, welches durch Warmwalzen von
vakuumgegossenem Berylliumbarren, und zwar 75 % bei 1000° C und 85% bei 800° C, hergestellt worden
war. Die Probestücke mit einer Abmessung von 50,8 X 12,7 X 1,78 mm hatten eine einheitliche und
gleichachsige Korngröße von 85 μ mittlerer Abmessung.
Fe 0,037%
Al 0,056%
Si 0,091%
Mg 0,0008%
Mn 0,002%
Ni 0,004%
Cr 0,001%
Cu 0,001%
Be Rest
40
45 gemessenen Zeitdauer wurde das Probestück in die Kaltzone zurückgezogen. Diese Bewegungen fanden
schnell statt und wurden unter Verwendung einei Schubstange ausgeführt, die in einer »Wilsonx-Dichtung
saß. Temperaturmessungen des Probestückes wurden innerhalb ± 10c C bzw. bis zu einer solchen
Genauigkeit mittels einer Eichung entlang der Zylinderachse des Ofens unter Verwendung eines
Pt-Pt/Rh-Thermoelementes ermittelt. Es soll jedoch betont werden, daß die Probestücke nicht über die
ganze Länge der angegebenen Glühzeit auf Temperatur waren, und um sicherzugehen, daß die Probestücke
gleichen Erwärmungs- und Abkühlungszyklen folgten, wurde ihre Abmessung auf 12,7 X 6,35 X
1,78 mm festgelegt. Eine Anzeige für die Art des Wärmezyklus, dem die Probestücke unterworfen
wurden, wurde durch graphische Aufzeichnung der Temperaturwechsel eines Pt-Pt/Rh-Thermoelementes
erhalten, welches von der Kaltzone in die Heißzone des Ofens geschoben wurde (s. Figur). Wenn auch
ein Thermoelement mit einer großen Schweißperle (von 2 mm Durchmesser) bei dieser Bestimmung verwendet
wurde, so gibt die Erwärmungskurve doch nur eine Anzeige für die Erwärmungsgeschwindigkeit
der Probestücke, da die Wärmemasse des Probestückes nicht gleich derjenigen der Thermoelement-Schweißperle
war. Die Wärmemasse dieser beiden Komponenten war jedoch gering, verglichen mit der
des Ofens; es wurde daher angenommen, daß die Erwärmungsgeschwindigkeit der Probestücke nicht
wesentlich von der des Thermoelementes abweichen würde.
Die angegebene Korngröße ist der mittlere Korndurchmesser von 50 Körnern, gemessen in zwei zueinander
im rechten Winkel verlaufenden Richtungen. In jedem Falle wurde die Korngröße in einer
Ebene senkrecht zur Walzrichtung und in einer Ebene parallel zur Walzrichtung bestimmt.
Auswirkung des Walzens bei 200° C
Das Ausmaß, bis zu dem Beryllium bei jeder Temperatur verformt werden könnte, wurde durch aufeinanderfolgende
Abwälzungen von 5% bei 5 Minuten langer Wiedererwärmung auf Walztemperatur
bei jeder nachfolgenden Abwälzung bis zur Rißbildung abgeschätzt. Alle Abwälzungen erfolgten in
der gleichen Richtung bei einer Walzgeschwindigkeit von etwa 10,3 m/min. Vor dem Walzen wurden die
Walzen auf ungefähr 100° C durch eine Gasflamme angewärmt. Probestücke, die für ein rasches Glühen
vorgesehen waren, wurden nachfolgend bis zu einem Abwalzgrad von ungefähr innerhalb 15% derjenigen
abgewalzt, bei welcher Bruch erfolgte oder zu erwarten war; diese Abwälzung wurde nach einem
Schema durchgeführt, das dem oben beschriebenen ähnlich war.
Die Probestücke wurden in einem Vakuumofen eingebracht, der dauernd auf Temperatur gehalten
wurde. Zunächst wurde das Probestück in eine kalte Zone (Kaltzone) des Ofens gebracht, und nach unmittelbarer
Evakuierung wurde das Probestück in die warme Zone (Warmzone) geschoben. Nach einer
Probe | Gesamtabwalzung 50OJe Durchgang (Vo) |
Bemerkungen |
Versuch 1 2 3 |
30 25 25 25 Walzen bei 300° C |
gebrochen bruchfrei |
Probe | Gesamtabwalzung 5°'n je Durchgang (Vo) |
Bemerkungen |
Versuch 1 2 3 |
50 46 42 42 Walzen bei 400° C |
I gebrochen \ bruchfrei |
Probe | Gesamtabwalzung 5 °/o je Durchgang (Vo) |
Bemerkungen |
Versuch 1 2 3 |
62 57 54 54 |
gebrochen } bruchfrei |
Walzen bei 500° C
Probe | Gesamtabwalzung 5 °/o je Durchgang (%) |
Bemerkungen |
Versuch 1 2 |
57 60 60 |
gebrochen bruchfrei |
Die Auswirkung des raschen Glühens auf die Korngröße bei 980 ± 10° C während einer Zeitdauer
im Bereich von 15 bis 240 Sekunden für das Beryllium, das innerhalb des Bereiches 200 bis
500° C gewalzt wurde, ist in den Tabellen II bis IV zusammengefaßt. In keinem Falle wurde irgendein
bedeutender Unterschied sowohl in der mittleren Korgröße als auch in der Gleichmäßigkeit parallel
und senkrecht zur Walzrichtung bemerkt.
Walz temperatur (0C) |
Gesamt abwalzung (%) |
Glühdauer in Sekunden |
Korng quer |
röße (m) längs |
Bemerkungen | Walztextur |
200 | 25 | 30 | unvollständige Rekristallisation; isolierte Bündel re kristallisierter feiner Körner (15 bis 20 μ) |
|||
200 | 25 | 60 | — | — | I völlig rekristallisierte gleichachsige Körner, nahezu I einheitliche Abmessung |
|
200 200 200 200 |
25 25 25 25 |
75 90 105 120 |
83 96 90 64 |
84 86 94 68 |
Walztextur | |
300 | 46 | 15 | — | — | unvollständige Rekristallisierung; isolierte Bündel re kristallisierter feiner Körner (~ 15 bis 20 μ) |
|
300 | 46 | 30 | — | — | I völlig rekristallisierte gleichachsige Körner, nahezu f einheitliche Abmessung |
|
300 300 300 |
46 46 46 |
40 50 60 |
48 70 50 |
54 66 53 |
völlig rekristallisierte gleichachsige Körner von ein heitlicher Abmessung |
|
300 | 46 | 240 | 93 | 88 |
Walz temperatur (0C) |
Gesamt abwalzung (°/o) |
Glühdauer in Sekunden |
Korng quer |
röße (,«) längs |
Bemerkungen | j Walztextur |
400 400 |
54 54 |
15 20 |
— | unvollständige Rekristallisation; isolierte große nicht- kristallisierte Körner mit nichtlinearen Begrenzun gen wurden beobachtet |
||
400 | 54 | 25 | 23 | 26 | völlig rekristallisierte gleichachsige Körner, nahezu einheitliche Abmessung |
|
400 | , 54 | 30 | 40 | 37 | völlig rekristallisierte gleichachsige Körner von ein heitlicher Abmessung |
|
400 | 54 | 60 | 68 | 63 | I völlig rekristallisierte gleichachsige Körner, nahezu I einheitliche Abmessung |
|
400 400 400 400 |
54 54 54 54 |
90 120 150 180 |
90 86 56 90 |
— |
Walz temperatur (0C) |
Gesamt abwalzung (°/o) |
Glühdauer in Sekunden |
Korngröße Qi) quer | längs |
28 | Bemerkungen |
500 500 |
60 60 |
20 25 |
27 | unvollständige Rekristallisation; isolierte Bündel feiner rekristallisierter Körner (15 bis 20 μ) unvollständige Rekristallisation; gelegentliche große nichtkristallisierte Körner mit nichtlinearen Be grenzungen wurden festgestellt |
Tabelle IV (Fortsetzung)
Walztemperatur
(0C)
Gesamtabwalzung
(1Vo)
Glühdauer in Sekunden
Korngröße (μ)
quer längs
Bemerkungen
500
500
500
500
60
60
60
60
60 240
30
86 98
26
70 völlig rekristallisierte gleichachsige Körner mit nahezu einheitlicher Abmessung
völlig rekristallisierte gleichachsige Körner mit ein-J heitlicher Abmessung
Rekristallisierte Körner schienen allgemein durch lineare Grenzen gleichachsig gemacht und bestimmt
zu sein. In Fällen, wo eine Veränderung in dei Korngröße festgestellt wurde, lassen die Gefügebilder
die Vermutung zu, daß die größeren Bereiche unkristallisiert sind, während diejenigen Bereiche,
welche rekristallisierte Körner enthalten, durch eine unregelmäßige Umrißlinie begrenzt sind, die der
Grenze eines ursprünglichen deformierten Korns entsprechen könnte. Es folgt daher, daß zur Erzielung
optimaler Bedingungen für eine einheitliche feine Korngröße
a) die Glühdauer nicht weniger als etwa 30 Sekunden betragen sollte, um eine Rekristallisation
aller Bereiche zu ermöglichen,
b) die Deformierung bei allen Kristallen nahezu gleichförmig sein sollte, um eine gleichzeitige
Rekristallisation über die ganze Grundmasse hinweg zu ermöglichen.
Es ist klar, daß die zweite Bedingung bzw. der zweite Zustand in der Praxis schwer zu erreichen
ist. Wenn die Glühdauer verlängert wird, um allen Bereichen die Möglichkeit zu geben, zu rekristallisieren,
dann können diejenigen Bereiche, die zuerst rekristallisieren, beträchtlich wachsen, bevor die Bereiche
der niedrigen Belastung rekristallisieren. Es wurde daher versucht, nach einem kurzzeitigen Glühen
das Metall weiter zu verformen. Ein nachfolgendes rasches Glühen sollte nicht nur die groben Körner
rekristallisieren, sondern könnte auch die Bereiche der gleichachsigen feinen Körner rekristallisieren.
Als Ausgangsmaterial für dieses Hilfsverfahren wurde eine Probe des ursprünglichen Materials ausgewählt,
welches um 50 % bei 400° C abgewalzt worden war. Die Behandlung, welcher dieses Material
unterworfen wurde, wird nachfolgend im einzelnen aufgeführt:
a) Das Material wurde bei 980° C 40 Sekunden lang rasch geglüht, und es wurde eine völlig rekristallisierte
gleichachsige Kornstruktur erzeugt.
b) Das Material wurde nachfolgend bei 7000C
während einer Dauer von 19 Stunden geglüht, um jegliche Restspannungen zu beseitigen.
Nach dieser Glühdauer wurde dem Material die Möglichkeit gegeben, im Ofen langsam abzukühlen,
und zwar ungefähr 200° C je Stunde.
c) Das Material wurde schließlich um 4O°/o bei 4000C warm abgewalzt, wobei ein bruchfreies
Blech mit einer Dicke von 5,6 mm erhalten wurde.
Von diesem Material ausgeschnittene Probestücke wurden bei 98O0C rasch geglüht. Die Ergebnisse
sind in Tabelle V zusammengefaßt.
Walzen und rasches Glühen
1. Stufe
Walztempe
ratur
ratur
Abwalzgrad
Glühdauer
in
in
(0C) ! (°/o) Sekunden
Korngröße
2. Stufe
Walztempe ratur (0C)
Abwalzgrad
Glühdauer
in Sekunden Korngröße
Bemerkungen
50
50
50
50
50
40
40
40
40
40
36
36
36
36
36
400 400 400
40 40 40
25 30 60 37
43
64
43
64
I völlig rekristallisiert; gleichachsige Körner [ einheitlicher Abmessung
Es ist klar, daß durch Homogenisieren der Spannungen in der Grundmasse durch rasches Glühen
eine einheitliche Korngröße erzielt werden kann. Je größer das Ausmaß der Warmverformung,
um so feiner ist die sich daraus ergebende Korngröße der Grundmasse. Jedoch ist die Geschwindigkeit
der Rekristallisation bei einer Temperatur von ungefähr 1000° C mit Genauigkeit schwer
zu regeln.
Die in den Tabellen II bis V wiedergegebenen Beobachtungen wurden unter ungefähr gleichen Bedingungen
im Ofen durchgeführt, die Ergebnisse können jedoch bei Schwankungen innerhalb ± 4 Sekunden
verschieden sein. Es war daher notwendig, die Auswirkung der raschen Glühung bei niedrigeren
Temperaturen zu beobachten.
Die Vorbereitungen und das rasche Glühen für das verwendete Material bei den nachfolgenden Versuchsreihen
waren wie oben beschrieben.
Die Auswirkung des raschen Glühens bei 900 ± 10° C über eine Zeitdauer im Bereich von 30 bis
Sekunden für das bei Temperaturen im Bereich von 200 bis 500° C gewalzte Metall ist in Tabelle VI
zusammengefaßt.
10
Walz temperatur (0C) |
Abwalzgrad (%) |
Glühdauer in Sekunden |
Korngi quer |
rößeCti) längs |
Bemerkungen | Walztextur |
200 | 25 | 60 | unvollständige Rekristallisation; gelegentliche große Körner mit nichtlinearen Begrenzungen |
|||
200 | 25 | 90 | 42 | 46 | völlig rekristalHsierte gleichachsige Körner, nahezu einheitlich in der Abmessung |
|
200 | 25 | 120 | 64 | 58 | Walztextur | |
300 | 42 | 30 | 1 völlig rekristallisierte gleichachsige Körner, nahezu J einheitlich in der Abmessung |
|||
— | — | 60 120 |
37 51 |
46 51 |
Walztextur | |
400 | 54 | 30 | — | — | unvollständige Rekristallisation; isolierte Bündel sehr feiner rekristallisierter Körner (~ 15 μ) |
|
400 | 54 | 35 | — | — | I völlig rekristallisierte gleichachsige Körner, nahezu I einheitlich in der Abmessung |
|
400 400 400 400 |
54 54 54 54 |
40 45 60 120 |
33 41 40 48 |
33 41 38 48 |
unvollständige Rekristallisation; isolierte Bündel sehr feiner rekristallisierter Körner (~ 15 μ) |
|
500 | 60 | 30 | — | — | 1 völlig rekristallisierte gleichachsige Körner fast gleicher J Abmessung |
|
500 500 |
60 60 |
60 120 |
42 48 |
42 48 |
In keinem Falle wurde ein bedeutender Unterschied zwischen der Korngröße und der Verteilung
in Ebenen parallel und senkrecht zur Walzrichtung festgestellt. Beim Vergleich der in den Tabellen II
bis IV wiedergegebenen Beobachtungen mit denen in Tabelle VI ergibt sich, daß die Zunahme des Grades
der Temperaturregelung, welche durch Herabsetzung der Temperatur des raschen Glühens um
1000C erzielt wird, in der Größenordnung von nur
wenigen Sekunden liegt. Beispielsweise wurde ein völlig rekristallisiertes Gefüge in einem Material erzielt,
das vorher bei 4000C wärm gewalzt wurde, nachdem es 30 Sekunden lang bei 9800C geglüht
wurde, während das gleiche Material 40 Sekunden brauchte, als es bei 900° C geglüht wurde.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen von Berylliumblech mit regelloser Kristallorientierung und
einer Korngröße unter 80 μ, wobei grobkörnige Walzbarren aus Beryllium mit einer Korngröße
zwischen 80 und 300 μ bei einer Temperatur zwischen 150 und 600° C auf einen vorbestimmten
Abwalzgrad gewalzt werden und das auf diese Weise hergestellte Blech bei einer Temperatur
geglüht wird, die höher als die Walztemperatur ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Glühtemperatur zwischen 850 und 10000C
bei einer Glühdauer von 300 bis 15 Sekunden liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Berylliumblech mit regelloser
Kristallorientierung einer Korngröße unter 80 μ bei etwa 700° C geglüht wird, um die beim
Walzen entstandenen Restspannungen zu beseitigen, und daß anschließend bei einer Temperatur
zwischen 150 und 6000C erneut gewalzt wird und das Blech zwischen 850 und 10000C
während einer Dauer von 300 bis 15 Sekunden geglüht wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 872 363;
»Metallurgia«, Bd. 58 (1958), S. 245;
»Metal Industry«, Bd. 95 (1959), S. 430.
»Metallurgia«, Bd. 58 (1958), S. 245;
»Metal Industry«, Bd. 95 (1959), S. 430.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 600/296 6.64 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB3405660A GB919423A (en) | 1960-10-04 | 1960-10-04 | Metallurgical process for working beryllium |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1172435B true DE1172435B (de) | 1964-06-18 |
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ID=10360823
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU8371A Pending DE1172435B (de) | 1960-10-04 | 1961-10-03 | Verfahren zum Herstellen von feinkoernigem Berylliumblech mit regelloser Kristallorientierung |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1172435B (de) |
ES (1) | ES270897A1 (de) |
GB (1) | GB919423A (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1381387A (fr) * | 1963-10-10 | 1964-12-14 | Commissariat Energie Atomique | Procédé pour l'amélioration des caractéristiques mécaniques d'objets en béryllium ou en alliage de béryllium |
FR1381453A (fr) * | 1963-10-25 | 1964-12-14 | Commissariat Energie Atomique | Perfectionnements aux procédés de fabrication de produits en béryllium ou en alliage de béryllium |
CN113652620B (zh) * | 2021-08-16 | 2022-05-06 | 中南大学 | 一种高微屈服强度和高延伸率的铍材的制备方法及其产品与应用 |
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-
1960
- 1960-10-04 GB GB3405660A patent/GB919423A/en not_active Expired
-
1961
- 1961-10-03 ES ES270897A patent/ES270897A1/es not_active Expired
- 1961-10-03 DE DEU8371A patent/DE1172435B/de active Pending
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Also Published As
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