DE2219275C3 - Verfahren zur Herstellung eines stengelförmigen Kristallgefüges und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines stengelförmigen Kristallgefüges und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
4r>
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines stengeiförmigen Kristaligefüges durch Rekristallisationsglühen eitics Werkstücks aus dispersionsgehärte- so
ter, warmfester Eisen-, Nickel- oder Kobalt-Legierung sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
In der US-PS 33 88 010 ist ein Verfahren der vorgenannten Art beschrieben, bei dem das ganze
Werkstück geglüht wird, wobei Kritallite entstehen, von denen ein Teil eine Dicke im Bereich von 15 bis 200 μΐη
aufweist und die Länge mehr als das Doppelte der Dicke beträgt In dem einzigen Beispiel ist die Korndicke mit
bis 60 μπι angegeben, während das Verhältnis vor.
Länge zu Dicke fehlt.
In der US-PS 33 68 883 ist ein Verfahren der vorgenannten Art beschrieben, bei dem es auf die
Reihenfolge des Heizens und Warmbearbeitens nicht wesentlich ankommt. Es wird das ganze Werkstück
geglüht und es entstehen Kristallite, von denen nur ein Teil von mindestens 25% ein Verhältnis von Länge zu
Dicke von mehr als 3 hat. Nach Beispiel 1 wird ein
Gefüge mit verschiedenen Kornarten erhalten, von
denen ein Teil bis zu 25 μπι lang ist, während bei dem
nach Beispiel 2 erhaltenen Gefüge der größte Teil des Gefüges aus sehr langgestreckten Körnern mit einer
Dicke von 0,1 bis 0,25 mm bestand.
In der DE-AS 1179 968 ist ein Verfahren zum Herstellen von Rekristallisationstexturen in metallischen Dauermagneten vom A!nico-Typ beschrieben, bei
dem der Werkstoff zuerst durch eine Glühzone und dann durch eine Kühlzone geführt wird.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend zu
verbessern, daß dem Werkstück verbesserte Eigenschaften bei hoher Temperatur, insbesondere Zeitstandverhalten und Ε-Modul, verliehen werden. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Werkstück von eine,- Kühlzone in eine auf 900
bisl370° C aufgeheizte Glühzone durch ein Temperaturgefälle von 104 bis 1104° C/cm mit einer Geschwindigkeit von 1,25 bis 366 cm/h so bewegt wird, daß
Kristallite mit einer Mindestlänge von 200 um entstehen.
Das Werkstück ist zuvor für das erfindungsgemäße Verfahren vorbereitet worden, indem man es derart
geformt — vorzugsweise geschmiedet — hat, daß in seinem Gefüge eine solche Versetzungsdichte entstanden ist, bei der das Gefüge beim erfindungsgemäßen
Verfahren eine relativ schnelle Umwandlung zu den genannten Kristalliten durchläuft
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie einer Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens entstehender Schmiedegegenstand ist durch
ungewöhnlich große Körner mit einem Durchmesser von wenigstens 2000 μπι und Einern Verhältnis von
Länge zu Durchmesser von wenigstens 10 ausgezeichnet wobei das Metall des Werkstückes in der Lage ist
die Hochtemperatureigenschaften und die hohe mechanische Festigkeit bei Temperaturen von wenigstens
etwa 50% der Schmelzeinsetztemperatur des Metalls beizubehalten.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen und der Zeichnung näher erläutert Im
einzelnen zeigt
F i g. 1 eine graphische Darstellung des verbesserten Zeitstandverhaltens, das durch die Erfindung bei einem
Schmiedestab im Vergleich zu dem gleichen Stab ohne eine derartige Bearbeitung erzielbar ist,
F i g. 2 eine graphische Darstellung der verbesserten Kriecheigenschaften, die durch die Erfindung in einem
Blech im Vergleich zu einem kommerziellen Blech ohne eine derartige Verarbeitung erzielbar sind,
Fig.3 eine graphische Darstellung des E-Moduls,
sowohl für das kommerzielle Blech als auch den erfindungsgemäß bearbeiteten Schmiedestab, um zu
zeigen, daß bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens keine Einbuße in der thermischen
Dauerfestigkeit entsteht, und
F i g. 4 eine diagrammartige Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Eine im Handel erhältliche Legierung, die in der Erfindung ausführlich untersucht worden ist besteht
nominell aus etwa 80Gew.-% Ni, 20Gew.-% Cr
2 VoL-% verteiltem Thoriumdioxyd. Diese Legierung
wird als TD-Nickelchromlegierung bezeichnet und mit
TD-Ni/Cr-Legierung abgekürzt Eine derartige Legierung beginnt bei einer Temperatur von e»wa 1400° C zu
schmelzen.
Ein Teil eines stranggepreßten Bleches aus dieser TD-Ni/Cr-Legierung mit einem rechtwinkeligen
Querschnitt von 23 χ 15 cm wurde zu einem Stab von
6 mm Durchmesser verarbeitet und danach in Längsrichtung durch einen steilen Temperaturgradienten von
etwa 326r C/cm bei 1,25 cm/h und einer Temperatur
von 13i5° C geführt, um stengeiförmige Körner zu
erhalten. Der Stab mit dem Durchmesser von 6 mm
enthielt nach der Verarbeitung ungewöhnlich große, langgestreckte Körner: 4—5 Körner im Querschnitt und
jedes war etwa 5 bis 6,25 cm lang.
Ein Teil des gleichen Stabes wurde für eine Stunde ein<?r üblichen Wärmebehandlung bei 1315° C unterzogen.
Aus beiden Stabteilen hergestellte
Bestimmung des Zeitstandverhaltens
11000C untersucht Die Ergebnisse
folgenden Tabelle I zusammengestellt:
Proben zur wurden bei sind in der
Verfahren | Last in bar | Dauer | Verlängerung | Einschnü | Bruch |
rung | |||||
(Std.) | (%) | (%) | |||
bekanntes | 560 | 1,7 | 1,5 | ja | |
erfindungsgemäßes | 560 | 90,1 | nein | ||
700 | 50 | nein | |||
840 | 51,3 | nein | |||
980 | 67,3 | nein | |||
1120 | 6,8 | 5,9 | 7,9 | ja |
In der obigen Tabelle I wurden die erfindungsgemäß
verarbeiteten Proben stufenförmig von 560 bar bis 1120 bar belastet, bis nach etwa 7 Stunden ein Bruch
auftrat Ein Vergleich dieser Ergebnisse zeigt den deutlichen Vorteil des erfindungsgemäß hergestellten
Blechs gegenüber dem mit der üblichen Wärmebehandlung hergestellten Werkstück.
Obwohl eine umfassende thermomechanische Bearbeitung einschließlich starker Dickenabnahmen unter
sorgfältig gesteuerten Bedingungen Verbesserungen in den Eigenschaften von TD-Ni/Cr-Legierungen gezeigt hat, schafft die Erfindung ein verbessertes
Verfahren zur Erzielung eines Kornwachstums ohne eine solche umfassende thermochemische Bearbeitung.
Somit können die schwierig herzustellenden dispersionsgehärteten Legierungen, wie zum Beispiel diejenigen, die große Mengen der y'-Phase enthalten, oder
diejenigen, die einen spröde machenden Zusatz von Seltenen Erden enthalten, durch die erfindungsgemäße
Bearbeitung mit Erfolg in einer Schmiedeform erzeugt werden.
Daneben konnten verarbeitbare Legierungen, wie z.B. die TD-Ni/Cr-Legierung, beispielsweise in der
Form komplexer stranggepreßter Flügelformen, erfindungsgemäß bearbeitet werden und ergaben gleichförmig gute Eigenschaften über dem ganzen Querschnitt.
Ein komplexer Gegenstand nach Art eiiies Turbinenblattes aus einer TD - Ni/Cr-Legierung, die bis zu einem
Zustand bearbeitet war, in dem das Material im Bereich von etwa 1260-1315° C in größere Körner übergeht,
wenn es bei etwa 1330° C durch einen Gradienten von etwa 333° C/cm bei einer Geschwindigkeit von
12^ cm/h bearbeitet wurde, erzeugte: das gleiche große
langgestreckte Korngefüge, wie es oben beschrieben wurde. Eine Bestimmung des Zeitstandverhaltens bei
1095° C nach einer Verarbeitung eines derartigen
Gefüges führte zu keinem Bruch nach 300 Stunden bei
980 bar. Diese Proben wurden stufenförmig bis 1050 bar
belastet, wobei nach 50 Versuchsstunden kein Bruch auftrat. Erst bei 1120 bar trat ein Bruch der Proben auf.
Zusätzliche Proben aus der TD-Ni/Cr-Legierung wurden in einigen verschiedenen Zuständen hergestellt.
Die Proben der einen Serie wurden aus einem Blech von
etwa 1,5 mm Dicke hergestellt und waren aus einer
Dicke von etwa 25 mm bei etwa 700° C gewalzt. Die Proben einer anderen Serie wurden aus einem Rundstab
mit einem Durchmesser von 6 mm hergestellt, der mittels Strangpressen unter Reduktion von etwa 160/1
bei einer Temperatur von 1016° C hergestellt worden war. Eine Untersuchung des Gefüges beider Probenserien durch ein Elektronenmikroskop zeigte, daß die
Blechproben eine hohe Versetzungsdichte hatten, die mit etwa 1012 Versetzungen/cm geschätzt wurde.
so Derartige Versetzungen, die linienförmige Störungen im Kristallgitter sind, lagen als dichte Verwicklungen
der Versetzungslinien mit einem vagen Erscheinungsbild des Zellgefüges vor, und die Proben hatten eine
große Härte von etwa 40 Rockwell C. Demgegenüber
zeigte eine Untersuchung der Stabproben sehr wenige
Versetzungen innerhalb eines gut ausgebildeten Zellgefüges und sie hatten eine relativ geringe Härte von etwa
32 RockwellC
Die Proben beider Serien wurden erfindungsgemäß
bearbeitet, indem sie durch einen steilen Temperaturgradienten geführt wurden, der durch eine Induktionsspule in einer Vorrichtung erzeugt wurde, die später in
Verbindung mit F i g. 4 beschrieben und erläutert wird. D!»se Vorrichtung wurde dazu verwendet, die Probe in
einer engen Zone zu erwärmen, während sie durch eine Induktionsspule bewegt wird. Der Temperaturgradient,
der an der Grenzfläche zwischen der sich bewegenden erwärmten Zone und dem nahe der sich bewegenden
erwärmten Zone befindlichen Abschnitt der Probe aufrechterhalten wurde, betrug etwa 445° C/cm, wobei
die Zone selbst auf eine Temperatur von etwa 1315° C
erhitzt war. Es wurde gefunden, daß die Blechproben infolge der hohen Versetzungsdichte bei etwa 900° C
bei einer Geschwindigkeit von 0,25 cm/h in große Körner übergingen. Die stranggepreßten Stabproben
mit einer geringen Versetzungsdichte wandelten sich jedoch bei etwa 1150° C bei einer ungewöhnlich großen
Geschwindigkeit von 61 cm/h um.
Eine Untersuchung des Korngefüges der zwei Probentypen ließ nach einer Bearbeitung erkennen, daß
die Körner der Blechproben trotz der großen Versetzungsdichte von etwa 0,5 μηι im allgemeinen
gleichachsig auf 14 000 χ 1000 χ 200 μπι angewachsen
waren. Die Körner der Stabproben mit einer viel geringeren Versetzungsdichte waren weitaus stärker
von etwa 1 μπι gleichachsig auf 100 000 χ 3000 μΐη
angewachsen.
Die Proben zur Bestimmung des Zeitstandverhaltens wurden aus dem gemäß diesem Beispiel bearbeiteten
Blech und Stab hergestellt und bei 1095° C untersucht Die Ergebnisse aus diesen Versuchen sind in der
folgenden Tabelle II enthalten, in der gleichzeitig übliche Testergebnisse für den gleichen Materialtyp
aufgeführt sind, der aber nicht nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bearbeitet ist.
Probe | Verfahren | Last in bar | Dauer | Verlängerung | Ein |
schnürung | |||||
(SId.) | (%) | (%) | |||
Stab | erfindungsgemäß | 980 | 14 | 7 | 12 |
Stab | bekannt | 560 | 0(a) | 1 | 18 |
Blech | erfindungsgemäß | 980 | 23 | (b) | |
Blech | bekannt | 560 | 13 | 2 |
(a) Bruch bei Belastung
(b) Stiftbruch bei 0,6% Verlängerung
Die Ergebnisse aus diesen Versuchen für die Stabproben sind in der graphischen Darstellung gemäß
F i g. 1 gezeigt Diese Figur zeigt beim Zeitstandverhalten die Änderung in der Duktilität mit der Geschwindigkeit der Bearbeitung und vergleicht das erfindungsgemäße Verfahren mit dem anderen üblicheren und
normalerweise verwendeten Verfahren der Erwärmung für eine Stunde bei 1315° C. Es wird auf einfache Weise
deutlich, daß die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu einem ungeheuren Anstieg der Duktilität
führt. Diese Ergebnisse wurden von Stücken des gleichen Stabes mit unterschiedlicher Bearbeitung
erhalten.
In der graphischen Darstellung gemäß F i g. 2 wurde das bei der Bestimmung der Zeitstandfestigkeit für das
Blech ermittelte 0,5%-Kriechen aufgetragen und mit den Ergebnissen für ein kommerzielles Blech auf einer
Larson-Miller-Parameterkurve verglichen. Der große Anstieg bei dieser Eigenschaft, beispielsweise etwa 10
Parameter bei doppelter Beanspruchung, kann aus F i g. 2 entnommen werden.
Aus F i g. 3 ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäß
bearbeitete TD- Ni/Cr-Legierung einen Ε-Modul aufweist, der demjenigen des handelsüblichen Bleches
ähnlich ist Diese Ergebnisse wurden von einem Stab, der gemäß den obigen Beispielen bearbeitet war und
der eine (100) Textur aufwies, und von einem handelsüblichen Blech mit einer (100) (001) Textur
gewonnen. Beide sind geringer als zufällig orientiertes
Material. Deshalb ist die Beständigkeit gegenüber thermischer Ermüdung für diese orientierten Materialien wesendidi besser als bei einem zufällig orientierten
Material, und die erfindungsgemäße Bearbeitung führt
nicht zu einer Verschlechterung dieser Beständigkeit
Nach der Bearbeitung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren war das Gefüge dieses Legierungstyps,
d. h. eine kubisch flächenzentrierte Struktur, neben großen stengeiförmigen Körnern durch eine sehr
Ii geringe Versetzungsdichte, praktisch keine Veränderung in der Thoriumdioxydgröße gegenüber derjenigen,
die von einer üblichen Verarbeitung erwartet wird, und
eine sehr große Dichte an Vergütungszwillingskristallen charakterisiert, die gelegentlich Stapelfehler genannt
werden und die während der Rekristallisation von kubisch flächenzentrierten Strukturen auftreten.
j ten Stab aus TD - Ni/Cr-Legierung mit dem Durchmesser von 0,6 cm hergestellt der wie der Stab in Beispiel 3
vorbereitet und erfindungsgemäß bearbeitet war. Eine derartige Bearbeitung beinhaltet die Erhitzung der
Probe bei 1315° C, während die erwärmte Zone in der
so Probe bei der Geschwindigkeit von 183 cm/h bewegt
wurde. Der thermische Gradient zwischen der erwärmten Zone und dem benachbarten Abschnitt der Probe
betrug etwa 333° C/cm. Es wurden ähnlich große Körner erzeugt wie für den Stab gemäß Beispiel 3.
Bei der Bestimmung des Zeitstandverhaltens derartiger Proben bei 1095° C und einer Belastung von 700 bar
trat nach 336 Stunden kein Bruch und eine Verlängerung von nur 0,4% auf. Diese Ergebnisse und ihr
Vergleich mit den Daten, die bei einer normalen
Behandlung für dieses Material erhalten wurden, zeigen,
daß die Erfindung diese Eigenschaften um etwa das Doppelte des Normalen vergrößert
Es wurde eine Legierung auf Eisenbasis aus nominell 15 Gew.-% Cr, 5 Gew.-% AL 1 Gew.-% Nb, 1 Gew.-%
Y, Rest Eisen und übliche verunreinigungen, die 4VoL-% AI2O3 als Oxyddispersionshärter enthielt
vorbearbeitet, indem sie auf ein Blech von 1,5 mm Dicke gewalzt wurde. Dieses Material hat ein Schmelzintervall
von etwa 1454 bis 1482° C. Zur Vorbearbeitung gehörten Walzen bei 980° C mit einer 10°/cigen
Reduktion pro Durchlauf und jeweils einer Erwärmung bei 980° C für eine halbe Stunde zwischen den
Durchläufen. Die gesamte Reduktion betrug etwa 80u/o
Das beabsichtigte Resultat bestand darin, die Versetzungsdichte zu verringern und die Temperatur zu
erhöhen, bei der das Material zu größeren Körnern umgewandelt wird.
Die aus einem solchen Blech hergestellten Proben wurden erfindungsgemäß bearbeitet, indem man sie bei
1330° C erwärmte, während die erwärmte Zone in der Probe mit einer Geschwindigkeit von etwa 2,5 cm/h
bewegt wurde. Der thermische Gradient zwischen der erwärmten Zone und dem benachbarten Abschnitt der
Probe betrug 333° C/cm. Die Körner der Proben wurden auf 16 000 χ 4000 χ 500 μίτι umgewandelt.
Es wurde das Zeitstandverhalten der erfindungsgemaß verarbeiteten Proben bei 1095° C untersucht,
indem man sie zunächst mit 280 Bar belastete. Nach 115
Stunden war kein Bruch aufgetreten und sie wurden stufenförmig bis 315 Bar belastet, wobei nach 10,2
Stunden ein Bruch auftrat.
Diese Ergebnisse zeigen, daß die Erfindung dieser Hochtemperaturlegierung auf Eisenbasis eine wenigstens
30 bis 50%ige Verbesserung in der Bruchbeanspruchbarkeit gegenüber einem Blech verliehen hat, das
in der handelsüblichen Art bearbeitet ist. So brach ein solches Blech, das in der gleichen Weise auf eine
Gesamtreduktion von 75% gewalzt war, bei 1095° C und einer geringeren Last von 210 Bar in nur 0,8
Stunden. Die Größe der Körner dieser Probe war duplex und betrug 100 und 1000 μιη.
Bei der dem erfindungsgemäßen Verfahren vorausgehenden Verformung sind die Grenzen flexibler und es
kann dabei eine größere Variation toleriert werden als bei einem Material, das auf anderen normalen Wegen
verformend bearbeitet ist. Wegen der entscheidenden Bedeutung dieser Bearbeitung gemäß dem bisher
bekannten Verfahren ist es nicht ungewöhnlich, daß Material aufgrund einer zu großen Abweichung bei den
Bearbeitungsbedingungen zu Ausschuß gemacht werden muß. Eine Auswertung der Erfindung hat gezeigt,
daß die Körner schlecht verformend bearbeiteter Proben in die gewünschten großen Körner umgewandelt
werden können, die gleich denen bei genauer bearbeiteten Proben sind, und dies ist selbst dann der
Fall, wenn beide Zustände in der gleichen Probe bestehen.
In Fig.4 ist eine Querschnittsdarsteiiung von einem
Ausführun^sbeispiel einer Vorrichtung gezeigt, die zum Glühen der Proben nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet wird. Eine derartige Vorrichtung enthält eine Wärmequelle, z. B. eine flache, wassergekühlte
Induktionsspule 10 aus Kupfer, die mit einer Kühlvorrichtung zusammenarbeitet Eine derartige
Kühlvorrichtung kann beispielsweise ein wassergekühlter Kokillengußblock 12 aus Kupfer sein. In F i g. 4 ist
die flache Induktionsspule 10 von dem Kokillengußblock 12 durch einen elektrischen Isolator 14 getrennt,
der auch als Abstandhalter wirken kann. Ein Ausführungsbeispiel eines derartigen Isolators, der bei der
Durchführung der Erfindung verwendbar ist, ist Polytetrafluorethylen. Eine Heizkammer 16 innerhalb
der Wärmequelle 10 und des elektrischen Isolators 14 ■> steht mit einer Kühlkammer 18 innerhalb der Kühlvorrichtung
12 in der Weise in Verbindung, daß ein Werkstück 20 durch beide Kammern hindurchlaufen
kann. Die Kammern sind im allgemeinen zentral angeordnet, können aber jede Form aufweisen, die zur
i" eines zu glühenden Werkstückes geeignet ist. Wenn ein
Kokillengußblock 12 der gezeigten Art verwendet wird, ist ein inniger Kontakt zwischen den Wänden des
Werkstückes 20 und den Wänden der Kühlkammer 18 für eine wirksame Kühlung erstrebenswert.
π Die Wärmequelle 10 und die Kühlvorrichtung 12 werden gesteuert und koordiniert, um den gewünschten
thermischen Gradienten 22 in dem Werkstück 20 zu erzeugen. Beispielsweise wird die Energie für die
Induktionsspule 10 von einem Hochfrequenzgenerator
2>\ 24 durch einen optischen Temperaturregler 26 geregelt.
Die Strömungsgeschwindigkeit und die Temperatur des durch den Gußblockkern 28 fließenden Wassers wird
auf den Grad der gewünschten Kühlung eingestellt, dann wird der Grad der Erwärmung und der Kühlung
2~> koordiniert, um den gewünschten thermischen Gradienten
22 an der Grenzfläche zwischen der Hochtemperaturzone oder dem ersten Abschnitt 30 und dem kühlen
zweiten Abschnitt 32 des Werkstückes 20 zu erhalten.
Ein Bewegungssteuerglied, z. B. ein Motor mit
Ein Bewegungssteuerglied, z. B. ein Motor mit
Jo variabler Drehzahl, der durch den Pfeil 34 veranschaulicht
ist, bewegt das Werkstück 20 mit der gewünschten Geschwindigkeit für die Kornumwandlung von der
Kühlkammer 18 durch die Heizkammer 16 hindurch. Somit läuft die enge, auf eine hohe Temperatur erhitzte
Ji Zone 30 und ihre den thermischen Gradienten
aufweisende Grenzfläche 22 infolge der Relativbewegung zwischen dem Werkstück und der erhitzten Zone
30 durch den Gegenstand hindurch. Auf diese Weise werden die Körner in den Bewegungsrichtungen
w umgewandelt, wenn der thermische Gradient den
Gegenstand durchquert, wobei die Korngröße im wesentlichen festgelegt ist, wenn die Körner einmal
umgewandelt und durch die erhitzte Zone gelaufen sind. Der thermische Gradient wird ferner durch Verwen-
A-, dung der Kühlkammer festgelegt, durch die der
Gegenstand hindurchläuft.
Auf Wunsch können die Wärmequelle oder andere Teile der Vorrichtung in einer nicht gezeigten Kammer
zum Einstellen der Atmosphäre eingeschlossen sein, um
V) die Oxydation des erhitzten Gegenstandes in der
Heizkammer und danach zu steuern. So kann Argon als Schu'ugas verwendet werden.
Die Erfindung kann auf viele verschiedene Werkstükke angewendet werden. Eine wichtige Anwendung
bezieht sich auf ein Werkstück in Form einer Turbinenschaufel für Gasturbinentriebwerke. Mit der
Erfindung kann man darin große stengeiförmige Körner, die im wesentlichen gleichförmig über einen
Querschnitt der Schaufel verteilt sind, erzeugen. Diese
M) Struktur ist durch bekannte Fonnungsmethoden nicht
erzielbar, da diese kleinere Körner mit geringeren Festigkeitseigenschaften im allgemeinen an der Hinterkante
erzeugen, wo die Schaufel stärker bearbeitet wird
Hierzu 2 Blatt Zeichnuncen
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines stengelförmigen Kristaligefüges durch Rekristallisationsglühen >
eines Werkstückes aus dispersionsgehärteter, warmfester Eisen-, Nickel- oder Kobalt-Legierung, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück
von einer Kühlzone in eine auf 900 bis 1370° C aufgeheizte Glühzone durch ein Temperaturgefälle ι ο
von 104 bis 1104° C/cm mit einer Geschwindigkeit von 1,25 bis 366 cm/h so bewegt wird, daß Kristallite
mit einer Mindestlänge von 200 um entstehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück vor dem Rekristallisa- ι >
tionsglühen geschmiedet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Glühbehandlungen von
Werkstücken, deren Härte durch Oxiddispersion und /-Phase und/oder seltene Erdmetalle bewirkt
wird, der Temperaturgradient auf mindestens 326° C/cm und die Temperatur der Glühzone von
1095 bis 1343° C eingestellt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch Oxiddispersion gehärtete
Werkstücke aus Nickellegierungen durch eine Glühzone mit einer Temperatur von 1316 bis
1343° C bewegt werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet jo
durch eine Heizkammer (16) mit einer Wärmequelle (10) und einer von einer Kühlvorrichtung (12)
umgebenen Kühlkammer (18), die sich direkt an die Heizkammer (16) anschließt, wobei die Kühl- und die
Heizkammer mit einer öffnung (30) zum Durchlei- i> ten des Werkstückes versehen sind, ferner eine
Transporteinrichtung (34) für das Werkstück (20) von der Kühlkammer (18) in die Heizkammer (16)
und eine Regeleinrichtung (26) zur Regelung der Wärmequelle (10). -to
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmequelle (10) eine Induktionsspule ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US16503071A | 1971-07-22 | 1971-07-22 |
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Publication Number | Publication Date |
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DE2219275C3 true DE2219275C3 (de) | 1982-02-11 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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JP (1) | JPS5335887B1 (de) |
BE (1) | BE782473A (de) |
DE (1) | DE2219275C3 (de) |
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