DE1472753C3 - Entwickler zur Erzeugung blauschwarzer Bildtöne und Verfahren zu seiner Verwendung - Google Patents

Description

30 oder sonstigen Bestandteilen.

Eine besonders gute Wirkung besitzen die erfin-

Die Erfindung betrifft einen Entwickler, der zur dungsgemäßen Entwickler für die Verarbeitung von

Erzeugung blauschwarzer Bildtöne auf Silberhalo- belichteten SilberhalogenidemuIsionsschicJiten, deren

genidemulsionsschichten 5-Aminobenztriazol enthält, Silberhalogenid mindestens 50 Molprozent, vorzugs-

und der besonders zur Verarbeitung belichteter silber- 35 weise mindestens 70 Molprozent Silberchlorid enthält,

chloridreicher Emulsionsschichten geeignet ist. Neben dem Silberchlorid kann Silberbromid und auch

Es ist bekannt, daß je nach der Zusammensetzung geringe Mengen an Silberjodid vorhanden sein,
und dem Härtungszustand der photographischen Wie die meisten bekannten Blautoner zeigt auch Emulsionen und des angewandten Entwicklers das 5-Aminobenztriazol einen geringen Einfluß auf Schleier Silberbild mehr oder weniger grau oder gar braun aus- 40 und Empfindlichkeit und ist in dieser Hinsicht mit den fällt. In vielen Fällen ist es jedoch erwünscht, einen neu- bekannten Blautonern vergleichbar. Die erfindungstralschwarzen oder einen mehr oder weniger blau- gemäße Blautonerverbindung wird in so geringen schwarzen, einen sogenannten kalten Biidton zu er- Mengen eingesetzt, daß die nachteilige Wirkung auf zeugen. Substanzen, die ein Silberbild mit blauem Schleier und Gradation ohne Bedeutung ist oder ge-Bildton zu erzeugen vermögen, sind seit langem be- 45 gebenenfalls durch bekannte Maßnahmen wie beikannt. spielsweise l-Phenylpyrazolidon-(3)-zusatz ausgegli-Die bekannten Substanzen sind jedoch außerordent- chen werden kann. Hinsichtlich der Konstanz des erlich empfindlich gegenüber Thiosulfat im Entwickler, zielten Bildtones auch bei längerem Gebrauch des so daß ihre Wirkung in der Praxis sehr schnell nach- Entwicklers erweist sich 5-Aminobenztriazol jedoch läßt, da es sich kaum vermeiden läßt, daß Spuren von 50 den bekannten Blautonern weit überlegen.
Thiosulfat aus dem Fixierbad in den Entwickler geschleppt werden. Bereits sehr geringe Mengen von Beispiel 1
Natriumthiosulfat im Entwickler genügen, um die

Blautonwirkung dieser Substanzen aufzuheben und Die hervorragende Wirkung der erfindungsgemäßen den Bildton nach grau oder warmschwarz bis braun 55 Entwickler und ihre Unabhängigkeit von Thiosulfatzu verschieben. Auch geht die Bildtonwirkung dieser zusätzen ergibt sich aus der folgenden Tabelle 1. In Substanzen während eines längeren Gebrauches des dieser Tabelle wird 5-Aminobenztriazol den besten Entwicklers zurück, selbst wenn peinlich sauber ge- bekannten Blautonern gegenüber gestellt,
arbeitet wird und keine Thiosulifatspuren in den Ent- In der ersten Spalte sind die Blautonerzusätze und wickler eingeschleppt werden. Offenbar sind auch die 60 ihre Zusatzmenge pro Liter Entwickler angegeben. Schwefelkörper, die in den Emulsionen und Gelatinen In den letzten drei Spalten sind die Ergebnisse zusamenthalten sind, in der Lage, die Wirkung des Blauton- mengefaßt, die bei Entwicklung eines photographizusatzes aufzuheben. sehen Papieres mit einer Silberhalogenidgelatineemul-Einer der ältesten bekannten Blautöner, der auch sionsschicht, dessen Silberhalogenid zu etwa 80 Molheute noch praktische Anwendung findet, ist das 65 prozent aus Silberchlorid bestand, erhalten wurd*. Benztriazol. Diese Substanz ist als Blautöner sehr Die angegebenen Werte beziehen sich auf Ergebnisse wirksam, aber auch sehr empfindlich gegenüber Spuren mit thiosulfatfreien Entwicklern und solchen, die Thiosulfat. In der Praxis wendet man deshalb oftmals 10 mg bzw. 100 mg Na₂S₄O₃, sicc. pro Liter enthielten.

Tabelle

Gehalt an Blautonzusatz

Vergleichsprobe ohne Blautoner

Nitjobenzimidazol 50 mg

4-Methyl-5-Äthyl-carboxytriazol 1, 2, 3 50 mg

4-Methyl-5-Äthyl-carboxytriazol 1, 2, 3 100 mg

Benzotriazol 50 mg

Benzotriazol 100 mg

5-Methylbenztriazol 50 mg

5-Methylbenztriazol 100 mp

5-Acetylaminobenztriazol 50 mg

5-Acetylaminobenztriazol 100 mg

4-Aminobenztriazol 50 mg

4-Aminobenztriazol 100 mg

4-Acetylaminobenztriazol 50 mg

4-Benzoylaminobenztriazol 50 mg

4-Benzoylaminobenztriazol 100 mg

5-Aminobenztriazol 50 mg

5-Aminobenztriazol 100 mg

ohne

Zusatz an Na₁S₁O, sicc. I 10 mg j

100 mg

Der verwendete Entwickler bestand ansonsten aus

0,2 g l-Phenylpyrazolidon-(3), 5,0 g Hydrochinon,

1,2 g Äthylendiamintetraessigsäure, 40,0 g Natriumcarbonat, sicc, 40,0 g Natriumsulfit, sicc,

1,0 g Kaliumbromid

auf 1 Liter Wasser.

neutral	warm
kalt	neutral
blau	neutral
blau	blau
blau	kalt
blau	blau
blau	blau
blau	blau
kalt/blau	kalt
kaic/blau	kalt
blau	blau
blau	blau
kalt	kalt
kalt	neutral
kalt/blau	kalt
blau	blau
blau	blau

warm

warm

warm

warm

warm

warm

warm

neutral/kalt

warm

neutral

neutral

kalt

warm

warm

warm

kalt/blau

kalt/blau

Zu diesem Entwickler wurden die Blautonerzusätze in der in der Tabelle angegebenen Menge zugefügt. Entwickelt wurde 60 Sekunden bei 2O⁰C.

Nur das 5-Aminobenztriazol vermag noch bei Anwesenheit von 100 mg Natriumthiosulfat pro Liter Entwickler einen blauschwarzen Bildton zu erzeugen. *o

Beispiel 2

Um auch die hohe Bildtonkonstanz während der Verarbeitung größerer Papiermengen in einer gegebenen Menge Entwickler (Durchsatz) zu zeigen, wurde einmal der oben angegebene Entwickler mit 50 mg 5-Aminobenztriazol als Blautonerzusatz versetzt. Zum Vergleich wurden dem obigen Entwickler folgende Blautonerzusätze zugesetzt:

33 mg Nitrobenzimidazol,

^a5 10 mg 4-Methyl-5-carbäthoxy-l,2,3-triazol und 6 mg l-Phenyl-S-mercapto-l^.S^-tetrazol.

Die Blautonerzusätze der entsprechenden Regeneratoren waren gleich denen der Frischentwickler. Der R.egenerator enthielt gegenüber dem Frischentwickler kein Kaliumbromid, ansonsten aber 5 g Hydrochinon, 2 g Ätznatron und 5 g Natriumsulfit mehr als der Frischentwickler. Es wurde auf Niveau regeneriert. Nachdem so viel Papier durchgesetzt war, daß die 5fache Menge des ursprünglichen Entwicklervolumens durch Regenerator ersetzt war, war keine Veränderung des blauen Bildtones bei dem Entwickler, der 5-Aminobenztriazol als Blautonzusatz enthielt, festzustellen. Der Vergleichsentwickler hingegen verlor seine Wirksamkeit bezüglich des blauschwarzen Bildtones, den er im Frischzustand erzeugte, bereits nach 5 qm Durchsatz/1 Entwickler. Die zur Ausnutzung des Entwicklers durchgesetzten Papiere wurden nach der Entwicklung nicht in ein Fixierbad gegeben, damit keine Verunreinigung der Entwickler durch Thiosulfatspuren möglich war. Hier ist also die Bildtonänderung mit Sicherheit nicht durch Thiosulfatverunreinigungen, sondern vermutlich durch die mit der Emulsion bzw. der Gelatine eingeschleppten Schwefelkörper bedingt.

Claims (4)

das weniger thiosulfatempfindliche 5-Methylbenztri- Patentaaspriiche: azol an, aber auch diese Substanz genügt in dieser Be ziehung nicht den Anforderungen der Praxis.

1. Wäßrige Entwicklermischung zur Erzielung Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Blaublauschwarzer Bildtöne auf Silberhalogenid-Emul- 5 toner als Entwicklerzusätze aufzufinden, die gegenüber sionsschichten, dadurch gekennzeich- Thiosulfatspuren unempfindlich sind und auch bei net, daß sie neben den üblichen Entwicklerbe- Anwesenneit von Thiosulfat die Wirkung als Blaustandteilen 5-Aminobenztriazol in Mengen von 25 toner beibehalten. Es wurde nun gefunden, daß bis 100 mg pro Liter Entwickler enthält. 5-AminobenztriazoI gegen Thiosulfatverunreinigungen

2. Wäßrige Entwicklermischung nach Anspruch 1, io außerordentlich unempfindlich ist und eine hervordadurch gekennzeichnet, daß der Blautoner in ragende Wirkung als Blautoner bei Zusatz zu EntMengen von 40 bis 60 mg pro Liter vorhanden ist. Wicklern besitzt.

3. Verfahren zur Entwicklung belichteter Silber- Die in der erfindungsgemäßen Weise zu verwendende chloridgelatineemulsionsschichten, die mindestens Verbindung wird den Entwicklern in Mengen von 25 50 Molprozent Silberchlorid enthalten, dadurch 15 bis 100 mg, vorzugsweise 40 bis 60 mg pro Liter zugegekennzeichnet, daß ein Entwickler verwendet wird, setzt.

der neben den üblichen Bestandteilen 5-Amino- Die erfindungsgemäßen Entwickler enthalten neben

benztriazol in Mengen von 25 bis 100 mg pro Liter dem Blautoner eine der üblichen Entwicklersubstanzen,

Entwickler enthält. wie Polyhydroxybenzole, insbesondere Hydrochinon.

4. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn- 20 vorzugsweise in Kombination mit Entwicklern der zeichnet, daß ein Entwickler verwendet wird, der Pyrazolidon-(3)-Reihe, insbesondere 1-Phenylpyrazo-40 bis 60 mg des Blautoners pro Liter Entwickler- lidon-(3), Aminophenolen, z. B. p-Methylaminophemischung enthält. nol, 3-Imino-pyrazolidineoder4-Amino-pyrazolon-(5)-

Derivate enthalten. Die Wirkung des erfindungsgc-

25 mäßen Zusatzes ist praktisch unabhängig von sonstigen

üblichen Entwicklerbestandteilen, wie Kalkschutzmittleln, z. B. Äthylendiamintetraessigsäure, Alkalien,

wie Aikalimetallhydroxyden, -carbonaten, -phosphaten

oder -boraten sowie Alkalimetallbromiden, -Sulfiten